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Spendenkonto für Integrationskurse einrichten
geschrieben von: Georg321 ()
Datum: 26. Juni 2014 14:36

(Rundmail vom 26.06.2014)

Hallo an alle Lehrkräfte,

anbei schicken wir euch die Mail an den Deutschen Bundestag, in dem wir um die Einrichtung einer Spendenkonto-Nummer für die Integrationskurse bitten.
Wir sehen es so, dass die Integrationskurse eine Privatveranstaltung zwischen Lehrkräften und Privatfirmen ist, an der sich der Staat nur noch durch "Zuschüsse" beteiligt. Es spricht also nichts dagegen, auch Drittmittel einzuwerben, etwa bei Coca-Cola oder McDonalds, wobei diese Firmen dann natürlich auch die Unterrichtsinhalte vorgeben dürfen, denn: "wes´ Brot ich ess, des´ Lied ich sing." Der Staat kann ja nicht erwarten, dass er die Kurse nur unzureichend finanziert, aber trotzdem bestimmen kann, wer da unterrichten darf, welche Zusatzqualis man gemacht haben muss usw.

Außerdem wollen wir uns an die Herren Putin und Erdogan wenden, die vielleicht ein Interesse daran haben, die Bildungspolitik in Deutschland mitzubestimmen. Warum sollte Herr Erdogan nicht 100 Integrationskurse finanzieren und die Lehrkräfte würden dann seine Unterrichtsmaterialien verwenden? Die Türkei könnte theoretisch Unterrichtsräume in Deutschland anmieten und für ihre Landsleute Deutschkurse anbieten. Lehrkräfte und TeilnehmerInnen sind frei in der Entscheidung, wo sie einen Deutschkurs machen, es muss sich ja nicht um einen vom BAMF zugelassenen Träger handeln. Wichtig ist nur, dass sie sich zu einer Prüfung anmelden und das B1-Zertifikat schaffen.

Man könnte solche Kurse auch für Firmen anbieten, z.B. für Krankenhäuser, die ausländisches Personal beschäftigen. Es gibt also genügend Interessenten, die dafür bezahlen würden, wenn man ihnen gute Deutschkurse anbietet. Das mit der Spendenkonto-Nummer ist natürlich als Satire zu verstehen, aber wir möchten die Integrationskurse doch so darstellen, wie sie wirklich sind: ein wichtiges Thema, das vom Staat total vernachlässigt wird. Statt nun immer wieder beim Staat zu betteln suchen wir lieber woanders nach Geldquellen. Das ist nicht unbegründet. Statt Flüchtlingen den Zugang zu Integrationskursen zu eröffnen plant das Bundesinnenministerium gerade, die Verhaftungen von Flüchtlingen ohne richterlichen Beschluss einzuführen, quasi als Teil der "Willkommenskultur". Bei so einer Haltung dürfte klar sein, dass die Große Koalition keine Lust dazu hat, besonders viel Geld in die Bildung von Ausländern zu investieren.

Der Verdienst in staatlichen Deutschkursen für Ausländer ist geringer als der Verdienst einer ungelernten Putzkraft. Im Forum Deutsch als Fremdsprache ist zu lesen: "Nach der Musterrechnung der GEW [www.gew.de] (S. 2) kommt man bei Vollzeit (25 UE/W. und ständigen Aufträgen) mit dem BAMF-Mindesthonoar von 20 Euro auf 990 Euro netto, was wegen der Freibeträge schon beim Alleinstehenden oft noch Hartz IV ergibt. Eine ungelernte Hilfskraft in der Gebäudereinigung kommt aber wegen Mindestlohn dort auf 1580 brutto bei Vollzeit, ergibt etwa 1.138 Euro netto. Deshalb kann es durchaus sein, dass das Jobcenter dir Stellen anbieten kann, bei denen die Hilfebedürftigkeit entfällt oder weniger wird. Putzen ist eben lukrativer als Deutschunterricht."

