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Infinitv vs -ung
geschrieben von: syrbee ()
Datum: 15. Juli 2004 10:26


Hallo,

kann jemand mir eine klare und eindeutige Regel geben und zwar zur Unterscheidung zwischen dem substantivierten Infinitv (Erreichen, Annehmen...) und dem Substantiv (Erreichung, Annahme...), sowohl in der Bedeutung als auch in der Benutzung.

Danke..

syrbee

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Re: Infinitv vs -ung
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 17. Juli 2004 11:23

Guten Tag Syrbee,
eine einfache und kurze Regel gibt es bei der Substantivableitung nicht. Das ist ein weites Feld. In der von mir gern benutzten DUDEN Grammatik wird die Substantivableitung aus Verben in den Paragraphen 837 - 889 diskutiert.
Online finden Sie unter www.canoonet.eu eine deutsche Grammatik. Dort wird unter 'Wortbildung', 'Suffigierung Verb zu Nomen' eine Übersicht gegeben. Der direkte Link ist:
[www.canoonet.eu]

Freundliche Grüße,
Michael

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Re: Infinitv vs -ung
geschrieben von: syrbee ()
Datum: 19. Juli 2004 12:02

Danke Michael,

zwar ist es mir klar wie die zwei Formen gebildet werden, besteht die Schwierigkeit bei mir in Zusammenhang mit der Benutzung; Beispiel:

-Ich werde nach dem Erreichen/ der Erreichung meines meines Zieles in Urlaub gehen.
-Nach dem Errichten/ der Errichtung der EU etc..

syrbee

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Re: Infinitv vs -ung
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 19. Juli 2004 17:23

Guten Abend Syrbee,
in den o.g. Kapiteln der Grammatik wird die Benutzung der Ableitungen beschrieben. Ich vermeide möglichst die substantivierten / nominalisierten Formen. Sprachanfänger sollten vor allem 'eigene' Neubildungen vermeiden und nur bekannte Wendungen benutzen.
Vereinfachend gesagt, sind die Formen auf -en und -ung oft gleich. Nach meinem Sprachgefühl betonen die Substantivierungen auf -en eher das Geschehen, das Tun, das Ablaufen, den Prozess eines Handelns, die Substantivierungen auf -ung betonen daneben auch das Ergebnis.
Viele Wörter auf -ung haben zudem eine eigene Bedeutung erhalten und bezeichnen Sachen (etwa Zeichnung), Räume (Wohnung) oder gar Personen (Bedienung, Regierung).
Neben den Substantivierungen / Nominalisierungen auf -en und -ung gibt es ja auch noch viele andere, z.B. auf -(er)ei, -(at)ion, -e, -er, -(at)ur, -ement, -age, -heit, -nis usw. usw.
Hilft Ihnen das weiter?

Freundliche Grüße aus Thailand,
Michael

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Re: Infinitv vs -ung
geschrieben von: Stefan ()
Datum: 20. Juli 2004 07:58

Hallo

1. Michael hat völlig recht, wenn er sagt, dass man substantivierte Infinitive/ Substantive auf -ung vermeiden sollte; einen solchen nominalen Stil findet man häufig in 'Beamtendeutsch', also Verlautbarungen von Behörden etc.
Bsp.: 'Das Betreten des Rasens ist verboten.' Ich würde immer eine verbale Umschreibung ('Es ist verboten, den Rasen zu betreten.') vorziehen.

2. Es besteht wohl in den meisten Fällen kein Unterschied zwischen einem substantivierten Infinitiv und einem Substantiv auf -ung. Häufig entscheidet der Sprachgebrauch, welche Form vorzuziehen ist (deswegen ist es für Nicht-Muttersprachler schwierig, zu entscheiden, was besser ist):
'Ich werde nach dem Erreichen meines Zieles in Urlaub gehen.' erscheint mir natürlicher als 'Ich werde nach der Erreichung meines Zieles in Urlaub gehen.' Die bessere Formulierung wäre: 'Nachdem ich mein Ziel erreicht habe, werde ich in Urlaub gehen.'

3. Ich weiss nicht, ob es richtig ist, wie Michael meint, dass substantivierte Infinitive den Prozess einer Handlung, Substantive auf -ung hingegen deren Ergebnis bezeichnen. Ich weiss aber, dass das der Unterschied ist zwischen substantivierten Infinitiven und Substantiven auf -ung einerseits und Substantiven auf -ation andererseits:

Beispiele:
Durch das Dekorieren erhalte ich eine schöne Dekoration.
das Abstrahieren => eine Tätigkeit
die Abstraktion => das Ergebnis aus der Tätigkeit des Abstrahierens
die Fermentierung => der Prozess des Fermentierens
die Fermentation => das Ergebnis des Fermentierens

So, alle Klarheiten beseitigt?

Schöne Grüße Stefan

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Re: Infinitv vs -ung
geschrieben von: syrbee ()
Datum: 26. Juli 2004 13:49

Vielen Dank an Alle!

syrbee

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Re: Infinitv vs -ung
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 27. Juni 2019 16:24

Guten Tag zusammen,

die Zeit vergeht, das Vergehen der Zeit.

Hier nun der aktualisierte Link zur Canoonet.eu-Grammatik.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

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