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sehen, gehen, nähen und so weiter
geschrieben von: Tomas ()
Datum: 15. Juli 2009 19:14

sehen, gehen, nähen und so weiter:

Meine Muttersprache ist Deutsch. Trotzdem mal eine ganz elementare Frage:

Spricht man bei diesen Verben das "h" eigentlich aus?

Also: Sagt man "se-hen" oder sagt man einfach "seh-en"?

Beides hörte ich schon, ich will aber wissen, was nun denn eigentlich richtig ist.

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Re: sehen, gehen, nähen und so weiter
geschrieben von: Anna2 ()
Datum: 15. Juli 2009 19:45

Zitat
Spricht man bei diesen Verben das "h" eigentlich aus?

Naja, man spricht es schon, aber nicht als "h", würde ich sagen. Eher sowas wie ein "j": sejen

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Re: sehen, gehen, nähen und so weiter
geschrieben von: VivaNRW ()
Datum: 15. Juli 2009 23:33

Hallo, wenn ich betont deutlich sprechen möchte,hochdeutsch vielleicht,bzw. das Wort >sehen< betonen will, dann spreche ich das h mit:"Sie müssen erst nach links seeee-hen und dann nach rechts, bevor Sie die Straße überqueren."
Aber umgangssprachlich sage ich: "Wir werden sehn...dann spreche ich das "h" einfach nicht mit, bzw. wie von der Kollegin beschrieben nur mit j, es ist dann einfach lässiger bzw. lockerer, umgangssprachlicher....Manche Vokale brauchen ein h, damit man sie lang spricht - das ist der Zweck des "h"s....aber man spricht das h normalerweise nicht mit. Da es den See schon als andere Bedeutung gibt, musste man das e mittels einem h verlängern in diesem speziellen Falle ....

bei "Nähen" sage ich nicht nejen sondern spreche auch den Umlaut perfekt und nicht als e .....sondern als ä - , dann kommt das h von allein ... evt. ist es auch eine Frage des Dialektes, wie man es spricht.....
Liebe Grüße Iris Förster

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Re: sehen, gehen, nähen und so weiter
geschrieben von: Tomas ()
Datum: 17. Juli 2009 23:04

Naja,

"sejen" kenne ich nicht.

Ich fragte bei Bekannten rum. Man sagt wirklich oft "se-en", "ge-en" undsoweiter, also ohne "h".

die Silbentrennung ist aber formal folgende "se-hen". Das habe ich im Wörterbuch nun nachgesehen.

Man kann aber auch die Silbentrennung so richtig auffassen und dennoch das "h" nicht aussprechen, dann kommt aussprachemäßig "se-en" heraus. Das gibt es die Leute sagen das so. Hört sich sogar viel besser an als mit "h", finde ich.

Ich frage mich jetzt nur, ob da noch irgendwelche linguistischen Grundlagen sind, die ich noch gar nicht kenne. Also ich meine, wie hängen Silbentrennung und Aussprache überhaupt miteinander zusammen?

Hat es für meine Frage überhaupt was gebracht, im Wörterbuch nachzusehen, wie die Silbentrennung ist?

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Re: sehen, gehen, nähen und so weiter
geschrieben von: Der Lette ()
Datum: 18. Juli 2009 00:16

Tomas hat Recht, die amtliche Silbentrennung se-hen usw. ist eigentlich falsch und irreführend. Richtig wäre: seh-en usw.

Das "h" ist hier nur ein Längenzeichen, m.W. auch sprachhistorisch gesehen, d.h. eine Aussprache "se-hen" hat es nie gegeben. Warum die Dudenredaktion das "h" irgendwann auf die falsche Seite gepackt hat, ist mir ein Rätsel. Leider ist das auch bei den diversen Rechtschreibreformen nicht korrigiert worden.

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Re: sehen, gehen, nähen und so weiter
geschrieben von: jero ()
Datum: 18. Juli 2009 10:44

Zitat
Der Lette
Tomas hat Recht, die amtliche Silbentrennung se-hen usw. ist eigentlich falsch und irreführend. Richtig wäre: seh-en usw.

