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BAMF-Zulassung beantragen
geschrieben von:
babk
()
Datum: 26. März 2010 21:09
Hallo,
ich habe gelesen, dass man die Bamf-Zulassung ueber einen Kursträger beantragen muss. Man liest aber oft in Stellenanzeigen, dass Kursträger Lehrer mit Bamf-Zulassung suchen. Ich suche eine Stelle, habe aber noch keine Bamf-Zulassung, gibt es nicht eine Möglichkeit, diese Zulassung ohne Kursträger zu beantragen?
ich habe gelesen, dass man die Bamf-Zulassung ueber einen Kursträger beantragen muss. Man liest aber oft in Stellenanzeigen, dass Kursträger Lehrer mit Bamf-Zulassung suchen. Ich suche eine Stelle, habe aber noch keine Bamf-Zulassung, gibt es nicht eine Möglichkeit, diese Zulassung ohne Kursträger zu beantragen?
Re: BAMF-Zulassung beantragen
geschrieben von:
Jürgen Raithel
()
Datum: 24. April 2010 17:17
Hallo,
Seit dem 1.1.2010 ist es so, dass man in Integrationskursen nur unterrichten darf, wenn man entweder ein abgeschlossenes DaF-Studium vorweisen kann, oder eine Zusatzqualifizierung absolviert hat (gibt es, abhängig von den eigenen Berufserfahrungen, in einer Voll- und einer verkürzten Version). Zu einer solchen Qualifizierungsmaßnahme kann man sich aber wiederum nur anmelden, wenn man eine Bestätigung eines Kursträgers hat, dass man bei ihm bereits vor dem 1.1.2010 Integrationskurse unterrichtet (hat). Das war bei mir auch nicht gegeben, ich hatte aber das Glück, einen Kursträger zu finden, der mir bestätigt hat, dass ich ggf. als Vertretung in Integrationskursen unterrichten soll - das genügte.
Seit dem 1.1.2010 ist es so, dass man in Integrationskursen nur unterrichten darf, wenn man entweder ein abgeschlossenes DaF-Studium vorweisen kann, oder eine Zusatzqualifizierung absolviert hat (gibt es, abhängig von den eigenen Berufserfahrungen, in einer Voll- und einer verkürzten Version). Zu einer solchen Qualifizierungsmaßnahme kann man sich aber wiederum nur anmelden, wenn man eine Bestätigung eines Kursträgers hat, dass man bei ihm bereits vor dem 1.1.2010 Integrationskurse unterrichtet (hat). Das war bei mir auch nicht gegeben, ich hatte aber das Glück, einen Kursträger zu finden, der mir bestätigt hat, dass ich ggf. als Vertretung in Integrationskursen unterrichten soll - das genügte.
Re: BAMF-Zulassung beantragen
geschrieben von:
annwn
()
Datum: 26. August 2010 17:36
hallo,
es geht auch nochmal um stellen, für die eine bamf-zulassung benötigt wird:
ich habe ein abgeschlossenes studium in daf, kann ich mich dann einfach mit dem hinweis darauf auch ohne bamf-zulassung bewerben? also,wenn ich das richtig verstanden habe, ist das doch gleichwertig?
und ansonsten frage ich mich auch, über welchen kursträger man denn die zulassung beantragen soll, also schließe mich auch der ausgangsfrage des threads an.
es geht auch nochmal um stellen, für die eine bamf-zulassung benötigt wird:
ich habe ein abgeschlossenes studium in daf, kann ich mich dann einfach mit dem hinweis darauf auch ohne bamf-zulassung bewerben? also,wenn ich das richtig verstanden habe, ist das doch gleichwertig?
und ansonsten frage ich mich auch, über welchen kursträger man denn die zulassung beantragen soll, also schließe mich auch der ausgangsfrage des threads an.
Re: BAMF-Zulassung beantragen
geschrieben von:
lehrtaetigkeit
()
Datum: 27. August 2010 18:56
Normalerweise läuft die Zulassung über den Kursträger, der dich beschäftigt.
