Hätte vielleicht jemand Lust mir paar Wörter aufzulisten, die sehr oft im Berliner Dialekt vorkommen? Ich kenne nur "wat" und "dat" und natürlich "jut"


Und wie sieht es aus mit typisch berlinerischen Speisen und Getränken? "Schrippe" ist leider das einzige was ich kenne:(

Gruß aus Berlin

Hallo Lina,
du merkst schon, so richtig hat niemand Lust, weil das zu viel wäre! In den Buchhandlungen hier in Berlin sehe ich immer wieder Berliner Wörterbücher und so was. Vielleicht findest du da etwas?
Mir tut es ja manchmal fast weh, was ich in der U-Bahn so höre ...
mir jrault vor die Sprache!
Drum etwas zurückhaltend ...
Franziska

Liebe Franziska,

auf die Idee mit den Woerterbuechern bin ich selber gekommen. Aber das waere mir zu viel...es ging nur darum, paar Woerter bzw. Ausdruecke (nicht mehr als 10) bzw. typische Gerichte und Getraenke , die AM MEISTEN verwendet werden....und das ist etwas, was leider in Woerterbuechern NICHT angegeben wird. Zwischen dem, was in den Woertbuechern steht und was die Berliner tatsaechlich in ihrer Alltagssprache gebrauchen, da ist ein grosses Fragezeichen fuer jemanden, der kein Muttersprachler bzw. Berliner ist
Deswegen hatte ich mich an euch allen appeliert, in der Hoffnung, ein bisschen schlauer zu werden.

Gruss

Hallo Lina,

mit Googlen nach "Berliner Schnauze" bin ich auf
[www.berlin-stadtfuehrung.de]
gestoßen:
"Berliner Wörterbuch - das ultimative kleine Berliner Lexikon. Berliner Redensart von A bis Z."
Das Wichtigste ist drin und es ist kurz genug zum Durchlesen.

Viel Spaß!

Julia

Hallo Julia,

dein Tip hat mir sehr geholfen! Danke fuer deine Muehe!

Lina

Hallo Lina, hallo Julia,

dieses Wörterbuch ist wirklich interessant, da stehen auch Wörter, die ich noch nie im Leben gehört habe! Mir ist noch eingefallen, Lina, dass dir vielleicht ein paar Sätze weiterhelfen könnten, um dir selbst die Berliner Regeln abzuleiten, aber immer gilt es nicht: aus g wird j, aus ei wird ee oder so. Falls du morgen folgende Sätze in der U-Bahn hörst, kannst du sie vielleicht schon verstehen:

det is jut - das ist gut
ma kiekn - mal sehn
keene Arbeet - keine Arbeit
wattn dette? - was ist denn das?
Haste ma'n Euro? - Wären Sie wohl so nett mir einen Euro zu schenken?
hamwa nicht und wollnwa nicht - das haben wir nicht und wollen es auch nicht
det nützt nüscht - das nützt nichts
Könnse ma janz kurz mit anfassn? Können Sie mal ganz kurz behilflich sein und mit anpacken?
der jeht inne Kürsche - der geht in die Kirche ...

Man hört hier auch die Probleme mit i im Wort und mit einem deutlichen ch nach hellen Vokalen ;-)


Tschüss!

Franziska

Hallo Lina

es gibt ganz viele lustige bücher auf "balinerisch" geschrieben. ein besonders schönes ist in meinen augen "det fiel mir ooch noch uff" von Liesegang. wenn man den sound nicht wirklich im ohr hat, lässt man sich das am besten von einem vorlesen, der das ein bisschen kann. dann macht das nämlich wirklich spaß ...
oder hört euch "claire waldorff" an, die stammt "uss baalin", da kann man sich auch reinhöre.

noch viel spaß mit den ganzen dialekten. und wenn du dann berlinerisch perfekt kannst, fängst du dann mit schwäbisch an, gell?!

