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mitkommen
geschrieben von:
ispitznagel
()
Datum: 03. November 2006 18:00
Hallo!
Warum gilt „Kommst du mit ins Kino?“ als gebräuchlicher bzw. richtiger als „Kommst du ins Kino mit?“
Die Verben „mitkommen“ (und analog „mitgehen“) ist ein trennbares Verb bzw. eine unfeste Zusammensetzung. Folglich sollte doch der nicht verbale Teil auch am Satzende stehen („Kommst du ins Kino mit?“).
Jedoch ist es der Satz „Kommst du mit ins Kino?“, der in Zusammenhang mit trennbaren Verben in DaF-Lehrwerken (z.B. Berliner Platz 1) beigebracht und in DaF-Einstufungstests (im Gegensatz zum anderen) als richtig bewertet wird.
Es würde mich interessieren, warum das so ist.
Folgende mögliche Gründe fallen mir ein:
1. „Mitkommen“ und „mitgehen“ sind Ausnahmefälle, bei diesen trennbaren Verben ist die Standardwortstellung im Satz eine andere als sonst.
2. Eigentlich würde der Satz „Kommst du mit ins Kino mit?“ lauten. Das erste „mit“ ist ein getrennt geschriebenes Adverb, das die vorübergehende Beteiligung oder den Gedanken des Anschlusses ausdrückt. Das zweite „mit“ ist der nicht verbale Teil des Verbs „mitkommen“ in korrekter Position am Satzende. Um diese stilistisch sehr unschöne Doppelung zu vermeiden, wird das hintere „mit“ weggelassen.
3. Dieses Beispiel für das Verb „mitkommen“ ist schlichtweg ein Fehler in den Lehr- und Wörterbüchern. Der Infinitiv ist nicht „mitkommen“, sondern „kommen“ und „mit“ das oben schon erwähnte Adverb. Man beachte die Sätze „Er weigert sich, mit ins Kino zu kommen.“ und „Er weigert sich, ins Kino mitzukommen“. Beide erscheinen mir korrekt, aber der erste gebräuchlicher.
4. Auch hier ist der Infinitiv nicht „mitkommen, sondern „kommen“ und „mit“ ist Präposition. Vollständig lautet der Satz eigentlich „Kommst du mit mir/uns ins Kino?“, das Objekt wird aber ausgelassen (Ellipse), da es sich aus dem Kontext ergibt.
Trifft einer dieser Gründe zu oder ist es ganz anders?
Was meinen die Experten?
Danke im Voraus,
Irina
Warum gilt „Kommst du mit ins Kino?“ als gebräuchlicher bzw. richtiger als „Kommst du ins Kino mit?“
Die Verben „mitkommen“ (und analog „mitgehen“) ist ein trennbares Verb bzw. eine unfeste Zusammensetzung. Folglich sollte doch der nicht verbale Teil auch am Satzende stehen („Kommst du ins Kino mit?“).
Jedoch ist es der Satz „Kommst du mit ins Kino?“, der in Zusammenhang mit trennbaren Verben in DaF-Lehrwerken (z.B. Berliner Platz 1) beigebracht und in DaF-Einstufungstests (im Gegensatz zum anderen) als richtig bewertet wird.
Es würde mich interessieren, warum das so ist.
Folgende mögliche Gründe fallen mir ein:
1. „Mitkommen“ und „mitgehen“ sind Ausnahmefälle, bei diesen trennbaren Verben ist die Standardwortstellung im Satz eine andere als sonst.
2. Eigentlich würde der Satz „Kommst du mit ins Kino mit?“ lauten. Das erste „mit“ ist ein getrennt geschriebenes Adverb, das die vorübergehende Beteiligung oder den Gedanken des Anschlusses ausdrückt. Das zweite „mit“ ist der nicht verbale Teil des Verbs „mitkommen“ in korrekter Position am Satzende. Um diese stilistisch sehr unschöne Doppelung zu vermeiden, wird das hintere „mit“ weggelassen.
3. Dieses Beispiel für das Verb „mitkommen“ ist schlichtweg ein Fehler in den Lehr- und Wörterbüchern. Der Infinitiv ist nicht „mitkommen“, sondern „kommen“ und „mit“ das oben schon erwähnte Adverb. Man beachte die Sätze „Er weigert sich, mit ins Kino zu kommen.“ und „Er weigert sich, ins Kino mitzukommen“. Beide erscheinen mir korrekt, aber der erste gebräuchlicher.
