-->
1. Der Lehrer als Schauspieler oder sogar Clown in der Klasse...Das mag mancher methodisch richtig finden, muss man aber überhaupt das theoretische Konzept grammatischer Fälle im sprachprakischen Unterricht erklären?
Von den meisten DaF-Methodikern wird dies heute in der entsprechenden Fachliteratur verneint. Da gibt es andere Mittel und Wege.
2. Der angeführte Beispielsatz "Der Lehrer gibt dem Schüler das Buch" ist einer der vielen geistlose Satzbeispiele, die man noch in manchen Lehrwerken wie dem scheußlichen Schulze/Griesbach findet, aber von einer modern orientierten Lehrkraft nicht mehr benutzt werden sollte. Um das diesem Satz zugrunde liegende Satzmodell zu erklären, braucht es auch keiner "flügemännischen Gebärden", wo sich die Lehrkrfat selbst zum Kasper macht. Hier reicht eine einfache intuitive ausgerichtete Erklärung, die als solche in sich valenztheoretich fundiert ist, aber in der Theorie erst einmal gar nicht weiter für die Teilnehmer erläutert werden muss. Ich würde es dann so erklären:
Ich kann das Ganze nun noch in der Klasse noch illustrieren, indem ich Teilnehmer X einen Bleistift, ein Stpcl, Kreide oder sonst was "gebe", "flügelmännische Gebärden", mit denen ich mich zum Kasper mache, brauche ich dazu nicht.
Unabhängig von der Mutterspracher der DaF-Kurs-Teilnehmer wird diese eher "semantisch motivierte" Erklärung auch für ihre Muttersprache zutreffen, wobei das Ganze grammatisch sicher ganz anders ausgedrückt werden kann als im Deutschen. In Sprachen wie dem Chinesischen oder Swahili, wo es überhaupt keine grammatischen Fälle gibt, werden Subjekt-, Direkt- und Indirekt-Objektbeziehung in Bezug auf das Verben GEBEN allein durch die Wortstellung im Satz markiert. In Sprachen wie dem Koreanischen gibt es dafür die grammatischen Markierungsmittel Wortstellung und Postposition, usw. Unterschiede in der jeweiligen grammmatischen Struktur der Muttersprache einzelner DaF-Teilnehmer spielen also dabei gar eine Rolle, denn allen ist das gleiche semantische Konzept in Bezug auf GEBEN gemeinsam.
So zumindest bin ich immer damit umgegangen und habe damit die Wirkung im Unterricht erreicht, die beabsichtigt war.
Man braucht also weder "flügelmännische Gebärden" noch eine Canoo-Grammatik aus dem Internet (die für solche Vorgehensweisen, wie ich sie oben beschrieben habe, gar keine hilfreichen Ansätze bietet), sondern nur ein ganz wenig an linguistischem Sachverstand und einige Ideen, wie man das Ganze möglichst intuitiv in den Unterricht einführen kann.
Es gibt Nichts, das wirklich Nichts ist, denn selbst das Nichts ist auch ein Etwas - nämlich "Nichts".
Es ist immer wieder das gleiche Problem, was mir an Ihren Beiträgen auffällt - Sie differenzieren zu wenig und setzen das, was in Ihrer Lern- und Lehrumgebung angemessen scheint, zu absolut und übertragen es das als das allein Seligmachende auf ganz andere Bereiche, wo DaF gelehrt wird.
Es ist doch sicher allen von uns klar, dass in einer Schulumgebung, wo nach irgendwelchen staatlichen Rahmemlehrplänen gelehrt und die Schüler zum Abitur bzw. zur Matura in DaF geführt werden sollen, auch grammatische Begriffe gelehrt werden müssen. Eben solches unterstelle ich mal für Ihr Umfeld. Das Gleiche gilt auch für Germanisten an Unis in China, usw.
Etwas ganz Anderes sind Deutschkurse und Sprachprüfungen für Teilnehmer in Integrationskursen z.B., wo es um kommunikative Sprachfertigkeiten geht. Hier braucht keiner irgendwelche grammatischen Konzepte (vielleicht ein absolutes Minimum an grammatischen Fachbegriffen).