Mit besten Grüßen

Georg Marion Stephan


21.06.2014

an:
- Innenausschuss des Bundestages
- Haushaltsausschuss des Bundestages
- 630 Lehrkräfte in Integrationskursen
- weitere Interessierte


Sehr geehrte Damen und Herren des Haushaltsausschusses und des Innenausschusses,

wir sind eine Gruppe von Lehrkräften in Integrationskursen, die sich seit geraumer Zeit mit der Qualität und der Finanzierung der Integrationskurse beschäftigen. Wir möchten uns ganz herzlich dafür bedanken, dass sich der Haushaltsausschuss dazu bereit erklärt hat, weitere 40 Mio. € in die Integrationskurse zu investieren.

Leider reichen die Mittel, die der deutsche Staat zur Verfügung stellt nicht aus, um die Lehrkräfte ausreichend zu bezahlen und um gute Kurse zu ermöglichen. Wir haben deshalb angefangen, mit Hilfe einer Spendenkampagne Drittmittel einzuwerben. Eine freundliche Firma hat bereits signalisiert, dass sie gerne bereit wäre, dem Bundesinnenministerium finanziell unter die Arme zu greifen. Die Firma benötigt aber eine Spendenkonto-Nummer. Wir möchten Sie deshalb bitten, eine Bankverbindung einzurichten, auf die die Spendengelder für die Integrationskurse künftig überwiesen werden können.

Für die Zukunft stellen wir uns vor, dass wir auch ausländische Staaten an der Finanzierung der Integrationskurse beteiligen wollen. Russland und die Türkei stellen die größten Kontingente an Kursteilnehmern, deshalb halten wir es für vertretbar, auch die Präsidenten dieser Länder anzuschreiben und um eine Spende zu bitten. Auch internationale Fußballvereine oder Firmen wie Coca-Cola, Amazon, Bertelsmann oder die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) könnten hilfreich sein. Im Gegenzug würden die ca. 17.000 Lehrkräfte in den Kursen Product-Placement betreiben und Werbegeschenke an die KursteilnehmerInnen und ihre Familien verteilen.

So wäre allen Seiten geholfen: die Lehrkräfte könnten endlich von ihrer Arbeit leben, die Firmen könnten einen gigantischen Werbemarkt erschließen und der Staat könnte in Zukunft wahrscheinlich vollständig von allen Kosten für die Integrationskurse entlastet werden. Auch beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge könnten dann Stellen eingespart werden, was den Haushalt weiter entlasten würde.

Diesen öffentlichen Spendenaufruf finden Sie auch auf der Webseite von www.migazin.de: [www.migazin.de]

Für Ihre Unterstützung bedanken wir uns im ganz herzlich und verbleiben
mit freundlichen Grüßen

Georg Niedermüller
Marion Bergmann
Stephan Pabel
- Initiative Bildung Prekär -


Bitte beachten Sie auch die folgenden Informationen:

Coca-Cola unterstützt gelungene Integration:

„Ein Thema, das bei Coca-Cola enorme Bedeutung einnimmt und zu dem man sich auch gemeinsam engagieren wird.“

Integrationsbeauftragte Böhmer erlebt McDonald’s als Beispiel für Integration:

„Das Weltwirtschaftsforum empfiehlt Unternehmen in der aktuellen Studie „Global Talent Risk“, im Zuge des Fachkräftemangels stärker um Arbeitskräfte mit Migrationshintergrund zu werben.“

FC Bayern München: Gemeinsam für Integration in Deutschland:

„Integration ist eines der großen Zukunftsthemen unserer Gesellschaft. In Deutschland leben über 16 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Angesichts dieser Tatsache engagiert sich die Deutschlandstiftung Integration unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel mit einem umfassenden Programm. Um diese Aktivitäten auch öffentlich zu unterstützen, haben sich die 18 Bundesliga-Clubs zu einer besonderen Initiative entschlossen.“

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