ich hätte eine Frage zum Nullartikel.
Ich weiß, dass man vor Stoffbezeichnungen im Singular keinen Artikel braucht.
Es steht aber so:
Der Mann sagt zu einem Kellner:"________Wasser, bitte.
Der Kellner bringt ihm _____Glas.
Was möchten Sie trinken?
___________ Mineralwasser, bitte.
___________ Glas Cola, bitte.

Ist es idiomatisch zu sagen: Wasser, bitte, Mineralwasser, bitte


Sind das hier auch unzählbare Stoffbezeichnungen:
Was kommt in den Salat des Kebabs?
Der Salat besteht aus_______Rotkraut,_______Tomaten,_____ Mayonnaise und ________ Joghurt.
Am liebsten esse ich in Wien Dörüm.(Eigenname, oder?)

Vielen Dank im Voraus.
LG

Blümchen schrieb:
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> ich hätte eine Frage zum Nullartikel.
> Ich weiß, dass man vor Stoffbezeichnungen im
> Singular keinen Artikel braucht.
> Es steht aber so:
> Der Mann sagt zu einem Kellner:"________Wasser,
> bitte.

Hier handelt es sich um keine Stoffbezeichnung, sondern um eine Mengenangabe in der Einheit »Glas« und die steht selbstverständlich mit einem Zahlwort, also entweder dem unbestimmten Artikel oder einer Kardinalzahl.

Entsprechend würde es im Plural „zwei (Glas) Wasser, bitte“ lauten, nicht „Wässer“, denn dann würde es sich um verschiedenerlei Wasser handeln, also z. B. ein Gerolsteiner und ein Evian.

> Sind das hier auch unzählbare Stoffbezeichnungen:

Nicht „auch“, sondern: ja, das sind jetzt wirklich welche:

> Was kommt in den Salat des Kebabs?
> Der Salat besteht
> aus_______Rotkraut,_______Tomaten,_____ Mayonnaise
> und ________ Joghurt.

… daher alle mit Nullartikel.

> Am liebsten esse ich in Wien Döürüm.(Eigenname,
> oder?)

In diesem Satz ist dass ebenfalls ein Stoffname, zu dem es allerdings auch ein stückweise zählbares Pendant gibt. Beim „Döner“ verhält es sich ja entsprechend.

Sehr geehrter Herr Back,

vielen Dank für die Antwort.
Wenn ich Sie richtig verstanden habe, muss das Nomen "Wasser" in diesen Sätzen mit dem unbestimmten Artikel stehen.

Also: Als er am Flughafen ist, bestellt er Wasser.Er sagt zu einem Kellner: ein Wasser, bitte.
Der Kellner bringt ihm ein Glas.
Was möchten Sie trinken?
Ein Mineralwasser.
Ein Glas Cola.

Der zweite Satz:
Am liebsten esse ich in Wien ein Dürüm.
In Wien isst man ein Wienerschnitzel.
Ohne "ein" ist es nicht richtig.

Wenn es nicht zu viel ist, könnten Sie mir sagen, welche Regel es hier gibt:
Es macht Spaß, das Mittagessen in einem großen Gastgarten zu essen. (Spaß- Abstrakta, das Mittagessen- bestimmtes Nomen, in einem großen Gastgarten- attributives Adjektiv, oder?
Nikola ist ein Goldschatz, weil er für seinen
Verlobten einen Hochzeitsanzug kauft.
ein Goldschatz ist was?(Vertreter einer Klasse, einen Hichzeitsanzug- zählbare Menge.
Danke sehr.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.05.24 22:20.

Blümchen schrieb:
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> Wenn ich Sie richtig verstanden habe, muss das
> Nomen "Wasser" in diesen Sätzen mit dem
> unbestimmten Artikel stehen.

Es muss nicht, aber es ist üblich in Zusammenhängen, wo unzählbare Mengen in vorher festgelegten Einheiten abgegeben werden, also vor allem in Bars, Restaurants, etc. Ich kann auch ein großes und zwei kleine Wasser bestellen, selbst wenn das Wasser gar nicht Gläsern, sondern in Flaschen abgegeben wird. (Bei Flaschen müsste es ja sonst eine Wasser heißen.)

In Sätzen wie "Ich esse in Wien gern (ein) Schnitzel." ist auch beides möglich, denn das eine ist Singular und das andere Plural, was an den verwendeten Beispielwörtern nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist.
Ich gesse in Texas gern Steaks. Ich esse in Texas gern mal ein Steak.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 15.05.24 13:14.

