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der männliche Patient und der weibliche Patient
geschrieben von: Tomas ()
Datum: 20. Oktober 2019 18:20

Hallo

ein immer wieder Kontroversen hervorrufendes Thema auf dem Gebiet der deutschen Sprache ist die Beziehung zwischen grammatischem und biologischem Geschlecht.

Auf dem Gebiet der Sprache sehr konservative Menschen gehen vielleicht davon aus, dass es diese Beziehung einfach gar nicht gibt. Sprachlich sich sehr progressiv fühlende Menschen, die auch gerne von Gender und Diversity und so sprechen, würden hingegen am liebsten in allen nur erdenklichen Kontexten die weiblichen Formen und die Formen für das diverse Geschlecht irgendwie zusätzlich explizit kenntlich machen.

Beide Standpunkte sind mir zu extrem.

Ich hätte gern einfach nur praktische Antworten auf die Frage, wie im medizinischen Alltag unter Pflegekräften und Ärzten denn so die Frage der Patienten und Patientinnen gehandhabt wird.

1.) Der Patient ist eine Person. Der Patient kann also sowohl männlich als auch weiblich sein.

Trotzdem fände ich es komisch, beispielsweise eine schwangere Person als einen schwangeren Patienten zu bezeichnen. Das ist doch dann eine schwangere Patientin, nicht wahr?

2.) Bei Berichten zum Zustand des Patienten innerhalb des Krankenhauses oder zwischen Pflegern unterschiedlicher Einrichtungen etc wird doch sicherlich auch immer unterschieden, ob es sich nun um einen Patienten oder eine Patientin handelt, richtig?

(Zumal in diesem Zusammenhang diese Unterscheidung auch medizinisch relevant sein kann.)

3.) In welchem Zusammenhang wird die männliche Form "der Patient" explizit verwendet, um auch Patientinnen mit einzuschließen?

4.) Ah, und wenn wir schon dabei sind: Patient ist ein Nomen der N-Deklination. Gibt es irgendwelche typischen Floskeln oder Sätze aus dem medizinischen Alltag, die also pragmatisch gesehen richtig sind, in denen aber die Regeln der N-Deklination verletzt werden?

(Nämlich um eine eventuelle Numerus-Ambivalenz zwischen Patienten (Plural) und Patient (Singular) auszuschalten?

5.) Haben zusammengesetzte Hauptwörter mit Patient im ersten Teil immer das Fugenpartikel "-en" oder eventuell manchmal auch nicht ? (Ich denke da gerade an das Wort Arztpatientbeziehung anstelle von Arztpatientenbeziehung?)

Vielen Dank für Tipps und Anregungen

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Re: der männliche Patient und der weibliche Patient
geschrieben von: Milorad Gavrilovic ()
Datum: 20. Oktober 2019 19:22

Zitat

geschrieben von: Tomas

3.) In welchem Zusammenhang wird die männliche Form "der Patient" explizit verwendet, um auch Patientinnen mit einzuschließen?

1. Patientenrechte
Die Stärkung Ihrer Rechte und Einflussmöglichkeiten als Patientinnen und Patienten ist ein zentrales Anliegen der Gesundheitspolitik. Mit dem am 26. Februar 2013 in Kraft getretenen Patientenrechtegesetz wurden die Rechte und Pflichten der Patientinnen und Patienten im Behandlungsverhältnis erstmalig zusammenfassend geregelt.

2. Grundsätzliche Unterschiede in der Übertragung männlicher und weiblicher Patienten

3. Ihre Rechte als Patient
Sie haben als Patientin/Patient das Recht (gemäß § 30 Spitalgesetz):
...



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.10.19 19:29.

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Re: der männliche Patient und der weibliche Patient
geschrieben von: Milorad Gavrilovic ()
Datum: 20. Oktober 2019 19:48

Zitat

4.) Ah, und wenn wir schon dabei sind: Patient ist ein Nomen der N-Deklination. Gibt es irgendwelche typischen Floskeln oder Sätze aus dem medizinischen Alltag, die also pragmatisch gesehen richtig sind, in denen aber die Regeln der N-Deklination verletzt werden?


Die n-Deklination ist eine absterbende Sprachform. Die Endungen im Singular werden heute in der gesprochenen Sprache meist weggelassen.

Ich habe einen Student(en)/Patient(en) kennen gelernt.
Ich habe mit dem Student(en)/Patient(en) gesprochen.

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Re: Arzt-Patient-Beziehung
geschrieben von: Milorad Gavrilovic ()
Datum: 20. Oktober 2019 19:56

Zitat

5.) Haben zusammengesetzte Hauptwörter mit Patient im ersten Teil immer das Fugenpartikel "-en" oder eventuell manchmal auch nicht ? (Ich denke da gerade an das Wort Arztpatientbeziehung anstelle von Arztpatientenbeziehung?)

Arzt-Patient-Beziehung

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Re: der männliche Patient und der weibliche Patient
geschrieben von: Milorad Gavrilovic ()
Datum: 20. Oktober 2019 19:59

Zitat

1.) Der Patient ist eine Person. Der Patient kann also sowohl männlich als auch weiblich sein.

Trotzdem fände ich es komisch, beispielsweise eine schwangere Person als einen schwangeren Patienten zu bezeichnen. Das ist doch dann eine schwangere Patientin, nicht wahr?

Das sollte unbedingt bei der Behandlung einer schwangeren Patientin beachtet werden! (Singular)

„Für uns sind Schwangere keine Patienten“ (Plural)

Schwangere Patientinnen werden in erster Linie vom Gynäkologen oder der Gynäkologin betreut. (Plural)



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.10.19 20:24.

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Re: der männliche Patient und der weibliche Patient
geschrieben von: Milorad Gavrilovic ()
Datum: 21. Oktober 2019 04:12

Zitat

2.) Bei Berichten zum Zustand des Patienten innerhalb des Krankenhauses oder zwischen Pflegern unterschiedlicher Einrichtungen etc wird doch sicherlich auch immer unterschieden, ob es sich nun um einen Patienten oder eine Patientin handelt, richtig?

(Zumal in diesem Zusammenhang diese Unterscheidung auch medizinisch relevant sein kann.)

der Zustand der Patientin/des Patienten

Welches Modell eignet sich zur Abbildung von Patientenzuständen in der Pflegepraxis?

Wie ist der Patientenzustand?

Ansonsten hilft man bei allem mit, was so anfällt und darf je nach Ausbildungsstand der ÄrztInnen und PatientInnenzustand alles machen.

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Re: der männliche Patient und der weibliche Patient
geschrieben von: Gernot Back ()
Datum: 21. Oktober 2019 06:51

Zitat
pj-ranking.de
Ansonsten hilft man bei allem mit, was so anfällt und darf je nach Ausbildungsstand der ÄrztInnen und PatientInnenzustand alles machen.
[www.pj-ranking.de]
Ganz übler Gender-Sprech, den wir unseren KursteilnehmERn auf keinen Fall beibringen sollten!

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