Guten Tag,

kurz zur Situation. Ich unterrichte in B2 Kursen. In einem Kurs werde ich stets von bestimmten Teilnehmern gemobbt, nicht von allen. Im Kurs haben sich Gruppen gebildet-Kurden/Syrer/Türken. Die Schulleitung hat sogar bei mir hospitiert, weil bestimmte Leute sich über mich beschwert haben. Der Grund der Beschwerde sei, ich bin zu schnell, CDs sind zu schnell, Texte zu schwer, Grammatik ist auch nicht zu verstehen. Sie waren früher in Alpha Kursen. Von meiner Schulleitung werde ich leider nicht unterstützt. Nach einer solchen Situation mit Mobbing hatte ich einen Zusammenbruch erlitten. Ich würde gerne weiter im Kurs arbeiten, aber kann ich nicht mehr. Ich wurde dort so gedemütigt und niedergemacht mit voller Absicht ausgelacht oder gestört bei meinen Erklärungen etc. Die Stimmung wird dort gezielt von bestimmten Menschen gegen mich jeden Tag gemacht.
Das gemeinsame Gespräch hat zu nichts geführt. Die Schulleitung ist mir in den Rücken gefallen, was mich extrem enttäuscht hat.
Die Schulleitung sagte, wenn sich diese Leute abmelden, ist das in Ordnung, aber wenn nicht, sie können auch nichts dagegen machen.
So kann ich dort nicht weiterarbeiten, obwohl ich es so gerne möchte.
Habe ich als Honorarkraft irgendwelche Rechte?
Klar, könnte man die Schule verlassen, aber wenn einer dadurch existenziell bedroht wird. Was kann man überhaupt in dieser Situation machen?
Hat vielleicht jemand einen Tipp?

Danke.

Ich persönlich würde in einer solchen Situation keinen Fuß mehr in die Schule setzen. Nicht, weil einen die Schüler/Schülerinnen mobben (das passiert leider, egal in welcher Schulform), sondern weil Du keinen Rückhalt seitens der Schulleitung hast. Die Schule scheint eine Klitsche zu sein, wenn Lehrer/Lehrerinnen dort nicht wertgeschätzt werden. Und Dich ab sofort krank melden; auch wenn Du als Honorarkraft weder Lohnfortzahlung noch später Krankengeld (außer, Du bist entsprechend versicherst) bekommst.
Fühler ausstrecken, um möglichst rasch neue Aufträge zu erhalten. Ich bin in meinen Zeiten der Freiberuflichkeit immer mehrgleisig gefahren - meist zwei oder drei Auftraggeber, so dass es ertragbar war, wenn einer wegbrach.
(Ggf. das BAMF (falls es um von dort finanzierbare Kurse geht) informieren.)

Zur Not die fehlenden Honorare anwaltlich einklagen, falls die Schulleitung sie Dir verweigert. Von daher ist eine reguläre Krankmeldung ganz gut - denn krank kann man nicht arbeiten, egal ob freiberuflich oder im Angestelltenverhältnis, und Du bist auf der sicheren Seite.

Liebe Frau Lehrerin,

ich möchte dich meiner vollen Solidarität versichern! Halte durch und werde umso lauter (wortwörtlich) in der Klasse, um die MobberInnen (ob männlich oder weiblich) zu isolieren! Die sind wahrscheinlich in der Minderheit!

Lieben Gruß,

Gernot

Vielen lieben Dank für Ihre ausführliche Antwort!
Sie haben mir gut geholfen mit Ihren Tipps!!!

Danke, Gernot!
Ja, so nennen mich Teilnehmer immer „Frau Lehrerin“:))
Laut kann ich nicht werden, es sind 4 Frauen und ein ganz großer Mann, der leider schon einer anderen Kollegin durch seine Aggression aufm Schulhof aufgefallen ist
Ich möchte da harmonisch und friedlich unterrichten, wie immer.
Es ist mir sowas nie passiert nach all den Jahren in dem Bereich.
Deswegen bin ja hilflos, irgendwie verloren, weil die Schulleitung
nach Jahren der Zusammenarbeit mich schlechter behandelt als die Teilnehmer,
die gerade seit 2 Wochen im Kurs sind.
Auf jeden Fall danke Ihnen für Ihre Solidarität!

Ich kann mich den anderen Postern hier nur anschließen.
Der Kursträger handelt wie eine typische Klitsche, wo so etwas allgemein üblich ist.
Also: Aussteigen! Und viel Glück!