Re: BAMF-Zulassung beantragen
geschrieben von:
Silvia Wolff
()
Datum: 20. August 2014 20:08
Moin,
ich bin an einer BAMF-Zulassung interessiert. Ich unterrichte derzeit ausländische Schüler im Grundschulbereich. Das ist eine interessante, abwechslungsreiche Tätigkeit, bei der man auch jede Mege Erfahrungen sammeln kann. Nur die Bezahlung ist eine einzige Katasrophe. Meine Stadt bezahlt mich auf Honorarbasis, aber das Geld kommt immer erst irendwann, und immmer auf mehrmalige Nachfrage. In den Sommerferien gib es selbstverständlich gar kein Geld. Das gefällt mir nicht. Mein Ziel ist es, mich mit einer BAMF-Zulassung auf sichere Stellen bewerben zu können.
ich bin an einer BAMF-Zulassung interessiert. Ich unterrichte derzeit ausländische Schüler im Grundschulbereich. Das ist eine interessante, abwechslungsreiche Tätigkeit, bei der man auch jede Mege Erfahrungen sammeln kann. Nur die Bezahlung ist eine einzige Katasrophe. Meine Stadt bezahlt mich auf Honorarbasis, aber das Geld kommt immer erst irendwann, und immmer auf mehrmalige Nachfrage. In den Sommerferien gib es selbstverständlich gar kein Geld. Das gefällt mir nicht. Mein Ziel ist es, mich mit einer BAMF-Zulassung auf sichere Stellen bewerben zu können.
Re: BAMF-Zulassung beantragen
geschrieben von:
Rosenau
()
Datum: 21. August 2014 08:47
Das kann man vegessen, denn eine Bamf-Zulassung ist lediglich für Integrationskurse nützlich und die werden genauso mies bezahlt und kosten Lehrern jede Menge nerven.
Ich weiß ja nicht, ob du das Staatsexamen hast, wenn du an einer Grundschule unterrichtest, denn dann wäre es das beste, in den normalen Schuldienst zu gehen. Der DaF-Bereich basiert fast immer auf Honorarbasis und bedeutet meistens schelchte und unpünktliche Bezahlung.
Eine weitere Möglichkeit wäre es, dich selbständig zu machen und einen angemessenen Betrag pro UE zu verlangen.
Ich weiß ja nicht, ob du das Staatsexamen hast, wenn du an einer Grundschule unterrichtest, denn dann wäre es das beste, in den normalen Schuldienst zu gehen. Der DaF-Bereich basiert fast immer auf Honorarbasis und bedeutet meistens schelchte und unpünktliche Bezahlung.
Eine weitere Möglichkeit wäre es, dich selbständig zu machen und einen angemessenen Betrag pro UE zu verlangen.
Re: BAMF-Zulassung beantragen
geschrieben von:
Roswitha Haala
()
Datum: 21. August 2014 14:05
Hallo Sylvia,
ich schließe mich "Rosenau" an! Du würdest von einer finanziellen Honorar-Katastrophe in die nächste katapultieren. Mit BAMF-festgesetzten Lerninhalten und -zielen, Regelwerk und Zeitdruck.
"Abwechslungsreich" sind in BAMF-Kursen nur die immer wieder neu einschränkenden Behördenvorgaben.
Lies am besten die entsprechenden Beiträge unter der Themenübersicht.
Herzliche Grüße! Roswitha
ich schließe mich "Rosenau" an! Du würdest von einer finanziellen Honorar-Katastrophe in die nächste katapultieren. Mit BAMF-festgesetzten Lerninhalten und -zielen, Regelwerk und Zeitdruck.
"Abwechslungsreich" sind in BAMF-Kursen nur die immer wieder neu einschränkenden Behördenvorgaben.
Lies am besten die entsprechenden Beiträge unter der Themenübersicht.
Herzliche Grüße! Roswitha
Re: BAMF-Zulassung beantragen
geschrieben von:
Georg321
()
Datum: 23. August 2014 21:03
Hi,
werden die GrundschullehrerInnen nun auch schon mit Honoraren abgespeist?
Ist eine interessante Entwicklung, die aber zu erwarten war. Bist du denn da richtig im Stundenplan eingesetzt oder machst du das nachmittags?
Die BAMF-Zulassung kannst du vergessen, davon kann man in Deutschland nicht leben.
Hier sind noch ein paar Infos: www.mindesthonorar.de
LG Georg
werden die GrundschullehrerInnen nun auch schon mit Honoraren abgespeist?
Ist eine interessante Entwicklung, die aber zu erwarten war. Bist du denn da richtig im Stundenplan eingesetzt oder machst du das nachmittags?
Die BAMF-Zulassung kannst du vergessen, davon kann man in Deutschland nicht leben.
Hier sind noch ein paar Infos: www.mindesthonorar.de
LG Georg
Re: BAMF-Zulassung beantragen
geschrieben von:
Uta Nagel
()
Datum: 31. August 2014 14:46
Hallo,
mich irritiert doch sehr der Satz von Rosenau: "Eine weitere Möglichkeit wäre es, dich selbständig zu machen und einen angemessenen Betrag pro UE zu verlangen."
Honorarkräfte sind doch selbstständig. Und die können natürlich für eine Unterrichtsstunde 40 Euro verlangen, die wird aber jetzt niemand zahlen.
