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Re: Neues Forum Landeskunde
geschrieben von: Maja ()
Datum: 17. Mai 2005 14:34

Hallo Jülirö!

Ich komme aus Bratislava.
Deine Kenntnise über Slowakei sind aber ziemlich gut. Kommst du zufällig nicht aus Ostberlin? ;-)
Berlin ist eine sehr interessante Stadt.
Ich war dort erstes Mal noch im tiefen Komunismus und habe noch Berliner Mauer gesehen, Unter der Linden war damals eine ruhige Straße, an Branderburger Tor sind bewaffnete Soldate marschiert.
Zweites Mal war ich in Berlin schon nach der Wende, ruhige Straße Unter der Linden war nicht mehr ruhig, sondern eine sehr befahrene Straße, wo die Autos gerast haben auch über Branderburger Tor!
Als ich ungefähr vor zehn Jahren da war, wurde dort sehr viel gebaut. Meine Bekannte aus Berlin sagten mir, ich würde Berlin nicht mehr erkennen ....

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Re: Neues Forum Landeskunde
geschrieben von: Maja ()
Datum: 17. Mai 2005 14:40

Hallo Karsten!
Mit dem "Frühkapitalismus" habe ich nicht nur niedrige Lohne gemeint, sondern auch andere Sachen. In einer nich genannten Firma werden die Mitarbeiter alle drei Monate gekündigt und wieder eingestellt, damit sie ständig in der Prüfungszeit bleiben und somit auch viel weniger Geld kriegen (bei uns ist üblich, in der Prüfungszeit ein niedriger Lohn zu haben, erst danach den Lohn zu erhöhen.)
Andere Sache ist Mittagspause, nur 20 Minuten, obwohl Gesetzt 30 Minuten vorschreibt ... Und dabei dauert Weg in Mensa 10 Minuten, also du kannst dir ausrechnen, wieviel Zeit der Arbeitern für das Mittagessen bleibt ... Und so kann ich weiter gehen ...
Aber, ich möchte mich mit diesem Thema nicht mehr beschaffen ...
Noch zum Komunismus: ich sage es offen, die Leute, die es nicht erlebt haben, können nicht verstehen, was es war ... (das sehe ich auch bei meinem Freund aus Deutschland). Nehme es bitte nicht persönlich. Aber aus diesen Grund lasse ich mich lieber auf Debatten über Komunismus lieber nicht ein ...

Viele Grüße

Maja

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Re: Neues Forum Landeskunde
geschrieben von: jülirö ()
Datum: 18. Mai 2005 10:55

Hallo Maja,

die bewaffneten Soldaten, die du damals in (Ost-) Berlin gesehen hast, marschieren nicht mehr, aber auch die Autos fahren nicht mehr wie kurz nach der Wende durch das Brandenburger Tor, und gerade diese Gegend hat sich sehr verändert. Am Wochenende wird die Akademie der Künste eröffnet, genauer gesagt der Neubau direkt am Tor, neben dem Hotel Adlon, das als erstes historisches Gebäude rekonstruiert wurde. Viele kritisieren, dass es in Berlin zuviele Pseudohistorische Neubauten gibt, die sich an die Vergangenheit anlehnen und keine eigenständige Architektur vertreten. Jetzt diskutiert man (seit Jahren schon) die Rekonstruktion des Stadtschlosses, das im Krieg zerstört wurde; danach wurden zu DDR-Zeiten alle noch verbliebenen Reste gesprengt, so dass es heute fast nichts mehr vom Schloss gibt. An der Stelle steht jetzt der Palast der Republik, in dem u.a. die DDR-Volkskammer war. Nun soll alles abgerissen werden und das Schloss als deutsches Disneyland neu gebaut werden.

Gibt es solche Fälle von Re- bzw. Pseudo-Historisierung auch in anderen Ländern? Die DDR-Vergangenheit soll so unauffällig wie möglich verschwinden und durch die gute alte Vergangenheit ersetzt werden. Kein intelligentes Konzept, meine ich.

