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Tipps für einen blutigen Anfänger?
geschrieben von:
MarcelBla
()
Datum: 17. Juni 2014 10:50
Hallo Leute,
ich habe vor kurzem eine unverkürzte Zusatzquali gemacht und habe nun das Zertifikat vom BAMF, sodass ich DaZ-Kurse (Integrationskurse) geben darf.
Davor hatte ich einen Bachelor in deutscher und englischer Sprach- und Literaturwissenschaft absolviert und zwischen den beiden Dingen lagen einige gesundheitlich schwierige Jahre (Depressionen), weshalb ich heute nicht gerade vor Selbstbewusstsein und Zuversicht strotze, aber der Job ist schon einer, den ich machen möchte (als Lehrer an sich bin ich, denke ich, auch durchaus geeignet; nur die ganzen ersten Unsicherheiten und das ganze Drumherum irritieren mich noch).
Eben da mir Bewerbungen schwer fallen und ich noch etwas Schiss vor meinem ersten Kurs habe, habe ich ein wenig herumgesucht (auch, weil es scheinbar gar nicht so einfach ist, Stellenangebote für DaZ zu finden, selbst hier in Berlin). Und so bin ich dankbarerweise auf dieses Forum gestoßen. Allerdings wird mir etwas schwindelig bei vielem, was ich hier lese. Mir war zwar bewusst, dass in dem Bereich nicht viel verdient werden kann; dass man allerdings nicht mal über's Hartz-IV-Niveau kommt und ewig zu bangen hat wegen Krankheit, Sommer, und dem ganzen Kram, mit dem man sich als Selbstständiger herumschlagen muss, das klingt schon alles sehr hart...
Würdet ihr mir von vornherein davon abraten, überhaupt Integrationskurse zu machen? Aber was sonst? Kann ich mit meinen Qualifikationen auch als DaF-Lehrer bewerben? Sieht es da etwas angenehmer aus?
Und falls doch DaZ, wie habt ihr da euren ersten Kurs gemacht? Auf was für ein Honorar habt ihr euch eingelassen? Und habt ihr von vornherein den Unterricht "selbst gebastelt" oder habt ihr euch erstmal an einem Kursbuch (und wenn ja, welches könntet ihr empfehlen?) entlanggehangelt? Ich schätze, bei meinem ersten Kurs hätte ich zu viel Angst, würde ich mich nicht an ein Kursbuch halten, die Zeit nicht richtig zu überschauen und die TN letztendlich nicht gut genug auf ihre Prüfungen vorbereitet zu haben...
Fragen über Fragen... danke, wer bis hier hin gelesen hat; ich wäre für jede Hilfe dankbar :)
Liebe Grüße
Marcel
ich habe vor kurzem eine unverkürzte Zusatzquali gemacht und habe nun das Zertifikat vom BAMF, sodass ich DaZ-Kurse (Integrationskurse) geben darf.
Davor hatte ich einen Bachelor in deutscher und englischer Sprach- und Literaturwissenschaft absolviert und zwischen den beiden Dingen lagen einige gesundheitlich schwierige Jahre (Depressionen), weshalb ich heute nicht gerade vor Selbstbewusstsein und Zuversicht strotze, aber der Job ist schon einer, den ich machen möchte (als Lehrer an sich bin ich, denke ich, auch durchaus geeignet; nur die ganzen ersten Unsicherheiten und das ganze Drumherum irritieren mich noch).
Eben da mir Bewerbungen schwer fallen und ich noch etwas Schiss vor meinem ersten Kurs habe, habe ich ein wenig herumgesucht (auch, weil es scheinbar gar nicht so einfach ist, Stellenangebote für DaZ zu finden, selbst hier in Berlin). Und so bin ich dankbarerweise auf dieses Forum gestoßen. Allerdings wird mir etwas schwindelig bei vielem, was ich hier lese. Mir war zwar bewusst, dass in dem Bereich nicht viel verdient werden kann; dass man allerdings nicht mal über's Hartz-IV-Niveau kommt und ewig zu bangen hat wegen Krankheit, Sommer, und dem ganzen Kram, mit dem man sich als Selbstständiger herumschlagen muss, das klingt schon alles sehr hart...
Würdet ihr mir von vornherein davon abraten, überhaupt Integrationskurse zu machen? Aber was sonst? Kann ich mit meinen Qualifikationen auch als DaF-Lehrer bewerben? Sieht es da etwas angenehmer aus?
Und falls doch DaZ, wie habt ihr da euren ersten Kurs gemacht? Auf was für ein Honorar habt ihr euch eingelassen? Und habt ihr von vornherein den Unterricht "selbst gebastelt" oder habt ihr euch erstmal an einem Kursbuch (und wenn ja, welches könntet ihr empfehlen?) entlanggehangelt? Ich schätze, bei meinem ersten Kurs hätte ich zu viel Angst, würde ich mich nicht an ein Kursbuch halten, die Zeit nicht richtig zu überschauen und die TN letztendlich nicht gut genug auf ihre Prüfungen vorbereitet zu haben...
Fragen über Fragen... danke, wer bis hier hin gelesen hat; ich wäre für jede Hilfe dankbar :)
Liebe Grüße
Marcel
Re: Tipps für einen blutigen Anfänger?
geschrieben von:
Marienkäfer
()
Datum: 17. Juni 2014 15:15
Hallo,
ich habe jehreland DaF unterrichtet und gleichzeitig war ich an Depressionen und Ängsten erkrankt. Dennoch konnte ich sehr gut unterrichten und ich war immer sehr zuverlässig und habe gerade durch meine Tätigkeit die Erkrankung verbessern können. Aber ich habe dann die Freiberuflichkeit aufgegeben, weil man damit erstens nicht überleben kann und gerade als psychisch Kranker nicht weiß, wie die nächsten Jahre werden. So völlig unabgesichert ist das in meinen Augen keine gute Zukunftsaussicht. Ich würde an deiner Stelle keine IK leiten, denn da wirst du nicht angestellt.
