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Bedarf
geschrieben von: Hannes ()
Datum: 16. Dezember 2003 15:22

Gibt es für den Bedarf (Bedarf haben an...) eine Mehrzahl und wenn ja, wie lautet diese (Bedarfe?) Danke!

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Re: Bedarf
geschrieben von: Gunnar ()
Datum: 16. Dezember 2003 18:25

nach meiner unbedeutenden Meinung gibt es keine Mehrzahl. Der Bedarf ist grundsätzlich alles, was man benötigt, es gibt ja auch keinen Plural von "alles"

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Re: Bedarf
geschrieben von: Hannes ()
Datum: 17. Dezember 2003 12:51

Hallo Gunnar,

vielen Dank für deine Einschätzung, der ich mich gerne anschließen möchte. Um aber etwas konkreter zu werden: Ich arbeite in einem Betrieb, der Waren liefert. Wenn jetzt mehrere Kunden einen Bedarf anmelden, so haben diese nach Meinung meines Chefs "Bedarfe". Mir sträuben sich regelmäßig die Haare, weshalb ich versuche, diesen "Bedarfen"auf den Grund zu gehen.

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Re: Bedarf
geschrieben von: mako ()
Datum: 19. Dezember 2003 00:56

Ich denke Bedurfnisse gibt es schon

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Re: Bedarf
geschrieben von: Hannes ()
Datum: 19. Dezember 2003 08:50

Hallo Mako,

da hast du natürlich recht, wobei 'Bedürfnisse' die Pluralform von 'Bedürfnis' ist. In meiner Ahnungslosigkeit würde ich zwischen Bedarf und Bedürfnis so unterscheiden:
Der Bedarf definiert etwas Materielles, auch eine Maßnahme (man sagt auch: ich habe Bedarf an... im Sinne, dass etwas fehlt und derjenige weiß auch schon, was konkret fehlt).
Das Bedürfnis beschreibt nach meiner Meinung ein Sehnen nach etwas, auch einen Wunsch, der noch nicht klar bestimmt ist. Beispiel: Der fieberkranke Patient hat ein Bedürfnis nach Genesung und deshalb Bedarf an fiebersenkenden Medikamenten.

So gesehen ist es mir ein Bedürfnis, die Frage zu klären, ob es eine Pluralform von 'Bedarf' gibt.

Soweit meine Einschätzung. Vielleicht gibt es noch andere Meinungen.

Hannes

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Re: Bedarf
geschrieben von: Gunnar ()
Datum: 19. Dezember 2003 17:08

Also: ich hab mal meinen Vater gefragt (der hat ne Menge Ahnung :-) ), und der meinte, DER BEDARF = die BEDÜRFNISSE. Also, die Bedürfnisse sind im Begriff BEDARF zusammengefasst.
Grüße Gunnar

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Re: Bedarf
geschrieben von: hannes ()
Datum: 23. Dezember 2003 19:08

Hallo Gunnar,

danke für deine und deines Vaters Bemühen. Letztlich bin ich aber noch nicht völlig überzeugt. Wo liegt deiner/euerer Meinung nach der Unterschied zwischen Bedarf und Bedürfnis?

Falls die Überlegung etwas länger dauert, schon jetzt mal: Frohe Weihnachten!

Grüße Hannes

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Re: Bedarf
geschrieben von: Andrea R. ()
Datum: 26. Dezember 2003 05:16

Also, jetzt geb ich auch noch meinen Senf dazu... Soweit ich mich schemenhaft an meine volkswirschaftlichen Unterrichtsstunden erinnern kann (ist laaaange her!) gibt es zumindest in der VWL einen Unterschied zwischen Bedarf und Beduerfnis, und zwar so aehnlich, wie Du, Hannes , schon vermutet hast. Beduerfnis ist eher vage, waehrend der Bedarf sich eher auf eine konkrete Anforderung bezieht, die auch genau ermittelt werden kann. Aber wiegesagt, das gilt fuer die volkswirtschaftliche Definition, und ob die sie an Grammatikregeln haelt???
Die "Bedarfe" Deines Chefs hoeren sich fuer mich nach einer innerbetrieblichen Wortkreation an, die sich mit Sicherheit auch nicht an die Grammatikregeln haelt! ;-) Wahrscheinlich gewoehnen sich Deine Haare eher daran als Dein Chef sich das Wort ab, oder?! Bei uns in der Firma wurden immer englische Verben nach deutschen Muster konjugiert, z.B. wurde gecancelt oder gemeetet... auch nett, oder!
Frohe Weihnachten und guten Rutsch! Andrea

