habe gerade nen Zweifel. Ich tippe jetzt hier zwei unterschiedliche Sätze mit dem Reflexivpronomen "sich" und ich will wissen, ob und wie man hier das Komma setzt.

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1.) Wenn die Welpen drei Monate alt sind, empfiehlt es sich (,) mit der Spezialfütterung zu beginnen.

2.) Durch Lesen ist es möglich (,) sich nicht nur allgemeines Wissen sondern auch Spezialwissen anzueignen.

Man sagte mir, dass insbesondere in Fall zwei das Komma entbehrlich sei?

Hallo Tomas,

zunächst: die Kommasetzung hat nichts mit 'sich' zu tun. In beiden Sätzen handelt es sich um erweiterte Infinitive mit 'zu', bei denen man ein Komma setzen kann, aber nicht muss.

Im ersten Satz ist der Infinitiv zu beginnen und sich gehört zu empfiehlt, daher steht das Komma hinter sich.

Im zweiten Satz ist der Infinitiv sich anzueignen; sich gehört also zum Infinitiv, daher steht das Komma vor sich.

Danke. Mir kommt eben hier die Kommasetzung wenn nicht verpflichtend so doch empfehlenswert vor,

und ich habe die Kommas ja auch in Klammer gesetzt,

eben um den Infinitiv besser abzugrenzen und gleichzeitig das "sich" so besser in seiner Satzstellung und seiner Funktion hervorzuheben.

Guten Morgen,


meines Erachtens müssen in diesem Satz zwei Kommas gesetzt werden:

2.) Durch Lesen ist es möglich, sich nicht nur allgemeines Wissen, sondern auch Spezialwissen anzueignen.

Das erste Komma, weil die Infinitivgruppe von einem Korrelat oder einem Verweiswort (hier: es) angekündigt wird;

das zweite Komma, weil "sondern" eine entgegenstellende Konjunktion ist.

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Und auch im ersten Satz muss das Komma nach "sich" gesetzt werden, da die Infinitivgruppe mit dem "es" angekündigt wird.


1.) Wenn die Welpen drei Monate alt sind, empfiehlt es sich, mit der Spezialfütterung zu beginnen.



Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Danke für die Ausführungen, das mit dem Verweiswort oder Korrelat erscheint mir sehr wichtig.

Während nämlich viele Leute nun ganz großzügig behaupten, dass vor dem erweiterten Infinitiv nach den neuen Regeln kein Komma mehr gesetzt werden muss,

so sieht es in der Praxis doch oft so aus, dass diese neue Regel so viele Ausnahmen kennt, dass doch ziemlich häufig oder fast immer auch vor dem erweiterten Infinitiv ein Komma gesetzt wird.

Die Fälle, wo das nicht der Fall ist, erscheinen mir selten.

Insbesondere wenn der Infinitiv von einem Verweiswort oder von einem Korrelat oder Substantiv abhängt, wird Komma gesetzt, und wenn der Infinitiv von Wörtern wie "um" undsoweiter eingeleitet wird, wird auch Komma gesetzt.

Es scheint mir also so, dass praktisch nur ein von Verben ohne Substantivergänzung abhängiger erweiterter Infinitiv manchmal fakultativ ohne Komma stehen kann, sofern er nicht verneint ist und auch nicht von "um" oder so abhängt.

Wenn man nun einfach die Ausnahmen zu Regeln erklärt und die Regel zur Ausnahme, also die Begriffspaare Ausnahme und Regel mal eben herumdreht, dann wird alles logischer?



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.05.08 20:17.