Auch in anderen Kursen sieht es oft nicht rosig aus. Es kommt auch darauf an, in welchem Umkreis du dich bewirbst. Vielleicht hast du ja tatsächlich das Glück und findest irgendwo eine Stelle, bei der du fest angestellt bist.
ich habe jehreland DaF unterrichtet und gleichzeitig war ich an Depressionen und Ängsten erkrankt. Dennoch konnte ich sehr gut unterrichten und ich war immer sehr zuverlässig und habe gerade durch meine Tätigkeit die Erkrankung verbessern können. Aber ich habe dann die Freiberuflichkeit aufgegeben, weil man damit erstens nicht überleben kann und gerade als psychisch Kranker nicht weiß, wie die nächsten Jahre werden. So völlig unabgesichert ist das in meinen Augen keine gute Zukunftsaussicht. Ich würde an deiner Stelle keine IK leiten, denn da wirst du nicht angestellt.
Auch in anderen Kursen sieht es oft nicht rosig aus. Es kommt auch darauf an, in welchem Umkreis du dich bewirbst. Vielleicht hast du ja tatsächlich das Glück und findest irgendwo eine Stelle, bei der du fest angestellt bist.
Re: Tipps für einen blutigen Anfänger?
geschrieben von:
Marienkäfer
()
Datum: 17. Juni 2014 15:16
Hallo,
ich habe jahrelang DaF unterrichtet und gleichzeitig war ich an Depressionen und Ängsten erkrankt. Dennoch konnte ich sehr gut unterrichten und ich war immer sehr zuverlässig und habe gerade durch meine Tätigkeit die Erkrankung verbessern können. Aber ich habe dann die Freiberuflichkeit aufgegeben, weil man damit erstens nicht überleben kann und gerade als psychisch Kranker nicht weiß, wie die nächsten Jahre werden. So völlig unabgesichert ist das in meinen Augen keine gute Zukunftsaussicht. Ich würde an deiner Stelle keine IK leiten, denn da wirst du nicht angestellt.
Auch in anderen Kursen sieht es oft nicht rosig aus. Es kommt auch darauf an, in welchem Umkreis du dich bewirbst. Vielleicht hast du ja tatsächlich das Glück und findest irgendwo eine Stelle, bei der du fest angestellt bist.
ich habe jahrelang DaF unterrichtet und gleichzeitig war ich an Depressionen und Ängsten erkrankt. Dennoch konnte ich sehr gut unterrichten und ich war immer sehr zuverlässig und habe gerade durch meine Tätigkeit die Erkrankung verbessern können. Aber ich habe dann die Freiberuflichkeit aufgegeben, weil man damit erstens nicht überleben kann und gerade als psychisch Kranker nicht weiß, wie die nächsten Jahre werden. So völlig unabgesichert ist das in meinen Augen keine gute Zukunftsaussicht. Ich würde an deiner Stelle keine IK leiten, denn da wirst du nicht angestellt.
Auch in anderen Kursen sieht es oft nicht rosig aus. Es kommt auch darauf an, in welchem Umkreis du dich bewirbst. Vielleicht hast du ja tatsächlich das Glück und findest irgendwo eine Stelle, bei der du fest angestellt bist.
Re: Tipps für einen blutigen Anfänger?
geschrieben von:
Joseph Roth
()
Datum: 17. Juni 2014 16:22
Hallo Marcel,
die geringsten Sorgen würde ich mir wegen deiner eigenen fachlichen Qualifikation machen. Die ist sicherlich in Ordnung und es fehlt wohl nur ein wenig Unterrichtserfahrung.
Du darfst aber auch nicht davon ausgehen, dass viel von dir erwartet wird. So lange die Kurse ohne größere Proteste laufen, sind die Träger meistens ja schon zufrieden. Man muss nicht glauben, dass alle Kursleiter der Iks super qualifiziert sind. Besonders in den Großstädten ist das wohl eher die Ausnahme und viele sprechen noch nicht einmal Deutsch ohne Akzent.
Nur um Unterrichtspraxis zu bekommen wäre es vielleicht eine Überlegung wert. Die Frage ist allerdings, ob man unter den üblichen Bedingungen überhaupt professionell arbeiten kann. Außerdem ist ja nicht klar, was du danach machen kannst.
Auch kommen nicht alle Teilnehmer freiwillig und es dürfte oft zu Konflikten kommen.
Die so ziemlich einzige Möglichkeit in diesem Beruf über die Runden zu kommen, sind eigene Firmenkunden. Das dauert aber erst bis man einen eigenen Kundenstamm hat und außerdem muss man sehr gelassen sein, wenn mal ein paar Monate weniger Aufträge reinkommen. So wie ich deinen Beitrag lese, glaube ich aber, dass eine richtige Selbständigkeit für dich nicht ideal ist. Die Festanstellungen sind aber sehr rar und ich weiß nicht, ob es für dich infrage käme noch einmal ein Staatsexamen für Lehramt zu machen.
Noch zu den Lehrwerken: ist es nicht so, dass die vom BAMF vorgegeben sind?
Es kann allerdings sein, dass nur vorgegeben ist, welche Lehrwerke verwendet werden dürfen. Ob man auch ohne Lehrwerk unterrichten kann, ist mir nicht bekannt.
die geringsten Sorgen würde ich mir wegen deiner eigenen fachlichen Qualifikation machen. Die ist sicherlich in Ordnung und es fehlt wohl nur ein wenig Unterrichtserfahrung.