Und schließlich: Wenn Sie denn schon "übergeordnete" grammatishe Fachbegriffe (mit denen solche Erscheinungen wie Nominativ, Genitiv, Akkusativ und Dativ zusammengefasst werden) lehren, dann sollte man nicht nur von "Fällen" sprechen, die machmal das sind, was sie hier allerdings nicht bedeuten würden - einen Fall in den Abgrund des uneinheitlichen grammatischen Fachterminologie-Dchungels...Man muss dann nämlich auch erwähnen, dass es für "Fälle", die eben nicht in den erwähnten Abgrund fallen, auch noch die Bezeichnung "Kasus" gibt - je nach Grammatik und Lehrbuch.
In Kenya gibt es die Fachbezeichnung "mamba" für ein Krokodil, und dieses Wort aus der Swahili-Sprache ist nicht zu verwechseln mit jener Giftschlange, die ebenfalls unter der Bezeichnung MAMBA u.a im Deutschen bekannt ist.
Wieder so ein Abgrund. Und hoffentlich entflieht Ihr Seelchen nicht bei diesem Versuch einer eher ironich-humorvoll gemeinte Replik.
Es gibt Nichts, das wirklich Nichts ist, denn selbst das Nichts ist auch ein Etwas - nämlich "Nichts".
Fälle
geschrieben von:
Lina Herbst
()
Datum: 16. Dezember 2007 17:04
Hallo zusammen,
ich brauche Hilfe im Deutschunterricht mit den Fällen und hoffe, jemand hat ein Rezept für mich.
Denn ich habe überhaupt keinen Plan, wie man die Beugung von Artikel
und die Substantive im Bezug auf die Fäller erklären kann.
Hat jemand da eine Idee? Das Problem ist, dass meine Deutschkurs-TN in ihrer Muttersprache nur ein Fragewort haben und natürlich nicht wirklich Fälle. (Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ sind eins) - das heißt, für "Wessen?", "Wem?" und "Wen?" - haben sie das gleich Fragewort.
Wie erkläre ich nun, welcher Fall, wann anzuwenden ist???? ... wenn
ích Sätze habe ohne hinweisende Präpos und ohne die Möglichkeit nach
"Wo?" oder "Wohin?" zu fragen.
Ich bin ratlos ...
Kann mir jemand helfen???
Vielen Dank und viele Grüße,
Lina
ich brauche Hilfe im Deutschunterricht mit den Fällen und hoffe, jemand hat ein Rezept für mich.
Denn ich habe überhaupt keinen Plan, wie man die Beugung von Artikel
und die Substantive im Bezug auf die Fäller erklären kann.
Hat jemand da eine Idee? Das Problem ist, dass meine Deutschkurs-TN in ihrer Muttersprache nur ein Fragewort haben und natürlich nicht wirklich Fälle. (Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ sind eins) - das heißt, für "Wessen?", "Wem?" und "Wen?" - haben sie das gleich Fragewort.
Wie erkläre ich nun, welcher Fall, wann anzuwenden ist???? ... wenn
ích Sätze habe ohne hinweisende Präpos und ohne die Möglichkeit nach
"Wo?" oder "Wohin?" zu fragen.
Ich bin ratlos ...
Kann mir jemand helfen???
Vielen Dank und viele Grüße,
Lina
Re: Fälle
geschrieben von:
Redeker, Bangkok
()
Datum: 17. Dezember 2007 05:12
Guten Morgen Lina,
wenn die Frage nach der Funktion der Fälle aufkommt, schreibe ich einen Satz an die Tafel:
"Der Lehrer gibt dem Schüler das Buch."
Ich erkläre und demonstriere die Funktionen im Satz und zeige (mit flügelmännischen Gebärden) die Handlung in der Wirklichkeit:
die handelnde Person, das Subjekt des Satzes im Nominativ;
das direkte Objekt, Opfer oder Akkusativobjekt im Akkusativ;
das indirekte Objekt, der Empfänger oder "das Ziel der Handlung".
Dann behaupte ich weiter, dass wir den Besitzer des Buches mit einem Genitiv bezeichnen können und füge entweder den Namen oder ein Nomen in den Satz ein.
"Der Lehrer gibt dem Schüler Linas Buch."
"Der Lehrer gibt dem Schüler das Buch der Direktorin."
