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Petition: Der Bundestag soll ein Mindesthonorar für selbstständige Lehrer/Innen einführen
geschrieben von:
Jennifer
()
Datum: 12. August 2015 11:56
Information: Es gibt jetzt eine Petition von Charlotte Zweiger, die ein
Mindesthonorar von 30 € / UE und Anpassung der Sozialversicherungbeiträge fordert.
Es werden mindestens 120.000 Unterschriften benötigt (in und/oder außerhalb Deutschlands). Es wäre super, wenn ihr unterschreibt und diese Info an andere selbstständige Lehrkräfte (nicht nur DaF-Dozenten!!!) weiterleitet.
[www.openpetition.de]
Jennifer
Mindesthonorar von 30 € / UE und Anpassung der Sozialversicherungbeiträge fordert.
Es werden mindestens 120.000 Unterschriften benötigt (in und/oder außerhalb Deutschlands). Es wäre super, wenn ihr unterschreibt und diese Info an andere selbstständige Lehrkräfte (nicht nur DaF-Dozenten!!!) weiterleitet.
[www.openpetition.de]
Jennifer
Re: Petition: Der Bundestag soll ein Mindesthonorar für selbstständige Lehrer/Innen einführen
geschrieben von:
FransDaF
()
Datum: 12. August 2015 13:42
Diese Aufforderung ist ja nicht neu, stand schon mal hier im Forum, hat sich aber keiner weiter geäußert.
Ich werde auf keinen Fall unterschreiben und fordere alle auf, sich mit den verschiedenen Auswirkungen zu beschäftigen und sich nicht unhinterfragt den Petitionsschreibern anzuschließen. Und bitte lest mal genau:
Da gibt es etliche Stellen über die "wahrscheinlichen" Auswirkungen, die man besser unter "gewünschte und erhoffte Auswirkungen" führen sollte.
Ich hoffe mal auf das Einverständnis der IBP/des BOK/Stefan und zitiere sie hier, denn nicht besser, nur anders könnte ich meine Ansichten formulieren. (Die Hervorhebungen sind zwecks besserer Lesbarkeit und leichteren Wiederauffindens von mir):
"These: Die Forderung von 2011 nach 30 Euro Mindesthonorar ist überholt und, wie ich finde, sogar verhängnisvoll.
Diese Forderung zu erreichen, ist keinesfalls der "1. Schritt", den es zu erreichen gilt, wie die GEW behauptet, sondern der letzte für mindestens 10 Jahre. Denn: Der letzte Antrag des derzeitigen Koalitionspartners SPD an die Regierung bestand aus der Forderung von 26 Euro/UE Mindesthonorar.
Es ist nicht davon auszugehen, dass jetzt eine Forderung von 30 Euro Mindesthonorar 1:1 umgesetzt wird, sondern vielmehr ist damit zu rechnen, dass die CDU/CSU sich auf den alten SPD-Antrag besinnt und man sich auf 26 Euro Mindesthonorar einigt. Der Koalitionsvertrag vom Dez. 2013 wäre mit dieser 30% Erhöhung umgesetzt. Für uns wäre das nach all den Jahren des Protestes jedweder Art eine katastrophale Niederlage, denn die dadurch steigende Steuern und Sozialversicherungsbeiträge würden den "Gewinn" sehr stark schmälern. Die GROKO würde sich aber brüsten, endlich den Koalitionsvertrag umgesetzt zu haben, die SPD würde sich brüsten, ihre Forderungen durchgesetzt zu haben und keine Regierung würde das Thema die nächsten 10 Jahre wieder anfassen. Dann fingen wir und/oder unsere Nachfolger 2025 ganz von vorne an.
Und bis dahin haben wir und auch die Gewerkschaft weiterhin keinen Verhandlungspartner für Verhandlungen über Tarife oder Rahmenbedingungen, wir müssten weiterhin Honorarverträge unterschreiben, die nicht verhandelbar sind und im Wortlaut nicht die Arbeitsbedingungen wiedergeben, in denen wir real im Arbeitsalltag stecken, damit der Träger nicht wegen Scheinselbstständigkeit Ärger bekommen kann. Von Honorarfortzahlung im Urlaubs- und Krankheitsfall, Kündigungsschutz ganz zu schweigen. An der drohenden Altersarmut würden 30 Euro Mindesthonorar auch nichts ändern.
