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Progression Adjektivdeklination
geschrieben von: Makkaroni ()
Datum: 27. Juni 2018 12:08

Hallo,
da ich nur wenig Erfahrung mit A1-Kursen habe, würde ich euch gerne nach euren Erfahrungen fragen. Konkret geht es um die Adjektivdeklination. Wie geht ihr da lieber vor, alle Formen gleichzeitig einführen oder habt ihr bessere Erfahrungen damit gemacht, bestimmten, unbestimmten und keinen Artikel nacheinander zu behandeln. Ich hatte es bis jetzt langsam Schritt für Schritt besprochen, habe aber gerade bei einem Kollegen hospitiert, fer alle Formen gleichzeitig einführt. Danke!

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Re: Progression Adjektivdeklination
geschrieben von: integra1960 ()
Datum: 27. Juni 2018 13:45

Seit wann gehören Adjektivendungen in den A1-Unterricht? Das schaffen bestenfalls Sprachstudenten.

Damit beginnt man in A 2.1 oder A 2.2 (Integrationskurse) und jeder weiß, dass das Thema egal wie eingeführt bis B 2.2 ein Thema bleibt.

Ich beginne mit dem indefiniten Artikel, weil man damit gut üben (auch gleich die Possessivpronomen) kann:

Was brauche ich alles? - Eine neue Waschmaschine, einen neuen Koffer etc.

Wer kommt heute? - Mein alter Onkel, meine nette Tante, mein liebes Enkelkind

Und es ist das Thema, bei dem ich von Anfang an mit Tabelle arbeite. Hilft den Schwachen nix, die Guten bauen sich damit die Grundlage für die B- und C-Kurse.

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Re: Progression Adjektivdeklination
geschrieben von: bobaka ()
Datum: 27. Juni 2018 22:46

Wenn Sie nach dem kommunikativen Ansatz unterrichten, müssen grammatische Strukturen in den jeweiligen Sprachkontext eingebaut sein. Nicht das grammatische Pensum per se bestimmt den Lehrplan, sondern der kommunikative Kontext einer Lektion. Das bedeutet dann, dass der Grammatik nicht mehr die Hauptrolle wie in früheren Lehransätzen zukommt.

Grammatikvermittlung im kommunikativen Kontext beinhaltet u.a. Folgendes:

1. Grammatische Themen werden nicht mehr systematisch (z.B. mit den Nomen beginnend bis hin zu Syntax am Schluss), sondern selektiv, vermittelt.

2. Es wird nur das an Grammatik vermnittelt, was für den jeweiligen kommunikativen Kontext, der gerade trainiert wird, unbedingt eforderlich ist.

3. Grammatische Stoffe werden nicht allumfassend, sondern anteilig mit jeweiliger Progression vermittelt.

Wenn das so richtig ist, ergibt sich daraus auch, dass Ihr Kollege diesem Ansatz nicht folgt, sonden dem traditionellen. Vielleicht könnte das die TN überfordern?

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Re: Progression Adjektivdeklination
geschrieben von: Makkaroni ()
Datum: 28. Juni 2018 01:14

Ich hatte das bisher so gemacht: Das Thema wird verknüpft mit dem Thema Einkauf (Kleidung und Nahrungsmittel) eingeführt und dabei zuerst der unbestimmte Artikel, dann der bestimmte Artikel und am Ende ohne Artikel; bei den Kasus zuerst Nominativ, dann Akkusativ, dann Dativ. Aber eben nie alles in derselben Stunde, sondern alles Schritt für Schritt.
Dabei lasse ich die Schüler die Tabelle selbst erarbeiten und teile danach (zur Kontrolle und zum Lernen) eine Übersicht aus. Ich lasse sie die Teile, die sie schon kennen, regelmäßig in Kleingruppen üben. Sie wissen natürlich, dass unsere Tabelle noch nicht vollständig ist (sie wird ja regelmäßig erweitert), aber ich dachte, wenn man alles gleichzeitig bringt, könnten die Schüler davon leicht überfordert werden.
Meine Erfahrung aus den höheren Niveaus (B2 und C1, die ich regelmäßig unterrichte) ist, dass die Tabelle bei den meisten Teilnehmern gut sitzt, aber sie Schwierigkeiten haben, das theoretische Wissen praktisch und intuitiv anzuwenden. Dem wollte ich mit der eher langsamen Progression im Anfängerkurs vorbeugen.
Naja, als ich jetzt gesehen habe, dass der Kollege es ganz anders macht, war ich verunsichert, ob mein Unterricht nicht doch zu leicht ist... Welche Punkte sprächen denn für den traditionellen Ansatz?

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Re: Progression Adjektivdeklination
geschrieben von: Dracula ()
Datum: 28. Juni 2018 21:48

Ich habe die Adjektivendungen mit bestimmtem und unbestimmtem Artikel immer systematisch und nahezu in einem Aufwasch für NOM, AKK, DAT und GEN durchgenommen.

Ich würde auch von keinem TN auf A2- oder B1-Niveau erwarten, dass er die Endungen beherrscht, denn erstens sind sie ziemlich knifflig und zweitens gibt es deutlich wichtigere Themen in der Grammatik (vor allem den Satzbau).

Die Kunst, die richtigen Endungen einzufügen, würde ich erst ab höherem B2-Niveau erwarten.

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Re: Progression Adjektivdeklination
geschrieben von: bobaka ()
Datum: 08. Juli 2018 13:42

Ja, richtig. Wenn falsche Kasusendungen oder Kasus verwendet werden, bleibt ein Satz immer noch verständlich, wenn er ansonten in linguistischem Sinne wohlgeformt ist. Darauf hatte ich DaF-Lerner mal hingewiesen, um ihnen die Scheu vor diesem ganzen Endungs-Chaos zu nehmen. Das wurde dann von dem nicht-fachkundigen Sprachschulbetreiber moiniert. Ignoranten!

Zitat

Ich würde auch von keinem TN auf A2- oder B1-Niveau erwarten, dass er die Endungen beherrscht, denn erstens sind sie ziemlich knifflig und zweitens gibt es deutlich wichtigere Themen in der Grammatik (vor allem den Satzbau).

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