Die Slowakei kenne ich vor allem vom Durchfahren: ich war 2 Jahre in Ungarn und 5 Jahre in Südpolen und bin in der Zeit oft in die Slowakei gefahren. Sehr schöne Landschaften, und schöne kleine Städte!
Und würdest du mir zustimmen, dass die Slowakei ein Land ist, in dem der Patriotismus sehr wichtig ist? Mir schien das Nationalgefühl, vielleicht besonders nach der Trennung von Tschechien, sehr stark ist.



Herzlichen Gruß aus Berlin

Jürgen

Jürgen




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Re: Neues Forum Landeskunde
geschrieben von: Maja ()
Datum: 18. Mai 2005 15:51

Hallo Jüliro!

Das klingt interessant, was du über Berlin schreibst ...Ich glaube, es kann schoen ausschauen, auf der straße Unter den Linden.
Bei uns in Bratislava wurde im Komunizmus ein Teil des historischen Zentrum gerissen, wegen Bau der Neuen Brücke (so nennen alle Bewohner von Bratislava diese Brücke immer noch), so ist unseres historisches Zentrum viel kleiner geworden
Was Slowaken und Patriotismus betrifft, ist es auch durch Geschichte bedingt: Wie du vielleicht weisst, hatten die Slowaken ihr eigenes Staat wo auch Slowakisch Amtprache war, erst in 1918 - in der Tschechoslowaki. Vorher hatten sie immer unter anderen gelebt, zuerst unter Ungarnen, dann unter Habsburger. Nur um 800 unserer Jahrhudert war ein Staat der Slawen "das Großmährische Reich", obwohl in diesem Staat noch keine Slowaken oder Tschechen waren, waren es sicher unsrere Vorgänger ...
Vielleicht deswegen fühlen sich die Slowaken ein wenig minderwertig und suchen ihre nationale Identität. Unsere Bruder - Tschechen - hatten mehr Glück - nach dem Fall von Großmährischen Reiches hatten ungefähr 500 Jahren ihr eigenes Staat mit eigener Sprache.

Was deutschen betrifft, mir scheinen sie nicht viel patriotisch zu sein, sie scheinen mir im Denken sehr modern. Nicht so Österreicher.

Gruß

Maja

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Re: Neues Forum Landeskunde
geschrieben von: Maja ()
Datum: 18. Mai 2005 16:57

Noch einmal Hallo!

Noch: ja, Slowakei ist sehr schön - schade, dass sie schon wenig bekannt ist.
Ich finde auch Deutschland sehr schön, zwar anders als Slowakei, hat aber einen bestimmten Reiz. Leider kenne ich gar nicht Nord von Deutschland, Baltsee und Ostsee.

Herzlichen Gruß aus Bratislava

Maja

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Re: Neues Forum Landeskunde
geschrieben von: Maja ()
Datum: 20. Mai 2005 12:02

Hallo alle!

Mich würde auch interessieren, wie Deutschen andere Völker sehen. Gibt es auch Klischees?
Besonders interessiert mich, wie Deutschen Österreicher sehen. Mein Freund aus Deutschland arbeitet nämlich schon ein paar Jahren in Österreich un sagt, die Österreicher sind ganz anders als die Deutschen.
Gibt es auch Unterschiede zwischen einzelnen Bundesländer, z.B. empfindet jemand aus Berlin oder Bonn, dass ein Bayer ganz anderes Temperament hat?

