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Aussprache
geschrieben von: Walentina ()
Datum: 03. Februar 2009 15:15

Woran erkennen Sie gewöhnlich einen Ausländer, der ziemlich gut Deutsch spricht: an seinem Wortgebrauch,an seiner Grammatik,an seiner Aussprache?
Wenn es seine Aussprache ist, was verrät Ihrer Meinung nach einen Ausländer am ehesten/am stärksten: seine Intonation, wie er Vokale ausspricht, wie er Konsonanten ausspricht.
Danke für die Antwort.

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Re: Aussprache
geschrieben von: jero ()
Datum: 03. Februar 2009 15:33

Zitat
Woran erkennen Sie gewöhnlich einen Ausländer, der ziemlich gut Deutsch spricht: an seinem Wortgebrauch,an seiner Grammatik,an seiner Aussprache?
Wenn es seine Aussprache ist, was verrät Ihrer Meinung nach einen Ausländer am ehesten/am stärksten: seine Intonation, wie er Vokale ausspricht, wie er Konsonanten ausspricht.


... an all dem. Was am meisten auffällt, ist sicher individuell verschieden, aber meist ist es eine Mischung aus allem, was du da nennst: die Satzmelodie, die Wortwahl, Fehler in der Grammatik (am längsten falsche oder fehlende Artikel).

jero
www.cafe-deutsch.de

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Re: Aussprache
geschrieben von: Walentina ()
Datum: 03. Februar 2009 18:45

Vergessen Sie aber nicht, dass dieser Ausländer ziehmlich gut deutsch spricht. Ab und zu lässt er manche, einzelne Fehler zu. Welche Fehler sind das?

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Re: Aussprache
geschrieben von: jero ()
Datum: 04. Februar 2009 12:51

Zitat
Vergessen Sie aber nicht, dass dieser Ausländer ziehmlich gut deutsch spricht. Ab und zu lässt er manche, einzelne Fehler zu. Welche Fehler sind das?

Ja sicherlich. Ich kenne Leute, die super gut Deutsch sprechen und man hört es doch in der oben genannten Weise heraus, dass sie Ausländer sind und es ist aber wie gesagt bei jedem ggf. ein bisschen anders, je nachdem auch, woher jemand kommt (was also die Muttersprache ist).

Was sagen die Kollegen???

jero
www.cafe-deutsch.de

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Re: Aussprache
geschrieben von: Hussein ()
Datum: 04. Februar 2009 13:06

Hallo!

ich bin der Meinung, dass es an dem Akzent liegt. Also die Aussprache, man merkt, dass z.B. der Gesprächspartner ein Franzose ist, selbst wenn er keine Fehler in der Grammatik, Wortwahl etc. macht. Franzosen erkennt man an der Aussprache der Lauten "H" oder "r" Russen an "r" etc. Wenn man sich mit einem Deutschen in England trifft, der Englisch fließend spricht, kann man auch der Aussprache des Lautes "th" erkennen.

Gruß
Hussein

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Re: Aussprache
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 04. Februar 2009 20:05

Ich beachte auch zuerst die Aussprache, versuche auch bei Landsleuten sofort einzuordnen, woher die Person wohl kommt. Wenn dann Fehler hinzukommen, hilft es beim Detektivspiel!

;-)

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Re: Aussprache
geschrieben von: Walentina ()
Datum: 05. Februar 2009 10:03

Ihre Mitteilungen sind für mich sehr interessant, besonders die von Hussein. Woran erkennen Sie die Russen und die Ukrainer noch? Was ist typisch ?(Ich meine die Aussprache).

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Re: Aussprache
geschrieben von: Anna2 ()
Datum: 05. Februar 2009 10:39

Ein großes Problem für Deutschlerner mit slawischer Muttersprache (ich bin mir gerade nicht sicher, ob ukrainisch zu diesen gehört), ist die Länge der Vokale. Diese werden meist zu lang gesprochen bzw. werden auch eigentlich kurze Vokale lang gesprochen. Ein anderes Problem (das allerdings nicht in die Katehorie "Aussprache" gehört) ist, wie oben schon erwähnt, die Artikelsetzung.

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Re: Aussprache
geschrieben von: sinda ()
Datum: 05. Februar 2009 11:15

ich sehe das so wie anna2. oft sind es die vokalqualitäten, anhand derer man sofort erkennt, ob man eine muttersprachlerin vor sich hat oder nicht.

franzosen haben zum beispiel oft groBe schwierigkeiten, ungespannte vokale auszusprechen, vor allem das ungespannte i wie in MITTE , im gegensatz zu MIETE oder auch das das ungespannte ü wie in HÜTTE versus HÜTE etc.

slawische muttersprachlerinnen haben oft schwierigkeiten, gespannte (oder auch lange) vokale richtig auszusprechen, wie anna2 gerade auch sagte.


sinda

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Re: Aussprache
geschrieben von: Der Lette ()
Datum: 05. Februar 2009 11:41

Eine Anekdote aus einem meiner Sprachkurse (gemischt, in Deutschland):
Alle stellen sich reihum vor und sagen wie sie heißen und woher sie kommen. Jeder ist sehr gespannt darauf, das von den anderen zu erfahren. "Ich heiße Anna und komme aus Budapest...." usw.
Bis die Reihe an eine Französin kommt, die mit den Worten beginnt: "Isch 'eiße..." - weiter kommt sie nicht, da alle lachen... - war nicht böse gemeint, nur ist in diesem Fall der Akzent so deutlich und so einfach zuzuordnen, dass es schon komisch war.

