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Grammatik beibringen
geschrieben von:
Christina Tsagkli
()
Datum: 15. September 2018 23:28
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich heiße Christina und bin Deutschlehrerin. Ich komme aus Griechenland und gebe Privatunterricht zu griechischen Schüler.
Viele Schüler von mir begehen den gleichen Fehler: sie sagen "Ich will Maria die Kinder abholen" anstatt "Ich will, dass Maria die Kinder abholt". Das passiert, weil sie aus dem Griechischen in Deutsch übersetzen.
Wie sollte ich ihnen dieses Grammatikphänomen erklären? Warum ist der erste Satz der richtige und nicht der zweite?
Vielen Dank im Voraus!
ich heiße Christina und bin Deutschlehrerin. Ich komme aus Griechenland und gebe Privatunterricht zu griechischen Schüler.
Viele Schüler von mir begehen den gleichen Fehler: sie sagen "Ich will Maria die Kinder abholen" anstatt "Ich will, dass Maria die Kinder abholt". Das passiert, weil sie aus dem Griechischen in Deutsch übersetzen.
Wie sollte ich ihnen dieses Grammatikphänomen erklären? Warum ist der erste Satz der richtige und nicht der zweite?
Vielen Dank im Voraus!
Re: Grammatik beibringen
geschrieben von:
MrMagoo
()
Datum: 28. Mai 2020 17:28
Hallo Christina,
Dein Beitrag ist zwar schon zwei Jahre alt, aber vielleicht brauchst Du ihn ja noch.
Deine Schüler machen den Fehler, weil sie die griechische Konstruktion mit der Ypotaktiki nicht in einen daß-Satz auflösen.
Das Griechische hat keinen Infinitiv (mehr) und behilft sich mit der Konstruktion "na + konjugiertes Verb", dabei bezieht sich das konjugierte Verb auf die durch die Endung markierte Person. Es ersetzt dadurch den Nebensatz.
Im Deutschen geht das nicht, weil das Deutsche bei Modalverben immer mit einem Infinitiv zusammenarbeitet. Da der Infinitiv keine Person markiert, muß das durch einen Nebensatz gemacht werden.
Beispiel:
"Ich will, daß du kommst"
=> *thelw oti erxesai (Dieser Satz ist eigentlich nicht richtig oder nicht üblich, aber eine wörtliche Übersetzung des deutschen Satzes)
Das griechische "thelw na ertheis" wäre im Deutschen: "Ich will du (zu) kommen", durch den Infinitiv wird aber nicht deutlich, wer kommen soll, es könnte auch sein, daß "ich" kommen will.
Die beste Methode ist, die Ypotaktiki immer in einen daß-Satz zu übersetzen.
Viele Grüße
MrMagoo
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.05.20 17:31.
Dein Beitrag ist zwar schon zwei Jahre alt, aber vielleicht brauchst Du ihn ja noch.
Deine Schüler machen den Fehler, weil sie die griechische Konstruktion mit der Ypotaktiki nicht in einen daß-Satz auflösen.
Das Griechische hat keinen Infinitiv (mehr) und behilft sich mit der Konstruktion "na + konjugiertes Verb", dabei bezieht sich das konjugierte Verb auf die durch die Endung markierte Person. Es ersetzt dadurch den Nebensatz.
Im Deutschen geht das nicht, weil das Deutsche bei Modalverben immer mit einem Infinitiv zusammenarbeitet. Da der Infinitiv keine Person markiert, muß das durch einen Nebensatz gemacht werden.
Beispiel:
"Ich will, daß du kommst"
=> *thelw oti erxesai (Dieser Satz ist eigentlich nicht richtig oder nicht üblich, aber eine wörtliche Übersetzung des deutschen Satzes)
Das griechische "thelw na ertheis" wäre im Deutschen: "Ich will du (zu) kommen", durch den Infinitiv wird aber nicht deutlich, wer kommen soll, es könnte auch sein, daß "ich" kommen will.
Die beste Methode ist, die Ypotaktiki immer in einen daß-Satz zu übersetzen.
Viele Grüße
MrMagoo
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.05.20 17:31.
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