Hallo,

ich bin gerade ganz blockiert bei folgendem Satz:

Sicher sind ihm die Untersuchungsergebnisse schon bekannt.

Warum steht der Nominativ in diesem Satz nicht an 3. Stelle (also direkt nach dem Verb auf Position 2), sondern erst an 4. Stelle, NACH dem Dativ? Schließlich muss das Subjekt (hier: "die Ergebnisse") doch direkt vor bzw. nach dem Verb auf Pos. 2 stehen. Oder nicht??? Hat der Dativ nicht nur vor dem Akkusativ, sondern auch vor dem Nominativ Vorrang?

Wer kann mir helfen und Aufschluss geben?

Tausend Dank und liebe Grüße
Anna

Guten Tag Anna,


es gibt bei Verwendung von Pronomen die "starke Tendenz", das Pronomen vor das Nomen zu setzen.


Sie können in diesem Satz das Pronomen auch hinter das Nomen setzen:

Sicher sind die Untersuchungsergebnisse ihm schon bekannt.


Beides ist richtig.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Hallo Anna,

es geht hier um Stellungsregeln:

Morgen wird mir mein Freund Blumen bringen.


Bei den Geschehensverben (passieren, geschehen etc.) steht die indefinite pronominale Nominativergänzung hinter der nominalen Dativergänzung, zum Beispiel:

Gestern ist meinem Onkel etwas passiert.


MfG: Milorad



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.03.13 06:15.

> Sie können in diesem Satz das Pronomen auch hinter
> das Nomen setzen:
>
> Sicher sind die Untersuchungsergebnisse ihm schon
> bekannt.
>
>
> Beides ist richtig.
>
>
> Mit freundlichen Grüßen



Sicher 'können' Sie. Sie 'dürfen' aber nicht – weil es sich beim Dativobjekt nicht um eine Nomengruppe handelt.

Guten Morgen zusammen,

Zitat

Die Wortstellung ist im Deutschen relativ frei und gleichzeitig sehr komplex, da sie von verschiedenen einander beeinflussenden und zum Teil widersprechenden Kriterien abhängig ist. Die meisten der hier beschriebenen Prinzipien der Wortstellung sind nicht feste Regeln, sondern vielmehr Tendenzen.

Eine davon ist "die starke Tendenz, dass Pronomen vor einer Nomengruppe stehen".


Verehrter Herr Grammatikus,

es wäre hilfreich, wenn Sie Ihre oft apodiktischen Behauptungen hin und wieder mit einem Hinweis auf eine Quelle verbinden könnten.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Vielen Dank, Herr Redeker!

Das hat mir weitergeholfen,

beste Grüße
Anna

Hallo Herr Redeker,

kann man in dem Satz auch
die Objekte tauschen?

Wie gefällt dir die Stadt?
Wie gefällt die Stadt dir?

Danke

Guten Tag, Herr Vardar,

ja, aber durch die Umstellung wird eine leicht veränderte Betonung erzielt.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Danke für Ihre Antwort.

Habe zwei deutsche Freunde gefragt,

die meinten, dass es nicht ginge.


Dann bin ich auf diese Seite gestoßen und sah das andere Beispiel.

Liebe Grüße nach Bangkok

Hasan Vardar schrieb:
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> Wie gefällt die Stadt dir?

Diese Satzstellung ist eigentlich nur möglich, wenn sich jemand anders bereits in extremer Weise darüber geäußert hat, dass ihm diese Stadt gefällt oder nicht gefällt.

Möglicherweise weichst du ja in deiner Einschätzung der Stadt von dieser Extremposition ab oder nimmst sogar eine gegenteilige Extremposition ein.

Möglich ist diese Anordnung der Satzglieder allemal, wenn auch sehr selten!

Hallo nochmal,

nach Regel steht Dativ vor Akkusativ.

Aber warum geht das in diesem Satz nicht?

Bsp.: Er holt von der Schule die Kinder ab.

Danke

Hasan Vardar schrieb:
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> nach Regel steht Dativ vor Akkusativ.
> Aber warum geht das in diesem Satz nicht?
> Bsp.: Er holt von der Schule die Kinder ab.

Es gibt in deinem Satz keine Dativergänzung, nur eine fakultative Präpositivergänzung mit einer Präposition, die den Dativ regiert! Außerdem stimmt die Reihenfolge nicht:

   Er holt die Kinder(1) von der Schule(2) ab.

Also, was war noch mal gleich deine Frage?