Noch eine Ergänzung: Typisch für Ungarisch ist die dunkle Aussprache des kurzen "a", fast wie ein offenes "o". Dafür gibt es für Ungarn kein Problem mit langen und kurzen Vokalen, die diese Unterscheidung in ihrer Muttersprache vorhanden ist.

Das deutsche "r" ist nicht so schwierig, umgekehrt ist aber das "r" wie im Spanischen und vielen anderen Sprachen für Deutsche schwer und führt zu einem "typisch deutschen" Akzent, wie ich leidvoll selbst erfahren habe.

Also um die Ausgangsfrage zu beantworten: Ein Erkennen des Herkunftslandes erfolgt fast immer über die Phonetik. Grammatikfehler wie Artikelgebrauch treten bei Lernern aus allen Ländern auf und sind nicht so spezifisch wie Aussprache.

Außerdem erfährt man anhand der Aussprache etwas über die Art des Lernens. Lerner, die vor allem über Bücher grammatiklastig Deutsch gelernt haben, haben große Ausspracheprobleme; dagegen haben Lerner mit einer stark auditiv geprägten Lernkultur (sprich: wenn sie Fremdsprachen viel über Fernsehen und Radio lernen, wie z.B. Albanien) in der Regel eine ausgezeichnete Aussprache. Aussprache wird vor allem intuitiv, nicht bewusst, gelernt. Korrektive Phonetik im fortgeschrittenen Lernerstadium ist sehr schwer und häufig frustrierend - für Lerner und Lehrer.
Viel hören hilft dagegen sehr: Radio, Fernsehen, Audiofiles im Internet...

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Re: Aussprache
geschrieben von: jero ()
Datum: 05. Februar 2009 21:36

Zitat
Also um die Ausgangsfrage zu beantworten: Ein Erkennen des Herkunftslandes erfolgt fast immer über die Phonetik. Grammatikfehler wie Artikelgebrauch treten bei Lernern aus allen Ländern auf und sind nicht so spezifisch wie Aussprache.

Hm, ich dachte, es geht darum, woran man erkennt, dass jemand ein Ausländer ist und nicht, aus welchem Land er kommt. (???)

jero
www.cafe-deutsch.de

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Re: Aussprache
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 05. Februar 2009 21:59

Die Frage
Zitat
Woran erkennen Sie gewöhnlich einen Ausländer?
ist da nicht ganz eindeutig, Jero.

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Re: Aussprache
geschrieben von: Der Lette ()
Datum: 05. Februar 2009 23:41

"Herkunftsland" kann ja auch Deutschland sein. Oder, Land im föderalen Sinne verstanden, Hessen oder Brandenburg oder Sachsen, oder Vorarlberg oder Oberösterreich... Auch da: Phonetik.

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Re: Aussprache
geschrieben von: jero ()
Datum: 06. Februar 2009 10:57

Naja, wie auch immer ;-), da stimme ich euch allen ja gerne zu: Ein gewisser Akzent bleibt am längsten und am häufigsten, auch wenn man ansonsten super gut Deutsch spricht. Ich habe früher immer gesagt, ein Akzent bliebe immer, aber ich habe inzwischen, wenn auch nur ein einziges Mal, eine Ausländerin (aus dem Baltikum) getroffen, der man nichts mehr anhörte. Der Akzent ist für mich aber auch Platz 1.

Auf Platz 2 käme meinem Eindruck nach das Artikelproblem (bestimmt statt unbestimmt und umgekehrt; keiner, wo einer hingehört oder einer, wo keiner hingehört, bei Fortgeschrittenen dann eher weniger ein falsches Geschlecht und noch weniger ein falscher Kasus).

Auf Platz 3 kommen dann - ich will mal so sagen - nicht treffender Wortgebrauch, also Wörter, die scheinbar passen und auch formal richtig sind, aber wir benutzen in der betreffenden Situation andere. Spontan fällt mir ein, dass viele Russisch-Muttersprachler das Verb -lehren- benutzen, wo wir -beibringen- oder -unterrichten- u.Ä. sagen.

jero
www.cafe-deutsch.de

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Re: Aussprache
geschrieben von: Hussein ()
Datum: 06. Februar 2009 11:45

Hallo!