Du darfst aber auch nicht davon ausgehen, dass viel von dir erwartet wird. So lange die Kurse ohne größere Proteste laufen, sind die Träger meistens ja schon zufrieden. Man muss nicht glauben, dass alle Kursleiter der Iks super qualifiziert sind. Besonders in den Großstädten ist das wohl eher die Ausnahme und viele sprechen noch nicht einmal Deutsch ohne Akzent.
Nur um Unterrichtspraxis zu bekommen wäre es vielleicht eine Überlegung wert. Die Frage ist allerdings, ob man unter den üblichen Bedingungen überhaupt professionell arbeiten kann. Außerdem ist ja nicht klar, was du danach machen kannst.
Auch kommen nicht alle Teilnehmer freiwillig und es dürfte oft zu Konflikten kommen.
Die so ziemlich einzige Möglichkeit in diesem Beruf über die Runden zu kommen, sind eigene Firmenkunden. Das dauert aber erst bis man einen eigenen Kundenstamm hat und außerdem muss man sehr gelassen sein, wenn mal ein paar Monate weniger Aufträge reinkommen. So wie ich deinen Beitrag lese, glaube ich aber, dass eine richtige Selbständigkeit für dich nicht ideal ist. Die Festanstellungen sind aber sehr rar und ich weiß nicht, ob es für dich infrage käme noch einmal ein Staatsexamen für Lehramt zu machen.
Noch zu den Lehrwerken: ist es nicht so, dass die vom BAMF vorgegeben sind?
Es kann allerdings sein, dass nur vorgegeben ist, welche Lehrwerke verwendet werden dürfen. Ob man auch ohne Lehrwerk unterrichten kann, ist mir nicht bekannt.
Re: Tipps für einen blutigen Anfänger?
geschrieben von:
Benjamin Kühn
()
Datum: 17. Juni 2014 16:30
Hallo MarcelBla,
mein Tipp: Sammle deine Sporen im Ausland (an einer Uni, NICHT an einem Goethe-Institut und NICHT an einer Privatschule!), da lernst du was fürs Leben und dann kommt die oft benötigte interkulturelle Kompetenz auch von selbst dazu. Nach ein paar Jahren kannst du überlegen, ob zu zurück nach D. willst. Wenn ja, bereite dich darauf vor, dass es nicht einfach wird. Von IKs kann momentan nur dringend abgeraten werden.
Schließe - bevor du weggehst - unbedingt eine Anwartschaft in der Gesetzlichen Krankenkasse ab, sonst musst du nach der Rückkehr in eine auf Dauer sündhaft teure Private Krankenkasse.
Lieben Gruß und viel Erfolg!
Benjamin Kühn
mein Tipp: Sammle deine Sporen im Ausland (an einer Uni, NICHT an einem Goethe-Institut und NICHT an einer Privatschule!), da lernst du was fürs Leben und dann kommt die oft benötigte interkulturelle Kompetenz auch von selbst dazu. Nach ein paar Jahren kannst du überlegen, ob zu zurück nach D. willst. Wenn ja, bereite dich darauf vor, dass es nicht einfach wird. Von IKs kann momentan nur dringend abgeraten werden.
Schließe - bevor du weggehst - unbedingt eine Anwartschaft in der Gesetzlichen Krankenkasse ab, sonst musst du nach der Rückkehr in eine auf Dauer sündhaft teure Private Krankenkasse.
Lieben Gruß und viel Erfolg!
Benjamin Kühn
Re: Tipps für einen blutigen Anfänger?
geschrieben von:
Credentia
()
Datum: 17. Juni 2014 23:14
Ich würde von IK abraten. Was man da verdient, ist zum Leben zu wenig und zum Sterben zuviel!
Auch außerhalb der Ik-Kurse sieht es im DaF-Bereich nicht besser aus - es sei denn, man findet eine gut bezahlte Stelle an einer Uni im Ausland, wo man fest angestellt ist.
Lass es!
Auch außerhalb der Ik-Kurse sieht es im DaF-Bereich nicht besser aus - es sei denn, man findet eine gut bezahlte Stelle an einer Uni im Ausland, wo man fest angestellt ist.
Lass es!
Re: Tipps für einen blutigen Anfänger?
geschrieben von:
MarcelBla
()
Datum: 18. Juni 2014 10:32
Heya, vielen Dank euch beiden für eure Antworten!
@ Marienkäfer: Ja, gesundheitlich denke ich schon, dass ich das jetzt hinbekomme (nur die Ängste im Vorfeld sind etwas zermürbend ;) ). Darf ich fragen, in welchen Beruf du dann gewechselt bist? Etwas anderes, wo deine Qualifikation in Richtung Sprache von Vorteil war, oder etwas völlig anderes?
@ Joseph: Hehe, danke. Gut zu hören, dass deren Erwartungen nicht allzu hoch sein können; das nimmt doch etwas den Druck. Ich höre immer nur von ständigen Evaluierungen o.Ä. ...
Staatsexamen wäre für mich zu weit entfernt; ich müsste ja, bevor ich ins Referendariat dürfte, erst noch einen Master of Education machen und das dauert und kostet und da wird das JobCenter wohl kaum mitspielen...
Im Grunde sind es schon die Integrationskurse, die ich - rein von der Sache her - gerne machen wollte; natürlich nur dann, wenn die Leute vor mir auch tatsächlich bereit und willig sind, die Sprache zu lernen ;)
Wie wäre es denn mit DaF-Kursen? Kann ich die mit meiner geringen Qualifikation auch geben oder gäbe es da zu viel besser qualifizierte Konkurrenz? Und verdient man da überhaupt mehr?