Mit freundlichen Grüßen
Michael Redeker
wenn die Frage nach der Funktion der Fälle aufkommt, schreibe ich einen Satz an die Tafel:
"Der Lehrer gibt dem Schüler das Buch."
Ich erkläre und demonstriere die Funktionen im Satz und zeige (mit flügelmännischen Gebärden) die Handlung in der Wirklichkeit:
die handelnde Person, das Subjekt des Satzes im Nominativ;
das direkte Objekt, Opfer oder Akkusativobjekt im Akkusativ;
das indirekte Objekt, der Empfänger oder "das Ziel der Handlung".
Dann behaupte ich weiter, dass wir den Besitzer des Buches mit einem Genitiv bezeichnen können und füge entweder den Namen oder ein Nomen in den Satz ein.
"Der Lehrer gibt dem Schüler Linas Buch."
"Der Lehrer gibt dem Schüler das Buch der Direktorin."
Mit freundlichen Grüßen
Michael Redeker
Re: Fälle
geschrieben von:
Petra Kryskiewicz
()
Datum: 18. Dezember 2007 14:22
Liebe Lina,
vielleicht helfen dir die untenstehenden Infos bei der Vermittlung der Fälle weiter? (Die Listen sind nicht vollständig, aber sie reichen sicher zur Erklärung.)
Grüße von
Petra
vielleicht helfen dir die untenstehenden Infos bei der Vermittlung der Fälle weiter? (Die Listen sind nicht vollständig, aber sie reichen sicher zur Erklärung.)
Grüße von
Petra
Wann benutzt man Nominativ, Akkusativ, Dativ und Genitiv? Ein „normaler“ Satz besteht meist aus einem Subjekt im Nominativ und einem Objekt im Akkusativ: Der Ober empfiehlt den spanischen Rotwein. Zusätzlich zum Akkusativobjekt kann der Satz auch ein Dativobjekt haben. Wenn es zwei Objekte gibt, dann bezeichnet der Dativ normalerweise eine Person oder Institution; der Akkusativ bezeichnet meist eine Sache (1) – er kann allerdings auch eine Person oder Institution bezeichnen (2). 1. Der Ober empfiehlt dem Gast den spanischen Rotwein. 2. Die Hebamme gibt der jungen Mutter das neugeborene Baby. Der Genitiv wird benutzt, wenn ein Besitzer bezeichnet werden soll. Das Fläschchen des Säuglings ist runtergefallen. Es gibt allerdings auch Sätze, in denen kein Akkusativobjekt vorhanden ist, weil das Objekt im Dativ (3) oder im Genitiv (4) steht oder dem Subjekt entspricht und deshalb im Nominativ steht (5). Dies passiert wegen des Verbs. 3. Der Lehrer hilft dem Schüler. 4. Der Lehrer bedient sich des Rohrstocks, um die Schüler einzuschüchtern. 5. Der Lehrer heißt Herr Branke. Dativ-Verben absagen antworten ausweichen begegnen danken einfallen entgegenkommen fehlen gefallen gehören genügen gratulieren helfen hinterherlaufen hinterherfahren kündigen passieren passen schmecken vertrauen verzeihen weglaufen weh tun winken zuhören zulächeln zusehen folgen gehorchen gelingen sich nähern nützen schaden schwerfallen zustimmen Verben mit Dativ und Akkusativ anbieten bringen diktieren empfehlen erlauben geben mitteilen schenken schicken senden verbieten versprechen vorlesen wegnehmen zeigen liefern Verben mit Genitiv anklagen sich annehmen sich bedienen bedürfen belehren sich bemächtigen berauben beschuldigen sich besinnen bezichtigen sich enthalten entheben sich entledigen sich entsinnen sich erbarmen sich erfreuen sich erwehren sich freuen gedenken sich schämen verdächtigen verweisen würdigen Auch Präpositionen geben den Kasus vor. Es gibt Akkusativ-, Dativ-, Genitiv- und Wechselpräpositionen. Akkusativpräpositionen bis, durch, für, ohne, gegen, um Dativpräpositionen aus, bei, gegenüber von, mit, nach, seit, von, zu Auf diese Präpositionen folgt Akkusativ oder Dativ; sie heißen