Solange Bildung, genauer Deutschunterricht nur einen Schrottpreis wert und dafür auch zu haben ist, wird sich daran nichts ändern.
mich irritiert doch sehr der Satz von Rosenau: "Eine weitere Möglichkeit wäre es, dich selbständig zu machen und einen angemessenen Betrag pro UE zu verlangen."
Honorarkräfte sind doch selbstständig. Und die können natürlich für eine Unterrichtsstunde 40 Euro verlangen, die wird aber jetzt niemand zahlen.
Solange Bildung, genauer Deutschunterricht nur einen Schrottpreis wert und dafür auch zu haben ist, wird sich daran nichts ändern.
Re: BAMF-Zulassung beantragen
geschrieben von:
aw
()
Datum: 02. September 2014 12:23
Uta Nagel schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo,
> Honorarkräfte sind doch selbstständig.
Ja, aber es ist ein sehr großer Unterschied zwischen
1. Lehrkräften, die unfreiwillig, aus Naivität, finanzieller Not oder anderen Gründen in die Scheinselbständigkeit GERATEN und sich als quasi-Angestellte fühlen (und selbst sogar von "Arbeitgebern", "Lohn" usw. sprechen), sich auch so behandeln lassen (z. B. bei der Unterrichtsgestaltung, Honorarverhandlungen usw.) und immer noch hoffen, irgendwann "fest angestellt" zu werden, und
2. Lehrkräften, die sich tatsächlich bewusst als Unternehmer selbständig machen und dann auch unternehmerisch agieren wie andere professionelle Selbständige in anderen Branchen. Dazu gehören Honorarverhandlungen ebenso selbstverständlich wie eine wirtschaftlich sinnvolle Gewinnkalkulation, Akquise, eigenes Konzept (oder zumindest Wahl des Lehrwerks und der Methode usw.) und sonstiges, was ein Unternehmer so braucht.
> Und die können natürlich für eine Unterrichtsstunde 40
> Euro verlangen, die wird aber jetzt niemand
> zahlen.
>
> Solange Bildung, genauer Deutschunterricht nur
> einen Schrottpreis wert und dafür auch zu haben
> ist, wird sich daran nichts ändern.
Solange alle Lehrkräfte mitmachen, ändert sich natürlich nichts. Wenn jeder denkt, dass er alleine nichts ausrichten kann und sich selbst nur schadet, weil alle anderen sowieso weitermachen und die derzeitigen Umstände aufrechterhalten, kann sich nichts ändern. Es gibt einige wenige (hier im Forum!), die den Mut hatten, DaF nur noch professionell anzubieten und offensichtlich können sie von dem Einkommen leben. Übrigens zahlen sicher nicht wenige Kunden 40 Euro und mehr pro UE, aber das Geld bleibt bei den privaten Sprachschulen und die Lehrkraft sieht am wenigsten von diesem Betrag. Als ECHTER Selbständiger geht man ohne Sprachschule an diese Kunden und bekommt das gleiche Honorar direkt von ihnen.
Das mit dem Schrottpreis trifft übrigens auch auf Fremdsprachenunterricht an Universitäten und anderen Institutionen zu, was an Uni zum Teil auch von oben gewollt ist (Rektorate).
-------------------------------------------------------
> Hallo,
> Honorarkräfte sind doch selbstständig.
Ja, aber es ist ein sehr großer Unterschied zwischen
1. Lehrkräften, die unfreiwillig, aus Naivität, finanzieller Not oder anderen Gründen in die Scheinselbständigkeit GERATEN und sich als quasi-Angestellte fühlen (und selbst sogar von "Arbeitgebern", "Lohn" usw. sprechen), sich auch so behandeln lassen (z. B. bei der Unterrichtsgestaltung, Honorarverhandlungen usw.) und immer noch hoffen, irgendwann "fest angestellt" zu werden, und
2. Lehrkräften, die sich tatsächlich bewusst als Unternehmer selbständig machen und dann auch unternehmerisch agieren wie andere professionelle Selbständige in anderen Branchen. Dazu gehören Honorarverhandlungen ebenso selbstverständlich wie eine wirtschaftlich sinnvolle Gewinnkalkulation, Akquise, eigenes Konzept (oder zumindest Wahl des Lehrwerks und der Methode usw.) und sonstiges, was ein Unternehmer so braucht.
> Und die können natürlich für eine Unterrichtsstunde 40
> Euro verlangen, die wird aber jetzt niemand
> zahlen.
>
> Solange Bildung, genauer Deutschunterricht nur
> einen Schrottpreis wert und dafür auch zu haben
> ist, wird sich daran nichts ändern.