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Re: Bedarf
geschrieben von: hannes ()
Datum: 05. Januar 2004 15:10

Hallo Andrea,

entschuldige bitte die urlaubsbedingte Pause. Herzlichen Dank für deine aufmunternden Worte. Ich denke, du hast Recht mit deiner Annahme und die "Bedarfe" sind das Produkt eines sich gelegentlich in den Wortschätzen der Sprachen vergaloppierenden Chefs. Als ein Indiz dafür mögen die von dir zitierten englischen Verben gelten, die mir in der von dir beschriebenen Form sehr bekannt vorkommen.

Ich wünsche dir und allen, die sich mit ihren positiven Anregungen und Beiträgen an dieser Diskussion beteiligt haben ein frohes und erfolgreiches Neues Jahr und wenn überhaupt, dann nur Probleme, die alle kleiner sind als meine Bedarfe.

Schöne Grüße Hannes

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Re: Bedarf
geschrieben von: Norbert ()
Datum: 10. Januar 2004 10:44

Also das hier habe ich bei meiner Suche nach dieser Frage bei Mr. Check gefunden:

Be|darf, der; -[e]s, (Fachspr.:) -e [aus dem Niederd. < mniederd. bedarf, zum Präsensstamm von: bedörven = bedürfen]: das in einer bestimmten Lage Benötigte, Gewünschte; Nachfrage nach etw.

Womit Cheffe mal wieder Recht hätte... zumindest wenn es ums fachsprachliche geht.

Norbert

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Re: Bedarf
geschrieben von: Hannes ()
Datum: 22. Januar 2004 14:48

Hallo Norbert,

ich habe es befürchtet! Es gibt sie also doch, die Bedarfe! Aber mit dieser Feststellung kann ich besser umgehen und damit leben, als mit der bislang unklaren Vermutung. Bleibt mir als kleiner Trost, dass "die Bedarfe" umgangssprachlich trotzdem "gewöhnungsbedürftig" bleiben und mir wohl kaum über die Lippen kommen werden.

Nachdem wir uns in diesen und den nächsten Tagen in Deutschland an so vieles Neues gewöhnen werden müssen, werde ich das mit den Bedarfen (zähneknirschend) sicherlich auch noch schaffen.

Ich danke dir für deinen Beitrag.

Hannes

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Re: Bedarf
geschrieben von: Florian S. ()
Datum: 05. Februar 2004 17:06

Also ich stehe nun kurz vor der BWL Klausur und eine meiner Übugnsfragen ist den unterschied zwischen Bedarf und Bedürfniss zu finden... das einzige was ich soweit finden konnte ist dieses board hier! ;)

Klasse! Bedarfe ist schon echt hart an der Grenze! ;)

Hier ist was ich soweit rausgefunden habe:
Bedarf, die Zahl od. Menge an Dingen od. Leistungen, die man zu einem bestimmten Zweck braucht

Bedürfniss, die Notwendigkeit od. der Wunsch, etw. zu bekommen, das man braucht <Liebe, Schlaf>
(die Produktion den Bedürfnissen des Marktes anpassen)

Ergo, ein Bedarf deckt man, ein Bedürfniss befriedigt man! ;)

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Re: Bedarf
geschrieben von: hannes ()
Datum: 16. Februar 2004 21:26

Hallo Florian,

ich danke dir für deinen Beitrag und stimme dir zu, dass es sich bei "Bedarfe" schon um einen besonderen Fall handelt. Im Prinzip ist es so, wie vorher schon Andrea festgestellt hat: Man(n) kann, muss sich aber nicht an exotische Formulierungen halten, es sei denn, es wäre eines Menschen Hobby, sich im Normalfall so zu äußern, wie ich das mit diesen Zeilen versuche. Im normalen täglichen Sprachgebrauch kann auch der BWL/VWL-Spezialist mit "Anforderungen" von verschiedenen Herstellern leben, die in ihrer Summe auch wieder einen Bedarf darstellen. Streng grammatikalisch hat natürlich Norbert recht, auch mit seiner Anmerkung.

Ich wünsche dir viel Glück bei deiner BWL-Klausur bei der dir hoffentlich die richtigen Informationsbedarfe für ein gutes Gelingen zur Verfügung stehen.

Gruß Hannes

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