Der einzige gute Link zur Stellung von "nicht", den ich jetzt auf die Schnelle finde, ist der hier - "es gibt" ist nicht dabei, das ist richtig. Und doch verhält sich dieses Verb eben anders als viele andere Verben, es ist umfassender. Allerdings schweifen wir da von der ursprünglichen Frage ab!

Kleine Gegenüberstellung:
Er arbeitet.
Er arbeitet nicht.
Er arbeitet nicht in der Fußgängerzone.
Er arbeitet nicht in Berlin.

Das gibt es.
Das gibt es nicht.
Das gibt es in der Fußgängerzone nicht.
Das gibt es in Berlin nicht.

Natürlich gibt es auch hier Gegenbeispiele!
Vielleicht ist das einfach eine Frage der Gewichtung?

Hmm, jeros Beispiele mit "sieht man ... nicht" führen für mich nunmehr zu dem Schluss, dass es sich bei der Endstellung von "nicht" anscheinend um etwas Generalisierendes handelt.
Autos gibt es in der Fußgängerzone (generell) nicht.
So etwas sieht man (als generalisierendes Wort an sich) in der Fußgängerzone nicht.
Was meint Ihr?
Gruß, Kai

Nein, Franziska, dein Link trägt nichts dazu bei, eure Behauptung zu untermauern, dass -es gibt- eine besondere Form wäre, bei der -nicht- im Gegensatz zu anderen vergleichbaren Konstruktionen AUFGRUND BESONDERER BETONUNG und WEIL ES EINE SONDERFORM IST am Ende steht! Das ist ja das, was Kai behauptet und worin du ihn unterstützt.

Warum verhält sich -es gibt- besonders? Ich finde, es verhält sich normal!

Das sagt man.
Das sagt man nicht.
Das sagt man zu seinen Eltern nicht.
Das sagt man besser nicht.

Das ist alles ganz normal und gar nichts Besonderes!

jero
www.cafe-deutsch.de

Ja, aber es beruht alles auf "man". Das macht man nicht ist genauso generalisierend wie Das gibt es nicht.
Hat eigentlich jemand gemerkt, dass es bei "es regnet" auch so ist?
Zusammenfassend äußere ich mich in dieser Sache jedenfalls NICHT. Denn selbst bei diesem Satz steht "nicht" am Ende (ohne "es gibt" und "man"). Es ist so einfach nicht. (Auch noch diese dichterische Form "gibt es".)
Zum Verzweifeln :-)
Gruß, Kai

Guten Morgen zusammen,

über die "Stellung von nicht" haben wir in diesem Forum schon oft diskutiert und dabei hin und wieder festgestellt, dass es dazu keine allgemein gültige Regel gibt. Nur Tendenzen.

Als pauschale Verneinung hat die Negation "nicht" eine Tendenz, weit hinten im Satz zu stehen. Und die Betonung spielt eine sehr wichtige, bedeutungsunterscheidende Rolle.

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Alessandra fragt eingangs: Ich habe ein paar Regeln in meiner Grammatik gefunden wie z.B. "nicht" kommt immer vor einer Ergänzung mit Präposition.

Wenn diese Regel dort so steht (immer vor einer Ergänzung mit Präposition), ist die Formulierung falsch. Denn "nicht" kann vor oder nach einer präpositionalen Ergänzung stehen.

Das gibt es nicht in einer Fußgängerzone.
Das gibt es in einer Fußgängerzone nicht.

Der Sprecher unterscheidet mit der Betonung, ob die Bedeutung dieser Sätze genau gleich oder evt. kontrastierend gemeint ist.

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Einen neueren Forschungsüberblick zur Stellungsfrage gibt Boglarka Onodiova, Negation im Deutschen, Bratislava 2008 auf den Seiten 18ff.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Kai Götz schrieb:
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> Ja, aber es beruht alles auf "man". Das macht man
> nicht ist genauso generalisierend wie Das gibt es
> nicht.
> Hat eigentlich jemand gemerkt, dass es bei "es
> regnet" auch so ist?
> Zusammenfassend äußere ich mich in dieser Sache
> jedenfalls NICHT. Denn selbst bei diesem Satz
> steht "nicht" am Ende (ohne "es gibt" und "man").
> Es ist so einfach nicht. (Auch noch diese
> dichterische Form "gibt es".)
> Zum Verzweifeln :-)
> Gruß, Kai

Nein, Kai, das liegt auch nicht an -man-.

Sie hört mich nicht.
Sie hört das Lied nicht.

Es gibt auch für die Stellung von -nicht- GRUNDREGELN (und daneben allerhand Varianten, Besonderheiten, Tendenzen), Michael Redeker deutet es an. Ich würde mir wünschen, dass du deutlicher machst, wenn du etwas "nur" VERMUTEST, denn es gibt hier auch Leute (Deutschlerner), die denken, die Antworten stammen von "Fachleuten" (teilweise stimmt das ja auch). Versteh mich bitte nicht falsch, Vermutungen zu äußern ist ja völlig ok, auch dazu ist das Forum da, aber dass du das dann auch so schreibst, wäre meine Bitte an dich.

jero
www.cafe-deutsch.de



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.10.08 08:33.

Hallo jero,
das tue ich ja auch. Zumindest in meinen "Erstbeiträgen" zu einem Thread wirst Du - wie hier auch - ein "vielleicht", "ich denke, dass" oder ein "wohl" finden. Besonders bei den Themen, zu denen es offenbar eben kein 100-prozentiges richtig oder falsch gibt, finde ich das Suchen nach einer möglichen Erklärung besonders spannend. Dass "es gibt" etwas Besonderes ist, vielleicht (aha!) nicht hinreichend für eine Erklärung der "nicht"-Stellung, sondern als fehlendes deutsches Synonym für "existieren", darin bin ich mir absolut sicher, da ich diesem Phänomen schon öfter in meinem sprachlichen Beruf begegnet bin, auch wenn ich kein DaF-Lehrer bin.
Das habe ich im Übrigen auch nicht persönlich genommen, keine Sorge...
Gruß, Kai

Kai Götz schrieb:
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> Das habe ich im Übrigen auch nicht persönlich
> genommen, keine Sorge...
> Gruß, Kai


Das ist schön! Gruß .......

jero
www.cafe-deutsch.de

Hallo!

Mir ist nicht klar, wo im folgenden Satz "nicht" eigentlich stehen muss:
Ist ihr die Zeitung aus der Hand gefallen?
Nein, ihr ist die Zeitung nicht aus der Hand gefallen.
oder
Nein, ihr ist die Zeitung aus der Hand nicht gefallen.

Ich bedanke mich im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

Guten Morgen Charlotte,

"aus der Hand fallen" gehört eng zusammen und sollte nicht getrennt werden.

Ist ihr die Zeitung aus der Hand gefallen?
Nein, ihr ist die Zeitung nicht aus der Hand gefallen.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Danke, Michael!
Daran habe ich gar nicht gedacht.
Mit freundlichen Grüßen
Charlotte