Hallo,

nachdem ich mein Studium absolviert habe, wollte ich an einer Sprachschule DaF unterrichten. Es kommt immer wieder vor, dass ich nicht genommen werde, da ich keine Deutsche bin und keinesfalls deutsch aussehe. Daher bin ich ziemlich demotiviert und frage mich, was ich denn nun machen soll. Ich würde ja gerne weiterhin unterrichten - das ist meine Leidenschaft, aber keiner möchte mir die Chance geben :(
Wollte das nur mal so loswerden ...

Kann ich mir gar nicht vorstellen. Die nehmen doch eigentlich jeden, der bereit ist, die katastrophalen Bedingungen und die miese Bezahlung zu akzeptieren. Ich selbst kenne einige ausländische DaF-Lehrkräfte, die in DE unterrichten.

Vielleicht liegt es daran, dass Du überqualifiziert bist oder zu motiviert erscheinst. Das meine ich nicht als Scherz.

Hallo DaFFi,

in Integrationskursen ist interkulturelle Kompetenz und eigener Migrationshintergrund gefragt. Wenn Du noch jung bist, solltest Du aber auf jeden Fall versuchen, irgendwo eine Festanstellung zu finden, z.B. im Schuldienst. Durch die Freiberuflichkeit in der DaF-Branche ist nämlich leider nur der Weg in die ewige Armut gesichert.
Bewerbungen sind manchmal auch erfolglos, weil fragwürdige Institutionen keine Mitarbeiter brauchen, die intelligent und kritisch sind.

LG
Nena

Hallo,

warum willst du denn DaF unterrichten und wovon willst du leben?
Dir ist schon klar, dass das, was du in dem Job verdienst, zum Leben nicht reicht?
Vielleicht hast du ja andere Einnahmequellen...

Am besten suchst du dir ne ganz andere Branche aus.

LG Georg

Hallo Daffi,

schau mal hier im Forum unter "Integrationskurse, Honorare, Sozialversicherungspflichten etc.". Da findest du die Verdientsmöglichkeiten in IntV-Integrationskursen und die politische Wertschätzung der Arbeit der IntV-Lehrkräfte.

LG Roswitha

Zu der Frage sei darauf hingewiesen: das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz gilt nicht nur für Arbeitnehmer, sondern auch für "Personen, die wegen ihrer wirtschaftlichen Unselbstständigkeit als arbeitnehmerähnliche Personen anzusehen sind" - darunter können auch freiberufliche DaF-Dozenten fallen (im Einzelfall nicht ganz leicht zu entscheiden).

Verboten ist dann u.a. die Benachteiligung "aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft" (das Wort "Rasse" steht so im Gesetz, ich tät das bei Menschen nicht verwenden). Daraus folgt zwar kein Anspruch auf Beschäftigung, aber ggf. auf Entschädigung. Allerdings muss man zumindest einen Anhaltspunkt vorbringen können, z.B. aus der Stellenausschreibung ("wir suchen einen deutschen Muttersprachler ...") oder aus der Ablehnung (meist schwer beweisbar).

Erlaubt sein kann aber die Ablehnung wegen der Staatsangehörigkeit (etwa in Zusammenhang mit Arbeitserlaubnis, jedoch meist nicht bei EU-Bürgern) oder wegen fehlenden Sprachkenntnissen. Letzteres ist aber bei jemanden der DaF studiert hat recht unwahrscheinlich.

Erwin Denzler