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Die vier Grundfertigkeiten im DaF-Unterricht
geschrieben von: Teacher28 ()
Datum: 19. Mai 2015 19:38

Hallo zusammen,

ich gebe ehrenamtlichen DaF-Unterricht einmal in der Woche und arbeite mit dem Lehrwerk Berliner Platz. Meine Frage richtet sich an die Lehrer und Lehrerinnen, die z.B in Integrationskursen lehren und dort mehrere Stunden am Tag mit einer Unterrichtsklasse beschäftigt sind. Ich versuche mit meinen Schülern alle vier Grundfertigkeiten in der kurzen Zeit zu üben - dass heißt wir machen z.B. zu einem Themengebiet eine Leseübungen (ca. 30 Minuten), dann eine Schreibaufgabe (ca. 20), eine Hörübung (20 Minuten) und abschließend Sprechübungen (40 Minuten).

Meine Frage wäre: Wie wird dies von der Zeit her z.B. in einem Integrationskurs gemacht (wo die Lerner täglich ca. 4 Stunden Deutsch im Unterricht lernen)? Wie viel Minuten werden pro Tag für das Üben der jeweiligen Grundfertigkeiten gebraucht. Ist es möglich, einen ganzen Tag nur Phonetikübungen und Leseübungen zu machen, oder sollten alle Grundfertigkeiten täglich geübt werden?

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Re: Die vier Grundfertigkeiten im DaF-Unterricht
geschrieben von: Credentia ()
Datum: 21. Mai 2015 06:32

Nein. Die zeitlichen Gewichtungen für die einzelnen Grundfertigkeiten werden zeitlich unterschiedlich gewichtet je nach Zielgruppe und evtl. angestrebter Sprachprüfung. Z.B. dürte bei DaF-Lernern, die sich auf ein Uni-Studium vorbereiten, das neben Sprechen und Hören vor allem das Leserverständnis wissenschaftlicher Texte und das wissenschaftliche Schreiben im Vordergrund stehen. In IK-Maßnahmen dürfte andererseits das Ausülölen von Formularen, Bewerbungschreiben usw. im Schreiben im Vordergrun stehen genauso wie Sprechen und Hören zu alltäglichen Dingen.

Auch der vermittelte Wortschatz kann je nach Zielgruppe variieren bzw. auch die Vermittlung grammatischer Strukturen; Schriftdeutsch ist eben anders als gesprochenes Deutsch, und Schriftdeutsch variiert in sich auch in vielerlei Hinsicht. Was man wann wie in welcher Weise vermittelt ergibt sich aus der didaktischen Vor-Analyse und den besonderen Bedürfnissen der Teilnehmer-Gruppe.
Dass man alle Fertigkeiten gleich gewichten kann bzw sollte, ist in der Praxis vielfach nur ein frommes Märchen.

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Re: Die vier Grundfertigkeiten im DaF-Unterricht
geschrieben von: Teacher28 ()
Datum: 24. Mai 2015 17:59

@Credentia,

vielen Dank für die Rückmeldung. Nehmen wir mal an, ich unterrichte einen IK, der pro Tag ca. 4 Stunden bei mir Unterricht hat (Ziel: A1/A2 oder B1). Gibt es da Vorgaben bezüglich der Stunden, die ich für eine bestimmte Grundfertigkeit planen und nicht überschreiten sollte? (z.B mehr als 45 Minuten Phonetikübungen sollten nicht pro Tag ausgeführt werden, da dies für die TN "too much" wäre).

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Re: Die vier Grundfertigkeiten im DaF-Unterricht
geschrieben von: Credentia ()
Datum: 24. Mai 2015 19:46

Ik-Kurse zu unterrichten ist eine Tätigkeit am untersten Ende, die weder Ansehen und Respekt für den Unterrichtenden geniest, noch wird sie angemessen entlohnt.
Gut ausgebildete Lehrkräfte meiden daher diesen Bereich wie der Teufel das Weihwasser und die Pest.

Ich habe es auch getan, habe nir IK-Kurse unterrichtet und würde es auch nie tun, da ich jeden Morgen selbst in den Spiegel schauen möchte, ohne rot zu werden vor Scham.

Leider kann ich daher diese Frage nicht beantworten.

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Re: Die vier Grundfertigkeiten im DaF-Unterricht
geschrieben von: DaF2000 ()
Datum: 24. Mai 2015 21:17

Zitat
Teacher28
Nehmen wir mal an, ich unterrichte einen IK, der pro Tag ca. 4 Stunden bei mir Unterricht hat (Ziel: A1/A2 oder B1). Gibt es da Vorgaben bezüglich der Stunden, die ich für eine bestimmte Grundfertigkeit planen und nicht überschreiten sollte? (z.B mehr als 45 Minuten Phonetikübungen sollten nicht pro Tag ausgeführt werden, da dies für die TN "too much" wäre).

Vorgaben gibt es keine, so weit ich informiert bin. Aber generell sollte man häufiger zwischen den Fertigkeiten wechseln. 45 Minuten wären nicht nur für Phonetik zu lang, 45 Minuten Lesen ist auch nicht so beliebt. Wenn man sich den Aufbau moderner Lehrwerke ansieht, bemerkt man auch schnell, wie kurz die Lerneinheiten sind.

Es hängt natürlich auch vom Niveau und dem Hintergrund der Lerner ab. In den meisten Fällen dürfte schnell klar werden, wenn der Unterricht zu monoton oder langatmig wird.

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