Also, wenn Honorarverträge, dann entweder mit einem Honorar von 60 Euro, wie es die Berliner KollegInnen fordern! Oder Festanstellung mit 4000,00 Bruttogehalt. Diese Forderung ist nicht weniger utopisch als die 30 Euro-Forderung!
„DIE Lehrkräfte fordern 30 Euro/UE Mindesthonorar!“ stimmt heute nicht mehr! Das muss der GEW noch einmal deutlich gemacht werden! Die GEW ist ja auf dem richtigen Weg, aber dann darf sie als "1.Schritt" nichts in jeder Hinsicht billiges anbieten. Das kann nicht zielführend sein!. Wie in jeder Tarifverhandlung: je niedriger man fordert, desto niedriger darunter liegt der (faule) Kompromiss!
Und jetzt ist die Zeit so günstig wie nie zuvor angesichts der dramatisch ansteigenden Zahl von Flüchtlingen, Asylanträgen, Aufenthaltstiteln..., die sicher noch in den nächsten 30 Jahren nicht nennenswert rückläufig werden wird. Und alle schreien gestern heute und morgen zunehmend nach Deutschunterricht! Den darf es nicht mehr quasi umsonst geben, wenn er qualifiziert und den sehr heterogenen Kursen voller interkultureller Problem- und Konfliktherde gerecht erfolgreich durchgeführt werden soll!
Oder man versucht es mal alternativ ehrenamtlich mit pensionierten LehrerInnen und sozial engagierten Laien... Dann soll man sich auch zu dieser Alternative bekennen und dafür die Verantwortung übernehmen, anstatt idealistische junge DaF/DaZ-StudentInnen auf den Weg in die Gegenwarts- und Altersarmut zu verführen.
Wir müssen uns also bundesweit auf eine Forderung einigen, nämlich auf die "angemessene" Verbesserung der prekären Situation der Lehrkräfte, wie im Koalitionsvertrag von Dez. 2013 heißt.
Wer könnte wem plausibel vermitteln, dass 30 Euro/UE Mindesthonorar für Akademiker mit Zusatzquali und besonderer sozialer Kompetenz", die eine gesellschaftlich sehr wichtige Aufgabe auf hohem Qualitätsniveau leisten "angemessen" sind???
Was besser oder wo es besser ist, als wir es jetzt haben oder ob wir davon leben können oder (noch) mit Hartz IV aufstocken müssen, ist doch dabei völlig irrelevant. Es geht um den Wert unserer Ausbildung und den Wert unserer Arbeit und den Wert der gesellschaftlichen Bedeutung dieser Arbeit.
Und wir sollten auch im Alter mit der als DaZ/DaF-Lehrkraft erarbeiteten Rente deutlich über Hartz IV-Niveau liegen. Entweder wäre noch akzeptabel: Entweder 60 Euro/UE Mindesthonorar oder Festanstellung mit einem 4000 Euro Bruttogehalt. Das wäre als "angemessen" zu vertreten! Und wenn man in Verhandlungen mit etwas weniger einen Kompromiss fände, könnte das auch noch als "1. Schritt" in Ordnung sein.
Das könnte man dann alle zwei Jahre neu verhandeln - mit einem klar bestimmten Verhandlungs"partner", der auch die entsprechenden Mittel zur Verfügung stellt, bzw. stellen kann, sei es durch eine zahlungsfähige Kundschaft oder durch entsprechende Fördermittel. Ersteres ist von Integrations- und AlphakursteilnehmerInnen wohl eher nicht zu erwarten...
Wer sich diesen Überlegungen so anschließen kann, möchte sich bitte bei mir mit Namen und E-Mailadresse melden. Bitte nur „Einverstanden!“ zum Betreff: „Einheitliche Forderungen“ schreiben. Auf dieser Grundlage möchte ich eine Verteilerliste aufbauen, die vielleicht bald DIE Lehrkräfte
(bundesweit) repräsentiert, um damit bessere Voraussetzung als bisher zu haben, bundesweit wirkungsvoller als bisher mit einheitlichem Forderungsprofil auftreten zu können, beispielsweise mit Demonstrationen, Arbeitsniederlegungen, Protest-Aktionen unterschiedlicher Art… Wir müssen endlich wissen, wer von den 22400 Lehrkräften (lt. de Maizière) bundesweit unter welchen Bedingungen den Beruf DaF/DaZ-Lehrkraft/Lehrkraft für Integrations- und Alpha-Kurse ausüben will.