Solange alle Lehrkräfte mitmachen, ändert sich natürlich nichts. Wenn jeder denkt, dass er alleine nichts ausrichten kann und sich selbst nur schadet, weil alle anderen sowieso weitermachen und die derzeitigen Umstände aufrechterhalten, kann sich nichts ändern. Es gibt einige wenige (hier im Forum!), die den Mut hatten, DaF nur noch professionell anzubieten und offensichtlich können sie von dem Einkommen leben. Übrigens zahlen sicher nicht wenige Kunden 40 Euro und mehr pro UE, aber das Geld bleibt bei den privaten Sprachschulen und die Lehrkraft sieht am wenigsten von diesem Betrag. Als ECHTER Selbständiger geht man ohne Sprachschule an diese Kunden und bekommt das gleiche Honorar direkt von ihnen.
Das mit dem Schrottpreis trifft übrigens auch auf Fremdsprachenunterricht an Universitäten und anderen Institutionen zu, was an Uni zum Teil auch von oben gewollt ist (Rektorate).
Re: BAMF-Zulassung beantragen
geschrieben von:
Georg321
()
Datum: 02. September 2014 18:55
"2. Lehrkräften, die sich tatsächlich bewusst als Unternehmer selbständig machen und dann auch unternehmerisch agieren wie andere professionelle Selbständige in anderen Branchen. Dazu gehören Honorarverhandlungen ebenso selbstverständlich wie eine wirtschaftlich sinnvolle Gewinnkalkulation, Akquise, eigenes Konzept (oder zumindest Wahl des Lehrwerks und der Methode usw.) und sonstiges, was ein Unternehmer so braucht."
Könnten nicht auch Lehrer an Schulen endlich mal als freie Unternehmer arbeiten? Wahrscheinlich würde sich der Gewerkschaft GEW der Magen umdrehen, wenn sie das hören würde, aber genau das halten die Gewerkschafter bei den Integrationskursen für absolut zumutbar.
Ein Lehrer als Privatunternehmer, der die Ware Bildung verkauft, und zwar bei freien, privatwirtschaftlichen Unternehmen, die Bildung verkaufen, weil sie damit Geld verdienen wollen. Der Lehrer muss sich selbst das aneignen, was die Schulen (sprich: die Eltern) wollen, ob das nun gerade Chinesisch oder Golfen ist. Müssen die Lehrkräfte in Integrationskursen auch und die GEW findet das absolut richtig, damit die Beschäftigungsfähigkeit erhalten bleibt.
Lehrer müssen sich nicht fortbilden, die GEW wäre bestimmt empört, wenn man so etwas fordern würde. Schließlich hat ein Lehrer, der 1970 sein Staatsexamen gemacht hat, für sein Leben ausgelernt. Zum Glück kann man in Deutschland nur dann Lehrer werden, wenn man das Abitur hat, sonst würden auch Menschen aus anderen sozialen Schichten auf die Idee kommen, Unterschichtskinder an der Hauptschule zu unterrichten. Der Klassencharakter der Schulsystems muss auch bei den Lehrern erhalten bleiben.
In einem solchen Bildungssystem ist es dann wohl doch nicht möglich, dass Lehrer zu Unternehmern werden und in irgendeiner Weise ein finanzielles Risiko aufgebürdet bekommen. Das müssen andere tragen, irgendwelche prekär Beschäftigten, die nicht im sicheren Schulsystem arbeiten, die nicht "krank feiern" können, wie es die Lehrer gerne machen, die keine Arbeitslosenversicherung haben und keine Rente bekommen. Die kann man von Seiten der GEW nicht ins Boot der sicheren Beschäftigung-Zone mit aufnehmen, das würde irgendwie zu weit gehen - vielleicht würde Deutschland dann Pleite gehen. "Gleiche Arbeit für gleiches Geld", diesem Spruch kann man bei der Lehrergewerkschaft nicht viel abgewinnen.
Könnten nicht auch Lehrer an Schulen endlich mal als freie Unternehmer arbeiten? Wahrscheinlich würde sich der Gewerkschaft GEW der Magen umdrehen, wenn sie das hören würde, aber genau das halten die Gewerkschafter bei den Integrationskursen für absolut zumutbar.
Ein Lehrer als Privatunternehmer, der die Ware Bildung verkauft, und zwar bei freien, privatwirtschaftlichen Unternehmen, die Bildung verkaufen, weil sie damit Geld verdienen wollen. Der Lehrer muss sich selbst das aneignen, was die Schulen (sprich: die Eltern) wollen, ob das nun gerade Chinesisch oder Golfen ist. Müssen die Lehrkräfte in Integrationskursen auch und die GEW findet das absolut richtig, damit die Beschäftigungsfähigkeit erhalten bleibt.
