Hallo, ich lese gerade mal wieder "Die Revolution entlässt ihre Kinder" von Wolfgang Leonhard. Zum ersten Mal las ich das Buch schon vor rund dreißig Jahren. Bis heute finde ich es faszinierend.

Na ja, egal.

Also gleich zu Anfang verwendet Wolfgang Leonhard den Ausdruck "nach dem Westen fliehen", etwas später schreibt er dann "nach dem Fernen Osten fliehen".

Meinem Empfinden nach handelt es sich um einen außergewöhnlichen, nicht besonders richtig wirkenden Gebrauch der Präposition "nach"? Oder sind das feststehende Ausdrücke, die so richtig sind?

Zitat
Tomas
Also gleich zu Anfang verwendet Wolfgang Leonhard den Ausdruck "nach dem Westen fliehen", etwas später schreibt er dann "nach dem Fernen Osten fliehen".

Meinem Empfinden nach handelt es sich um einen außergewöhnlichen, nicht besonders richtig wirkenden Gebrauch der Präposition "nach"? Oder sind das feststehende Ausdrücke, die so richtig sind?

Hallo,

da hast du eine interessante Frage aufgeworfen. Eigentlich gebraucht man die Präposition -nach- bei Himmelsrichtungen, aber hier - würde ich sagen - bezeichnen die vermeintlichen Himmelsrichtungen gar keine Richtungen, sondern Orte/Regionen/Länder, daher wäre -in- tatsächlich besser.

a) in den Westen (= Alt-BRD / Westdeutschland)

b) in den Fernen Osten (ein bestimmter Teil Ostasiens)

Entweder hat Wolfgang Leonhard nicht daran gedacht oder es war vielleicht vor ca. 50 Jahren noch nicht feststehend wie heute. Ich habe auch schon den Gebrauch von -nach- in älteren Werken entdeckt, wo wir heute anders sagen würden.

jero
www.cafe-deutsch.de



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.06.10 21:37.