Wechselpräpositionen: in, an, auf, über, unter, vor, hinter, neben, zwischen Wenn es sich um eine Bewegung handelt (Frage : wohin ?), folgt der Akkusativ. Wenn es sich um eine Positionsangabe handelt (Frage : wo ?), folgt der Dativ. Genitivpräpositionen abseits anläßlich anstatt anstelle aufgrund außerhalb diesseits infolge inmitten innerhalb jenseits kraft mittels oberhalb seitens statt trotz um .... willen ungeachtet unterhalb unweit vermittels während wegen zeit zufolge zugunsten Achtung: Es gibt auch Verben mit einer festen Präposition und reflexive Verben, die einen bestimmten Kasus fordern, ebenso Adverbien mit Präposition! Übungen: Bilden Sie Sätze und markieren Sie die verschiedenen grammatischen Fälle in verschiedenen Farben. 1. (Gast – Hausherr – Cognac – anbieten – Glas) 2. (Reh, jung – Wolf, hungrig – hinterherlaufen) 3. (Zahn, kaputt – ich – weh tun) 4. (Enkelkind – Großmutter –Geburtstag– Computer – zu - schenken) 5. (Brief, lang – Chefin – Sekretärin – diktieren) 6. (Hund, jung – Besitzer – gehorchen – nicht) 7. (Mann, arm – Oma, alt – Handtasche – interessieren) 8. (Fernsehen – Hungerstreik – Gefängnisinsassen – berichten über) 9. (Taliban – Buddhafiguren, wertvoll – weltweite Proteste – zerstörten – trotz) Lösung: Der Hausherr bietet dem Gast ein Glas Cognac an. Der hungrige Wolf läuft dem jungen Reh hinterher. Der kaputte Zahn tut mir weh. Die Großmutter schenkt dem Enkelkind zum Geburtstag einen Computer. Die Chefin diktiert der Sekretärin einen langen Brief. Der junge Hund gehorcht dem Besitzer nicht. Die Handtasche der alten Oma interessiert den armen Mann. Das Fernsehen berichtet über den Hungerstreik der Gefängnisinsassen. Trotz weltweiter Proteste zerstörten die Taliban wertvolle Buddhafiguren.
Re: Fälle
geschrieben von:
Hai
()
Datum: 27. April 2009 15:13
Jauu=)
Re: Fälle
geschrieben von:
Christian Schmölz
()
Datum: 07. Januar 2010 02:28
Thanks so much ... ich muss meiner Frau, welche aus Kenia kommt und sehr brav jeden Tag deutsch lernt, die Fälle beibringen. Jetzt erst bemerke ich, dass 1. fast alles, was ich im Gymnasium gelernt habe (hätte lernen sollen... hehe) Geschichte ist :) und 2. warum es bei mir immer an Interesse gefehlt hat. :)
.. last not least: jetzt interessierts mich auf ein Mal.
thanks again for those brilliant examples!
.. last not least: jetzt interessierts mich auf ein Mal.
thanks again for those brilliant examples!
Re: Fälle
geschrieben von:
dafdresden
()
Datum: 15. Januar 2010 16:43
Also ich hab die Erfahrung gemacht, dass bei den Fällen im Deutschen einfach nur lernen hilft. Die Erklärungen sind zu komplex.
Und der Tipp mit den Fragen "Wer? Wen? Wem?" funktioniert bei Ausländern nicht, denn sie haben ja nicht das muttersprachliche Sprachgefühl. Für sie könnte es ja genauso gut "Wem ruft sie an?" heißen.
Also einfach immer den Fall zur Präposition/zum Verb dazu lernen...
dafdresden
www.daf-blog.de
Und der Tipp mit den Fragen "Wer? Wen? Wem?" funktioniert bei Ausländern nicht, denn sie haben ja nicht das muttersprachliche Sprachgefühl. Für sie könnte es ja genauso gut "Wem ruft sie an?" heißen.
Also einfach immer den Fall zur Präposition/zum Verb dazu lernen...
dafdresden
www.daf-blog.de
Re: Fälle
geschrieben von:
tridita guritno
()
Datum: 01. Februar 2010 04:19
Liebe Lina,
noch eine Ergaenzung zum tollen Beitrag von Petra, kannst du wieder auf das Maskulinum hinweisen, das hier als 'Hilfe' fuer das Fragewort dient.