Lehrer müssen sich nicht fortbilden, die GEW wäre bestimmt empört, wenn man so etwas fordern würde. Schließlich hat ein Lehrer, der 1970 sein Staatsexamen gemacht hat, für sein Leben ausgelernt. Zum Glück kann man in Deutschland nur dann Lehrer werden, wenn man das Abitur hat, sonst würden auch Menschen aus anderen sozialen Schichten auf die Idee kommen, Unterschichtskinder an der Hauptschule zu unterrichten. Der Klassencharakter der Schulsystems muss auch bei den Lehrern erhalten bleiben.
In einem solchen Bildungssystem ist es dann wohl doch nicht möglich, dass Lehrer zu Unternehmern werden und in irgendeiner Weise ein finanzielles Risiko aufgebürdet bekommen. Das müssen andere tragen, irgendwelche prekär Beschäftigten, die nicht im sicheren Schulsystem arbeiten, die nicht "krank feiern" können, wie es die Lehrer gerne machen, die keine Arbeitslosenversicherung haben und keine Rente bekommen. Die kann man von Seiten der GEW nicht ins Boot der sicheren Beschäftigung-Zone mit aufnehmen, das würde irgendwie zu weit gehen - vielleicht würde Deutschland dann Pleite gehen. "Gleiche Arbeit für gleiches Geld", diesem Spruch kann man bei der Lehrergewerkschaft nicht viel abgewinnen.
Re: BAMF-Zulassung beantragen
geschrieben von:
DaF2000
()
Datum: 02. September 2014 19:23
Kann aws Beitrag nur zustimmen.
Es gibt einen riesigen Unterschied zwischen Scheinselbständigkeit und Selbständigkeit. Ich habe mich nach längerem Frust bewusst dazu entschieden, meine Leistungen nur noch unternehmerisch anzubieten. Und es klappt. Habe gerade einen Auftrag ergattert, bei dem ich für eine Stunde 300 € bekomme. Zwar eine einmalige Sache, aber auch bei den alltäglichen Sachen bin ich Welten von den üblichen 12,50 €/UE entfernt.
Es ist auch nicht schwierig, in solche Kategorien vorzustoßen. Man sollte nur ein gewisses Deutschniveau haben (Wirtschaftsdeutsch, Juristendeutsch, IT-Deutsch, Marketingsprache ist auf dem Markt sicher wichtiger als Goethe-Deutsch oder Mittelhochdeutsch), gut unterrichten und sich selbst gut vermarkten können. All das kann man sich aber aneignen.
Auch eine Spezialisierung (Deutsch für Mediziner, Bundesligaspieler, Top-Manager etc.) schadet sicher nicht.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass es in armen Gegenden mit wenigen Firmen und hoher Arbeitslosigkeit schwierig sein könnte, an Aufträge zu gelangen. Da hilft dann nur ein Umzug.
Für die meisten Firmen macht es auch keinen großen Unterschied, ob sie 40 €, 50 € oder 60 € pro Stunde zahlen. Und 40 € ist i.d.R weniger als das, was die Klitschen bekommen. Wenn Klitschen für Firmenkurse 20-25 € zahlen, dann bekommen sie selbst mindestens das Doppelte.
Es gibt einen riesigen Unterschied zwischen Scheinselbständigkeit und Selbständigkeit. Ich habe mich nach längerem Frust bewusst dazu entschieden, meine Leistungen nur noch unternehmerisch anzubieten. Und es klappt. Habe gerade einen Auftrag ergattert, bei dem ich für eine Stunde 300 € bekomme. Zwar eine einmalige Sache, aber auch bei den alltäglichen Sachen bin ich Welten von den üblichen 12,50 €/UE entfernt.
Es ist auch nicht schwierig, in solche Kategorien vorzustoßen. Man sollte nur ein gewisses Deutschniveau haben (Wirtschaftsdeutsch, Juristendeutsch, IT-Deutsch, Marketingsprache ist auf dem Markt sicher wichtiger als Goethe-Deutsch oder Mittelhochdeutsch), gut unterrichten und sich selbst gut vermarkten können. All das kann man sich aber aneignen.
Auch eine Spezialisierung (Deutsch für Mediziner, Bundesligaspieler, Top-Manager etc.) schadet sicher nicht.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass es in armen Gegenden mit wenigen Firmen und hoher Arbeitslosigkeit schwierig sein könnte, an Aufträge zu gelangen. Da hilft dann nur ein Umzug.
Für die meisten Firmen macht es auch keinen großen Unterschied, ob sie 40 €, 50 € oder 60 € pro Stunde zahlen. Und 40 € ist i.d.R weniger als das, was die Klitschen bekommen. Wenn Klitschen für Firmenkurse 20-25 € zahlen, dann bekommen sie selbst mindestens das Doppelte.
