E-Mail-Infobrief Deutsch als Fremdsprache - WWW-Archiv
Deutsche Bibliothek: ISSN 1439-3611
Der Infobrief Deutsch als Fremdsprache (E-DaF-Info) ist eine kostenlose Serviceleistung des Instituts für Internationale Kommunikation (IIK Düsseldorf e.V.) für Lehrende und Lernende weltweit. Ziel ist insbesondere die Verwendung des Internet als Informations- und Lernmedium zu fördern.E-DaF-Info Nr. 11/1998
Hallo liebe Leserin, hallo lieber Leser,
in der letzten Ausgabe fragten wir Sie nach Ihrer Meinung zum Umfang und Layout dieses E-Mail-Infobriefes. Die Resonanz war qualitativ sehr erfreulich und quantitativ - äh - überschaubar. Daraus schließen wir, dass Sie ganz überwiegend mit dem Infobrief in seiner jetzigen Form und Länge zufrieden sind, sich deshalb gemütlich zurücklehnen und auf die nächste Ausgabe warten ;-) Und jetzt zu den - recht konstruktiven - Rückmeldungen auf unsere Aktion: o Die bisherige Länge des Infobriefes finden genau 50% der Einsendungen gerade richtig. Wer eher kürzere Briefe wollte, wies z.T. auf die starke Arbeitsbelastung hin, die eine regelmäßige, umfangreiche Lektüre nicht zulasse. Das erwarten wir auch gar nicht. Lesen Sie ruhig selektiv, was ebenfalls einige Einsender, die für die bisherige Länge plädierten, empfahlen. Eine pragmatische Lösung schlug in diesem Kontext Dietmar Rösler vor: "Wenn es tatsächlich mal zu lang werden sollte, können Sie zwei Briefe schicken. Die werden dann erfahrungsgemäß eher gelesen als ein langer." Das E-DaF-Info soll jedenfalls keine kommentierte Linkliste oder ein reiner Meldungdienst sein, sondern erhebt durchaus den Anspruch, eine neue Art von Zeitschrift darzustellen: ein bißchen schneller, ein bißchen lockerer, ein bißchen praxisbezogener. Ein persönlicher Ton und ein gewisser Spaß am Formulieren sind dabei für uns unverzichtbar. Lange Rede, kurzer Sinn: Wir reduzieren die Anzahl der Beiträge im E-DaF-Info ein wenig (wie in dieser Ausgabe bereits geschehen). Daneben publizieren wir aber Sonderausgaben zu aktuellen Themen (vgl. unsere Ausgabe zur Bundestagswahl). o Das Layout des E-Mail-Infobrief wird durchweg positiv bewertet, wobei auch der Wunsch nach technisch anspruchvolleren Lösungen durchscheint (z.B. ein verlinktes Inhaltsverzeichnis, um direkt zu den einzelnen Artikeln zu "springen"). Das leistet z.B. die HTML-Fassung der Infobriefe im Archiv. In der E-Mail-Version wollen wir vorerst weiterhin – wie alle Newsletter, die wir kennen - bei einer unformatierten Textversion bleiben, die niemanden aus technischen Gründen aussschließt. Die gewuenschten Formatierungen würden nämlich bei vielen Nutzern zu einem ziemlichen "Bildschirmsalat" führen. Die neuerdings anzutreffende Lösung, beim Abonnieren von Newslettern zwischen einer unformatierten und einer formatierten Version wählen zu lassen, erscheint uns derzeit zu aufwendig. Mal sehen, was die Zukunft bringt... o Greg Eichler aus San Francisco machte den Vorschlag, den Themenüberblick an den Anfang des Briefes zu setzen, damit sich der Inhalt gleich auf den ersten Blick erschließt. Ganz können wir dem leider nicht entsprechen, da der E-Mail-Kopf eine Reihe wichtiger Informationen zur Orientierung enthält. Außerdem müssen wir da ein bißchen PR für das IIK Düsseldorf machen, damit es solche "nutzlosen" Aktivitäten wie E-Mail-Infobriefe weiter finanzieren kann. Aber immerhin: Wir haben den Vorspann gekürzt und kompakter gestaltet, so daß der "Überblick" in dieser Ausgabe weiter nach oben gerutscht ist. Einverstanden? Ein nettes Lob erreichte uns in diesen Tagen aus der Slowakischen Republik von Frank Fischer:"Da ich seit kurzem einen eigenen Internet-Zugang habe, ist es mir jetzt möglich, Eure Info-Briefe zu Hause in aller Ruhe zu lesen. Sie waren mir schon bisher eine große Hilfe und Anregung für den eigenen Unterricht. Wirklich ein tolles Projekt, zu dem man Euch nur beglückwünschen kann." Das geht runter wie Honig, oder besser Glühwein, dessen Saison hier und heute angebrochen ist... Einen schönen Tag, wo immer Sie auch sind, wünschen Ihnen wie immer Ihre Andreas Westhofen/Matthias Jung mailto:awesthof@phil-fak.uni-duesseldorf.de INSTITUT FUER INTERNATIONALE KOMMUNIKATION IN ZUSAMMENARBEIT MIT DER HEINRICH-HEINE-UNIVERSITÄT e.V. |