Frage nach Person Frage nach Dingen
Maskulin der ---------- Wer ?
den ---------- Wen ? Was ?
dem ---------- Wem ?
des ---------- Wessen + Nomen ?
viel Erfolg
noch eine Ergaenzung zum tollen Beitrag von Petra, kannst du wieder auf das Maskulinum hinweisen, das hier als 'Hilfe' fuer das Fragewort dient.
Frage nach Person Frage nach Dingen
Maskulin der ---------- Wer ?
den ---------- Wen ? Was ?
dem ---------- Wem ?
des ---------- Wessen + Nomen ?
viel Erfolg
fallformen
geschrieben von:
giuseppe buzzi
()
Datum: 18. Mai 2011 18:47
Zu meiner Grossmutter. ist das "dativ"?
Re: fallformen
geschrieben von:
Rita Petzold
()
Datum: 19. Mai 2011 15:29
Genau, das ist der Dativ.
Siehe oben: Petra -
"zu" ist eine Präposition, die immer den Dativ verlangt.
Z.B. Wohin gehst du? zur Schule/ zu meiner Großmutter
Siehe oben: Petra -
"zu" ist eine Präposition, die immer den Dativ verlangt.
Z.B. Wohin gehst du? zur Schule/ zu meiner Großmutter
Re: Fälle
geschrieben von:
Jennifer
()
Datum: 16. Februar 2012 04:36
Halli Hallo!
eine Frage habe ich selber:
nimmt man nach dem Verb "denken" Akkusativ?
Wenn so ein Fall vorkommen sollte, wäre er dann Akkusativ?
Danke schön im voraus!
Jennifer
eine Frage habe ich selber:
nimmt man nach dem Verb "denken" Akkusativ?
Wenn so ein Fall vorkommen sollte, wäre er dann Akkusativ?
Danke schön im voraus!
Jennifer
Re: Fälle
geschrieben von:
Redeker, Bangkok
()
Datum: 17. Februar 2012 15:38
Guten Tag Jennifer,
ich denke, Sie sollten einmal hier schauen:
www.canoonet.eu: denken
Mit freundlichen Grüßen
Michael Redeker
ich denke, Sie sollten einmal hier schauen:
www.canoonet.eu: denken
Mit freundlichen Grüßen
Michael Redeker
Re: Fälle
geschrieben von:
Jennifer
()
Datum: 19. Februar 2012 04:44
Danke, Michael!
daran habe ich nicht gedacht ;)
Viele Grüße
Jennifer
daran habe ich nicht gedacht ;)
Viele Grüße
Jennifer
Re: Fälle
geschrieben von:
Linux_2047
()
Datum: 21. Februar 2012 15:11
Hallo zusammen:)
Ich bin ganz neu hier und hab da evtl. auch noch ein zwei Unterlagen zu den Fällen. werde mal schauen ob ich die spontan finde und dann mal hier vorstellen.
LG Linux:)
Ich bin ganz neu hier und hab da evtl. auch noch ein zwei Unterlagen zu den Fällen. werde mal schauen ob ich die spontan finde und dann mal hier vorstellen.
LG Linux:)
Re: Fälle
geschrieben von:
huangdi
()
Datum: 26. Februar 2012 10:11
Zitat
Ich erkläre und demonstriere die Funktionen im Satz und zeige (mit flügelmännischen Gebärden) die Handlung in der Wirklichkeit:
1. Der Lehrer als Schauspieler oder sogar Clown in der Klasse...Das mag mancher methodisch richtig finden, muss man aber überhaupt das theoretische Konzept grammatischer Fälle im sprachprakischen Unterricht erklären?
Von den meisten DaF-Methodikern wird dies heute in der entsprechenden Fachliteratur verneint. Da gibt es andere Mittel und Wege.
