Hallo,

meine Lehrerin meinte, dass das Verb appellieren immer mit der Angabe der Zielgruppe verbunden werden muss und sich daher zwangsläufig/allgemeingültig folgender Satzbau ergibt ->

[Jemand] appelliert an [eine Zielperson/Zielgruppe] [etwas] zu [Verb; z.B.: verwirklichen]

Ich dachte bisher neben dieser Verwendungsmöglichkeit wäre auch folgende Verwendung möglich ->

[Jemand] appelliert für [substantivierte Zielvorstellung; z.B.: Verwirklichung von Idealen]?

Kann appellieren die Zielperson/Zielgruppe nicht auch ohne explizite Erwähnung implizieren - aus der Wortbedeutung an und für sich oder unter der Vorraussetzung, dass die Adressaten aus dem Kontext hervorgehen? Oder ist diese Verwendung ein Verstoss gegen die Grammatik?

Im Duden habe ich dazu nur gefunden, dass ein Appell sich an jemand richtet und im Internet habe ich bisher keine Regel dazu gefunden.

Über Anregungen, Angabe einer Regel oder weiterführenden Verweise würde ich mich sehr freuen.

Hallo someone,

ich glaube, dass Deine Lehrerin recht hat. Man kann an jemanden appelieren oder an eine bestimmte Eigenschaft, die man bei jemandem vermutet.
Ich appelliere an Sie: Seien Sie endlich vernünftig!
Er appelierte an seine Vernunft.
Man kann auch einfach an die Vernunft appelieren, wenn aus dem Kontext klar ist, wessen Vernunft gemeint ist. Ich fürchte, die Präposition für ist nicht korrekt.

Stefan

Man kann für oder gegen etwas plädieren, z.B. für die Einführung einer Autobahnmaut, gegen Dosenpfand oder für die Einhaltung der Beschlüsse der 7. Vollversammlung des ZK der SED.
J;)

Hallo,

vielen Dank für eure schnelle Antwort bzw. für die Rettung vor meinem Versinken in einem, der unglaublich zahlreichen Strudel, die die deutsche Sprache zu beherbergen scheint.