Das Prinzip 'Verb an Zweiter Stelle' kann das Leben eines Deutschlernenden leichter machen. Aus irgendwelchen Gründen heraus scheint das hier nicht gültig.

meine Wohnung/sollen/ich/aufräumen/denn/vorbeikommen/meine Freundin/am Samstag

Ich soll/sollte meine Wohnung aufräumen denn meine Freundin kommt am Samstag vorbei.
Ich soll/sollte meine Wohnung aufräumen denn am Samstag kommt meine Freundin vorbei.

Was kann ich erklärendeweise sagen? 'denn' verbindet zwei Hauptsätze, und gilt nicht als Bestandteil eines Satzes??? 'denn' zählt man nicht als 'Stelle im Satz'??? Deutsch ist halt so???

Vorschläge gerne entgegengenommen! Bedankt!

Guten Morgen Herr Pedroski,

in der Grammatik werden die nebenordnenden Konjunktionen und, denn, aber, allein etc. beschrieben, die zwei Hauptsätze verbinden. Die Wortstellung in beiden HS bleibt erhalten,


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

[www.mein-deutschbuch.de]

Man definiert eine Stelle "null", somit kann man nach "denn" V2 aufrechterhalten! Ganz schön gewieft!

Wo aber ist die Stelle "null" im ersten Hauptsatz??

Guten Morgen Herr Pedroski,

die nebenordnende Konjunktion verbindet wie eine Anhängerkupplung zwei Hauptsätze, die sich dabei nicht verändern. Unterordnende Konjunktionen verbinden einen Hauptsatz mit einem Nebensatz, bzw. sie machen aus einem der Hauptsätze einen Nebensatz.

Wenn in der Nullposition des ersten Satzes keine Konjunktion steht, steht dort nichts und man sieht dann auch nichts: null. (Lokomotiven haben auch vorne eine Kupplung.)

Sie können also eine Konjunktion einfügen:

Und ich sollte meine Wohnung aufräumen, denn am Samstag kommt meine Freundin vorbei.


Der Leser muss dann das Fehlende dazudenken.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Tja, man kann es hin und her biegen, wortgewandt wie die Grammatiker sind!

Ich glaube es heißt, "Verb an Zweiter Stelle", nicht "Verb an der Stelle die wir die Zahl 2 geben."

Frage: Was soll man unter 'Zweite Stelle' verstehen, Stelle 1 oder Stelle 2. Je nach Lust und Laune?

Guten Morgen Herr Pedroski,

die nebenordnenden Konjunktionen sind selbst unter den Konjunktionen besondere Ausnahmen.

Die allgemeine Beobachtung, dass in einem deutschen Hauptsatz das Verb an zweiter Stelle oder als zweite Information erscheint, erkennt also die eine Ausnahme, dass nebenordnende Konjunktionen als Verbindung in eine Lücke zwischen zwei Hauptsätzen treten können.

Ich bin sicher, dass die wortgewandten Grammatiker Ihnen sehr danken würden, wenn Sie diese allgemeine Regel nun so umformulierten, dass auch die Ausnahme als Teil der Regel bezeichnet würde.

Was also schlagen Sie vor? Wie sollte die Wortstellungsregel verbessert werden?


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Moin.
Das von mein-deutschbuch erscheint mir purer Schummelei. Sie wollen auch nicht allen Ernstes 'Und' oder Ähnliches vor jedem Satz stellen. Von Null gezählt, ist Eins die Zweite Stelle, das kann man leicht mit den Fingern nachkontrollieren. Wollen Sie die leidige Regel nun tatsächlich in V3 umändern?

Ist es korrekt eine 'allgemeine Beobachtung' Regel zu nennen? In der Wissenshcaft, sagt uns eine Ausnahme , das die Theorie nicht stimmt.

Was komplett fehlt in der Grammatik ist eine Antwort auf die Frage, "Warum ist das so?" Anscheinend weiß es niemand. Denken Sie nicht das irgendein Prinzip am Werke ist?

Gruß zurück!

Guten Morgen Herr Pedroski,

Sie kennen sicherlich den Wikipedia-Artikel zu V2?

Wir hatten ja an anderer Stelle schon einmal eine kleine Diskussion über den Unterschied zwischen einer normativen Grammatik und einer deskriptiven Grammatik.

Beim DaF-Unterricht vermitteln wir vorsichtig annähernd einen tatsächlichen Sprachgebrauch. Differenzen gibt es ja immer wieder dann, wenn zwischen dem, was meine Tante Herta beim Aldi so sagt, und dem, was Konrad Dudens Nachfolger beschreiben, ein Lehrer "Falscher Fehler!" ruft.

Sprachwandel ist ein Kennzeichen lebendigen Sprachgebrauchs. Darum ist das so.

Im Übrigen habe ich keine Probleme damit, die nebenordnenden Konjunktionen ausnahmsweise in einer Nullposition zwischen zwei V2-Hauptsätzen zu akzeptieren.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Ich sollte meine Wohnung aufräumen, denn meine Freundin kommt am Samstag vorbei.
Ich sollte meine Wohnung aufräumen, denn am Samstag kommt meine Freundin vorbei.