2. Der angeführte Beispielsatz "Der Lehrer gibt dem Schüler das Buch" ist einer der vielen geistlose Satzbeispiele, die man noch in manchen Lehrwerken wie dem scheußlichen Schulze/Griesbach findet, aber von einer modern orientierten Lehrkraft nicht mehr benutzt werden sollte. Um das diesem Satz zugrunde liegende Satzmodell zu erklären, braucht es auch keiner "flügemännischen Gebärden", wo sich die Lehrkrfat selbst zum Kasper macht. Hier reicht eine einfache intuitive ausgerichtete Erklärung, die als solche in sich valenztheoretich fundiert ist, aber in der Theorie erst einmal gar nicht weiter für die Teilnehmer erläutert werden muss. Ich würde es dann so erklären:
Zitat
GEBEN bedeutet:
1. Jemand gibt etwas.
2. Es wechselt ein Gegenstand, z.B. ein Buch, von A (Subjekt) nach B (ndirektes Objekt).
3. Jemand erhält/hat das Buch.
Ohne diese drei Mindestangaben wäre ein Satz mit dem Verb GEBEM unvollstänig und sinnlos.
Ich kann das Ganze nun noch in der Klasse noch illustrieren, indem ich Teilnehmer X einen Bleistift, ein Stpcl, Kreide oder sonst was "gebe", "flügelmännische Gebärden", mit denen ich mich zum Kasper mache, brauche ich dazu nicht.
Unabhängig von der Mutterspracher der DaF-Kurs-Teilnehmer wird diese eher "semantisch motivierte" Erklärung auch für ihre Muttersprache zutreffen, wobei das Ganze grammatisch sicher ganz anders ausgedrückt werden kann als im Deutschen. In Sprachen wie dem Chinesischen oder Swahili, wo es überhaupt keine grammatischen Fälle gibt, werden Subjekt-, Direkt- und Indirekt-Objektbeziehung in Bezug auf das Verben GEBEN allein durch die Wortstellung im Satz markiert. In Sprachen wie dem Koreanischen gibt es dafür die grammatischen Markierungsmittel Wortstellung und Postposition, usw. Unterschiede in der jeweiligen grammmatischen Struktur der Muttersprache einzelner DaF-Teilnehmer spielen also dabei gar eine Rolle, denn allen ist das gleiche semantische Konzept in Bezug auf GEBEN gemeinsam.
So zumindest bin ich immer damit umgegangen und habe damit die Wirkung im Unterricht erreicht, die beabsichtigt war.
Man braucht also weder "flügelmännische Gebärden" noch eine Canoo-Grammatik aus dem Internet (die für solche Vorgehensweisen, wie ich sie oben beschrieben habe, gar keine hilfreichen Ansätze bietet), sondern nur ein ganz wenig an linguistischem Sachverstand und einige Ideen, wie man das Ganze möglichst intuitiv in den Unterricht einführen kann.
Es gibt Nichts, das wirklich Nichts ist, denn selbst das Nichts ist auch ein Etwas - nämlich "Nichts".
Auf alle Fälle
geschrieben von:
Redeker, Bangkok
()
Datum: 27. Februar 2012 05:54
Guten Morgen zusammen,
da laut unserem Lehrplan die Language A Schüler auch die angemessenen grammatischen Begriffe lernen müssen, ergänze ich die Beispielsätze dann so:
Und ja, selbstverständlich biete ich verschiedene, systematische Tafeln mit allen Beugungsformen der, dessen, dem, den usw. als Wandbild an, auch eine DUDEN Schüler-Grammatik für die Buchlerner, die Canoo.Net-Onlinegrammatik für die Laptopnutzer und Dutzende Arbeitsblätter wie auf http://www.mittelschulvorbereitung.ch/ für die fortgeschrittenen Lerner. Den Buntstiftbesitzern empfehle ich dann auch noch, No - Ge - Da - Akk in verschiedenen Farben zu malen.
Unterhaltsam muss der Unterricht schon sein, sonst entfliehen die Seelchen.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Redeker
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.02.12 06:03.
da laut unserem Lehrplan die Language A Schüler auch die angemessenen grammatischen Begriffe lernen müssen, ergänze ich die Beispielsätze dann so:
Zitat
"Der Lehrer gibt dem Schüler das Buch der Direktorin."
Der Nominativ gibt dem Dativ den Akkusativ des Genitivs.