Stephan Pabel bonner.offener.kreis@gmail.com
Quelle: Forum der Initiative Bildung Prekär
Also, liebe DaFZler-Kollegen:
Beschäftigt Euch bitte mit der Frage, ob Ihr Eure Situation etwas aufgehübscht bekommen, aber weiterhin unten gehalten werden wollt oder ob Ihr wirklich wie wertvolle Fachkräfte behandelt werden wollt.
Im Übrigen kann ich nur immer wieder sagen: Dass es einem Anfänger passiert, in diese Beschäftigungsverhältnisse zu rutschen, das verstehe ich. Dass es vielen DaFZlern 2005, 2006, 2007 am Anfang der IKe passiert ist, das verstehe ich auch. Warum aber soooo viele über soooo viele Jahre prekär dabeigeblieben sind und immer noch für Hungerhonorare und gesetzeswidrig zustande kommende Löhne Unterricht geben, das übersteigt mein Verständnis bei Weitem. Es wäre echt interessant, die Beweggründe dazu zu erfahren. Das meine ich ernst, das ist keine dahingeschriebene Floskel. Vielleicht schreibt ja jemand mal etwas dazu, damit es Kollegen wie ich nachvollziehen können.
Kleines P. S. an Stefan und den BOK: Wie wäre es mit einem anderen Emailprovider für Kontaktinteressierte? Ich würde sehr gern ein "einverstanden" zu Euch senden und kenne zwei weitere Kolleginnen, die gern, aber niemals mit solch einem Provider bei Arbeitskampfaktionen mitmachen würden.
Drei sichere E-mail-Provider für mehr Privatshäre beim Austauschen im Arbeitskampf
Ich werde auf keinen Fall unterschreiben und fordere alle auf, sich mit den verschiedenen Auswirkungen zu beschäftigen und sich nicht unhinterfragt den Petitionsschreibern anzuschließen. Und bitte lest mal genau:
Da gibt es etliche Stellen über die "wahrscheinlichen" Auswirkungen, die man besser unter "gewünschte und erhoffte Auswirkungen" führen sollte.
Ich hoffe mal auf das Einverständnis der IBP/des BOK/Stefan und zitiere sie hier, denn nicht besser, nur anders könnte ich meine Ansichten formulieren. (Die Hervorhebungen sind zwecks besserer Lesbarkeit und leichteren Wiederauffindens von mir):
"These: Die Forderung von 2011 nach 30 Euro Mindesthonorar ist überholt und, wie ich finde, sogar verhängnisvoll.
Diese Forderung zu erreichen, ist keinesfalls der "1. Schritt", den es zu erreichen gilt, wie die GEW behauptet, sondern der letzte für mindestens 10 Jahre. Denn: Der letzte Antrag des derzeitigen Koalitionspartners SPD an die Regierung bestand aus der Forderung von 26 Euro/UE Mindesthonorar.
Es ist nicht davon auszugehen, dass jetzt eine Forderung von 30 Euro Mindesthonorar 1:1 umgesetzt wird, sondern vielmehr ist damit zu rechnen, dass die CDU/CSU sich auf den alten SPD-Antrag besinnt und man sich auf 26 Euro Mindesthonorar einigt. Der Koalitionsvertrag vom Dez. 2013 wäre mit dieser 30% Erhöhung umgesetzt. Für uns wäre das nach all den Jahren des Protestes jedweder Art eine katastrophale Niederlage, denn die dadurch steigende Steuern und Sozialversicherungsbeiträge würden den "Gewinn" sehr stark schmälern. Die GROKO würde sich aber brüsten, endlich den Koalitionsvertrag umgesetzt zu haben, die SPD würde sich brüsten, ihre Forderungen durchgesetzt zu haben und keine Regierung würde das Thema die nächsten 10 Jahre wieder anfassen. Dann fingen wir und/oder unsere Nachfolger 2025 ganz von vorne an.
Und bis dahin haben wir und auch die Gewerkschaft weiterhin keinen Verhandlungspartner für Verhandlungen über Tarife oder Rahmenbedingungen, wir müssten weiterhin Honorarverträge unterschreiben, die nicht verhandelbar sind und im Wortlaut nicht die Arbeitsbedingungen wiedergeben, in denen wir real im Arbeitsalltag stecken, damit der Träger nicht wegen Scheinselbstständigkeit Ärger bekommen kann. Von Honorarfortzahlung im Urlaubs- und Krankheitsfall, Kündigungsschutz ganz zu schweigen. An der drohenden Altersarmut würden 30 Euro Mindesthonorar auch nichts ändern.
