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Sprachberatung
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gern, gerner, am gernsten (?)
geschrieben von:
jero
()
Datum: 06. Februar 2011 00:29
... gern, gerner, am gernsten ...
Ist das möglich? Ja, im Schwäbischen.
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jero
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Ist das möglich? Ja, im Schwäbischen.
Zitat
Siehe Link
Der schwäbische Nationaleintopf "Gaißburger Marsch" (Fleischbrüha, Siedfleisch, Kartoffla /oder Grombiere (Grundbirne, also verwandt mit Erdapfel) on ebba Spätzle)wäre ohne Spätzle nix, ebenso wie "Saita, Lensa, Spätzle" (Saitenwürstchen, Linsen und Spatzen - am gernste [das ist die korrekte schwäbische Steigerung: gerne, gerner, am gernsten] han es abr mit Debreciner, ao wenn's na nemme schwäbisch isch;-) wo diese Tatsache ja direkt aus dem Namen abgeleitet werden kann, oder auch eigmacht Kalbfleisch.
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jero
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wenn der mensch am aller gernesten redete
geschrieben von:
Redeker, Bangkok
()
Datum: 06. Februar 2011 05:52
Guten Morgen,
die Mundarten bewahren und gebrauchen manchen alten Sprachstand.
Schon die alten Brüder Grimm stellten fest:
hab euch immer am gernsten gehabt. Schiller II, 144; dafür ist in jüngerer zeit allmälig der comparativ und superlativ von lieb (th. 6, 908) eingetreten, der schon mhd. in gleicher verwendung erscheint
(...)
die volkssprache hat allerdings an den altgewohnten steigerungsformen festgehalten, die bei ungern auch in der schriftsprache in brauch geblieben sind.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Redeker
die Mundarten bewahren und gebrauchen manchen alten Sprachstand.
Schon die alten Brüder Grimm stellten fest:
hab euch immer am gernsten gehabt. Schiller II, 144; dafür ist in jüngerer zeit allmälig der comparativ und superlativ von lieb (th. 6, 908) eingetreten, der schon mhd. in gleicher verwendung erscheint
(...)
die volkssprache hat allerdings an den altgewohnten steigerungsformen festgehalten, die bei ungern auch in der schriftsprache in brauch geblieben sind.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Redeker
Re: gern, gerner, am gernsten (?)
geschrieben von:
jero
()
Datum: 06. Februar 2011 11:07
Interessant, dass man -ungern- im Standarddeutschen noch so steigert. Allerdings sind diese Formen sicher auch kaum im Gebrauch, scheint mir.
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jero
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Re: gern, gerner, am gernsten (?)
geschrieben von:
jero
()
Datum: 06. Februar 2011 11:11
... da fällt mir noch ein, bei den "Taigaschwaben" in Sibirien habe ich zumindest "gerner" gehört. Seither benutze ich diese Form ja auch spaßeshalber. (Und die Vorfahren der "Taigaschwaben", der größeren Gruppe unter den Deutschen in Sibirien, stammen ja aus dem südhessischen/schwäbischen Raum.)
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jero
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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.02.11 11:22.
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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.02.11 11:22.
Re: gern, gerner, am gernsten (?)
geschrieben von:
Franziska
()
Datum: 06. Februar 2011 12:19
Möglich? Na klar! Von meinen schwäbischen Schulkameraden konnte ich einst hören:
Kässpätzle mog I am gernschta.
Kein Problem!
;-)))
Kässpätzle mog I am gernschta.
Kein Problem!
;-)))
Re: gern, gerner, am gernsten (?)
geschrieben von:
huangdi
()
Datum: 06. Februar 2011 14:18
Ich halte es lieber mit der hochdeutschen Sprachnorm, die für DaF-Lerner nun einmal relevant ist, und da sind die Steigerungsformen eben "unregelmäßig" mit lieber, am liebsten und so.
Dabei kann es mir ziemlich egal sein, ob im Ländle der Häuslebauer und wo man "alles kann außer Hochdeutsch" (Zitat Baden-Württemberg Werbungs-Spot), die Spätzle "am gernsten" ist. Dies ist nur regional und eben nicht überregional relevant. So ist das nun mal.
Andererseits ist es wohl in der Tat so, dass die regionalen Varianten vieles Alte bewahrt haben, was im Hochdeutschen nicht zu finden ist. das ist auch kein Wunder, wenn man bedenkt, dass das Hochdeutsche bekannt eine Art linguistischer Kompromiss zwischen oberdeutschen und niederdeutschen Sprachgebieten ist. Da ist dann so manches auf der Strecke geblieben wie z.B. "am gernsten", aber bekanntlich kann man bei einem Kompromiss nun auch nicht alles haben!
Übrigens - Ugali, nicht Spätzle, esse ich hier in Kenya am liebsten und nicht "am gernsten"...LOL
Es gibt Nichts, das wirklich Nichts ist, denn selbst das Nichts ist auch ein Etwas - nämlich "Nichts".
Dabei kann es mir ziemlich egal sein, ob im Ländle der Häuslebauer und wo man "alles kann außer Hochdeutsch" (Zitat Baden-Württemberg Werbungs-Spot), die Spätzle "am gernsten" ist. Dies ist nur regional und eben nicht überregional relevant. So ist das nun mal.
Andererseits ist es wohl in der Tat so, dass die regionalen Varianten vieles Alte bewahrt haben, was im Hochdeutschen nicht zu finden ist. das ist auch kein Wunder, wenn man bedenkt, dass das Hochdeutsche bekannt eine Art linguistischer Kompromiss zwischen oberdeutschen und niederdeutschen Sprachgebieten ist. Da ist dann so manches auf der Strecke geblieben wie z.B. "am gernsten", aber bekanntlich kann man bei einem Kompromiss nun auch nicht alles haben!
Übrigens - Ugali, nicht Spätzle, esse ich hier in Kenya am liebsten und nicht "am gernsten"...LOL
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