Zitat
, dass viele Russisch-Muttersprachler das Verb -lehren- benutzen, wo wir -beibringen- oder -unterrichten- u.Ä. sagen.

und auch als Antwort auf die Frage "Wie gehts?" sagen sie statt "danke, gut!"! "nicht schlecht" ich denke, es handelt sich bei "Nicht schlecht" um eine Übertragung aus der Muttersprache (Russisch) auf das Zielsprache (Deutsch)

Gruß
Hussein

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Re: Aussprache
geschrieben von: Walentina ()
Datum: 07. Februar 2009 08:22

Hallo!
Alle Mitteilungen sind für mich interessant.
An Jero: Ich wollte wissen, welche phonetische Fehler sind typisch für die Deutschlerner mit der slawischen Muttersprache? (russische, ukrainische Sprachen). Ich arbeite mit den ukrainischen Studenten und es ist für mich wichtig.
Bei Hussein gab es gute Beispiele: die slawischen Deutschlerner haben meistens Probleme mit der Artikulation des konsonantischen R-Lautes.Ich kenne auch andere Probleme mit der Artikulation, und auch mit dem Rhytmus, mit der Intonation.Ich bin aber keine Muttersprachlerin und wollte wissen, wie die Muttersprachler das "hören". Welche Fehler finden Sie schwerwiegend: intonatorische oder artikulatorische? Wonach merken Sie vor allem den Akzent: nach der Artikulationsweise oder nach dem Melodieverlauf? Welche artikulatorische und intonatorische Fehler verraten einen Deutschlerner mit der slawischen Muttersprache?

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Re: Aussprache
geschrieben von: jero ()
Datum: 07. Februar 2009 11:34

Zitat
An Jero: Ich wollte wissen, welche phonetische Fehler sind typisch für die Deutschlerner mit der slawischen Muttersprache? (russische, ukrainische Sprachen). Ich arbeite mit den ukrainischen Studenten und es ist für mich wichtig.

Achsoooooooooo, *schmunzel*, warum hast du das dann nicht gleich so geschrieben (in deinem Eröffnungsbeitrag), dann hätten wir uns wahrscheinlich die Hälfte aller Beiträge schenken können. ;-) Naja, aber so ist wenigstens mal wieder eine schöne Diskussion entstanden.

jero
www.cafe-deutsch.de

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Re: Aussprache
geschrieben von: Walentina ()
Datum: 07. Februar 2009 15:28

an Jero: Bedauerst du, dass man so viel Zeit fürs Antworten auf meine Fragen verloren hat? Aber das war kein Witz meinerseits. Ich arbeite jetzt an einem phonetischen Einführungskurs. Deswegen war die erste Reaktion eines Muttersprachlers das Wichtigste: vielleicht hält man die Aussprache für unwichtig? Ich habe schon viel gelesen: von Hirschfeld, Dieling, Kelz, Rausch und andere Autoren.Ich suche nach den typischen Fossilierungen bei unseren Studenten, darüber können nur Muttersprachler erzählen.

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Re: Aussprache
geschrieben von: jero ()
Datum: 08. Februar 2009 11:32

Zitat
an Jero: Bedauerst du, dass man so viel Zeit fürs Antworten auf meine Fragen verloren hat?

Nein, natürlich nicht. Aber du hattest am Anfang gefragt:

Zitat
Woran erkennen Sie gewöhnlich einen Ausländer, der ziemlich gut Deutsch spricht: an seinem Wortgebrauch,an seiner Grammatik,an seiner Aussprache?

Und nachdem u.a. auch ich mir dazu Gedanken gemacht habe, schreibst du:

Zitat
An Jero: Ich wollte wissen, welche phonetische Fehler sind typisch für die Deutschlerner mit der slawischen Muttersprache? (russische, ukrainische Sprachen). Ich arbeite mit den ukrainischen Studenten und es ist für mich wichtig.

Das wirkte auf mich so nach dem Motto: Was du da schreibst, will ich gar nicht wissen, mich interessiert nur die Aussprache und auch die nur bei Lernern mit russischem oder ukrainischem Hintergrund. Naja, dann hättest du das einfach so fragen sollen und ich z.B. hätte all das andere, was dich gar nicht interessiert, auch nicht geschrieben. ;-)

(Vielleicht liegt unser Missverständnis (?) auch an deinem Wortgebrauch - du bist auch kein Muttersprachler, stimmts?! Vielleicht meintest du statt -wollte- eher -möchte-, also nicht auf deine Ausgangsfrage bezogen, sondern auf den weiteren Verlauf der Diskussion?! Dann hätten wir ja schon ein Beispiel, wie ein nicht so 100%ig treffender Wortgebrauch zu einer ganz falschen Interpretation und also einem Missverständnis führen kann.)

jero
www.cafe-deutsch.de



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 08.02.09 11:44.

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Re: Aussprache
geschrieben von: Anna2 ()
Datum: 08. Februar 2009 12:02

Noch ein kleiner Nachtrag. Ich denke, dass grundsätzlich eine schlechte bzw. falsche Intonation am schlimmsten für den Zuhörer ist. Ich habe, wohlgemerkt im DaF-Studium, also von Leuten, die ja irgendwie die DSH gemacht haben müssen, Referate gehört, bei denen nur mit sehr viel Konzentration und Wohlwollen erkennbar war, dass sie Deutsch sprechen.

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