Also, wenn Honorarverträge, dann entweder mit einem Honorar von 60 Euro, wie es die Berliner KollegInnen fordern! Oder Festanstellung mit 4000,00 Bruttogehalt. Diese Forderung ist nicht weniger utopisch als die 30 Euro-Forderung!
„DIE Lehrkräfte fordern 30 Euro/UE Mindesthonorar!“ stimmt heute nicht mehr! Das muss der GEW noch einmal deutlich gemacht werden! Die GEW ist ja auf dem richtigen Weg, aber dann darf sie als "1.Schritt" nichts in jeder Hinsicht billiges anbieten. Das kann nicht zielführend sein!. Wie in jeder Tarifverhandlung: je niedriger man fordert, desto niedriger darunter liegt der (faule) Kompromiss!
Und jetzt ist die Zeit so günstig wie nie zuvor angesichts der dramatisch ansteigenden Zahl von Flüchtlingen, Asylanträgen, Aufenthaltstiteln..., die sicher noch in den nächsten 30 Jahren nicht nennenswert rückläufig werden wird. Und alle schreien gestern heute und morgen zunehmend nach Deutschunterricht! Den darf es nicht mehr quasi umsonst geben, wenn er qualifiziert und den sehr heterogenen Kursen voller interkultureller Problem- und Konfliktherde gerecht erfolgreich durchgeführt werden soll!
Oder man versucht es mal alternativ ehrenamtlich mit pensionierten LehrerInnen und sozial engagierten Laien... Dann soll man sich auch zu dieser Alternative bekennen und dafür die Verantwortung übernehmen, anstatt idealistische junge DaF/DaZ-StudentInnen auf den Weg in die Gegenwarts- und Altersarmut zu verführen.
Wir müssen uns also bundesweit auf eine Forderung einigen, nämlich auf die "angemessene" Verbesserung der prekären Situation der Lehrkräfte, wie im Koalitionsvertrag von Dez. 2013 heißt.
Wer könnte wem plausibel vermitteln, dass 30 Euro/UE Mindesthonorar für Akademiker mit Zusatzquali und besonderer sozialer Kompetenz", die eine gesellschaftlich sehr wichtige Aufgabe auf hohem Qualitätsniveau leisten "angemessen" sind???
Was besser oder wo es besser ist, als wir es jetzt haben oder ob wir davon leben können oder (noch) mit Hartz IV aufstocken müssen, ist doch dabei völlig irrelevant. Es geht um den Wert unserer Ausbildung und den Wert unserer Arbeit und den Wert der gesellschaftlichen Bedeutung dieser Arbeit.
Und wir sollten auch im Alter mit der als DaZ/DaF-Lehrkraft erarbeiteten Rente deutlich über Hartz IV-Niveau liegen. Entweder wäre noch akzeptabel: Entweder 60 Euro/UE Mindesthonorar oder Festanstellung mit einem 4000 Euro Bruttogehalt. Das wäre als "angemessen" zu vertreten! Und wenn man in Verhandlungen mit etwas weniger einen Kompromiss fände, könnte das auch noch als "1. Schritt" in Ordnung sein.
Das könnte man dann alle zwei Jahre neu verhandeln - mit einem klar bestimmten Verhandlungs"partner", der auch die entsprechenden Mittel zur Verfügung stellt, bzw. stellen kann, sei es durch eine zahlungsfähige Kundschaft oder durch entsprechende Fördermittel. Ersteres ist von Integrations- und AlphakursteilnehmerInnen wohl eher nicht zu erwarten...
Wer sich diesen Überlegungen so anschließen kann, möchte sich bitte bei mir mit Namen und E-Mailadresse melden. Bitte nur „Einverstanden!“ zum Betreff: „Einheitliche Forderungen“ schreiben. Auf dieser Grundlage möchte ich eine Verteilerliste aufbauen, die vielleicht bald DIE Lehrkräfte
(bundesweit) repräsentiert, um damit bessere Voraussetzung als bisher zu haben, bundesweit wirkungsvoller als bisher mit einheitlichem Forderungsprofil auftreten zu können, beispielsweise mit Demonstrationen, Arbeitsniederlegungen, Protest-Aktionen unterschiedlicher Art… Wir müssen endlich wissen, wer von den 22400 Lehrkräften (lt. de Maizière) bundesweit unter welchen Bedingungen den Beruf DaF/DaZ-Lehrkraft/Lehrkraft für Integrations- und Alpha-Kurse ausüben will.
