Hallo!

Ich möchte gerne wissen, welche ist die Bedeutung von den Partikeln "freilich" und "eben" in diesem Fall, wenn beide hier gesetzt werden können:

Die Miete ist zu dem gebotenen Lebensstandard ________ günstig.
besonders
eben
freilich

Oder hier:
_______ angenehm ist natürlich, dass hier absolute Ruhe herrscht.
Freilich
Eben
Besonders


Beim dritten ist meiner Meinung nach "wenigstens" richtig und es ist keine Partikel sondern ein Adverb, da es alleine am Anfang des Satzes steht:

_______ haben wir die fehlerhafte Rechnung noch gefunden, bevor es zu spät war.(drückt leichte Zufriedenheit aus)
Vielleicht
Wenigstens
Schon

Vielen Dank
LG



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.01.22 14:11.

Blümchen schrieb:
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> Die Miete ist zu dem gebotenen Lebensstandard
> ________ günstig.
> besonders
> eben
> freilich

Hier passen alle drei, „besonders“, das ich - anders als die beiden anderen - nicht als Abtönungs-, sondern als Gradpartikel bezeichnen würde, nachgestellt sogar in Kombination mit einer der beiden Abtönungspartikeln.

> Oder hier:
> _______ angenehm ist natürlich, dass hier absolute
> Ruhe herrscht.
> Freilich
> Eben
> Besonders

Mit „freilich“ und „eben“ kann man meines Erachtens keinen Satz beginnen. Also passt hier nur die Gradpartikel „besonders“.

> Beim dritten ist meiner Meinung nach "wenigstens"
> richtig und es ist keine Partikel sondern ein
> Adverb, da es alleine am Anfang des Satzes steht:

Viele subsumieren ja die Adverbien immer noch unter die Partikeln.
[de.wikipedia.org])

> _______ haben wir die fehlerhafte Rechnung noch
> gefunden, bevor es zu spät war.(drückt leichte
> Zufriedenheit aus)
> Vielleicht
> Wenigstens
> Schon

„Schon“ und „noch“ schließen sich hier gegenseitig aus. „Wenigstens“ geht als Adverb genauso wie „vielleicht“ im Vorfeld des Satzes. Mit „wenigstens“ ist es ein echter Perfektsatz, der auch von der Bedeutung her in der Vergangenheit steht. Mit „vielleicht“ müsste man den Perfektsatz als Ersatz für einen Satz im Futur_2 ansehen. Dann drückt er keine Zufriedenheit über das bereits erfolgte Auffinden der Rechnung aus, sondern Hoffnung auf ein späteres Auffinden derselben.

Vielen Dank, Herr Back.

In ersten Satz sind also alle drei möglich. Ich wusste nicht, dass die Partikeln "freilich" und "eben" in der Kombination mit einem Adjektiv stehen können.

Wie kann ich wissen, welche Partikeln auf erster Position stehen können und welche nicht?

Und was ist die genaue Bedeutung hier von freilich und eben?

Freilich- allerdings, eben- gerade, genau oder?

LG

Blümchen schrieb:
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> In ersten Satz sind also alle drei möglich. Ich
> wusste nicht, dass die Partikeln "freilich" und
> "eben" in der Kombination mit einem Adjektiv
> stehen können.

Sie beziehen sich auf das Prädikat und das (prädikative) Adjektiv ist natürlich Teil des Prädikats.

> Wie kann ich wissen, welche Partikeln auf erster
> Position stehen können und welche nicht?

> Und was ist die genaue Bedeutung hier von freilich
> und eben?

> Freilich- allerdings,

Ja, das kommt dem am nächsten.

> eben- gerade, genau oder?

Nein, „eben“ bedeutet hier eher so etwas wie ein verbalisiertes Achselzucken: Man kann nichts daran ändern, so ist das nun mal; das liegt in der Natur der Sache. [www.dwds.de]

Sehr geehrter Herr Back,

vielen Dank. Wissen Die, was für eine Partikel "freilich" ist?
Wie weiß man, dass es sich z.B. um eine Partikel oder um ein Adverb handelt?

LG



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.01.22 13:13.

Zitat

Wikipedia

Modalpartikeln (auch Abtönungspartikeln) drücken Einstellungen des Sprechers zum Satzinhalt aus: schon, freilich, halt, eben, ja, aber, vielleicht, einfach, doch, bloß, nur, mal …

Unterschied zwischen Partikeln und Adverbien

Adverb:

Kann vor dem finiten Verb stehen (vorfeldfähig)
Satzglied oder Attribut

Partikel:

Kann nicht vor dem finiten Verb stehen (nicht vorfeldfähig)
Kein Satzglied und auch kein Attribut

Vielen Dank Herr Gavrilović,
ich frage, da es z.B. in Wörterbüchern steht, dass freilich ein Adverb ist.

LG



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.01.22 10:34.

In manchen Darstellungen werden Adverbien als eine von vielen Subklassen von Partikeln betrachtet. In diesen Darstellungen wird der Terminus "Partikel" aber auch in einem weiten Sinne des Wortes benutzt und umfasst alle unflektierbaren Wörter.