Und ja, selbstverständlich biete ich verschiedene, systematische Tafeln mit allen Beugungsformen der, dessen, dem, den usw. als Wandbild an, auch eine DUDEN Schüler-Grammatik für die Buchlerner, die Canoo.Net-Onlinegrammatik für die Laptopnutzer und Dutzende Arbeitsblätter wie auf http://www.mittelschulvorbereitung.ch/ für die fortgeschrittenen Lerner. Den Buntstiftbesitzern empfehle ich dann auch noch, No - Ge - Da - Akk in verschiedenen Farben zu malen.
Unterhaltsam muss der Unterricht schon sein, sonst entfliehen die Seelchen.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Redeker
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.02.12 06:03.
Re: Auf alle Fälle
geschrieben von:
huangdi
()
Datum: 02. März 2012 10:24
Zitat
da laut unserem Lehrplan die Language A Schüler auch die angemessenen grammatischen Begriffe lernen müssen, ergänze ich die Beispielsätze dann so:
Es ist immer wieder das gleiche Problem, was mir an Ihren Beiträgen auffällt - Sie differenzieren zu wenig und setzen das, was in Ihrer Lern- und Lehrumgebung angemessen scheint, zu absolut und übertragen es das als das allein Seligmachende auf ganz andere Bereiche, wo DaF gelehrt wird.
Es ist doch sicher allen von uns klar, dass in einer Schulumgebung, wo nach irgendwelchen staatlichen Rahmemlehrplänen gelehrt und die Schüler zum Abitur bzw. zur Matura in DaF geführt werden sollen, auch grammatische Begriffe gelehrt werden müssen. Eben solches unterstelle ich mal für Ihr Umfeld. Das Gleiche gilt auch für Germanisten an Unis in China, usw.
Etwas ganz Anderes sind Deutschkurse und Sprachprüfungen für Teilnehmer in Integrationskursen z.B., wo es um kommunikative Sprachfertigkeiten geht. Hier braucht keiner irgendwelche grammatischen Konzepte (vielleicht ein absolutes Minimum an grammatischen Fachbegriffen).
Und schließlich: Wenn Sie denn schon "übergeordnete" grammatishe Fachbegriffe (mit denen solche Erscheinungen wie Nominativ, Genitiv, Akkusativ und Dativ zusammengefasst werden) lehren, dann sollte man nicht nur von "Fällen" sprechen, die machmal das sind, was sie hier allerdings nicht bedeuten würden - einen Fall in den Abgrund des uneinheitlichen grammatischen Fachterminologie-Dchungels...Man muss dann nämlich auch erwähnen, dass es für "Fälle", die eben nicht in den erwähnten Abgrund fallen, auch noch die Bezeichnung "Kasus" gibt - je nach Grammatik und Lehrbuch.
In Kenya gibt es die Fachbezeichnung "mamba" für ein Krokodil, und dieses Wort aus der Swahili-Sprache ist nicht zu verwechseln mit jener Giftschlange, die ebenfalls unter der Bezeichnung MAMBA u.a im Deutschen bekannt ist.
Wieder so ein Abgrund. Und hoffentlich entflieht Ihr Seelchen nicht bei diesem Versuch einer eher ironich-humorvoll gemeinte Replik.
Es gibt Nichts, das wirklich Nichts ist, denn selbst das Nichts ist auch ein Etwas - nämlich "Nichts".
Re: Fälle
geschrieben von:
Marie-Claire
()
Datum: 20. November 2012 22:10
Ich bin zutiefst peinlich berührt, bei dem Gedanken daran, dass "huangdi" tatsächlich auf Sprachschüler losgelassen wird. Diese unglaublich überhebliche Arroganz lässt mich schon hier via Internet Ekel verspüren. Ich bin für "Kasper" im Klassenzimmer, die ihre Schüler mit LIEBE zum gewünschten Ergebnis bringen. Mit welcher Methodik auch immer. Auf diese Art und Weise arbeite ich seit Jahren und bin bisher sehr gut damit gefahren.
Verzeihen Sie meine teilweise alltagssprachlichen Exkurse. Oder auch nicht.
Verzeihen Sie meine teilweise alltagssprachlichen Exkurse. Oder auch nicht.
Re: Fälle
geschrieben von:
Anita Haag
()
Datum: 21. Juni 2016 19:07
Herzlichen Dank für die tollen Inputs. liebe Grüße Anita
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