Internetdossier: "Humor ist, wenn man trotzdem
lacht"
Wichtiger ist es wohl, sich aktiv, kreativ sowie konstruktiv damit auseinanderzusetzen und harte Überzeugungsarbeit zu leisten, um alle Studierenden, wenn nicht direkt vom Gegenteil, so doch zumindest von der Existenz einiger Ausnahmerscheinungen zu überzeugen, die man immer häufiger unter Deutschen sichtet ;-) Diese Tipps können sowohl als Auflockerungen im Unterricht eingesetzt werden, als auch im Kontext kultureller oder landeskundlicher Themen (Kultur- und Medienkritik, Gesellschaft und Politik): Beginnen wir mit einem gerade 75 Jahre alt gewordenen Herrn, dessen Namen man sich so schwer merken kann, dass er ein Pseudonym annehmen musste: Aus Bernhard Victor (Vicco) Christoph Carl von Bülow wurde einfach "Loriot". Seit Mitte Oktober ist ein "Loriot-Server" am Netz, auf dem man das Werkverzeichnis (verlinkt mit einem Fernsehgerät!), den Lebenslauf und ein längeres Interview von Loriot mit Andre Müller findet, in dem der Komiker ausführlich über seine künstlerischen und politischen Vorstellungen Auskunft gibt: Ein besonderer Service sind die kostenlos per E-Mail versendbaren Postkarten mit den typischen Loriot-Motiven. Während nicht-kommerzielle, private Homepages mit Texten und Abbildungen auf Druck der Rechte-Inhaber eingestellt werden mussten, können Sie Ihre Studierenden immerhin noch mit einigen Plakatmotiven von Loriot auf einem kommerziellen Server bekannt machen, unter denen sich auch das legendäre Bild mit den beiden Herren in der Badewanne befindet ("Die Ente bleibt draußen!"): http://www.poster.de/artist/loriot/lrt0001.htm "Wieso Loriot?", fragt der Satiriker Robert Gernhardt in einem Text für den Schweizer Tages-Anzeiger, in dem er Thesen zum Erfolg von Vicco von Bülow im deutschsprachigen Raum aufstellt: http://www.tages-anzeiger.ch/981112/161908.HTM Kulturhistorische Erklärungen und Hintergründe für die unterschiedlichen Ausprägungen des Humors in Großbritannien und Deutschland sind immer spannend zu lesen. In dieser Rezension werden die zentralen Thesen aus einer aktuellen Publikation zum Thema zusammengefaßt: Eine Pointe auf den Punkt zu bringen gelingt nicht jedem, schon gar nicht, wenn es sich um einen nacherzählten Witz handelt. Da hilft nur üben, um den Studierenden eine lustige Unterbrechung zu gönnen ;-). Dieser Internet-Service präsentiert nicht nur auf seinen Webseiten regelmäßig neue Witze, sondern verfügt auch über einen Newsletter, der einem täglich einen neuen Witz frei Haus liefert. Außerdem kann auf ein Archiv zurückgegriffen werden: Wem diese künstlichen Sprach- und Gedankenspiele zu weit weg von der Realität angesiedelt sind, taucht auf diesen Webseiten ein in das pralle Leben rheinischer Provinzpolizisten, die sich mit "Dem fleißigsten Fahrraddieb", "Dem jüngsten Anzeigenerstatter", "Dem heimwehkrankesten Gesuchten", "Dem unchristlichsten Dieb" und anderen Superlativen aus dem banalen Alltagsleben herumschlagen müssen. Alles wahre Satiren, die sich nicht nur als unterhaltsame Textarbeit verwenden lassen: http://rp-online.de/daneben/Tatort-Neuss96/uebersicht.shtml Bleiben wir weiter hart an der Realität, die immer noch die schönsten Satiren schreibt. Ein absoluter Klassiker im Genre "Unfreiwillige Komik" sind die berüchtigten Schadensberichte von Unfallbeteiligten an ihre Versicherungen. Zur Einstimmung einige Beispiele über den Umgang der Deutschen mit ihrem liebsten