Stephan Pabel bonner.offener.kreis@gmail.com
Quelle: Forum der Initiative Bildung Prekär
Also, liebe DaFZler-Kollegen:
Beschäftigt Euch bitte mit der Frage, ob Ihr Eure Situation etwas aufgehübscht bekommen, aber weiterhin unten gehalten werden wollt oder ob Ihr wirklich wie wertvolle Fachkräfte behandelt werden wollt.
Im Übrigen kann ich nur immer wieder sagen: Dass es einem Anfänger passiert, in diese Beschäftigungsverhältnisse zu rutschen, das verstehe ich. Dass es vielen DaFZlern 2005, 2006, 2007 am Anfang der IKe passiert ist, das verstehe ich auch. Warum aber soooo viele über soooo viele Jahre prekär dabeigeblieben sind und immer noch für Hungerhonorare und gesetzeswidrig zustande kommende Löhne Unterricht geben, das übersteigt mein Verständnis bei Weitem. Es wäre echt interessant, die Beweggründe dazu zu erfahren. Das meine ich ernst, das ist keine dahingeschriebene Floskel. Vielleicht schreibt ja jemand mal etwas dazu, damit es Kollegen wie ich nachvollziehen können.
Kleines P. S. an Stefan und den BOK: Wie wäre es mit einem anderen Emailprovider für Kontaktinteressierte? Ich würde sehr gern ein "einverstanden" zu Euch senden und kenne zwei weitere Kolleginnen, die gern, aber niemals mit solch einem Provider bei Arbeitskampfaktionen mitmachen würden.
Drei sichere E-mail-Provider für mehr Privatshäre beim Austauschen im Arbeitskampf
Re: Petition: Der Bundestag soll ein Mindesthonorar für selbstständige Lehrer/Innen einführen
geschrieben von:
Georg321
()
Datum: 12. August 2015 17:14
Zu dieser alten Forderung sagt die Bundesregierung immer wieder, dass es leider keine Möglichkeit gibt, den Trägern ein Mindesthonorar vorzuschreiben. Man könne zwar die Pauschale erhöhen, aber es bliebe den Trägern überlassen, ob sie die Erhöhung an die Lehrkräfte weiterreichen.
Eine ausführliche Sicht der Bundesregierung findet sich hier, ab Frage 34:
[dip21.bundestag.de]
Wie wäre es stattdessen mit der Forderung "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit"? Also dass Lehrkräfte in Integrationskursen genau so bezahlt werden wie LehrerInnen an Berufsschulen? Das ließe sich rechtlich gesehen leicht umsetzen, die Lehrkräfte könnten ja von den gleichen Landesämtern bezahlt werden wie die LehrerInnen an öffentlichen Schulen.
Eine ausführliche Sicht der Bundesregierung findet sich hier, ab Frage 34:
[dip21.bundestag.de]
Wie wäre es stattdessen mit der Forderung "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit"? Also dass Lehrkräfte in Integrationskursen genau so bezahlt werden wie LehrerInnen an Berufsschulen? Das ließe sich rechtlich gesehen leicht umsetzen, die Lehrkräfte könnten ja von den gleichen Landesämtern bezahlt werden wie die LehrerInnen an öffentlichen Schulen.
Re: Petition: Der Bundestag soll ein Mindesthonorar für selbstständige Lehrer/Innen einführen
geschrieben von:
DaF2000
()
Datum: 17. August 2015 15:03
Zitat
FransDaF
Im Übrigen kann ich nur immer wieder sagen: Dass es einem Anfänger passiert, in diese Beschäftigungsverhältnisse zu rutschen, das verstehe ich. Dass es vielen DaFZlern 2005, 2006, 2007 am Anfang der IKe passiert ist, das verstehe ich auch. Warum aber soooo viele über soooo viele Jahre prekär dabeigeblieben sind und immer noch für Hungerhonorare und gesetzeswidrig zustande kommende Löhne Unterricht geben, das übersteigt mein Verständnis bei Weitem. Es wäre echt interessant, die Beweggründe dazu zu erfahren. Das meine ich ernst, das ist keine dahingeschriebene Floskel. Vielleicht schreibt ja jemand mal etwas dazu, damit es Kollegen wie ich nachvollziehen können.
Ich habe es so ähnlich schon mehrmals ewähnt: Die DaFler, die als Honorarkräfte in IK, an der VHS, am GI u.ä. unterrichten, sind entweder ...