Viele Grüße

Maja

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Re: Neues Forum Landeskunde
geschrieben von: jülirö ()
Datum: 21. Mai 2005 19:04

Hallo Maja,

die Unterschiede zwischen den einzelnen deutschen Regionen und auch zwischen Deutschland und den anderen deutschsprachigen Ländern sind tatsächlich groß. Besonders merkt man das an den Dialekten, die sehr stark vor allem im Süden ausgeprägt sind, aber auch im Norden ("Plattdeutsch"). Was das Temperament angeht, so gelten vor allem die Nordlichter als langsam und vorsichtig, während die Süddeutschen spontaner und offener sind. Bzw. sein sollen. Natürlich sind solche pauschalen Einschätzungen immer mit Vorsicht zu genießen. Aber wahr ist, dass man in Deutschland sehr starke regionale Unterschiede findet. Neben der Sprache merkt man das am Essen und Trinken, so gibt es die Weinregionen (Baden-Württemberg, Südhessen, Rheinland-Pfalz) und die Bierregionen (der Rest). Und Klischees... gibt es massig. Witze über den dummen Ostfriesen, der Bayer in Sepplhose, der geizige Schwabe ("Mir gäbet nix!"), der vorlaute Berliner, die rheinische Frohnatur, der bräsige Sauerländer...
Während man sich im Ausland mehr "den Deutschen" an sich vorstellt, gibt es in Deutschland mehr die Regionalbilder. Es gibt aber auch als typisch deutsch empfundene Eigenschaften - meistens kritisch, die werden dann allen zugeschrieben, aber natürlich nicht einem selbst, ist ja klar. Aber damit kann man ganze Bände füllen.

Viele Grüße

J.

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Re: Neues Forum Landeskunde
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 22. Mai 2005 02:24

Ja, ein prima Thema: Vorurteile der Deutschen gegenüber den Deutschen!
Die Badener mögen übrigens die Schwaben nicht, während die Schwaben gar nichts gegen die Badener haben. Beide hingegen kommen mit Hamburger "Fischköpfen" nicht klar, die sie als arrogant und lieblos empfinden. Die armen Norddeutschen haben zunächst sehr zu kämpfen, wenn sie neu ins Ländle ziehen, denn alle runzeln die Stirn bei fremden Deutschklängen! Und sie erleben die Süddeutschen vielleicht als geschwätzig, verschlagen, übermäßig auf die Kehrwoche bedacht und vieles mehr.
Die Berliner haben klassische Schwierigkeiten mit den Bayern, umgekehrt aber noch mehr: Berliner seien schnippisch, frech, vulgär. Bayern eher dörflich-bieder und langsam.
Vor allem die direkten Nachbarn werden mit Vorurteilen bedacht, die dann eifrig von Gleichgesinnten bestätigt werden; und dann gibts noch diese unsichtbare Ost-West-Grenze in den Köpfen. Wehe dem Sachsen, der neu in Baden-Württemberg ist und erstmal nichts versteht und nicht verstanden wird!

Da gibts echt noch viel, viel ...
Wie gut nur, dass wir, wie Jülirö so schön sagt, nicht dazu gehören!

Franziska

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Re: Neues Forum Landeskunde
geschrieben von: Maja ()
Datum: 23. Mai 2005 15:06

Also, Jülirö und Franziska, ich habe wieder Menge gelernt ;-)
Ich glaube, so was gibt es wirklich in jedem Land

Grüße na alle, Bayern, Berliner, Schwaben, Rheinländer und alle anderen!

Maja

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Re: Neues Forum Landeskunde
geschrieben von: klein__lenchen333 ()
Datum: 05. Juni 2005 17:34

Hi erst mal an alle.
Ich habe eure Unterhaltung über die Slowakei verfolgt und muss demnächst darüber ein referat halten und wüsste gerne ob ihr von vorurteilen der deutschen gegenüber den slowaken gehört habt und wenn was und ob es anderherum aufgetreten ist??
liebe grüße

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Re: Neues Forum Landeskunde
geschrieben von: jülirö ()
Datum: 06. Juni 2005 12:36