Es gibt eine Menge vom BAMF vorgegebene Lehrwerke; aber soweit ich weiß, bedeutet das lediglich, dass man keine anderen (hauptsächlich) verwenden darf. Ich wüsste nicht, dass es Pflicht wäre, ein Lehrwerk zu verwenden (zumindest hat man uns das in der Zusatzqualifizierung so nicht gesagt). Meine Frage war auch eher, ob andere Lehrkräfte hier auch geradezu eine Lehrwerksseite nach der anderen abrackern (ist natürlich angenehm, weil man nicht ewig zuhause selbst Unterrichtsmaterial vorbereiten muss in einer Zeit, die einem nicht einmal bezahlt wird)? Aber das dürfte auf Dauer ziemlich trockener Unterricht werden, hm?
@ Marienkäfer: Ja, gesundheitlich denke ich schon, dass ich das jetzt hinbekomme (nur die Ängste im Vorfeld sind etwas zermürbend ;) ). Darf ich fragen, in welchen Beruf du dann gewechselt bist? Etwas anderes, wo deine Qualifikation in Richtung Sprache von Vorteil war, oder etwas völlig anderes?
@ Joseph: Hehe, danke. Gut zu hören, dass deren Erwartungen nicht allzu hoch sein können; das nimmt doch etwas den Druck. Ich höre immer nur von ständigen Evaluierungen o.Ä. ...
Staatsexamen wäre für mich zu weit entfernt; ich müsste ja, bevor ich ins Referendariat dürfte, erst noch einen Master of Education machen und das dauert und kostet und da wird das JobCenter wohl kaum mitspielen...
Im Grunde sind es schon die Integrationskurse, die ich - rein von der Sache her - gerne machen wollte; natürlich nur dann, wenn die Leute vor mir auch tatsächlich bereit und willig sind, die Sprache zu lernen ;)
Wie wäre es denn mit DaF-Kursen? Kann ich die mit meiner geringen Qualifikation auch geben oder gäbe es da zu viel besser qualifizierte Konkurrenz? Und verdient man da überhaupt mehr?
Es gibt eine Menge vom BAMF vorgegebene Lehrwerke; aber soweit ich weiß, bedeutet das lediglich, dass man keine anderen (hauptsächlich) verwenden darf. Ich wüsste nicht, dass es Pflicht wäre, ein Lehrwerk zu verwenden (zumindest hat man uns das in der Zusatzqualifizierung so nicht gesagt). Meine Frage war auch eher, ob andere Lehrkräfte hier auch geradezu eine Lehrwerksseite nach der anderen abrackern (ist natürlich angenehm, weil man nicht ewig zuhause selbst Unterrichtsmaterial vorbereiten muss in einer Zeit, die einem nicht einmal bezahlt wird)? Aber das dürfte auf Dauer ziemlich trockener Unterricht werden, hm?
Re: Tipps für einen blutigen Anfänger?
geschrieben von:
MarcelBla
()
Datum: 18. Juni 2014 13:20
@ Benjamin: Huch, deinen Beitrag hatte ich zuvor ganz übersehen, sorry.
Erstmal auch dir vielen Dank für deine Tipps!
Hmm, klingt ein wenig, als würdest du mich für rund 20 halten, ich bin allerdings nun leider schon 31; habe wie gesagt einige Jahre "verloren"...
Wüsste nicht, wie ich jetzt noch im Ausland studieren gehen könnte; kostet ja sicher alles...
Interkulturelle Kompetenz habe ich - denke ich - schon ganz ordentliche. Ich habe ein halbes Jahr auf den Philippinen verbracht, habe ehrenamtlich hier in Berlin mit Vietnamesen und Koreanern gearbeitet (kleiner dilettantischer "Deutsch-Kurs") und habe generell sind unter meinen Freunden hier mehr Migraten als Deutsche, fällt mir gerade so auf ^^
Heieiei, wenn ich eines auf der Welt hasse, dann sind es diese ganzen lebensorganisatorischen Dinge wie Versicherungen, Steuern, etc. mit denen man wohl als Selbständiger am allermeisten zu tun hat -_-
Was genau bedeutet diese "Anwartschaft"? So eine Art "Haltet mir einen Platz frei, ich komme bald wieder!"?
Und letztlich noch eine Frage an diejenigen, die trotz der miesen Umstände IKs geben (oder tut das hier absolut niemand mehr?):
Da mir einfach noch jegliche Unterrichtserfahrung fehlt und ich auch erstmal langsam reinkommen und Selbstvertrauen sammeln muss, bevor ich an irgendetwas wie richtige Selbständigkeit denken kann, fürchte ich nämlich, dass es zunächst doch erstmal ein IK für mich werden wird.
Wenn man dort aber so wenig verdient, dass man noch vom JobCenter aufstocken lassen muss, lassen die einen dann wenigstens in Ruhe oder machen die ständig Druck, dass man mehr Stunden machen oder sich etwas anderes suchen soll, damit man aus der Hilfsbedürftigkeit herauskommt? Denn ich kann wohl noch ein, zwei Jahre mit miesem Einkommen leben, aber dieser ewige Druck von oben ist schon erniedrigend...
Erstmal auch dir vielen Dank für deine Tipps!
Hmm, klingt ein wenig, als würdest du mich für rund 20 halten, ich bin allerdings nun leider schon 31; habe wie gesagt einige Jahre "verloren"...
Wüsste nicht, wie ich jetzt noch im Ausland studieren gehen könnte; kostet ja sicher alles...
Interkulturelle Kompetenz habe ich - denke ich - schon ganz ordentliche. Ich habe ein halbes Jahr auf den Philippinen verbracht, habe ehrenamtlich hier in Berlin mit Vietnamesen und Koreanern gearbeitet (kleiner dilettantischer "Deutsch-Kurs") und habe generell sind unter meinen Freunden hier mehr Migraten als Deutsche, fällt mir gerade so auf ^^
Heieiei, wenn ich eines auf der Welt hasse, dann sind es diese ganzen lebensorganisatorischen Dinge wie Versicherungen, Steuern, etc. mit denen man wohl als Selbständiger am allermeisten zu tun hat -_-
Was genau bedeutet diese "Anwartschaft"? So eine Art "Haltet mir einen Platz frei, ich komme bald wieder!"?