1) Idealisten,
2) über den Partner abgesichert und von ihm ausreichend finanziell versorgt (der Job an der Klitsche, am GI oder an der VHS ist dann so etwas wie ein Ehrenamt)
3) schon dabei, sich etwas anderes zu suchen,
4) sehr schlechte und unqualifizierte Lehrkräfte oder
5) vollkommen entmutigt, die Zustände und Demütigungen haben also zur Selbstaufgabe geführt.
Jeder, der auch nur ein bisschen pragmatisch ist, seinen Lebensunterhalt (und den seiner Familie) selbst bestreiten muss, ein guter und qualifizierter Lehrer ist und sich nicht völlig mobben und entmutigen lässt, hat einen anderen Job oder seine Nische auf dem DaF-Markt, die er offensiv selbständig bearbeitet.
Re: Petition: Der Bundestag soll ein Mindesthonorar für selbstständige Lehrer/Innen einführen
geschrieben von:
marinasala
()
Datum: 17. August 2015 16:31
`1) Idealisten,
2) über den Partner abgesichert und von ihm ausreichend finanziell versorgt (der Job an der Klitsche, am GI oder an der VHS ist dann so etwas wie ein Ehrenamt)
3) schon dabei, sich etwas anderes zu suchen,
4) sehr schlechte und unqualifizierte Lehrkräfte oder
5) vollkommen entmutigt, die Zustände und Demütigungen haben also zur Selbstaufgabe geführt.`(Zitat) *
Naja,
es gibt auch andere Fälle, die hier nicht gelistet sind:
Lange im Ausland gelebt, mit über 40 schwanger geworden und alleinerziehend ...da passten die wenigen Kurse an der VHS gerade. Weiter gesundheitliche Probleme und schwieriges Kind; deswegen zusätzliche Jobs nicht möglich. Halt in der Klitsche hängen geblieben...
Inzwischen ist der Zug abgefahren. Mit 61 ist es es kaum mehr möglich, sich alleine etwas aufzubauen.Deswegen ist man noch lange keine schlechte Lehrkraft.
2) über den Partner abgesichert und von ihm ausreichend finanziell versorgt (der Job an der Klitsche, am GI oder an der VHS ist dann so etwas wie ein Ehrenamt)
3) schon dabei, sich etwas anderes zu suchen,
4) sehr schlechte und unqualifizierte Lehrkräfte oder
5) vollkommen entmutigt, die Zustände und Demütigungen haben also zur Selbstaufgabe geführt.`(Zitat) *
Naja,
es gibt auch andere Fälle, die hier nicht gelistet sind:
Lange im Ausland gelebt, mit über 40 schwanger geworden und alleinerziehend ...da passten die wenigen Kurse an der VHS gerade. Weiter gesundheitliche Probleme und schwieriges Kind; deswegen zusätzliche Jobs nicht möglich. Halt in der Klitsche hängen geblieben...
Inzwischen ist der Zug abgefahren. Mit 61 ist es es kaum mehr möglich, sich alleine etwas aufzubauen.Deswegen ist man noch lange keine schlechte Lehrkraft.
Re: Petition: Der Bundestag soll ein Mindesthonorar für selbstständige Lehrer/Innen einführen
geschrieben von:
DaF2000
()
Datum: 17. August 2015 17:37
Zitat
marinasala
Lange im Ausland gelebt, mit über 40 schwanger geworden und alleinerziehend ...da passten die wenigen Kurse an der VHS gerade. Weiter gesundheitliche Probleme und schwieriges Kind; deswegen zusätzliche Jobs nicht möglich. Halt in der Klitsche hängen geblieben...
Alleinerziehend, wenige Stunden an der VHS, gesundheitliche Probleme? Das fällt bei mir dann unter Punkt 1: Idealisten. Denn selbst mit Hartz IV fährt man dann besser als mit den Klitschenjobs.
Gerade in solchen Fällen ist es doch geradezu unentbehrlich, dass die Entlohnung wenigstens Mindeststandards erfüllt.
Es ist aber nie zu spät, sich noch etwas aufzubauen.