Re: BAMF-Zulassung beantragen
geschrieben von:
ADRIANA ARMAS
()
Datum: 08. September 2014 16:11
hi, ich beende gerade mein Deutsch als Fremdsprache Studium und suche nach einen interessanten Job, wollte dich daher fragen, wo man eine solche "Spezialisierung" bekommt?Zitat
Auch eine Spezialisierung (Deutsch für Mediziner, Bundesligaspieler, Top-Manager etc.) schadet sicher nicht.
Eigentlich wollte ich schon immer als Deutsch als Fremdsprache Lehrerin arbeiten, aber man hört nur negative Erfahrungen und Meinungen darüber... ich lasse mich trotzdem nicht von diesen abschrecken, denn ich mache sehr gerne meine eigenen Erfahrungen, aber diese Spezialisierungen, die du genannt hast, hören sich interessant an. ;)
danke!
Re: BAMF-Zulassung beantragen
geschrieben von:
DaF2000
()
Datum: 09. September 2014 18:25
ADRIANA ARMAS schrieb:
-------------------------------------------------------
> hi, ich beende gerade mein Deutsch als
> Fremdsprache Studium und suche nach einen
> interessanten Job, wollte dich daher fragen, wo
> man eine solche "Spezialisierung" bekommt?
> Eigentlich wollte ich schon immer als Deutsch als
> Fremdsprache Lehrerin arbeiten, aber man hört nur
> negative Erfahrungen und Meinungen darüber... ich
> lasse mich trotzdem nicht von diesen abschrecken,
> denn ich mache sehr gerne meine eigenen
> Erfahrungen, aber diese Spezialisierungen, die du
> genannt hast, hören sich interessant an. ;)
> danke!
Hallo Adriana,
freut mich, dass ich nicht abschrecke, sondern Wege aufzeige.
Die Spezialisierungen kann man allerdings nicht oder nicht so einfach "bekommen". Ich habe da keine zusätzlichen Kurse gemacht, mit Ausnahme eines Telefontrainings, das mir allerdings sehr geholfen hat.
Die restlichen Spezialisierungen habe ich mir selbst angeeignet. Statt Literatur zu lesen (mache ich gerne, hilft aber nicht beim Unterrichten), habe ich IT-Handbücher und die zugehörige Sprache studiert, habe mir erlesen und erarbeitet, wie Nicht-Muttersprachler möglichst fehlerfreie und verständliche Mails schreiben können (Baukastensystem, Standardsätze), die Aufgaben in Callcentern nachvollzogen, Schulungen für Präsentationen in Hinsicht auf Deutschlerner überarbeitet, mir juristische Begriffswelten erschlossen etc.
Das geht aber alles nur über Eigeninitiative. Mit Ausnahme einiger DaFler, die einen ähnlichen Weg gegangen sind, verfügt niemand über dieses Wissen. Ich kenne zumindest keine Institution, die Dir dieses Wissen vermitteln könnte.
Deutsch für Fußballer habe ich nicht gemacht, hier aber ein Link: Man muss die Marktlücken finden.
Deutsch für Mediziner oder Pflegekräfte bin ich nur halbherzig angegangen. Auch hier ein Link: Hier sieht man eine konsequente Herangehensweise.
Für den Anfang ist es sicher auch sinnvoll, die Angebote im Bereich Business English zu studieren und sich da etwas abzuschauen. Die Veröffentlichungen im Bereich Wirtschaftsdeutsch sind dagegen zum Weinen - sie helfen weder dem Lehrer noch den Schülern.
Ich arbeite fast ausschließlich mit Eigenmaterialien, "normale" Deutschkurse gebe ich nur selten. In den IK, beim GI oder an Klitschen verdient man nichts. Die einzige Möglichkeit ist es, die eigenen Dienste direkt bei Firmen oder Institutionen anzubieten. Um Durststrecken zu überbrücken, ist es v.a. für den Start sinnvoll, sich nicht nur aufs Unterrichten zu beschränken. Lektorats- oder Übersetzungsaufträge können da helfen.
Viel Glück und Erfolg!
-------------------------------------------------------
> hi, ich beende gerade mein Deutsch als
> Fremdsprache Studium und suche nach einen
> interessanten Job, wollte dich daher fragen, wo
> man eine solche "Spezialisierung" bekommt?
> Eigentlich wollte ich schon immer als Deutsch als
> Fremdsprache Lehrerin arbeiten, aber man hört nur
> negative Erfahrungen und Meinungen darüber... ich
> lasse mich trotzdem nicht von diesen abschrecken,
> denn ich mache sehr gerne meine eigenen
> Erfahrungen, aber diese Spezialisierungen, die du
> genannt hast, hören sich interessant an. ;)
> danke!
Hallo Adriana,
freut mich, dass ich nicht abschrecke, sondern Wege aufzeige.