Das "h" ist hier nur ein Längenzeichen, m.W. auch sprachhistorisch gesehen, d.h. eine Aussprache "se-hen" hat es nie gegeben. Warum die Dudenredaktion das "h" irgendwann auf die falsche Seite gepackt hat, ist mir ein Rätsel. Leider ist das auch bei den diversen Rechtschreibreformen nicht korrigiert worden.

Ich stimme dem Letten zu. Das -h- ist nur ein Dehnungszeichen. Man spricht es nicht. Würde man es sprechen, wirkte es ziemlich gekünstelt und/oder überbetont.

Das -j-, sofern es überhaupt gesprochen wird, ist wohl eher eine umgangssprachliche "Abschleifung" (Vereinfachung), wie bei "Fä-jen" statt "Ferien" oder "Bulga-jen" statt "Bulgarien", wobei anscheinend alle -ien dazu neigen, als -jen gesprochen zu werden. (?)

Die Trennungsregel basiert vermutlich auf einem allgemeinen Prinzip. Man trennt ja auch "lau-fen", "den-ken", "ma-chen"; also ein Konsonant wandert immer mit (sofern einer vorhanden ist) und meistens passt das ja zu den Sprechsilben. Bei einem nicht-gesprochenen -h- fiel die Entscheidung wohl zugunsten der Analogie (allgemeines Prinzip) aus.

jero
www.cafe-deutsch.de

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Re: sehen, gehen, nähen und so weiter
geschrieben von: jero ()
Datum: 18. Juli 2009 10:54

Zitat
VivaNRW
Hallo, wenn ich betont deutlich sprechen möchte,hochdeutsch vielleicht,bzw. das Wort >sehen< betonen will, dann spreche ich das h mit:"Sie müssen erst nach links seeee-hen und dann nach rechts, bevor Sie die Straße überqueren."
Aber umgangssprachlich sage ich: "Wir werden sehn...dann spreche ich das "h" einfach nicht mit, bzw. wie von der Kollegin beschrieben nur mit j, es ist dann einfach lässiger bzw. lockerer, umgangssprachlicher....Manche Vokale brauchen ein h, damit man sie lang spricht - das ist der Zweck des "h"s....aber man spricht das h normalerweise nicht mit. Da es den See schon als andere Bedeutung gibt, musste man das e mittels einem h verlängern in diesem speziellen Falle ....

bei "Nähen" sage ich nicht nejen sondern spreche auch den Umlaut perfekt und nicht als e .....sondern als ä - , dann kommt das h von allein ... evt. ist es auch eine Frage des Dialektes, wie man es spricht.....
Liebe Grüße Iris Förster

Das verwundert mich ein wenig.

Das mit -nähen- ist sicherlich landschaftlich bedingt. Dem stimme ich zu. Die Norddeutschen sprechen das -ä- in solchen Positionen meistens einfach als -e-.

Wenn du - wie es viele umgangssprachlich tun - statt -sehen- => -sehn- sagst, dann hast du das Endungs-e verschluckt, aber nicht das -h- (deine Argumentation), das heißt, du sprichst umgangssprachlich statt -sehen- => -sen-. Das Grundprinzip der deutschen Rechtschreibung besagt, dass kurzgesprochene Vokale durch Verdopplung des folgenden Konsonanten gekennzeichnet werden (summen, brennen, kullern), langgesprochene Vokale aber eigentlich nicht (fegen, sagen, loben). Normalerweise müsste also -sen- auch als lang zu sprechen aufgefasst werden. Nur ist halt unsere liebe deutsche Rechtschreibung (bei -halt- spricht man übrigens ein -h-) auch nach der Reform von 1998 und der Reform der Reform von 2006 immer noch nicht sehr konsequent, sodass lange Vokale weiterhin meistens nicht gekennzeichnet, gelegentlich durch -h- gekennzeichnet, selten sogar durch doppelten Vokal gekennzeichnet sind (noch seltener durch andere Formen).

Das mit dem -See- verstehe ich nicht. Welche andere Bedeutung hat -See- denn noch? Und wie ist es dann bei -Klee-?

jero
www.cafe-deutsch.de



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 18.07.09 12:00.

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