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Barbourjacken?
geschrieben von: alla ()
Datum: 21. August 2003 09:36

Hallo alle!
ich bin sehr neuegirieg geworden, als ich im Roman von Christian Kracht Fazerland "Barbourjacken" erwaehnt sah. Ich habe eine Freundin, die im Osten von Deutschland wohnt gefragt, wie diese Jacken aussehen, sie hat keine Ahnung, vielleicht ist's was typisch westen.
Bitte erklaeren mir wer weiss

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Re: Barbourjacken?
geschrieben von: Jürgen Kleff ()
Datum: 21. August 2003 12:00

Das sind sozusagen Outdoorjacken eines britischen Herstellers (very british!), allerdings nicht dieses neumodische ;-) Zeugs mit Gore-Tex u.ä., sondern feste, robuste Baulwolljacken, die gewachst sind, um wasserdicht zu werden. Sind nicht billig.

Witzig, wenn man nach "Barbourjacke" googelt, erhält man erst mal nur Seiten, die sich mit diesem Roman von Kracht befassen, wo so ne Barbourjacke wohl ne erhebliche Rolle spielt (oder schreiben die nur alle voneinander ab? Kann gut sein...;-)).

Fotos gibt es im Internet von solchen Jacken aber auch, zB hier:
[www.christinetappeiner.it]
und natürlich bei Barbour selber:
[www.barbour.com]

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Re: Barbourjacken?
geschrieben von: alla ()
Datum: 21. August 2003 14:43

Vielen Dank fuer so eine detailierte Antwort Jurgen!!!
Hast du den Roman von Kracht gelesen? Ich ja, das hat mir super gut gefallen, was ist deine Meinung nach die Idee, die dort prasentiert ist, es geht darum, dass im westen das leben der jegendlicche wirklich hasslich und ohne sinn ist - es werden viel drogen verbraucht, und im osten sind die leute viel beschiedener, vielleicht ja die jugendliche sogar schmacklos gekleidet sind, aber wenn es so weiter im westen gehe, wird osten west ueberholen, denn die jugendlche die zukinft sind.
so....
was haltest du davon?

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Re: Barbourjacken?
geschrieben von: Jürgen Kleff ()
Datum: 21. August 2003 16:02

Nein, ichbae den Roman von Christian Kracht nicht gelesen, auch nicht Illies ("Generation Golf") udn was es da noch so auf der Schiene gibt. Vielleicht bin ich zu lat(?) dafür oder habe einfach ein anderes Leben gelebt. Aber alles, was ich über diese Bücher gehört habe, hat mich nicht gereizt, sie zu lesen. War mir alles, hm, ein bisschen zu modisch?

Ob das Leben im Westen hässlich und ohne Sinn ist? Oh, das ist ein weites Feld... Prinzipiell würde ich dem so nicht zustimmen, da ja wohl die allermeisten Menschen auf der Welt so ein Leben wie im Westen anstreben. Es erscheint mir auch ein wenig zynisch, das Leben im Westen als ohne Sinn etc. zu bezeichnen, während Millionen Menschen auf der Welt *echte* Problem haben, überhaupt zu *über*leben. So gesehn sind das hier nur Luxusprobleme.

Das ein auf schlichten dumpfen Materialismus ausgerichtetes Leben nicht befriedigend ist, sehe ich allerdings genauso. Vielleicht muss man auch einfach mal den Luxus (im Verglich zuz vielen Teilen der Welt) erlebt haben, damit man erkennen kann, was einem wirklich wichtig ist. Aber man kann schlecht den Leuten, denen es im Osten oder sonstwo schlecht geht, sagen, dass sie nciht den Luxus wie im Westen anstreben sollen. (Es wirkt ja auch unglaubwürdig, wenn man Wasser predigt, aber selber Wein trinkt... ) Diese Erfahrung müssen die Menschen wohl schon selber machen - oder hinter die Glitzerfassaden schauen und die eigenen Werte nciht zu geringschätzen, nur weil sie nicht "aus dem Westen" sind...

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Re: Barbourjacken?
geschrieben von: Mars ()
Datum: 21. August 2003 23:10

Dorogoja Alla,

ich stimme Jürgen zu, möchte aber noch etwas hinzufügen.

Sinnlosigkeit. Die These vom östlichen Tiefsinn, an den unsere westliche Flachheit nicht heranreiche - die ist nun wirklich etwas angestaubt. Der durch und durch verderbte, dekadente Westen - ein Stereotyp als Kompensationsphänomen für materielle "Unterlegenheit". Wer sich hier in der Bundesrepublik mal gründlich umschaut, wird ebenso viele entwurzelte und unglückliche Jugendliche finden wie im Osten Europas - und sicher genausoviele glückliche. Auch hier lebt man nicht vom Brot allein.