Die Spezialisierungen kann man allerdings nicht oder nicht so einfach "bekommen". Ich habe da keine zusätzlichen Kurse gemacht, mit Ausnahme eines Telefontrainings, das mir allerdings sehr geholfen hat.
Die restlichen Spezialisierungen habe ich mir selbst angeeignet. Statt Literatur zu lesen (mache ich gerne, hilft aber nicht beim Unterrichten), habe ich IT-Handbücher und die zugehörige Sprache studiert, habe mir erlesen und erarbeitet, wie Nicht-Muttersprachler möglichst fehlerfreie und verständliche Mails schreiben können (Baukastensystem, Standardsätze), die Aufgaben in Callcentern nachvollzogen, Schulungen für Präsentationen in Hinsicht auf Deutschlerner überarbeitet, mir juristische Begriffswelten erschlossen etc.
Das geht aber alles nur über Eigeninitiative. Mit Ausnahme einiger DaFler, die einen ähnlichen Weg gegangen sind, verfügt niemand über dieses Wissen. Ich kenne zumindest keine Institution, die Dir dieses Wissen vermitteln könnte.
Deutsch für Fußballer habe ich nicht gemacht, hier aber ein Link: Man muss die Marktlücken finden.
Deutsch für Mediziner oder Pflegekräfte bin ich nur halbherzig angegangen. Auch hier ein Link: Hier sieht man eine konsequente Herangehensweise.
Für den Anfang ist es sicher auch sinnvoll, die Angebote im Bereich Business English zu studieren und sich da etwas abzuschauen. Die Veröffentlichungen im Bereich Wirtschaftsdeutsch sind dagegen zum Weinen - sie helfen weder dem Lehrer noch den Schülern.
Ich arbeite fast ausschließlich mit Eigenmaterialien, "normale" Deutschkurse gebe ich nur selten. In den IK, beim GI oder an Klitschen verdient man nichts. Die einzige Möglichkeit ist es, die eigenen Dienste direkt bei Firmen oder Institutionen anzubieten. Um Durststrecken zu überbrücken, ist es v.a. für den Start sinnvoll, sich nicht nur aufs Unterrichten zu beschränken. Lektorats- oder Übersetzungsaufträge können da helfen.
Viel Glück und Erfolg!
Re: BAMF-Zulassung beantragen
geschrieben von:
Lala Daf
()
Datum: 22. September 2014 12:24
ich nehme gerade an so einer Zusatzquali teil.
Purer Hohn: ich mit meinem DaF-Studium und ca. 15000 Stunden Unterrichtspraxis und Teilnehmer mit Null Erfahrung, Schwierigkeiten im mündlichen Ausdruck, ohne pädagogischen oder philologischen Hintergrund. Kurzum, absolut fachfremde Bewerber werden nach Meinung des BAMF methodisch und didaktisch in der Lage sein, nach 70 Stunden Präsenzunterricht und ein paar Hospitationen Deutsch zu unterrichten.
Wenn Krankenschwestern Deutsch unterrichten, dann könnte ich nach 70 UE Patienten operieren, juristisch beraten, Bilanzen erstellen oder das Land regieren. Wozu führt dieser Dilettantismus?
Ich finde das dreist, absurd und pervers.
Purer Hohn: ich mit meinem DaF-Studium und ca. 15000 Stunden Unterrichtspraxis und Teilnehmer mit Null Erfahrung, Schwierigkeiten im mündlichen Ausdruck, ohne pädagogischen oder philologischen Hintergrund. Kurzum, absolut fachfremde Bewerber werden nach Meinung des BAMF methodisch und didaktisch in der Lage sein, nach 70 Stunden Präsenzunterricht und ein paar Hospitationen Deutsch zu unterrichten.
Wenn Krankenschwestern Deutsch unterrichten, dann könnte ich nach 70 UE Patienten operieren, juristisch beraten, Bilanzen erstellen oder das Land regieren. Wozu führt dieser Dilettantismus?
Ich finde das dreist, absurd und pervers.
Re: BAMF-Zulassung beantragen
geschrieben von:
Georg321
()
Datum: 25. September 2014 18:24
Naja, es sind eben Kurse für Ausländer, was willst du erwarten? Es geht ja nicht um Qualität oder darum, dass die Deutsch lernen oder einen Job bekommen. Die Regierung will nicht, "dass die Ausländer uns die Arbeitsplätze wegnehmen", aber sie will auch nicht dass es so aussieht als ob sie was gegen Ausländer hätte. Also gibt es die Integrationskurse, da wird der Ausländer integriert und danach ist er für den Rest selbst zuständig. Es gibt noch genügend Barrieren, die ihn davon abhalten, gutes Geld zu verdienen, aber für die Öffentlichkeit sieht es so aus, als ob der Staat alles dafür tut, dass die Leute in Deutschland Geld verdienen können.