Und letztlich noch eine Frage an diejenigen, die trotz der miesen Umstände IKs geben (oder tut das hier absolut niemand mehr?):
Da mir einfach noch jegliche Unterrichtserfahrung fehlt und ich auch erstmal langsam reinkommen und Selbstvertrauen sammeln muss, bevor ich an irgendetwas wie richtige Selbständigkeit denken kann, fürchte ich nämlich, dass es zunächst doch erstmal ein IK für mich werden wird.
Wenn man dort aber so wenig verdient, dass man noch vom JobCenter aufstocken lassen muss, lassen die einen dann wenigstens in Ruhe oder machen die ständig Druck, dass man mehr Stunden machen oder sich etwas anderes suchen soll, damit man aus der Hilfsbedürftigkeit herauskommt? Denn ich kann wohl noch ein, zwei Jahre mit miesem Einkommen leben, aber dieser ewige Druck von oben ist schon erniedrigend...
Re: Tipps für einen blutigen Anfänger?
geschrieben von:
Georg321
()
Datum: 18. Juni 2014 15:01
Zitat
Wenn man dort aber so wenig verdient, dass man noch vom JobCenter aufstocken lassen muss, lassen die einen dann wenigstens in Ruhe oder machen die ständig Druck, dass man mehr Stunden machen oder sich etwas anderes suchen soll, damit man aus der Hilfsbedürftigkeit herauskommt? Denn ich kann wohl noch ein, zwei Jahre mit miesem Einkommen leben, aber dieser ewige Druck von oben ist schon erniedrigend...
Eigentlich bist du nach dem SGB II dazu verpflichtet, alles zu tun, um dich aus deiner Notlage zu befreien, steht so im Gesetz. Heinrich Alt, der Vorstitzende der Bundesagentur für Arbeit, sagt jedes Jahr aufs Neue, dass man den Selbstständigen das ALG II befristen sollte, weil ALG II nicht dazu da ist, unrentable Geschäftsideen zu unterstützen. Integrationskurse sind im Grunde ein Job für Hausfrauen, die einen reichen Ehemann haben und nicht für das Geld arbeiten, sondern aus ehrenamtlichem Engagement. Wenn du nichts Besseres hast, dann sind Integrationskurse besser als arbeitslos zu sein, aber sie können nur eine Übergangslösung sein. Man hat Zeit, um sich zu orientieren, selbstsicherer zu werden, aber leider sind die Kurse nichts für längerfristig.
In den Niederlanden werden übrigens Deutschlehrer gesucht, guck mal hier: [www.deutsch-als-fremdsprache.de]
Re: Tipps für einen blutigen Anfänger?
geschrieben von:
Benjamin Kühn
()
Datum: 18. Juni 2014 15:03
Hallo MarcelBla,
du sollst im Ausland als Deutschlehrer anheuern, nicht studieren!!!
Anwartschaft:
Guckst du hier!
Klaro?
LG!
Benjamin Kühn
du sollst im Ausland als Deutschlehrer anheuern, nicht studieren!!!
Anwartschaft:
Guckst du hier!
Klaro?
LG!
Benjamin Kühn
Re: Tipps für einen blutigen Anfänger?
geschrieben von:
Erwin Denzler
()
Datum: 19. Juni 2014 14:21
MarcelBla schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wenn man dort aber so wenig verdient, dass man
> noch vom JobCenter aufstocken lassen muss, lassen
> die einen dann wenigstens in Ruhe oder machen die
> ständig Druck, dass man mehr Stunden machen oder
> sich etwas anderes suchen soll, damit man aus der
> Hilfsbedürftigkeit herauskommt?
Ja, es kann verlangt werden. Siehe dazu in § 2 SGB II:
Es reicht also nicht, "irgendetwas" zu arbeiten, sondern man muss solange suchen, bis man kein oder möglichst wenig AlG II mehr benötigt.
Nach der Musterrechnung der GEW
[www.gew.de] (S. 2)
kommt man bei Vollzeit (25 UE/W. und ständigen Aufträgen) mit dem BAMF-Mindesthonoar von 20 Euro auf 990 Euro netto, was wegen der Freibeträge schon beim Alleinstehenden oft noch Hartz IV ergibt.
Eine ungelernte Hilfskraft in der Gebäudereinigung kommt aber wegen Mindestlohn dort auf 1580 brutto bei Vollzeit, ergibt etwa 1.138 Euro netto. Deshalb kann es durchaus sein, dass das Jobcenter dir Stellen anbieten kann, bei denen die Hilfebedürftigkeit entfällt oder weniger wird. Putzen ist eben lukrativer als Deutschunterricht.
E.D.
-------------------------------------------------------
> Wenn man dort aber so wenig verdient, dass man
> noch vom JobCenter aufstocken lassen muss, lassen
> die einen dann wenigstens in Ruhe oder machen die
> ständig Druck, dass man mehr Stunden machen oder
> sich etwas anderes suchen soll, damit man aus der
> Hilfsbedürftigkeit herauskommt?
Ja, es kann verlangt werden. Siehe dazu in § 2 SGB II:
Zitat
Erwerbsfähige Leistungsberechtigte und die mit ihnen in einer Bedarfsgemeinschaft lebenden Personen müssen alle Möglichkeiten zur Beendigung oder Verringerung ihrer Hilfebedürftigkeit ausschöpfen.
Es reicht also nicht, "irgendetwas" zu arbeiten, sondern man muss solange suchen, bis man kein oder möglichst wenig AlG II mehr benötigt.