Roman / Leben: Kunst und Leben sind wirklich zweierlei - nicht jeder Russe ist ein Abbild Oblomovs (und umgekehrt), nicht jeder Deutsche ein Faust. Mag ja sein, dass Tjutcev mal gesagt hat, dass man Russland nicht mit dem Verstand fassen könne - aber auf welche Kultur trifft das schon zu? Ich wüsste keine.

Bescheidenheit. Ich kenne durchaus ein paar Studierenden aus Osteuropa, die alles andere als "bescheiden" sind... für die ein frisierter Königspudel und ein Mercedes wesentlich mehr bedeuten als Repins Realismus oder Dostojevskijs gesamte Produktion... aber es gibt überall solche und solche.

Überholen. Was mich ganz erheblich irritiert, das ist ein aus deutscher Sicht unheimlicher Chauvinismus, der hin und wieder gerade bei manchen - gottlob bei wenigen - russischen Studierenden durchscheint. "Überholen" - das ist noch die alte nationalistische Logik, die wir in Westeuropa gerade ablegen - zugunsten eines übernationalen Denkens. Viele russische Germanisten, die nicht nur über Deutsche, sondern auch mit deutschen Jugendlichen reden, könnten dieser Dekadenz-These nie und nimmer zustimmen. Die jungen Reichen aus Cankt Peterburg oder Moskva sind ihren westlichen Standesgenossen in ihrer Mentalität sicher näher als ihren weniger reichen Landsleuten irgendwo in Sibirien.

Wenn man den Westen unbedingt überholen möchte, dann sollte man das auf Gebieten wie Umweltpolitik, Minderheitenschutz und Friedenserziehung tun. Oder nicht?

Bcevo dobrovo,

Mars.

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Re: Barbourjacken?
geschrieben von: alla ()
Datum: 22. August 2003 10:47

Gruess dich Jurgens,
Vielen Dank fuer deine Kommentar! Naturlich Steriotypen gibt's uberall, aber meiner meinung nach gibt's in jedem Steretyp nicht so wenig von Wahrheit.
Uber das leben in der Welt. Ich habe gestern uber so eine Rollenspiel gelesen, die zeigt klar, wie das Reichtum in der Welt verteilt ist. Es mussen daran 20 Leute teilnehemn, sie sollen sich auf 5 Kontinente nach Kriterien der Bevolkerungszahl verteilen. Dann gibt's eine bestimmte Zahl von Sesseln, die das Reichtum und Resourcen prasentieren. Also, am Ende mussen die Teilnehmer, die schon die Gruppe geformt haben, die Sessel besetzen. Das Ergebnis waere etwa 1 Mensch , der Nord Amerika prasentiert, und etwa 11 Menschen, die Afrika prasentieren und die nur 1 Sessel haben!!!

Das finde ich eine sehr gute illustration!

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Re: Barbourjacken?
geschrieben von: alla ()
Datum: 22. August 2003 11:05

Hallo Mars,
es hat mich riseig gefreut, dass du so tiefe Kenntnisse uber russische Literatur hat, und "dorogaya alla" - alles richtig ;-))) das hat mich ganz toll gefreut
man kann Russland nicht mit dem Verstand fassen klingt auf Russisch "umom Rossiyu" ne ponyat'. Ich wuerde nicht sagen, dass diese Aussage zu anderen Kulturen richtig gut passt, wenn es z.B. in Europa in verschiedenen Laendern um irgendwelche Brauche und Traditionen geht, die das Verstehen behindern, kann man sowieso sagen, dass europaeische Kulturen viel in gemeinsam haben. Russland ist ganz anders, die Buchstaben sind total anders als auch die Mentalitaet, es gibt etwas Irrationales in viele Dinge, die Russland betreffen - vielleich ist es ein besonderes geographisches und geschichtliches Schicksal.
Ich meine, etwas verhindert Russland, zu einem entwickelten und reichen Land zu werden, viel daran liegt an der Mentalitat der Russen.

ich meine, wenn wir Finland und Russland vergleichen - Finnland war frueher ein Teil von Russland, die Leute sind ganz anders von Mentalitaet, cih meine auch , die Russen werden nie Muell trennen, nie werden sie das machen ;-(((
das ist mir sehr peinlich
aber so ist das leben

schreib mal was... waere schon von dir zu horen
Vsego dobrogo i tebe!!!


Alla

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Re: Barbourjacken?
geschrieben von: Kat ()
Datum: 23. August 2003 12:43

Hallo, Alla!
Ich komme aus Rußland, studiere jetzt in Deutschland, und werde bald nach Rußland zurückkehren.
Weißt du, den Müll trenne ich doch und mache das sehr sörgfältig. Ich habe aber Leute aus anderen Ländern kennengelernt (aus Frankreich, aus Dänemark, aus den Niederlanden), die das nicht tun. In Rußland würde ich gerne den Müll trennen, aber selbst die Deutschen stellen sich die Frage, ob es so nützlich sei.

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