Spielzeug, dem Automobil: - "Ein Fußgänger rannte in mich und verschwand wortlos unter meinem Auto." - "Ich habe noch nie Fahrerflucht begangen; im Gegenteil, ich mußte immer weggetragen werden." - "Ich überfuhr einen Mann. Er gab seine Schuld zu, da ihm dies schon einmal passiert war." - "Schon bevor ich ihn anfuhr, war ich davon überzeugt, daß dieser alte Mann nie die andere Strassenseite erreichen würde." - "Da sich der Fußgänger nicht entscheiden konnte, nach welcher Seite er rennen sollte, fuhr ich obendrüber." - "Ein unsichtbares Fahrzeug kam aus dem Nichts, stieß mit mir zusammen und verschwand dann spurlos." - "Nachdem ich vierzig Jahre gefahren war, schlief ich am Lenkrad ein." - "Ich hatte den ganzen Tag Pflanzen eingekauft. Als ich die Kreuzung erreichte, wuchs plötzlich ein Busch in mein Blickfeld, und ich konnte das andere Fahrzeug nicht mehr sehen." - "Der Pfosten raste auf mich zu, und als ich ihm Platz machen wollte, stieß ich frontal damit zusammen." Mehr von diesen stilistischen Höchstleistungen finden Sie auf dem Humor-Server mit dem treffenden Namen "Autsch" in der Rubrik "Amtsschimmel". Diese Schadensberichte lassen sich im Unterricht wunderbar auf ihre logischen Brüche, stilistischen Abstürze und weitere Unzulänglichkeiten analysieren. Die Studierenden können die Berichte aber auch als Vorlagen zur Produktion absurder Texte verwenden, aus denen man dann im Kurs ganze Geschichten zusammensetzen oder entwickeln kann: Tagesabläufe, Urlaugserlebnisse, Arbeit und Hobby bieten sich hier als mögliche Kontexte an. "Autsch" wartet noch mit vielen anderen unterhaltsamen Themen und Texten auf, die sich auf verschiedenen Sprachniveaus einsetzen lassen: |
Wahlen '98: Ergebnis des Internet-Wahltests
Sie erinnern sich sicher noch an das Internetdossier zur Bundestagswahl im E-DaF-Info 8/1998 (archiviert unter http://www.deutsch-als-fremdsprache.de/infodienst). Einer unserer Tipps war damals das Internet-Projekt "Wahl-Test98" des Instituts für Politikwissenschaft an der Universität Passau, mit dem man die eigene Parteipräferenz festgestellen konnte. Gleichzeitig wurde mit dem Test die Bedeutung des Internet im politischen Bildungsprozess sowie die politischen Ansichten der TeilnehmerInnen untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchung, bei der mehr als 100.000 (!) Online-Fragebögen ausgewertet wurden, liegen jetzt vor. Die Informationen sollen in Buchform sowie im Netz veröffentlicht werden, wobei auf dem "Wahl-Test98"-Server noch nichts zu finden ist. Aber hier kann man zumindest die Auflösungen der Fragen und Literaturtipps zum Thema nachlesen. Eine bewertende Darstellung der Untersuchungsergebnisse durch den Projektleiter und einen seiner Mitarbeiter findet sich dafür auf den Webseiten der "Zeit". In diesem Beitrag ("Mehrheit für PDS und FDP") werden alle zentralen und durchaus überraschenden Ergebnisse vorgestellt: |
Suchmaschinen: Zeitungsmeldungen recherchieren
Sie kennen das sicher: Bei der Unterrichtsvorbereitung oder der Seminarplanung ergeben sich Themenkomplexe, die sich auzgezeichnet mit aktuellen Materialien ergänzen ließen - wenn deren Beschaffung nicht so langwierig und oftmals auch teuer wäre. Hier bieten sich beispielsweise Datenbanken von Online-Medien (s. E-DaF-Info 8/1998: "Kostenlose Pressearchive") oder auch Suchmaschinen an, die auf ein bestimmtes Thema, Fachgebiet usw. spezialisiert sind. In loser Reihenfolge werden wir diese hilfreichen Instrumente vorstellen und beginnen unsere Serie heute mit Nachrichten-Suchmaschinen: o "Paperball" (Gruner und Jahr) basiert auf 86 deutschsprachigen, (über)regionalen Publikationen, die bei einer einfachen Stichworteingabe abgefragt werden. Kompliziertere Suchen werden in der Hilfe beschrieben. Die Suche kann auf einen Bereich (z.B. Kultur) beschränkt werden, was dabei