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Nom-Akk
geschrieben von: Vivi ()
Datum: 10. Mai 2004 20:41

Hallo,
"Bald gibt es ein zweites, ebenso grausam zugerichtetes Mordopfer, ein Nachbar Molins."
Frage: Warum steht in diesem Satz, ein Nachbar Molins, im Nominativ und nicht im Akkusativ?
Viele Grüße
Vivi

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Re: Nom-Akk
geschrieben von: Gunnar ()
Datum: 10. Mai 2004 21:03

Hallo Vivi,

Das ist eine Apposition, und die wird, wenn mich nicht alles täuscht *g* immer in den Nominativ gesetzt.

Falls das so nicht stimmt, bitte sofort schreien.
Grüße Gunnar

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Re: Nom-Akk
geschrieben von: Vivi ()
Datum: 11. Mai 2004 08:16

Meines Wissens wird die Apposition in denselben Kasus als das Bezugswort gesetzt. Deswegen meine Frage, warum nicht hier Akkusativ verwendet ist.
Gruss
Vivi

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Re: Nom-Akk
geschrieben von: Konstantin ()
Datum: 11. Mai 2004 11:04

Ich bin kein Muttersprachler, glaube jedoch wie Vivi, dass der Satz nicht ganz korrekt ist. Kann es sein, dass hier ein Beispiel einer im normalen Leben üblichen Vereinfachung vorliegt?

In meiner Muttersprache gibt es auch Situationen, in denen man die Grammatik etwas vernächlässigt und sich dessen manchmal nicht bewusst ist.

Muttersprachler, bitte, melden!
Grüße
Konstantin

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Re: Nom-Akk
geschrieben von: Istvan Hazay ()
Datum: 11. Mai 2004 11:57

Ich glaube, im Satz sollte das Wort Nachbar (einen Nachbarn) im Akk

stehen. Das waere korrekt. Das ist - wie schon erwaehnt - eine bloede

Vereinfachung.

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Re: Nom-Akk
geschrieben von: Jürgen ()
Datum: 11. Mai 2004 12:24

Das die Apposition immer im Nominativ steht, würde ich auch nicht unterschreiben ;-)
Beipspiel:
a)"Er lud Hans, meinem besten Freund, ein".
Nicht b)"Er lud Hans, mein bester Freund, ein".

Wenn b) einmal vorkommt, was durchaus vorkommen kann, analog zum Fall mit dem Mordopfer, dann würde ich auch sagen, das es sich hierbei um ein Art Verkürzung handelt. In gesprochener Sprache nicht selten, in geschriebener aber schon.

Aber! Der Satz
c)"Bald gibt es ein zweites, ebenso grausam zugerichtetes Mordopfer, ein Nachbar Molins."
hört sich fatalerweise für mich als Muttersprachler besser an als
d)"Bald gibt es ein zweites, ebenso grausam zugerichtetes Mordopfer, einen Nachbarn Molins."

Ich vermute, das liegt daran, dass man hier die Apposition nicht alleine verwenden würde:
e)"Bald gibt es einen Nachbarn Molins."
ist offensichtlich recht, hm, eigenartig ;-) während
f)"Er lud meinen besten Freund ein"
völlig in Ordnung ist.

Kann es sein, dass wir es hier mit 2 verschiedenen Arten von Apposition zu tun haben? Meine linguistischen Kenntnisse lasen mich hier leider im Stich...(apropos: Solche linguistischenSachen wissen nach meiner Erfahrung Nicht-Muttersprachler oft besser als Muttersprachler, weil sie die Sprache ja mit mehr theoretischem Hintergrund gelernt haben als unsereiner, der das als Kind "einfach so" gelernt hat :-)

Also, ich lasse das mal soweit als Diskussionsanregung stehen: Es gibt 2 Arten von Apüpositionen, wobei die 2. (Fall b) und c)) eher Verkürzungen/Vereinfachungen sind, wo Satzteile weggelassen werden:
g) "Bald gibt es ein zweites, ebenso grausam zugerichtetes Mordopfer, das ein Nachbar Molins ist."

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Re: Nom-Akk
geschrieben von: Gunnar ()
Datum: 11. Mai 2004 15:01

Na gut, überredet ... *g*
Das mit der Apposition im Nominativ war dann wohl ein Schuss nach hinten ;-)
Ich beuge mich der Übermacht *gg*
Übrigens, Jürgen, gar kein schlechter Gedankengang. Wirklich, klingt gar nicht übel. Auf jeden Fall besser als meine Erklärung :-)

Grüße Gunnar

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Re: Nom-Akk
geschrieben von: Stefan ()
Datum: 12. Mai 2004 07:58

Ich habe mal in einer Grammatik nachgeschaut (Herbert Genzmer, Deutsche Grammatik, Darmstadt 1995, S. 48). Dort heisst es: "Appositionen stehen entweder im gleichen Kasus wie das Bezugswort oder im Nominativ."

In der Tat ist in dem Beispielsatz der Nominativ ("ein Nachbar Molins") besser als der Akkusativ. Warum, weiss ich auch nicht, aber Jürgens Erklärung ist für mich einleuchtend.
S.

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