Re: Petition: Der Bundestag soll ein Mindesthonorar für selbstständige Lehrer/Innen einführen
geschrieben von:
Björn
()
Datum: 18. August 2015 13:40
Ja, warum? In Kürze kann ich 30-jähriges Unterrichtsjubiläum "feiern". Vor 25 Jahren war das noch kein Problem eine Festanstellung zu bekommen, auch das Honorar war im Vgl. zu heute "gut". 5-7000 DM Honorar pro Monat war durchaus drin (und die Kaufkraft war ja auch besser), Aufträge gabs ohne Ende, man musste schon einen Auftrag ablehnen um überhaupt mal frei zu haben. Wir hatten früh Kinder und meine Frau hat mitverdient. Dann ist meine Frau schwer erkrankt und nun seit über 20 Jahren bin ich Alleinverdiener für eine Großfamilie im Honorarbereich. Seit 7 Jahren "fresse ich aus dem Mülleimer" , sprich abgelaufene Lebensmittel, ständig Druck vom FA, Krankenkasse etc.etc. Mit H4 würde ich natürlich finanziell besser fahren, jedoch geht dies aus einem spez. Grunde so nicht, ohne dass ich auf etwas verzichten müsste, worauf ich später bauen wollte... Als alter Knacker brauche ich mir natürlich keine Gedanken über einen Neuanfang zu machen und die lukrativen Aufträge sind hier in der Diaspora viel zu selten, als dass ich damit überleben könnte.
Re: Petition: Der Bundestag soll ein Mindesthonorar für selbstständige Lehrer/Innen einführen
geschrieben von:
marinasala
()
Datum: 18. August 2015 16:54
Es ist die Frage, ob man mit Harz4 besser fährt....Schon allein das Selbstwertgefühl, das unter den Nullpunkt sinkt....Als Außenstehender ist es leicht, Urteile über das Verhalten oder die Beweggründe anderer zu fällen...Schon mal in Harz4 gewesen, DAF 2000??
Re: Petition: Der Bundestag soll ein Mindesthonorar für selbstständige Lehrer/Innen einführen
geschrieben von:
DaF2000
()
Datum: 19. August 2015 13:09
Zitat
marinasala
Es ist die Frage, ob man mit Harz4 besser fährt....Schon allein das Selbstwertgefühl, das unter den Nullpunkt sinkt....Als Außenstehender ist es leicht, Urteile über das Verhalten oder die Beweggründe anderer zu fällen...Schon mal in Harz4 gewesen, DAF 2000??
Nein, ich war noch nie Hartzer. Vielleicht sehe ich das ja zu nüchtern und sachlich. Aber was zählen sollte, ist doch das Geld, was man im Monat zur Verfügung hat.
Mein Selbstwertgefühl und meine Selbstachtung waren auf dem niedrigsten Stand, als ich noch in IK, bei der VHS und als Honorkraft beim GI gearbeitet habe. Schlechter hätte ich mich auch als Hartzer nicht fühlen können.
Verstehe allerdings nicht, warum Sie sich angegriffen fühlen.
Re: Petition: Der Bundestag soll ein Mindesthonorar für selbstständige Lehrer/Innen einführen
geschrieben von:
aw
()
Datum: 19. August 2015 21:31
Genau, DaF2000! Ich stimme allen Beiträgen hier oben zu!
Es gibt allerdings noch eine Gruppe 6):
Lehrkräfte, die über eine Teilzeit-Anstellung abgesichert sind (mindestens 50%) und nur nebenbei unterrichten. Diese
- nehmen die Auftraggeber nur so ernst wie nötig, sehen sie schon gar nicht als "Arbeitgeber" oder "Chef" an, sondern als Kunden. Viele Kurse sind formal als nebenberufliche Tätigkeiten gedacht (Uni!!!, VHS-Abendkurse usw.) und als solche sollte man sie auch annehmen.
- haben Zeit und Motivation für eine ordentliche Unterrichtsvorbereitung (auch wenn die nicht mitbezahlt wird), fühlen sich nicht als Scheinselbständige "ausgeliefert" usw.
- sind finanziell abgesicherter bzw. fühlen sich sicherer - zumindest ein 4-stelliges regelmäßiges Monatseinkommen ist sicher, das Extra-Honorar umso besser, da abgabenfrei (außer RV, die zahlt man ja trotzdem).
Besonders solidarisch ist es natürlich nicht, wenn man von einer 50%-Stelle den KK-Beitrag zahlt und zu 100% versichert ist, aber so ist das System...
Also in dieser Gruppe 6) ging es mir am besten; aufgrund der Gesamtsituation der "DaF-Branche" kam ich trotzdem auf Dauer in die Gruppe 3), um nicht in 5) zu enden... Denn auf Dauer ist das auch ein Gebastel mit den verschiedenen Teilzeit-Sachen.
