IDIAL4P - Fremdsprachen für den Beruf Werbung

Foren für E-Mail-Partnersuche, DaF-Diskussionen und -Jobsuche

Fachdiskurs Deutsch als Fremdsprache

Bitte in den Foren nur auf Deutsch schreiben!
Auch fremdsprachliche Beiträge (d. h. Beiträge über andere Sprachen) müssen wir leider löschen.

Aktuelle Seite: 2 von 2
Re: Forschungsideen
geschrieben von: Dracula ()
Datum: 13. Dezember 2015 13:53

Es macht natürlich einen Unterschied, ob man Studenten, Migranten oder junge Flüchtlinge vor sich hat, klar.

An der Uni zu unterrichten, ist für mich Befriedigung pur, weil man es mit jungen, motivierten und intelligenten Leuten zu tun hat. Daher ist dies aber auch die im Grunde klar einfachste Form des DaF-Unterrichts. Ähnlich verhält es sich meiner Erfahrung nach bei Firmenunterricht, wo man in der Regel mit 1-6 Akademikern arbeitet (oft Ingenieure).

Wesentlich anspruchsvoller wird es im Bereich DaZ: In Integrationskursen sitzen Leute mit unterschiedlichsten Bildungsniveaus und in der Regel erheblich mehr Problemen des Alltags als ausländische Studenten (Job (oft Putzfrau oder Bürger King), Ausländeramt, Finanzamt, eventuell Kinder etc.). Zudem sind die Disziplin und die Motivation bei jedem Lerner im IK anders, zum Teil völlig verschieden. Im IK die Guten und Gebildeten durchzubringen, ist in meinen Augen keine große Kunst. Die wahre Kunst ist es, die Unterdurchschnittlichen durchzubringen und auch den eigentlich hoffnungslosen Fällen zumindest die Perspektive auf B1 zu verschaffen.

Ganz hart wird es dann im Bereich Unbegleitete Jugendliche Flüchtlinge. Hier arbeite ich nun im zweiten Schuljahr und gegen eine durchschnittliche UMF-Klasse ist jeder IK ein Schnellzug. Außerdem hat man in einer UMF-Klasse auch einen erzieherischen Auftrag, also etwas, was man in den beiden oben genannten Fällen natürlich nicht hat. Die Umstellung darauf war für mich wirklich nicht einfach, mittlerweile habe ich mich daran allerdings gewöhnt.

Um mal zum eigentlichen Thema des Threads zurückzukommen: Diese Unterschiede zwischen DaF und DaZ wären doch nochmal ein nettes Thema?

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Forschungsideen
geschrieben von: DaF2000 ()
Datum: 13. Dezember 2015 14:04

Wer Firmenunterricht als einfach bezeichnet, hat noch nie gute Firmenkurse vorbereitet oder gegeben. In den meisten Fällen ist das Deutsch, was benötigt wird, dermaßen spezialisiert, dass es keine Materialien dazu gibt. Mit ein bisschen Grammatik und Lehrwerkdurcharbeiten ist es da nicht getan.

Auch der Hinweis darauf, dass es sich da oft um Ingenieure handelt, zeigt den mangelnden Horizont. Auch Informatiker, Marketing-Spezialisten, Händler, Führungskräfte etc. benötigen Deutsch.

Und in so etwas muss man sich reinarbeiten. Wer seine C1-Schüler dazu bringen kann, dass sie auf Deutsch Deutsche "unter den Tisch verhandeln" können, weiß, wie schwierig eine solche Aufgabe ist.

Die These, dass IK anspruchsvoller seien, kann ich als Lehrer, der ausreichend Erfahrung in beiden Bereichen hat, als das bezeichnen, was sie ist: Blödsinn.

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Forschungsideen
geschrieben von: Dracula ()
Datum: 13. Dezember 2015 14:41

Wieder mal ein netter Tonfall, DaF2000. Warum fühlst du dich eigentlich immer so angegriffen, hm?

Meine Firmenkurse (habe ich 12 Jahre lang gemacht) waren in aller Regel A1-B2, nur in Ausnahmefällen C1. Zudem: Fachsprachliches brauchte halt zufällig (fast) keiner. Kann man, was den Arbeitsaufwand betrifft, eventuell auch als 'Glück gehabt' bezeichnen ;).
Und dass es bei mir 90% Ingenieure (und z.B. keine Marketing-Spezialisten) waren, lag eben daran, dass die Sprachschulen, für die ich da gearbeitet habe, zu 90% Ingenieure in den Firmen-Kursen hatten. Ich habe mir die Kurse ja nicht selber organisiert. Vielleicht gehe ich morgen nochmal hin und frage: "Hey, wo waren die SIEMENS-Marketingspezialisten?"

Und dass IKs anspruchsvoll sind, davon zeugt ja schon die durchschnittliche B1-Quote. Oder würdest du 50% B1 bundesweit als Zeichen dafür werten, dass ein IK ein 'piece of cake' ist? Ich bezeichne das als ziemlich trauriges Ergebnis und nicht selten als das Resultat eines tendenziell schwachen Unterrichts.

Das wäre übrigens auch ein nettes Thema für eine Magisterarbeit: 'Die (universitäre) Ausbildung von DaF- und DaZ-Lehrern: Chancen und Defizite' oder so.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 13.12.15 15:06.

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Forschungsideen
geschrieben von: DaF2000 ()
Datum: 13. Dezember 2015 20:26

Der Tonfall ist eine direkte Reaktion auf die selbstherrliche Art, mit der du hier Blödsinn schreibst.

Hättest du geschrieben, dass für dich Firmenkurse einfacher sind als IK, dann hätte niemand damit ein Problem. Aber nein.

Hättest du nur geschrieben, dass du problemlos auch 40 UE gewuppt bekommst, dann hätte niemand damit ein Problem. Aber nein, unterstellt wurde, dass Lehrer, die 25 UE als Vollzeit verstehen, entweder keinen Spaß am Unterrichten hätten oder schlecht organisier wären.

Und beides empfinde ich als aggressiv.

Bei meinen Ingenieuren brauchten alle Fachsprache, so dass ich das auch schon auf A2, B1 oder B2 eingebaut habe. Seltsam, dass es Ingenieure bei Siemens gibt, die keine Fachsprache benötigen. Haben die jetzt etwa auch die gesamte Dokumentation und Firmensprache auf Englisch umgestellt?

Abgesehen davon ist das IK-B1 kein richtiges B1.

Optionen: AntwortenZitieren
Aktuelle Seite: 2 von 2


In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Bitte in den Foren nur auf Deutsch schreiben!
Auch fremdsprachliche Beiträge (d. h. Beiträge über andere Sprachen) müssen wir leider löschen.


This forum powered by Phorum.