Nach der Musterrechnung der GEW
[www.gew.de] (S. 2)
kommt man bei Vollzeit (25 UE/W. und ständigen Aufträgen) mit dem BAMF-Mindesthonoar von 20 Euro auf 990 Euro netto, was wegen der Freibeträge schon beim Alleinstehenden oft noch Hartz IV ergibt.
Eine ungelernte Hilfskraft in der Gebäudereinigung kommt aber wegen Mindestlohn dort auf 1580 brutto bei Vollzeit, ergibt etwa 1.138 Euro netto. Deshalb kann es durchaus sein, dass das Jobcenter dir Stellen anbieten kann, bei denen die Hilfebedürftigkeit entfällt oder weniger wird. Putzen ist eben lukrativer als Deutschunterricht.
E.D.
Re: Tipps für einen blutigen Anfänger?
geschrieben von:
MarcelBla
()
Datum: 19. Juni 2014 17:46
@ Benjamin: Aaah, ok. Hmmm, ja, sollte ich wohl als Option in Betracht ziehen...
@ alle: Oh Mann, wenn der Staat nicht dafür sorgt, dass für die Gesellschaft wichtige Aufgaben ordentlich entlohnt werden, soll er wenigstens nicht (in Form des JobCenters) meckern und Druck machen. Aber ok, um Politik soll es hier nicht gehen...
Ihr scheint also alle keine IKs zu geben. Darf ich fragen, was die meisten hier dann so machen? Selbständiger Deutsch-Lehrer für Privat-Firmen und Ähnliches? Was gibt es noch für Möglichkeiten, mit denen man halbwegs über die Runden kommt?
@ alle: Oh Mann, wenn der Staat nicht dafür sorgt, dass für die Gesellschaft wichtige Aufgaben ordentlich entlohnt werden, soll er wenigstens nicht (in Form des JobCenters) meckern und Druck machen. Aber ok, um Politik soll es hier nicht gehen...
Ihr scheint also alle keine IKs zu geben. Darf ich fragen, was die meisten hier dann so machen? Selbständiger Deutsch-Lehrer für Privat-Firmen und Ähnliches? Was gibt es noch für Möglichkeiten, mit denen man halbwegs über die Runden kommt?
Re: Tipps für einen blutigen Anfänger?
geschrieben von:
Georg321
()
Datum: 19. Juni 2014 18:25
Zitat
Ihr scheint also alle keine IKs zu geben. Darf ich fragen, was die meisten hier dann so machen? Selbständiger Deutsch-Lehrer für Privat-Firmen und Ähnliches? Was gibt es noch für Möglichkeiten, mit denen man halbwegs über die Runden kommt?
Tja, in Deutschland arbeiten ca. 23 % der Beschäftigten im Niedriglohnsektor. Wenn man nicht sowieso im gemachten Nest sitzt wird es schwierig, in die "Sichere Beschäftigten-Zone" (SBZ) aufzusteigen. Studien zeigen deutlich, dass die Armut sich zunehmend verfestigt, Aufstiegschancen also immer geringer werden. Deutschland entwickelt sich zu einer "prekären Vollerwerbsgesellschaft", wie der Soziologe Klaus Dörre schreibt.
Manche versuchen, an Schulen anzuheuern, ist aber nicht so einfach. Berlin sucht angeblich "verzweifelt" nach Deutschlehrern und gerade DaZ-Erfahrungen werden eigentlich an den Schulen gebraucht. Leider ist das Schulsystem genau so marode wie das Weiterbildungssystem. Grundsätzlich würde ich den Weg ins Ausland empfehlen.
Re: Tipps für einen blutigen Anfänger?
geschrieben von:
MarcelBla
()
Datum: 26. Juni 2014 10:53
@ Benjamin Kühn: Warum eigentlich "an einer Uni, NICHT an einem Goethe-Institut und NICHT an einer Privatschule!"? Ist die Bezahlung dort besser oder sind die Kurse doof, oder ...?
@ all: Was man so im Ausland machen könnte (und wohl auch das meiste in Deutschland, abgesehen von IKs), wäre ja eher DaF als DaZ. Würden mein Sprach-Bachelor und das DaZ-BAMF-Zertifikat überhaupt als Qualifikation ausreichen, um als DaF-Lehrer arbeiten zu können, oder muss man dafür was anderes vorzuweisen haben? So ein Teacher Training oder so was?
@ all: Was man so im Ausland machen könnte (und wohl auch das meiste in Deutschland, abgesehen von IKs), wäre ja eher DaF als DaZ. Würden mein Sprach-Bachelor und das DaZ-BAMF-Zertifikat überhaupt als Qualifikation ausreichen, um als DaF-Lehrer arbeiten zu können, oder muss man dafür was anderes vorzuweisen haben? So ein Teacher Training oder so was?
Re: Tipps für einen blutigen Anfänger?
geschrieben von:
MarcelBla
()
Datum: 08. Juli 2014 14:18
Will nicht nerven, aber die letzte Frage wäre mir schon noch wichtig; könnte mir die jemand beantworten? :)
Re: Tipps für einen blutigen Anfänger?
geschrieben von:
mmtea
()
Datum: 08. Juli 2014 15:29
Lieber Marcel,
probier es doch einfach aus, sieh dir die Stellenangebote durch und bewirb dich. In der Regel solltest du schon ein bisschen Praxiserfahrung haben, nur Abschlüsse oder Zertifikate reichen vielleicht momentan noch nicht aus.
Vielleicht gibt es doch ein Land, das dich besonders interessiert, schau einfach mal auf der Seite der Uni Mainz nach DaF-Praktika nach
[www.daf.uni-mainz.de]
und schau mal in den Lektoratsbeschreibungen nach, was konkret unterrichtet wird. Oft wird ja sogar genannt, mit welchem Lehrbuch gearbeitet wird (falls ein Lehrwerk benutzt wird). Vielleicht findest du dort eine Praktikumsmöglichkeit, klingt doch einiges ganz interessant. Wenn du dann feststellst, dass dir Unterrichten Spaß macht, kannst du dich zum Beispiel auf DAAD-Sprachassistenzen bewerben oder nach noch mehr Erfahrung auf ein DAAD-Lektorat.
