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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 23.01.11 15:08.

Hallo,
Bin in zwei Semestern mit meinem B.A. in Germanistik fertig. Hatte die Idee, danach einen M.A. in DaF zu machen. Nach allem was ich gelesen habe bin ich etwas verwirrt.
Lohnt es sich diesen M.A. zu machen? Ist DaF wirklich so schlecht bezahlt?
Grüße
Mihailo

Mihailo schrieb:
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> Hallo,
> Bin in zwei Semestern mit meinem B.A. in
> Germanistik fertig. Hatte die Idee, danach einen
> M.A. in DaF zu machen. Nach allem was ich gelesen
> habe bin ich etwas verwirrt.
> Lohnt es sich diesen M.A. zu machen? Ist DaF
> wirklich so schlecht bezahlt?
> Grüße
> Mihailo

Deine Frage lässt sich aus verschiedenen Perspektien beantworten:

a) Lust und Interesse sollten die eigentlichen Kriterien dafür sein, ob man einen M.A. in DaF macht oder nicht. Liegt das bei Dir vor, so wpürde ich Dir dazu raten.

b) Wenn Du allerdings den M.A. in DaF allein deswegen machen möchtest, weil Du damit Deine Stellenaussichten verbessern möchtest, so muss hier die Antwort etwas differenzierter sein:

b1) In Deutschland, wo die meisten DaF-Lehrer zu Hungerlöhnen freiberuflich beschäftigt sind, lohnt sich der Aufwand nicht. Hier sind derzeit sogar Schmalspur-DaF-Lehrer-Ausbildungen ohne eigentliches Hochschulstudium in der Diskussion, so dass solch gering qualfilizierten Kräfte die Honorare sehr wahrscheinlich noch weiter nach unten drücken werden. Kannste also ruhig vergessen!

b2) Wenn Du die Absicht/Möglichkeit hast, an einer Uni außerhalb Deutschlands z. B. (China, Korea, Polen usw.) DaF zu unterrichten, dann würde ich Dir dringend dazu raten, noch den M.A. zu machen! Denn mit Bachelor allein ist da nicht viel zu machen!

Ergo: mach doch ruhig Deinen M.A.; das kann nie schaden und Deine Stellenaussichten nur erhöhen - den privaten Scprachschulklitschenmarkt in Deutschland kannst Du dabei allerdings ruhig vergessen!

Irgendwie tun mir die heutigen Studenten etwas leid: Zu meiner Zeit war in Deutschland noch der erste Abschluss in Germanistik der Magister Artium (M.A.) in einem Hauptfach und zwei Nebenfächern - eigentlich sehr breit gefächert und dabei sehr solide! Heute müssen sich die meisten Studis mit diesem Bachelor-Kram herumschlagen, der eigentlich nichts Ganzes, aber auch nichts Halbes, ist. Naja, und dann noch die Studiengebühren sowie die miesen Aussichten auf eine feste Stelle...

Jedenfalls viel Glück!

Ich haette auch eine Frage!! kann mir jemand sage, welche Hochschulen die besten fuer DAF Masterstudiengang sind?? kenne mich gar nicht aus, bin aus dem Ausland. moechte mich bewerben, ungeachtet desses was alles ich hier gelesen habe :D

Hallo an alle,
ich habe Germanistik in Athen studiert und wil eigentlich gern nach Deutschland bzw. nach Berlin um den Masterstudiengang DAF zu machen. Hier in Griechenland wird man oft an Fremdspracheninstituten mit 3 Euro pro Stunde bezahlt.. Dann hört sich 30 Euro pro Stunde in Deutschland fast irreal. Reich möchte ich nicht werden. Und wenn ich 2 Monate im Jahr nicht arbeite wegen Ferien, ist das auch kein Problem für mich. Hier muss ich das ganze Jahr arbeiten um 1/4 vom Geld zu bekommen, das DAF Lehrer in Deutschland bekommen, die auch Ferien haben.Ich hätte gern auch etwas Positives gehört.

Liebe Nadja,

ich bin DaF/DaZ-Lehrerin in Berlin und ich kann dir nur abraten. 30€ zahlt incl. aller Zuschläge)- wenn überhaupt- nur die VHS und nur ab einer Mindeststundenzahl pro Woche.( Alle anderen 20€ oder weniger.) Von diesem Honorar/UE sind sämtliche Sozialversicherungsbeiträge fällig- allein schon ca.350€/Monat Krankenkasse ohne Krankengeldanspruch. dazu kommen die Rentenversicherung, die in Deutschland für freiberufliche Lehrkräfte verpflichtend ist und ggf.Beiträge für die Arbeitslosenversicherung (z.Zt. ca.80€/Monat), so dass du auch in den einnahmefreien Monaten auf eine monatliche Belastung von ca. 850€ kommst.

Die Mieten in Berlin sind in den letzten Jahren exorbitant gestiegen. Nicht umsonst müssen viele meiner Kollegen mit Hartz 4 (Sozialleistungen) aufstocken, wenn sie keinen gut verdienenden Partner haben.

Daf lohnt sich nicht in Deutschland und in Berlin ist die Konkurrenz an Lehrkräften groß.

Hallo Nadia,

ich kann verstehen, dass die Verhältnisse in Deutschland im Vergleich zu anderen EU-Ländern immer noch erträglich erscheinen. Du könntest auch klären, ob nicht eine griechische Krankenversicherung ausreicht, die weniger kostet(?) als in Deutschland.

