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Die starke Präteritumform "hing"
geschrieben von: Milorad Gavrilovic ()
Datum: 20. Januar 2016 12:34

Zitat

Brüder Grimm: Die schönsten Kinder- und Hausmärchen - Kapitel 168
Quellenangabe


Schneeweißchen und Rosenrot

Schneeweißchen und Rosenrot hielten das Hüttchen der Mutter so reinlich, daß es eine Freude war hineinzuschauen. Im Sommer besorgte Rosenrot das Haus und stellte der Mutter jeden Morgen, ehe sie aufwachte, einen Blumenstrauß vors Bett, darin war von jedem Bäumchen eine Rose. Im Winter zündete Schneeweißchen das Feuer an und hing den Kessel an den Feuerhaken, und der Kessel war von Messing, glänzte aber wie Gold, so rein war er gescheuert. Abends, wenn die Flocken fielen, sagte die Mutter: »Geh, Schneeweißchen, und schieb den Riegel vor«, und dann setzten sie sich an den Herd, und die Mutter nahm die Brille und las aus einem großen Buche vor und die beiden Mädchen hörten zu, saßen und spannen; neben ihnen lag ein Lämmchen auf dem Boden, und hinter ihnen auf einer Stange saß ein weißes Täubchen und hatte seinen Kopf unter den Flügel gesteckt.

Wenn man etwas hängt, verwendet man „hängte“ und „gehängt“. Wenn etwas von allein hängt, verwenden wir „hing“ und „gehangen“. Es gibt im modernen Sprachgebrauch, in der eher lockeren Sprache eine Tendenz, die starke Präteritumform (hing) auch in Sätzen zu verwenden, obwohl das Verb eine Handlung bezeichnet. Im Märchen sollte man sich meiner Meinung nach auch an die standarsprachliche Unterscheidung halten.

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Re: Die starke Präteritumform "hing"
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 20. Januar 2016 18:27

Guten Abend Milorad,

meines Erachtens gehört die in dem Märchen gebrauchte Form zu dem inzwischen ungebräuchlichen Verb "hangen" (ohne Umlaut).

Schauen Sie hier in den Artikel zu hangen im digitalen Grimm-Wörterbuch.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

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Re: Das Verb "hangen"
geschrieben von: Milorad Gavrilovic ()
Datum: 21. Januar 2016 05:14

Ja, es geht um das Verb „hangen“. Alle Achtung! Danke für die Information.

hangen:
1. intransitiv, älter und mundartlich
Das Bild hängt, hing an der Wand, hat an der Wand gehangen.

2. transitiv
Du hängst, hängtest, hast das Bild an die Wand gehängt (auch gehangen).


Zitat

DUDEN
hangen
Gebrauch: schweizerisch, landschaftlich, sonst veraltet
Herkunft: hängen

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Re: Das Verb "hangen"
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 21. Januar 2016 05:45

Guten Morgen Milorad,

in Märchen überdauern viele alte Wörter.

Manche dieser Märchen haben offenbar sehr alte Ursprünge.

Wenn wir diese Wörter nicht oder kaum mehr erkennen, heißen wir diese Alten "Archaismus, Archaismen".

Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

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