Ich würde dir - wie die anderen zuvor auch- davon abraten, dieser Tätigkeit innerhalb von Deutschland nachzugehen, weil es nur ganz wenige Anstellungen in diesem Bereich gibt und alles über Honorarlehrkräfte läuft.
mmtea
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.07.14 13:01.
probier es doch einfach aus, sieh dir die Stellenangebote durch und bewirb dich. In der Regel solltest du schon ein bisschen Praxiserfahrung haben, nur Abschlüsse oder Zertifikate reichen vielleicht momentan noch nicht aus.
Vielleicht gibt es doch ein Land, das dich besonders interessiert, schau einfach mal auf der Seite der Uni Mainz nach DaF-Praktika nach
[www.daf.uni-mainz.de]
und schau mal in den Lektoratsbeschreibungen nach, was konkret unterrichtet wird. Oft wird ja sogar genannt, mit welchem Lehrbuch gearbeitet wird (falls ein Lehrwerk benutzt wird). Vielleicht findest du dort eine Praktikumsmöglichkeit, klingt doch einiges ganz interessant. Wenn du dann feststellst, dass dir Unterrichten Spaß macht, kannst du dich zum Beispiel auf DAAD-Sprachassistenzen bewerben oder nach noch mehr Erfahrung auf ein DAAD-Lektorat.
Ich würde dir - wie die anderen zuvor auch- davon abraten, dieser Tätigkeit innerhalb von Deutschland nachzugehen, weil es nur ganz wenige Anstellungen in diesem Bereich gibt und alles über Honorarlehrkräfte läuft.
mmtea
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.07.14 13:01.
Re: Tipps für einen blutigen Anfänger?
geschrieben von:
Redeker, Bangkok
()
Datum: 10. Juli 2014 05:29
Guten Morgen MarcelBla,
Ihre Frage ist zu allgemein. Wollen Sie im europäischen Ausland an einer staatlichen Schule arbeiten?
Schauen Sie sich die Anforderungsprofile in den Stellenanzeigen an.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Redeker
Zitat
Sie fragen:
Würden mein Sprach-Bachelor und das DaZ-BAMF-Zertifikat überhaupt als Qualifikation ausreichen, um als DaF-Lehrer arbeiten zu können, oder muss man dafür was anderes vorzuweisen haben? So ein Teacher Training oder so was?
Ihre Frage ist zu allgemein. Wollen Sie im europäischen Ausland an einer staatlichen Schule arbeiten?
Schauen Sie sich die Anforderungsprofile in den Stellenanzeigen an.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Redeker
Re: Tipps für einen blutigen Anfänger?
geschrieben von:
MarcelBla
()
Datum: 14. Juli 2014 21:00
Hallo Michael,
nun, ich schätze, meine schwammige Frage liegt daran, dass ich momentan absolut nicht weiß, was ich will bzw. vorhabe. Bis vor kurzem hatte ich noch vor, Integrationskurse zu unterrichten, aber nachdem ich dieses Forum durchforstet hatte, ist mir da doch ein wenig die Lust dran vergangen. Und nun schaue ich eben ganz generell nach Alternativen und frage mich, ob ich mit meinen Qualifikatiönchen überhaupt etwas anderes tun kann bzw. bei einer Bewerbung Chancen hätte. Ob das nun DaF-Kurse im In- oder Ausland, an einer Uni, einem Kulturverein oder einer privaten Sprachschule wären - da wäre ich jetzt prinzipiell erst einmal für alles offen.
Die Anforderungsprofile in den Stellenanzeigen hier im Forum scheinen von den geforderten Qualifikationen her nicht allzu anspruchsvoll zu sein (mal abgesehen vom typischen Problem, dass natürlich alle erwarten, dass man schon Berufserfahrung hat und man sich fragt, wo man diese Erfahrung sammeln soll, wenn sie überall bereits vorausgesetzt wird ;) ).
Ich schätze, am meisten interessiert mich, ob das DaZ-Zertifikat vom BAMF auch bei DaF-Einrichtungen anerkannt wird oder ob das wirklich nur taugt, um sich für Integrationskurse zu bewerben.
Freundliche Grüße nach Bangkok
Marcel
nun, ich schätze, meine schwammige Frage liegt daran, dass ich momentan absolut nicht weiß, was ich will bzw. vorhabe. Bis vor kurzem hatte ich noch vor, Integrationskurse zu unterrichten, aber nachdem ich dieses Forum durchforstet hatte, ist mir da doch ein wenig die Lust dran vergangen. Und nun schaue ich eben ganz generell nach Alternativen und frage mich, ob ich mit meinen Qualifikatiönchen überhaupt etwas anderes tun kann bzw. bei einer Bewerbung Chancen hätte. Ob das nun DaF-Kurse im In- oder Ausland, an einer Uni, einem Kulturverein oder einer privaten Sprachschule wären - da wäre ich jetzt prinzipiell erst einmal für alles offen.
Die Anforderungsprofile in den Stellenanzeigen hier im Forum scheinen von den geforderten Qualifikationen her nicht allzu anspruchsvoll zu sein (mal abgesehen vom typischen Problem, dass natürlich alle erwarten, dass man schon Berufserfahrung hat und man sich fragt, wo man diese Erfahrung sammeln soll, wenn sie überall bereits vorausgesetzt wird ;) ).
Ich schätze, am meisten interessiert mich, ob das DaZ-Zertifikat vom BAMF auch bei DaF-Einrichtungen anerkannt wird oder ob das wirklich nur taugt, um sich für Integrationskurse zu bewerben.