Rentenversicherung musst du allerdings auf jeden Fall in Deutschland zahlen. Ob sich eine Arbeitslosenvericherung für dich als "EU-Ausländer" lohnt und ob das rechtlich überhaupt geht, müsstest du erfragen. Die ist nicht Pflicht!! Ich hatte sie immer und es lohnt sich, aber ich kenne keinen einzigen anderen DaF-Dozenten, der eine AV hat.

Außerdem willst du ja erstmal gar nicht hier arbeiten, sondern Master machen. Davon würde ich dir allerdings dringend abraten. Mit Auslandsgermanistik kannst du hier DaF unterrichten, ohne weiterzustudieren. Eine Investition in einen deutschen DaF-Abschluss lohnt sich überhaupt nicht!! Der zeitliche und finanzielle Aufwand ist viel zu groß und in Deutschland ist es kein Unterschied, da dieser Beruf sowieso nicht als Beruf angesehen ist - egal ob man einen Abschluss hat oder nicht. "Jeder" kann hier DaF unterrichten. Einen Abschluss machen ist verschwendete Zeit! Integrationskurse solltest du sowieso nicht machen, jedenfalls nicht zum Preis eines Masterstudiums. Geh lieber an Unis oder VHS-Kurse, die keine BAMF-Kurse sind.

Wenn es dir nur darum geht, eine Zeit lang in Deutschland zu arbeiten, um wenigstens etwas zu verdienen, muss es ja nicht unbedingt Berlin sein. Es gibt Regionen mit günstigeren Lebenshaltungskosten als Berlin (NICHT München oder Rhein-Main-Gebiet!!) und trotzdem vielen Deutschkursen. Wenn man fleißig und zuverlässig ist, kann man sich in kurzer Zeit einen "Pool" an Auftraggebern aufbauen. Eine Garantie für genug Aufträge hat man natürlich nie.

Kurz gesagt: Der Beruf des DaF-Lehrers ist in Deutschland nichts wert und fast jeder in diesem Beruf ist unzufrieden. Die Kurse leben davon, dass jeder es als Provisorium macht, "nur am Anfang, um etwas Berufserfahrung zu sammeln". Nur gibt es komischerweise unzählige Leute, die das jahrelang machen. Viele bleiben dort hängen. Wenn du dir aber von Anfang vornimmst, das nur für kurze Zeit zu machen, um langfristig eine qualifizierte(!) Stelle z.B. an einer Uni in Griechenland zu suchen, probier es einfach. Wie du schreibst, erwartest du ja sowieso nicht das Paradies. Nimm zur Not zusätzlich irgendwelche Nebenjobs, Minijobs o.ä. an, um deinen Aufenthalt zu finanzieren bzw. um Zeiten mit wenigen Kursen zu "füllen". Du könntest auch an eine International School oder eine andere Privatschule gehen. Da ist auch die Bezahlung gut, es sind richtige Lehrerstellen, aber oft braucht man dafür nicht zwingend ein deutsches Lehrerstudium bhzw. Staatsexamen.

Ich bin grundsätzlich dagegen, dass das gesamte DaF-Geschäft davon lebt, dass alle jammern und trotzdem weitermachen, dass viele diesen "Beruf" provisorisch ausüben, dass alle sich nur über Wasser halten statt im eigentlichen Sinne "erwerbstätig" zu sein, dass es kein richtiger Beruf ist usw. Deswegen bin ich längst raus aus diesem Bereich. Aber solange ca. 95% der Lehrkräfte dabei bleiben, kann man nicht andererseits motivierten Leuten aus dem Ausland weismachen, dass man hier in Deutschland diese Tätigkeit nicht ausüben kann und bloß niemand dafür nach Deutschland kommen soll.

Berufserfahrung als DaF-Lehrkraft in Deutschland ist sicher gut für deinen Lebenslauf (im Ausland), denn im Ausland ist ja wenig bekannt, wie die Verhältnisse hier sind.



Nadia Asianou schrieb:
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> Hallo an alle,
> ich habe Germanistik in Athen studiert und wil
> eigentlich gern nach Deutschland bzw. nach Berlin
> um den Masterstudiengang DAF zu machen. Hier in
> Griechenland wird man oft an
> Fremdspracheninstituten mit 3 Euro pro Stunde
> bezahlt.. Dann hört sich 30 Euro pro Stunde in
> Deutschland fast irreal. Reich möchte ich nicht
> werden. Und wenn ich 2 Monate im Jahr nicht
> arbeite wegen Ferien, ist das auch kein Problem
> für mich. Hier muss ich das ganze Jahr arbeiten um
> 1/4 vom Geld zu bekommen, das DAF Lehrer in
> Deutschland bekommen, die auch Ferien haben.Ich
> hätte gern auch etwas Positives gehört.

Hallo Leute!

Ich muss zugeben, ich bin enttäuscht! Ist es jetzt in 2016 genauso geblieben?

Ich habe mitbekommen, dass die Nachfrage an DaF-Lehrkräften in den letzten Monaten gesteigert ist, wegen der Integrationsarbeit.

Wie sind die Aussichten jetzt, für jemanden aus dem Ausland, in Deutschland den MA DaF zu studieren oder in Deutschland zu arbeiten? Und ist es dennoch davon abzuraten, wenn man an universitären Einrichtungen im Ausland im Bereich Germanistik arbeiten will? Das wird mein zweiter Option sein, wenn man auch heute noch für "Hungerlöhne" arbeiten muss.

Habe vor, dieses Wintersemester mit meinem MA DaF in Deutschland anzufangen. Gibt es Möglichkeiten, nebenbei zu unterrichten. Etwas in dem Studienkolleg?

Was ist die beste Arbeitsmöglichkeit nach oder während MA?

Freue mich schon auf Antworte!

Vielen Dank :)