Hallo alle Landeskundler,

im Forum wurde letztens viel über Mittagessen usw. geschrieben, aber nur von der sprachlichen Seite aus. Mich interessiert:
Wie sieht es in Euren Ländern mit der Tradition des Essens aus? In Deutschland wird, so beobachte ich, immer weniger festlich gemeinsam gegessen, vor allem ist das gemeinsame, große Sonntagmittagessen auf dem Rückzug. Es gibt viele Familien, die es abgeschafft haben und die sonntags nicht zu Mittag kochen.
In anderen Ländern ist das dagegen das wichtigste Essen der Woche. Konkret: in Polen ist es undenkbar, am Sonntag nicht zu kochen. Die ganze Familie trifft sich, es gibt Vorsuppe, Fleisch, Gemüse, Klöße - alles sehr traditionell, niemand kocht z.B. Italienisch (oder was man in Deutschland dafür hält).

Wie ist das in den anderen Ländern? Gemeinsam essen ein Teil der Kultur? Sonntags alle um einen Tisch? Traditionelle Speisen? Oder: Ich koche ja die ganze Woche, am Sonntag will ich das nicht! Oder: Wir können ja auch mal zu McDonald's gehen!


Viele Grüße

J

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Re: Neues Forum Landeskunde
geschrieben von: Maja ()
Datum: 06. Juni 2005 12:58

Hallo Jülirö!

Ich glaube, in der Slowakei ist die Tradition des gemeinsamen Festessen noch immer lebendig. Für meine Mutter wäre es mindestens eine Schande, am Sonntag nicht zu kochen und oft lädt sie eine von ihren Kindern (auch mit der Familie) zu Mittagessen zu. Es gibt immer Suppe, meistens auch Fleisch und Salat oder Kompot dazu.
Ich bin schon moderner ;-)
Ich brauche nicht immer zu kochen, manchmal essen wir mit dem Freund nur Brot mit Gemüse, Käse u.s.w. Aber manchmal koche ich auch - wie ich Lust habe ... sonst ist auch in Restaurant zu gehen für mich kein Problem. Meine Schwester kocht für ihre Familie immer am Sontag, mein Bruder mit der Frau essen oft auch ruhig im Restaurant. Hauptsache ist, man ist zusammen, ob im Restaurant oder zu Hause.
Du hast aber ein anderes interessantes Thema geöffnet: Traditionalessen. In der Slowakei ist Traditionalessen Brimselnockerln: kleine Nudeln aus Kartoffelteig, im Wasser gekocht und Brimsen (slowakisch bryndza - eine spezielle Art von Schafskase, die nur in der Slowakei gibt). Es schmeckt auf jeden Fall wunderbar. Tschechisches Nationalessen ist "vepro-knedlo-zelo" - Schweinfleischsteak mit Knödeln und Sauerkraut.
In Deutschland wollte ich deutsche Spezialitäten ausprobieren, weil ich aber Vegetarierin bin, und deutsch Küche viel Fleisch hat, war es leider unmöglich ... Gibt es so was, wie deutsches Nationalessen?

Liebe Grüße

Maja

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Re: Neues Forum Landeskunde
geschrieben von: Maja ()
Datum: 06. Juni 2005 13:02

ich habe was vergessen: ob ich traditionell koche - na ja, als traditionell kann man es nicht bezeichnen, die traditionelle slowakische Küche ist auch nicht gerade gesund ...
Aber ich mache schon Sachen, die vielleicht in anderen Ländern nicht so verbreitet oder bekannt sind, aber auch nicht zu oft ...
Ich mache auch viel mit Soja oder Sojaprodukte (wie Tofu) und das kann man sicher nicht als traditionell bezeichnen ...
Ausserdem gibt es viele Gemüsearten, die im Komunismus bei uns nicht bekannt waren, wie Auvegine, Avokado, Zukini, u.s.w. - also deswegen so wenig Tradition

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Re: Familie
geschrieben von: Maja ()
Datum: 06. Juni 2005 13:43