4. Auch hier ist der Infinitiv nicht „mitkommen, sondern „kommen“ und „mit“ ist Präposition. Vollständig lautet der Satz eigentlich „Kommst du mit mir/uns ins Kino?“, das Objekt wird aber ausgelassen (Ellipse), da es sich aus dem Kontext ergibt.
Trifft einer dieser Gründe zu oder ist es ganz anders?
Was meinen die Experten?
Danke im Voraus,
Irina
Re: mitkommen
geschrieben von:
J.
()
Datum: 03. November 2006 20:02
Hallo, Irina,
deine Vermutung Nr.1 ist vollkommen richtig. Normalerweise steht die trennbare Vorsilbe am Ende des Satzes. Aber "mitkommen" ist da eine Ausnahme und schließt nicht den Teil "wohin" des Satzes ein. Das Lehrwerk "Berliner Platz" hat da keinen Fehler gemacht.
Judith
deine Vermutung Nr.1 ist vollkommen richtig. Normalerweise steht die trennbare Vorsilbe am Ende des Satzes. Aber "mitkommen" ist da eine Ausnahme und schließt nicht den Teil "wohin" des Satzes ein. Das Lehrwerk "Berliner Platz" hat da keinen Fehler gemacht.
Judith
Re: mitkommen
geschrieben von:
jero
()
Datum: 04. November 2006 18:11
Guten Abend,
das ist eine interessante Frage. Ich muss darüber nachdenken. :-) Vielleicht war die Ausgangsvariante auch "Kommst du mit uns ins Kino mit?" und bei zweimal "mit" wurde ein "mit" weggelassen???
Oder aber es war ursprünglich nur ein "Kommst du mit uns ins Kino?" und dann wurde "uns" (oder "mir") weggelassen, weil es die Situation klar machte und alles, was klar ist, lässt man ja gerne weg???
jero
www.cafe-deutsch.de
PS: Vielleicht war auch nur die Tendenz zur Ausrahmung (insbesondere von Adverbialbestimmungen) "schuld"?!?
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.11.06 18:13.
das ist eine interessante Frage. Ich muss darüber nachdenken. :-) Vielleicht war die Ausgangsvariante auch "Kommst du mit uns ins Kino mit?" und bei zweimal "mit" wurde ein "mit" weggelassen???
Oder aber es war ursprünglich nur ein "Kommst du mit uns ins Kino?" und dann wurde "uns" (oder "mir") weggelassen, weil es die Situation klar machte und alles, was klar ist, lässt man ja gerne weg???
jero
www.cafe-deutsch.de
PS: Vielleicht war auch nur die Tendenz zur Ausrahmung (insbesondere von Adverbialbestimmungen) "schuld"?!?
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.11.06 18:13.
Re: mitkommen
geschrieben von:
Redeker, Bangkok
()
Datum: 06. November 2006 05:28
Guten Tag,
beide Varianten sind korrekt. Keine sollte als falsch bewertet werden.
Freundliche Grüße
Michael Redeker
beide Varianten sind korrekt. Keine sollte als falsch bewertet werden.
Freundliche Grüße
Michael Redeker
Re: mitkommen
geschrieben von:
Franziska
()
Datum: 06. November 2006 08:31
Ja, aber gebräuchlicher ist auf jeden Fall "Kommst du mit ins Kino?".
Und ich wüsste schon auch gerne, warum, hm.
Vielleicht ist es einfach leichter zu sprechen:
Erst die geschlossene Einheit "Kommst du mit?",
dann noch der Zusatz: "ins Kino", "zu Schrauben-Schröder", "nach Konstanz" ...
Das klingt jedenfalls einfach natürlicher.
Und ich wüsste schon auch gerne, warum, hm.
Vielleicht ist es einfach leichter zu sprechen:
Erst die geschlossene Einheit "Kommst du mit?",
dann noch der Zusatz: "ins Kino", "zu Schrauben-Schröder", "nach Konstanz" ...
Das klingt jedenfalls einfach natürlicher.
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