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Asylbewerberdeutschkurse in Sachsen
geschrieben von:
FransDaF
()
Datum: 14. Mai 2015 02:32
Im Netz findet man dies:
[mopo24.de]
Demnach steht das kurz bevor. Allerdings hat im Sachsenspiegel (TV_Regionalmagazin) so vor ca. zwei Wochen der sächs. Innenminister gesagt, dass diese Kurse ab 2016 stattfinden und die Finanzierung für drei Jahre beschlossen ist, und dass die VHSen den Auftrag haben. (leider ist das schon aus der Mediathek raus)
Hat jemand Ahnung davon? Schon mehr gehört? Wenn man nach der Integrationsministerin geht, dann startet das schon in fünf Wochen oder so. Na gut, auch August ist noch Sommer, aber irgendwo müsste es doch auch Stellenausschreibungen geben. Weiß jemand: Spielt der Qualitätsgedanke überhaupt eine Rolle und man will echte DaFZler zu annehmbaren Konditionen? Oder sollen den Unterricht weiterhin die Ehrenamtlichen mit dem guten Herz machen, weil Deutschunterricht ja jeder kann und sowieso keine Arbeit ist?
Machen andere Bundesländer solches auch? Vielleicht gar im Norden??? Man, ich würde viel lieber endlich mal in Deutschland bleiben statt wieder ins Ausland zu gehen. Aber Dumping sehe ich auch nicht ein ... Inzwischen liest man ja ziemlich oft, dass driiiingend IK-Dozenten gesucht werden. Anscheinend finden sich endlich immer weniger für die Taschengeldarbeit. Da tut sich doch nicht etwa etwas auf unserem Markt?
[mopo24.de]
Demnach steht das kurz bevor. Allerdings hat im Sachsenspiegel (TV_Regionalmagazin) so vor ca. zwei Wochen der sächs. Innenminister gesagt, dass diese Kurse ab 2016 stattfinden und die Finanzierung für drei Jahre beschlossen ist, und dass die VHSen den Auftrag haben. (leider ist das schon aus der Mediathek raus)
Hat jemand Ahnung davon? Schon mehr gehört? Wenn man nach der Integrationsministerin geht, dann startet das schon in fünf Wochen oder so. Na gut, auch August ist noch Sommer, aber irgendwo müsste es doch auch Stellenausschreibungen geben. Weiß jemand: Spielt der Qualitätsgedanke überhaupt eine Rolle und man will echte DaFZler zu annehmbaren Konditionen? Oder sollen den Unterricht weiterhin die Ehrenamtlichen mit dem guten Herz machen, weil Deutschunterricht ja jeder kann und sowieso keine Arbeit ist?
Machen andere Bundesländer solches auch? Vielleicht gar im Norden??? Man, ich würde viel lieber endlich mal in Deutschland bleiben statt wieder ins Ausland zu gehen. Aber Dumping sehe ich auch nicht ein ... Inzwischen liest man ja ziemlich oft, dass driiiingend IK-Dozenten gesucht werden. Anscheinend finden sich endlich immer weniger für die Taschengeldarbeit. Da tut sich doch nicht etwa etwas auf unserem Markt?
Re: Asylbewerberdeutschkurse in Sachsen
geschrieben von:
springfall
()
Datum: 22. Juni 2015 17:07
Hallo,
auch wenn es schon etwas her ist:
Bei größeren Institutionen (wie den Erstaufnahmeeinrichtungen) oder großen Wohnheimen ist es heute oft so, dass der Sprachunterricht unter "Sozialbetreuung" läuft. Mir wurde in Eisenberg (Erstaufnahmeeinrichtung Thüringen) ein Arbeitsvertrag angeboten. Nun bin ich Sozialbetreuerin in einem Wohnheim in Sachsen. Ich bin nun natürlich nicht in erster Linie Deutschlehrerin (das Interesse ist auch sehr gering), sondern mache eher für die wenigen Interessierten die Überbrückung, bis Integrationskurse oder die Deutschkurse für Asylbewerber beginnen. Der Rest ist Sozialarbeit.
An der hiesigen VHS laufen selten (da kommunal finanziert) Deutschkurse für Asylbewerber, auf Anfrage auch für Bewohner spezieller Gemeinschaftsunterkünfte. Die Konditionen für die Lehrkräfte sind die übliche Katastrophe. In den "Deutschkursen für Asylbewerber" ist es so, dass 200 oder 300 Stunden angeboten werden, mit "normalem Lehrbuch", also entweder die A1/1 und A1/2 oder A1/1 bis A2/1 (an der VHS), auf Anfrage auch als "Inhousekurs" mit keinerlei Vorteil für die "abgeordnete" Lehrkraft.
Die "sprachliche Erstorientierung" läuft in Bayern unter diesem Konzept:
[www.bamf.de] (ohne Worte).