Jülirö hat auch ein ganz interessantes Thema angeschnitten: die Familie.
Als ich auf einem Studienaufenthalt in Deutschland war, (es war ziemlich kurz nach der Wende - ein paar Jahren) war ich sehr überrascht, als ich davon hörte, dass einer unseren "Gastgeber" nur "so" mit seiner Gefährtin lebt, ohne verheiratet zu sein, und das auf Dauer, es war keine "Vorphase" zum Heiraten. Das war damals bei uns undenkbar. Jezt kommt es aber auch immer mehr zu uns.
Ich habe den Eindruck, in Deutschland ist Familie gar nicht so mehr wichtig. Die Kinder ziehen bald aus dem Haus, werden selbständig und besuchen Eltern nur ab und zu (natürlich möchte ich nihct behaupten, dass alle so sind.) Bei uns werden die Kindern den Großeltern gelassen, wenn Mutter schon arbeiten muss (wegen Geld meistens - aus einem Gehalt kommt eine Familie meistens nicht aus) - in Deutschland gitb es viele Au-pairs. In der Slowakei hält die Familie zusammen (auch wegen schlechten Zeiten), in Deutschland lebt jeder für sich selbst ...
Ich glaube, dass alles ist auch dadurch bedingt, dass den Leuten in Deutschland allgemein besser geht als in der Slowakei (Damit möchte ich jetzt keine Debatte darüber auflösen, wem jetzt besser geht, es gibt einfach ein paar Fakten, die klar sprechen, die Sachen, die für den Deutschen (trozt den wirtschaftlichen Problemen in Deutschland) noch immer selbstverständlich sind, sind nich selbstversändlich in der Slowakei.)
Vielleicht, wenn mal auch in der Slowakei besseres Lebensniveu gibt, werden die Leute auch mehr Individualisten wie in Deutschland.
Mich würde interessieren, wie dieses Phänomen (die Familie) die Deutschen selber sehen ...
Ich freuen mich schon auf die Antworten
Viele Grüße
Maja


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Re: Neues Forum Landeskunde
geschrieben von: Maja ()
Datum: 06. Juni 2005 13:51

Ich wollte nich dazufügen, dass mein letzer Beitrag nicht das Jammern über slowakische Armut sein sollte, ich sehe teilweise als Grund dafür, dass die Familie in der Slowakei anders aufgenommen wird als in Deutschland ... Deswegen habe ich es auch kurz erwähnt ...

Maja

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Re: Neues Forum Landeskunde
geschrieben von: jülirö ()
Datum: 08. Juni 2005 22:57

Hallo,

danke für die interessanten Antworten! Für mich hat Tradition und Familie auch nichts mit Armut oder Wohlstand zu tun. Seit ich viel in Mittelosteuropa gelebt habe, bedaure ich sehr, dass in Deutschland so viele Traditionen und eben auch die Familie nicht mehr den Stellenwert haben, den sie in anderen Ländern einnehmen. Das heißt nicht, dass Familie nicht auch problematisch sein könnte. Aber generell gibt es doch dem einzelnen Halt und Orientierung, und: Inspiratíon!
Das fängt beim gemeinsamen Essen an. Wo sonst kann man sich austauschen, reden, diskutieren, wenn nicht beim Essen? Auch in Italien z.B. kann man das beobachten. Eine Einladung zum Abendessen: man kommt in deutscher Gewohnheit gegen 19 Uhr, keiner ist da, nur die Gastgeber, die etwas irritiert sind, dass der deutsche Gast schon da ist, dann gegen 20 Uhr kommen die anderen (es gibt aber noch nichts zu essen, der Magen knurrt schon...), gegen 21 Uhr sind fast alle da, man steht umeinander, redet, trinkt einen Aperitiv, der Magen hängt in Höhe der Kniekehlen. Vielleicht war es keine Einladung zum Essen, sondern nur eine Cocktailparty mit Salzstangen gegen Mitternacht? Aber dann: Gegen 21.30 Uhr geht es zu Tisch! Es folgt das beste Essen, das du jemals hattest, es dauert endlos, du kannst die Gänge nicht mehr zählen, man isst und trinkt, redet über alles und nichts, es kommen immer neue Teller auf den Tisch bis hin zum dolce, caffe und formaggio... bis du nicht mehr kannst!
Besser geht es nicht. Man versteht hinterher, wie Romane, Opern und Dramen entstehen: beim italienischen Essen. Oder übertreibe ich? Ich glaube nicht!