Integrationskurse sind außerdem eine nette Werbung für die VHSn und für Lokalpolitiker. Hier ein Beispiel: [www.rp-online.de]
Wie süüüüß, dass die TeilnehmerInnen alle so leckeres Essen mitbringen.
Oder hier: [www.rnz.de]
""Seit 2005 bietet die Bundesregierung diese Lehrgänge an, 1,6 Milliarden Euro wurden seitdem investiert und 1,3 Millionen Menschen haben in dieser Zeit den Kurs bestanden", teilte Bürgermeisterstellvertreter Gerhard Leypold den Anwesenden mit. 49 Prozent der Teilnehmer hätten die Abschlussprüfung erfolgreich bestanden und könnten nun in Deutschland Fuß fassen. "Herzlich willkommen in Nußloch, herzlich willkommen in Deutschland", so der Zuspruch von Leypold."
Wahrscheinlich haben 80% der Leute, die durch die Kurse geschleust wurden, beruflich nie Fuß gefasst, aber das wird wissenschaftlich nicht erfasst.
Der Sinn der Kurse ist eben nicht, dass er den TeilnehmerInnen oder den LeiterInnen etwas bringen soll, sondern die Kurse sind eine Marketingstrategie für die tolle Bundesregierung. Natürlich wird da nicht drauf geachtet, welche KursleiterInnen eine Fortbildung brauchen und welche nicht. Hauptsache die VHSn machen Kohle und haben ein tolles Image.
"Ahmad Sajid möchte aber weitermachen, den LKW-Führerschein machen und dann die großen Brummis sicher durch die Straßen lenken."
Wahrscheinlich wird das Arbeitsamt dem Mann sagen, dass es genug LKW-Fahrer gibt und dass er sich mal als Pizzafahrer bewerben soll. So sieht nämlich die schöne Realität aus. Es sei denn, er kann den LKW-Führerschein selbst finanzieren.
Integrationskurse sind außerdem eine nette Werbung für die VHSn und für Lokalpolitiker. Hier ein Beispiel: [www.rp-online.de]
Wie süüüüß, dass die TeilnehmerInnen alle so leckeres Essen mitbringen.
Oder hier: [www.rnz.de]
""Seit 2005 bietet die Bundesregierung diese Lehrgänge an, 1,6 Milliarden Euro wurden seitdem investiert und 1,3 Millionen Menschen haben in dieser Zeit den Kurs bestanden", teilte Bürgermeisterstellvertreter Gerhard Leypold den Anwesenden mit. 49 Prozent der Teilnehmer hätten die Abschlussprüfung erfolgreich bestanden und könnten nun in Deutschland Fuß fassen. "Herzlich willkommen in Nußloch, herzlich willkommen in Deutschland", so der Zuspruch von Leypold."
Wahrscheinlich haben 80% der Leute, die durch die Kurse geschleust wurden, beruflich nie Fuß gefasst, aber das wird wissenschaftlich nicht erfasst.
Der Sinn der Kurse ist eben nicht, dass er den TeilnehmerInnen oder den LeiterInnen etwas bringen soll, sondern die Kurse sind eine Marketingstrategie für die tolle Bundesregierung. Natürlich wird da nicht drauf geachtet, welche KursleiterInnen eine Fortbildung brauchen und welche nicht. Hauptsache die VHSn machen Kohle und haben ein tolles Image.
"Ahmad Sajid möchte aber weitermachen, den LKW-Führerschein machen und dann die großen Brummis sicher durch die Straßen lenken."
Wahrscheinlich wird das Arbeitsamt dem Mann sagen, dass es genug LKW-Fahrer gibt und dass er sich mal als Pizzafahrer bewerben soll. So sieht nämlich die schöne Realität aus. Es sei denn, er kann den LKW-Führerschein selbst finanzieren.
Re: BAMF-Zulassung beantragen
geschrieben von:
Mac
()
Datum: 23. Januar 2020 14:20
Hallo Leute wir befinden uns im Jahr 2020.
was denkt ihr? gibt s noch genügend Arbeit im Bereich Integrationskursen? Ich möchte demnächst BAMF ZQ. (Zusatzqualifikation )absolvieren, damit ich später auch Deutsch unterstrichten kann.
VG
Mac
was denkt ihr? gibt s noch genügend Arbeit im Bereich Integrationskursen? Ich möchte demnächst BAMF ZQ. (Zusatzqualifikation )absolvieren, damit ich später auch Deutsch unterstrichten kann.
VG
Mac
Bitte in den Foren nur auf Deutsch schreiben!
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