Jetzt bin ich ganz raus - und froh, wenn ich sehe, dass die Beiträge hier im Forum inhaltlich seit 10 Jahren unverändert sind. Bis auf die neuen Strafanzeigen beim Zoll.
Es gibt allerdings noch eine Gruppe 6):
Lehrkräfte, die über eine Teilzeit-Anstellung abgesichert sind (mindestens 50%) und nur nebenbei unterrichten. Diese
- nehmen die Auftraggeber nur so ernst wie nötig, sehen sie schon gar nicht als "Arbeitgeber" oder "Chef" an, sondern als Kunden. Viele Kurse sind formal als nebenberufliche Tätigkeiten gedacht (Uni!!!, VHS-Abendkurse usw.) und als solche sollte man sie auch annehmen.
- haben Zeit und Motivation für eine ordentliche Unterrichtsvorbereitung (auch wenn die nicht mitbezahlt wird), fühlen sich nicht als Scheinselbständige "ausgeliefert" usw.
- sind finanziell abgesicherter bzw. fühlen sich sicherer - zumindest ein 4-stelliges regelmäßiges Monatseinkommen ist sicher, das Extra-Honorar umso besser, da abgabenfrei (außer RV, die zahlt man ja trotzdem).
Besonders solidarisch ist es natürlich nicht, wenn man von einer 50%-Stelle den KK-Beitrag zahlt und zu 100% versichert ist, aber so ist das System...
Also in dieser Gruppe 6) ging es mir am besten; aufgrund der Gesamtsituation der "DaF-Branche" kam ich trotzdem auf Dauer in die Gruppe 3), um nicht in 5) zu enden... Denn auf Dauer ist das auch ein Gebastel mit den verschiedenen Teilzeit-Sachen.
Jetzt bin ich ganz raus - und froh, wenn ich sehe, dass die Beiträge hier im Forum inhaltlich seit 10 Jahren unverändert sind. Bis auf die neuen Strafanzeigen beim Zoll.
Re: Petition: Der Bundestag soll ein Mindesthonorar für selbstständige Lehrer/Innen einführen
geschrieben von:
Georg321
()
Datum: 20. August 2015 07:55
Hat jemand Erfahrungen damit, DaZ an Schulen zu unterrichten?
Frage an FranzDaF.
Du schreibst: "Kleines P. S. an Stefan und den BOK: Wie wäre es mit einem anderen Emailprovider für Kontaktinteressierte? Ich würde sehr gern ein "einverstanden" zu Euch senden und kenne zwei weitere Kolleginnen, die gern, aber niemals mit solch einem Provider bei Arbeitskampfaktionen mitmachen würden."
Welcher Provider und welche Mailadresse ist hier gmeint?
Frage an FranzDaF.
Du schreibst: "Kleines P. S. an Stefan und den BOK: Wie wäre es mit einem anderen Emailprovider für Kontaktinteressierte? Ich würde sehr gern ein "einverstanden" zu Euch senden und kenne zwei weitere Kolleginnen, die gern, aber niemals mit solch einem Provider bei Arbeitskampfaktionen mitmachen würden."
Welcher Provider und welche Mailadresse ist hier gmeint?
Re: Petition: Der Bundestag soll ein Mindesthonorar für selbstständige Lehrer/Innen einführen
geschrieben von:
marinasala
()
Datum: 20. August 2015 13:44
Hallo DAF2000.
Ich fühle mich nicht direkt angegriffen, aber kenne diese Situation sehr wohl: Als mein Sohn klein war, musste ich Sozialhilfe beantragen, weil die Abgaben (BFA und KV) mir das Honorar derart reduziert hatten, dass ich davon nicht leben konnte. Die KV rückt mit den kostengünstigeren Versicherungsmöglichkeiten nämlich nicht von allein raus.
Es war jedenfalls eine Höllenerfahrung!
Ich fühle mich nicht direkt angegriffen, aber kenne diese Situation sehr wohl: Als mein Sohn klein war, musste ich Sozialhilfe beantragen, weil die Abgaben (BFA und KV) mir das Honorar derart reduziert hatten, dass ich davon nicht leben konnte. Die KV rückt mit den kostengünstigeren Versicherungsmöglichkeiten nämlich nicht von allein raus.
Es war jedenfalls eine Höllenerfahrung!
Bitte in den Foren nur auf Deutsch schreiben!
Auch fremdsprachliche Beiträge (d. h. Beiträge über andere Sprachen) müssen wir leider löschen.