Grüße Gunnar

Au fein, bei Schwäbisch mache ich noch lieber mit!

Franziska

aber ich habe noch vergessen, dass man nie "mich/dich" etc. sagen darf sondern stattdessen immer nur "mir/dir" etc.
also "ick hab dir jestern jesehen".
@franziska
ich hab verwandte in schwaben, aber so wirklich authentisch hört sich das bei mir nicht an, noch weniger weiß ich wie man schwäbisch schreibt. vielleicht kannst du mir da ja einen nachhilfekurs geben ... :-)

Grüße Gunnar

Grins - na klar, jederzeit!

Wenn ich aber ganz ehrlich sein soll, bin ich kein Fan von Dialekten. Schon im schwäbischen Kindergarten haben die mich mit meinem Hochdeutsch aufgezogen ... aber gelernt hab ich doch viel, ha! Ich verstehe alles! Und das will was heißen. Schwierig, wenn die Eltern Berliner sind und man dann in Baden-Württemberg zur Welt kommt.
Aber nur zu, Gunnar!

Franziska

ne, ich hab das problem nicht ... ich wohne bei köln, habe eine großfamilie in schwaben und meine oma hat mal eine ganze zeit in berlin gewohnt.
wenn ich bei meinem opa auf der alb zu besuch bin, verstehe ich auch alles, auf anhieb!! (bitte anerkennung) nur mit dem schwäbeln klappts halt nicht so ganz, oder es klingt halt unecht, weil ich die ganzen wendungen und besonderen ausdrücke nicht draufhab. aber ich weiß, dass meine lieben verwandten gerne die sprache "verkomplizieren", sprich sie sagen statt "weil" "das ist wegen dem, dass" etc.
aber du kannst mir ja mal was echt schwäbsch gschriebenes mailen, da bin ich ja mal gspannt ...

liebe Grüße Gunnar

1. Anerkennung!
2. Oh noi, i han grad koi Zeit, muss end' Schul!
Und die Preisfrage: Was heißt das auf Hochdeutsch:
Wennd Henna henna send, kemma gau drepp ragau.

(In der Hoffnung, dass meine Schüler das nicht lesen ... ;-)

Franziska

naja, so halb kapituliere ich, aber ich versuchs mal.
aber bitte nicht lachen!! *g* ;-)

Wenn die Hühner hinten runter (ich kenne "in den keller NA gehen" =runtergehen, stimmt das so in der art?) können wir ... tja, da verläßts mich :-(
bitte HILFE !! *gg*
dass schwäbisch so kompliziert sein kann ...

Grüße Gunnar

Na ja! Das waren so die anspruchsvollen Sprüche, mit denen wir uns als Schulkinder die Zeit vertrieben ...
Wenn die Hühner drinnen sind, können wir wohl die Treppe hinunter gehen.
Ich sag's ja, anspruchsvoll!
Bei drepp hatte ich erst d'Trepp, aber es wird zusammengezogen, außerdem wärs doch dann zu leicht gewesen. ;-)
A guts Nächtle und sorry, Lina, wir driften hier etwas ab, soll nicht mehr vorkommen!

Franziska


I gang
du gosch
se goht
mr ganget
ihr goht
se ganget
hoim

Hallo!
Also, hier einige Berliner Speisen und Getränke:
Molle= Bier
Stulle= Brot
Pfannkuchen= Berliner(wird er wohl woanders genannt)
Boulette= Frikadelle
Mischjemüse= Erbsen und Möhren

Und noch einige Redewendungen:
"weeß ick nich"
"Kenn ick nich"
"Ham wa nich"

Wichtig ist auch zu erwähnen, daß Berliner wohl eine andere Uhreinteilung haben;-)
Viertel vor zwölf ist bei uns dreiviertel zwölf, Viertel nach zwölf ist Viertel eins...
Aber so ist es wohl auch an der Küste...

Schöne Grüße
Sophie