Heute morgen war ich etwas in Eile, deshalb jetzt noch einmal ausührlicher:
Abgesehen von der Grundregel (zählbar oder nicht) haben wir es hier mit drei verschiedenen Sondereffekten zu tun:

1. Es handelt sich um Nahrungsmittel. Sie können häufig sowohl zählbar als auch nicht zählbar verwendet werden. Wie schon erwähnt, ist der Plural von Wein und Bier möglich, wenn man unterschiedliche Sorten Wein und Bier meint. Aber auch Brot und Wurst können im Plural verwendet werden, wenn man ganze Laibe Brot und ganze Würste meint. Aber ebenso in nichtzählbaren Mengen.

Ich esse Brot = Ich esse eine unbestimmte/unzählbare Menge von einem Brot
Ich esse ein Brot = Ich esse ein ganzes Brot. Oder:
Ich esse ein Brot = Ich esse eine belegte Scheibe Brot (=Butterbrot)

2. Wir befinden uns in einem Restaurant. Die Tatsache, dass hier die eigentlich unzählbaren Mengen in fest definierten (in der Speisekarte aufgeführten) Mengen verkauft werden, macht sie für diese Situation zählbar. Dabei richtet sich der Artikel tatsächlich nach dem Getränk und nicht nach der Mengenangabe oder Verpackung.

Ich hätte gern ein Wasser, eine Saftschorle und einen Kaffee.
(Und nicht: Ich hätte gern eine (Flasche) Wasser, ein (Glas) Saftschorle und eine (Tasse) Kaffee.

3. Dürüm ist ein importiertes türkisches Wort. Bevor wir uns darüber unterhalten, ob man es mit oder ohne Artikel verwendet, sollten wir zuerst klären, welches grammatische Geschlecht wir dem Wort zuordnen und ob es einen Plural hat. Dann noch, ob es typischerweise in zählbaren Einheiten verzehrt wird... :)

Ich kann sagen:
Bei einer Weinprobe kann man Wein trinken.
Bei einer Weinprobe kann man verschiedene Weine probieren.
Bei einer Weinprobe in einem Restaurant kann man ein Glas Wein bestellen.
Bei einer Weinprobe in einem Restaurant kann man einen Wein bestellen.



Blümchen schrieb:
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> Wenn es nicht zu viel ist, könnten Sie mir sagen,
> welche Regel es hier gibt:
> Es macht Spaß, das Mittagessen in einem großen
> Gastgarten zu essen. (Spaß- Abstrakta, das
> Mittagessen- bestimmtes Nomen, in einem großen
> Gastgarten- attributives Adjektiv, oder?
> Nikola ist ein Goldschatz, weil er für seinen
> Verlobten einen Hochzeitsanzug kauft.
> ein Goldschatz ist was?(Vertreter einer Klasse,
> einen Hichzeitsanzug- zählbare Menge.
> Danke sehr.

Was ist die Frage? Hier sind alle Nomen zählbar außer Spaß. Lässt sich das hier nicht einfach feststellen, indem man überlegt, ob man viel/wenig Spaß oder eins, zwei, drei Spaß sagt? (Das ist eine ernstgemeinte Frage, ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass es hier offensichtlich ist, aber möglicherweise ist es für Nichtmuttersprachler nicht so?)

Es handelt sich um Nullartikel und das hier sind die Sätze, in denen man einen Artikel (bestimmten oder unbestimmten bzw. keinen Artikel) ergänzen sollte. Man sollte auch eine Begründung schreiben,also um welche Regel es sich handelt.

Ach so. (Erster Impuls als Muttersprachlerin ist bei sowas immer: Äh, es gibt Regeln?!...:)

Aber ich versuche es mal:
der Spaß - Abstraktum
das Mittagessen - zählbares Nomen
der Gastgarten - zählbares Nomen (lediglich großen ist ein Adjektiv, aber der Artikel bezieht sich auf den Garten.)
Nikola - Eigenname
der Goldschatz - zählbares Nomen (Vertreter einer Klasse haben keinen Artikel, das ist, wenn ich es richtig verstehe, sowas wie: Er ist Sportler / Alkoholiker)
der Verlobte - Nominalisierung (substantiviertes Adjektiv)
der Hochzeitsanzug - zählbares Nomen

Herzlichen Dank für Ihre Antwort.