Und in Deutschland: ernährt man sich bewusst.

Muss ja auch sein!

Buona notte:

J

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Re: Neues Forum Landeskunde
geschrieben von: Hongxuan ()
Datum: 09. Juni 2005 02:51

Hallihallo

ich wäre auch an einem Landeskundeforum interessiert.

Weniger um die Vor und Nachteile des Kommunismus zu diskutieren, eher um herauszufinden, ob das, was ich meinen Schülern erzähle, noch richtig ist.
Ich lebe schon seit 15 Jahren im Ausland und in einigen Bereichen rostet man dann doch ein. zB Schulalltag heutzutage. Ich nehme mal an, dass sich seit meinem Abi '87 doch ein paar Sachen geändert haben. Und auf meinen Kurzurlauben in D. war ich eher erpicht, Freunde und Verwandte zu sehen, als mich dort kundig zu tun.

Ebenso die Essenseigenheiten "der Deutschen", so wie das oben schon angesprochen wurde.

Als typisch Deutsch wird im Ausland immernoch Oktoberfest, Lederhosen, Würstchen, Currywurst, etc gesehen. Das ist mir als Hessin mit Eltern aus dem Norden, doch zu einseitig, und ich arbeite daran, dass auch andere Traditionen bekannt werden, bzw die Schüler hier erkennen, wie viele deutsche Einflüsse es eigentlich hier in Australien gibt. (Angefangen beim Weihnachtsbaum, aber auch Weinanbau etc)

Fazit: Ich würde ein Landeskundeforum sehr begrüßen. Allerding moderiere ich schon in anderen Foren und würde ungern ein weiteres Amt übernehmen. Verspreche aber, mich hier zu benehmen.

Susanne


Achja: Irgendwie kann man deutsche Touristen schon von weitem erkennen. So ganz haben wir noch nicht rausgefunden woran, aber die Socken in den Sandalen verraten es schon ein Bisschen. ;)

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Re: Neues Forum Landeskunde
geschrieben von: Maja ()
Datum: 09. Juni 2005 09:28

Hallo Susanne!

"Weniger um die Vor und Nachteile des Kommunismus zu diskutieren"
Wenn du mit diesem Satz meine Beitrage meinst, ich habe so was gar nicht getan, Kommunismus war nur bei sehr lange und sein Enfluss ist noch heute zu sehen, deswegen kann man diesen Einfluss nicht so überspringen. Ich kann aber wirklich nicht erinnern, dass ich über Kommunismus (als Begriff) geschrieben habe und vielleicht sollst du merken, dass bei uns schon lange kein Komunismus mehr ist ...

Gruß

Maja

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Re: Neues Forum Landeskunde
geschrieben von: Hongxuan ()
Datum: 09. Juni 2005 13:27

Hallo Maja

Hatte das eigentlich als Gegensatz zu meinen "banalen" Themen wie Schulalltag und Essgewohnheiten gedacht. Dabei hab ich mich auf keine der Aussagen oben beziehen, sondern auch zeigen wollen, dass Landeskunde ja sehr weit gefasst ist. Da können Aspekte erfragt und diskutiert werden, die weiter auseinander liegen, als das in einem Thread abgehandelt werden kann oder sollte.
Ergo fände ich ein Forum zu Landeskunde praktisch.

Tschüss, Susanne

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Re: Neues Forum Landeskunde
geschrieben von: Maja ()
Datum: 09. Juni 2005 13:29

Hallo Susanne)

Sicher hast du recht.
Aber bis dahin haben wir keinen Moderator, daran scheitert es noch

Gruß

Maja

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