Es handelt sich in beiden Fällen um einen Adverbial-Nebensatz. Er gibt den Grund an, weshalb du aufräumen solltest. Du kannst den Nebensatz auch mit "weil" bilden:

Ich sollte meine Wohnung aufräumen, weil meine Freundin am Samstag vorbei kommt.
Ich sollte meine Wohnung aufräumen, weil am Samstag meine Freundin vorbei kommt.


Satzglieder:

Ich > Subjekt

sollte > Prädikat 1. Teil (das konjugierte Verb)

meine Wohnung > Akkusativobjekt

aufräumen, > Prädikat 2. Teil

denn meine Freundin kommt am Samstag vorbei. > Kausaladverbiale (Weshalb?)

Ich sollte meine Wohnung aufräumen, denn meine Freundin kommt am Samstag vorbei.
Ich sollte meine Wohnung aufräumen, denn am Samstag kommt meine Freundin vorbei.

Es handelt sich in beiden Fällen um einen Adverbial-Nebensatz. Er gibt den Grund an, weshalb du aufräumen solltest. Du kannst den Nebensatz auch mit "weil" bilden:

Ich sollte meine Wohnung aufräumen, weil meine Freundin am Samstag vorbei kommt.
Ich sollte meine Wohnung aufräumen, weil am Samstag meine Freundin vorbei kommt.


Satzglieder:

Ich > Subjekt

sollte > Prädikat 1. Teil (das konjugierte Verb)

meine Wohnung > Akkusativobjekt

aufräumen, > Prädikat 2. Teil

denn meine Freundin kommt am Samstag vorbei. > Kausaladverbiale (Weshalb?)

Guten Morgen,

der Nebensatz wird gewöhnlich u.a. an der Endstellung des konjugierten Verbs bestimmt:


...,weil meine Freundin am Samstag vorbei kommt;
..., weil am Samstag meine Freundin vorbei kommt.


Subjekt des Nebensatzes: meine Freundin

Prädikat des Nebensatzes: (am Samstag) vorbei kommt.



Bei der Verbindung zweier Hauptsätze mit einer nebenordnenden Konjunktion sprechen wir von zwei Hauptsätzen, die man u.a. an der V2-Stellung erkennen kann.


Subjekt des 2. Hauptsatzes: meine Freundin

Prädikat des 2. Hauptsatzes: kommt (am Samstag) vorbei.


Das Stichwort in der konventionellen Grammatik heißt Wortstellung.



Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Was ist richtig?

Also, habe ich ......
Also, ich habe ......

Guten Morgen Herr Pedroski,


"also" gehört zu den Konjunktionaladverbien, es kann daher an verschiedenen Positionen im Satz auftauchen.

Ich möchte meine Behauptung mit einem Beispiel belegen, also habe ich einen Link gesetzt. (Konjunktionaladverb in Position 1)


Ich möchte meine Behauptung mit einem Beispiel belegen, ich habe also einen Link gesetzt. (Konjunktionaladverb in Position 3)


Also, ich habe einen Link gesetzt, um etwas zu verdeutlichen. (Hier wird "also" als Einleitewort für eine betonte Behauptung benutzt, also kann das Komma durch einen Doppelpunkt ersetzt werden.)


Also: Achten Sie auch auf die Zeichensetzung!


Mit also (veralteten) freundlichen Grüßen

Michael Redeker

- Cogito ergo sum (eigentl. lat. ego cogito, ergo sum, „Ich denke, also bin ich.“) ist der erste Grundsatz des Philosophen René Descartes.

Zitat

Duden:

- dient der Fortsetzung eines unterbrochenen Gedanken Beispiel
also ich meine, dass etwas geschehen muss

- in ebendieser Weise
Gebrauch veraltet

Beispiel
also geschah es

1)„Ich denke, also bin ich.“

2) „Also, ich denke ich bin.“ 1 und 2 sind nicht bedeutungsgleich. Es scheint, 'also' ist nicht gleich 'also'. Die Verschiebung ist ein Trugschluß, eigentlich hat man es mit einem anderen Wort zu tun. Also1 = und aus dem Grund also2 = das heißt

Herr Redeker, mir scheint, Sie wollen hu und hott gleichzeitig sagen.

Pos 1 Pos 2 Pos 3
Also, ich habe einen Link gesetzt, um etwas zu verdeutlichen.

Pos 1 Pos 2 Pos 3
also habe ich einen Link gesetzt.

Guten Morgen Herr Pedroski,

haben Sie sich den Link oben zu den Konjunktionaladverbien angeschaut?

Das Adverb "also" kann mehrere Funktionen in einer Aussage ausfüllen.

Die Kommas sind dabei sehr wichtig und haben Einfluss auf die Wortstellung und Ihre Positionenzählung.



Ich denke, also bin ich.

Ich denke, also, bin ich?

Ich denke also, bin ich?

Also ich denke, ich bin.

Ich, also, denke, ich bin?

Also, ich denke, ich bin.





Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.05.14 09:26.