So ähnlich wird das dann wohl an in Sachsen sein. In den kleinen Gemeinschaftsunterkünften, wo nur ein Sozialbetreuer arbeitet (in der Regel ein Sozialpädagoge oder Diplompädagoge), wird der Unterricht oft in gewohnter Manier von interessierten Studenten angeboten, die nicht begreifen, dass sie sich durch diese Art des "Engagements" die berufliche Zukunft verbauen oder bei "gemeinnützigen" Vereinen.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Wenn man rein als DaF- Lehrer arbeiten will, wird sich da höchstwahrscheinlich nichts Positives tun. Es ist für einen DaF- Lehrer allerdings nicht ganz unmöglich, als Sozialbetreuer in den Wohnheimen unterzukommen. Da sind die Bedingungen zwar ebenfalls oft haarsträubend, aber wenigstens weiß man am Ende, wie viel Geld auf dem Konto landet (mehr als bei den IK) und ist sv-pflichtig angestellt.
auch wenn es schon etwas her ist:
Bei größeren Institutionen (wie den Erstaufnahmeeinrichtungen) oder großen Wohnheimen ist es heute oft so, dass der Sprachunterricht unter "Sozialbetreuung" läuft. Mir wurde in Eisenberg (Erstaufnahmeeinrichtung Thüringen) ein Arbeitsvertrag angeboten. Nun bin ich Sozialbetreuerin in einem Wohnheim in Sachsen. Ich bin nun natürlich nicht in erster Linie Deutschlehrerin (das Interesse ist auch sehr gering), sondern mache eher für die wenigen Interessierten die Überbrückung, bis Integrationskurse oder die Deutschkurse für Asylbewerber beginnen. Der Rest ist Sozialarbeit.
An der hiesigen VHS laufen selten (da kommunal finanziert) Deutschkurse für Asylbewerber, auf Anfrage auch für Bewohner spezieller Gemeinschaftsunterkünfte. Die Konditionen für die Lehrkräfte sind die übliche Katastrophe. In den "Deutschkursen für Asylbewerber" ist es so, dass 200 oder 300 Stunden angeboten werden, mit "normalem Lehrbuch", also entweder die A1/1 und A1/2 oder A1/1 bis A2/1 (an der VHS), auf Anfrage auch als "Inhousekurs" mit keinerlei Vorteil für die "abgeordnete" Lehrkraft.
Die "sprachliche Erstorientierung" läuft in Bayern unter diesem Konzept:
[www.bamf.de] (ohne Worte).
So ähnlich wird das dann wohl an in Sachsen sein. In den kleinen Gemeinschaftsunterkünften, wo nur ein Sozialbetreuer arbeitet (in der Regel ein Sozialpädagoge oder Diplompädagoge), wird der Unterricht oft in gewohnter Manier von interessierten Studenten angeboten, die nicht begreifen, dass sie sich durch diese Art des "Engagements" die berufliche Zukunft verbauen oder bei "gemeinnützigen" Vereinen.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Wenn man rein als DaF- Lehrer arbeiten will, wird sich da höchstwahrscheinlich nichts Positives tun. Es ist für einen DaF- Lehrer allerdings nicht ganz unmöglich, als Sozialbetreuer in den Wohnheimen unterzukommen. Da sind die Bedingungen zwar ebenfalls oft haarsträubend, aber wenigstens weiß man am Ende, wie viel Geld auf dem Konto landet (mehr als bei den IK) und ist sv-pflichtig angestellt.
Re: Asylbewerberdeutschkurse in Sachsen
geschrieben von:
FransDaF
()
Datum: 30. Juni 2015 21:26
Hallo springfall,
vielen Dank für diesen Tipp. Falls Du noch mal hier hereinschaust, noch eine Frage:
Bei Bayern ist es nicht schwer, die verantwortlichen Stellen für eine Bewerbung zu finden, aber bei Thüringen ist es mir ein Rätsel. Meine Telefoniererei hat auch nicht wirklich Erfolg gebracht. Nun bist du jetzt zwar in Sachsen, aber kannst du dich noch erinnern?
(Thüringen liegt näher an meiner Heimat als Sachsen )
Dankeschön!
vielen Dank für diesen Tipp. Falls Du noch mal hier hereinschaust, noch eine Frage:
Bei Bayern ist es nicht schwer, die verantwortlichen Stellen für eine Bewerbung zu finden, aber bei Thüringen ist es mir ein Rätsel. Meine Telefoniererei hat auch nicht wirklich Erfolg gebracht. Nun bist du jetzt zwar in Sachsen, aber kannst du dich noch erinnern?
(Thüringen liegt näher an meiner Heimat als Sachsen )
Dankeschön!
Re: Asylbewerberdeutschkurse in Sachsen
geschrieben von:
springfall
()
Datum: 02. Juli 2015 22:18
Hallo,
diese Stellen sind in der Regel für Sozialpädagogen ausgeschrieben.
Da muss man sich ein bisschen durchsuchen, bis man das finden kann, worauf man passt. In Bayern ist meines Wissens der Großteil der Asylbewerberheime in öffentlicher Hand (diese Kommunisten :-)), in Sachsen fast alle privat. Hier ist zum Beispiel so eine Ausschreibung:
[jobboerse.arbeitsagentur.de]
Für Leipzig:
[jobboerse.arbeitsagentur.de]
Ich nehme an, auch in Thüringen sind die Heime auch eher in privater Hand? European Homecare (kennt man ja aus dem Medien) stellt auf jeden Fall auch DaFler ein.
diese Stellen sind in der Regel für Sozialpädagogen ausgeschrieben.
Da muss man sich ein bisschen durchsuchen, bis man das finden kann, worauf man passt. In Bayern ist meines Wissens der Großteil der Asylbewerberheime in öffentlicher Hand (diese Kommunisten :-)), in Sachsen fast alle privat. Hier ist zum Beispiel so eine Ausschreibung:
[jobboerse.arbeitsagentur.de]
Für Leipzig:
[jobboerse.arbeitsagentur.de]
Ich nehme an, auch in Thüringen sind die Heime auch eher in privater Hand? European Homecare (kennt man ja aus dem Medien) stellt auf jeden Fall auch DaFler ein.
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