Freundliche Grüße nach Bangkok
Marcel
Re: Tipps für einen blutigen Anfänger?
geschrieben von:
Georg321
()
Datum: 15. Juli 2014 13:23
Hi Marcel,
mein Tipp: geh nach Holland, da werden Deutschlehrer gesucht. Die Ausbildung ist besser, die Schulen sind wesentlich besser, das ganze Schulsystem ist besser.
In Deutschland kann man das Weiterbildungssystem komplett vergessen (außer für Leute, die schon gut im Job sind, gut verdienen und sich weiterbilden wollen, aber nicht für Leute, die neu irgendwo reinkommen wollen.) Das BAMF-Zertifikat ist nur gut für Integrationskurse, aber wenn du an einer Schule dauerhaft DaZ unterrichten willst brauchst du Germanistik im Master of Education und da ein paar Scheine im Bereich DaZ. Es ist völlig egal, was die Schüler brauchen, das ganze System zielt darauf ab, Menschen wegen fehlender Zertifikate aus dem Berufsleben raus zu halten! Es geht nicht um Integration ins Berufsleben, sondern um Exklusion, also um die Abschottung. Das gilt auch für die Integrationskurse, die bringen keinen Menschen beruflich weiter, weil sie ein "Abschluss ohne Anschluss" sind. Gerade bei Hauptschülern, von denen viele DaZ bräuchten, ist eine Förderung in dem Bereich gar nicht vorgesehen, weil man sie lieber als Hartz IV-Arbeitssklaven verwenden will und weil solche Kinder den Kindern aus besserem, deutschem Elternhaus auch keine Konkurrenz bereiten sollen. Bildung dient in Deutschland dazu, sozial auszuselektieren, wer die gut bezahlten Jobs kriegen soll, und Ausländer gehören einfach nicht zu dieser Gruppe. Der Staat will DaZ nicht wirklich fördern, weil kein Interesse daran besteht, ausländische Kinder oder Erwachsene konkurrenzfähig mit den Deutschen zu machen.
Das gilt auch für Menschen aus der "Unterschicht", auch die sollen bitte unten bleiben, ein sozialer Aufstieg ist für die gar nicht erwünscht. Das Bildungssystem ist genau die Instanz, die diese soziale Selektion umsetzt und vermeintliche Chancengleichheit gewährt.
mein Tipp: geh nach Holland, da werden Deutschlehrer gesucht. Die Ausbildung ist besser, die Schulen sind wesentlich besser, das ganze Schulsystem ist besser.
In Deutschland kann man das Weiterbildungssystem komplett vergessen (außer für Leute, die schon gut im Job sind, gut verdienen und sich weiterbilden wollen, aber nicht für Leute, die neu irgendwo reinkommen wollen.) Das BAMF-Zertifikat ist nur gut für Integrationskurse, aber wenn du an einer Schule dauerhaft DaZ unterrichten willst brauchst du Germanistik im Master of Education und da ein paar Scheine im Bereich DaZ. Es ist völlig egal, was die Schüler brauchen, das ganze System zielt darauf ab, Menschen wegen fehlender Zertifikate aus dem Berufsleben raus zu halten! Es geht nicht um Integration ins Berufsleben, sondern um Exklusion, also um die Abschottung. Das gilt auch für die Integrationskurse, die bringen keinen Menschen beruflich weiter, weil sie ein "Abschluss ohne Anschluss" sind. Gerade bei Hauptschülern, von denen viele DaZ bräuchten, ist eine Förderung in dem Bereich gar nicht vorgesehen, weil man sie lieber als Hartz IV-Arbeitssklaven verwenden will und weil solche Kinder den Kindern aus besserem, deutschem Elternhaus auch keine Konkurrenz bereiten sollen. Bildung dient in Deutschland dazu, sozial auszuselektieren, wer die gut bezahlten Jobs kriegen soll, und Ausländer gehören einfach nicht zu dieser Gruppe. Der Staat will DaZ nicht wirklich fördern, weil kein Interesse daran besteht, ausländische Kinder oder Erwachsene konkurrenzfähig mit den Deutschen zu machen.
Das gilt auch für Menschen aus der "Unterschicht", auch die sollen bitte unten bleiben, ein sozialer Aufstieg ist für die gar nicht erwünscht. Das Bildungssystem ist genau die Instanz, die diese soziale Selektion umsetzt und vermeintliche Chancengleichheit gewährt.
Re: Tipps für einen blutigen Anfänger?
geschrieben von:
MarcelBla
()
Datum: 15. Juli 2014 16:28
Hi Georg,
hach ja, deine Sicht der deutschen Bildungs-, Wirtschafts- und Sozialpolitik deckt sich leider mit der meinen...
Aber selbst mit Abitur und einem abgeschlossenen Studium (auch wenn's nur ein Bachelor ist) habe ich das Gefühl, aus diesem Sumpf nicht mehr irgendwohin gelangen zu können, wo man genug verdient, um davon (ohne Aufgestocke) leben zu können... -_-
Und du meinst DaF in Holland, nehme ich an? Denen werden meine Qualifikatiönchen dann aber auch nicht reichen, oder?
hach ja, deine Sicht der deutschen Bildungs-, Wirtschafts- und Sozialpolitik deckt sich leider mit der meinen...
Aber selbst mit Abitur und einem abgeschlossenen Studium (auch wenn's nur ein Bachelor ist) habe ich das Gefühl, aus diesem Sumpf nicht mehr irgendwohin gelangen zu können, wo man genug verdient, um davon (ohne Aufgestocke) leben zu können... -_-
Und du meinst DaF in Holland, nehme ich an? Denen werden meine Qualifikatiönchen dann aber auch nicht reichen, oder?
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