helfen kann, die Trefferanzeige bei allgemeinen Suchbegriffen auf ein übersichtliches Maß zu reduzieren: Wenn man sich anmeldet, kann man außerdem seine persönliche Online-Zeitung zusammenstellen lassen, die dann täglich abrufbereit im Netz auf Sie wartet. o Prinzipiell ähnliche Funktionen bietet das bereits länger existierende "Informationssuchsystem Paperboy", das zur Zeit 294 Quellen auswertet. Neben den relevanten in- und ausländischen (Print)Medien greift diese Suchmaschine auch auf reine Online-Magazine zurück: http://www.paperboy.net/index.de.html Bei "Paperboy" besteht sogar die Möglichkeit, sich eine
eigene persönliche Online-Tageszeitung (mit den ersten 10 Meldungen,
die den persönlichen Präferenzen entsprechen) als E-Mail zustellen
zu lassen. Die tägliche Nachricht kann allerdings schnell zur Plage
werden: Zum einen erfaßt Paperboy zu viele eher obskure Quellen,
zum anderen ist es manchmal ziemlich mysteriös, warum gerade diese
10 Artikel ausgewählt wurden. Paperball scheint in dieser Hinsicht
bessere Ergebnisse zu liefern: Weniger ist oft mehr! |
Nützlicher Infobrief: Schroedel Schulpost
Der wöchentlich erscheinende Newsletter des Schroedel Verlages - in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut, der "Deutschen Lehrerzeitung" sowie der Zeitschrift "medien praktisch" - zum Thema Schule & Bildung enthält oft nützliche Hinweise und Unterrichtstipps! Der Inhalt der Schulpost lässt sich theoretisch sogar auf die persönlichen Arbeitsschwerpunkte abstimmen, indem man im Aboformular seine Unterrichtsfächer bzw. Interessen angibt, allerdings scheint das im Moment nicht oder nur sehr eingeschränkt zu funktionieren: http://www.schroedel.de/cgi-bin/listserv/listserv.cmd Nach der schnellen Bestätigung der Bestellung erhalten die AbonnentInnen jede Woche übersichtlich gestaltete E-Mails mit kurzen Texten und Links zu Materialien bei Schroedel-Online, dem Goethe-Institut und dem Server "Bildung online". Außerdem enthält der Newsletter Informationen über Downloads, Allgemeines aus den Schulen, Landeskunde, Kultur sowie Tipps für den Unterricht, die sich auch auf andere Medien (Buch, Fernsehen) beziehen. |
Fundgrube: andere Online-Medien
In dieser festen Rubrik finden Sie von jetzt an Online-Zeitschriften und Newsletter aus unserem Fachgebiet, die im E-DaF-Info vorgestellt und beschrieben wurden. Die jeweiligen Texte mit Hintergrundinformationen über Herausgeber, Themen-Schwerpunkte etc. können im Infobrief-Archiv nachgelesen werden: http://www.deutsch-als-fremdsprache.de/infodienst o "Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht - Didaktik und Methodik im Bereich Deutsch als Fremdsprache" (University of Alberta, Kanada). Online-Zeitschrift von Britta Hufeisen und Manfred Prokop, vorgestellt im E-DaF-Info 9/1998. http://www.ualberta.ca/~german/ejournal/ejournal.html oder über den Spiegelserver in Chemnitz http://www.tu-chemnitz.de/home/fischer/ejournal/ejournal.html |
ImpressumHERAUSGEBER Institut für Internationale Kommunikation in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (IIK e.V.), Universitätsstraße 1, 40225 Düsseldorf, Tel. +49/(0)211/81-15182, Fax -12537 mailto:iik@phil-fak.uni-duesseldorf.de INTERNET-PLATTFORM http://www.deutsch-als-fremdsprache.de ARCHIV ALLER BISHERIGEN AUSGABEN http://www.deutsch-als-fremdsprache.de/infodienst REDAKTIONSTEAM Matthias Jung, Rüdiger Riechert, Andreas Westhofen VERANTWORTLICH für diese Ausgabe Andreas Westhofen/Matthias Jung KONTAKT Themenvorschläge, Beiträge, Leserbriefe erbeten an: mailto:infobrief@deutsch-als-fremdsprache.de ABO-WÜNSCHE http://www.iik-düßeldorf.de/infoabo.php3 oder: mailto:infobrief@deutsch-als-fremdsprache.de?subject=DaF-Info-Start ABO BEENDEN mailto:infobrief@deutsch-als-fremdsprache.de?subject=DaF-Info-Stopp
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