Hallo!

Ich möchte frage, wie die allgemeinen Regeln der Benutzung von Artikel sind.
Mich interessiert vor allem, wann man im normalen Sprachgebrauch den bestimmten Artikel und wann man den unbestimmten Artikel verwendet.

Danke

Liebe Grüße!

Maja

Vielleicht soll ich genauer fragen.
Mir ist nicht ganz klar der Sinn einer Aussage im Duden-Grammatik.
Duden schreibt:
"Die Wahl zwischen des bestimmten und unbestimmten Artikel richtet sich zunächst nach folgende Grundregel:

Der bestimmte Artikel ist zu wählen, wenn das vom Substantiv bezeichnete Objekt "bestimmt" ist. "Bestimmt" meint dabei, dass Sprecher und Hörer es in gleicher Weise indentifizieren; es ist beiden bekannt. Beispiele:

"Stephans Vater hat das neue Auto/ die neuen Autos bekommen."
"Du hast mir gestern den Ring/ die Ringe gegeben."
Dort steht die Palme/ stehen die Palmen"

Umgekehrt gilt:
Der unbestimmte Artikel ist zu wählen, wenn das vom Substantiv bezeichnete Objekt "unbestimmt" ist, wenn es vom Sprecher und Hörer nicht identifiziert werden kann, beiden nicht bekannt ist. Beispiele:

"Stephans Vater hat ein neues Auto/ neue Autos bekommen."
"Du hast mir gestern einen Ring/ Ringe gegeben."
Dort steht eine Palme/ stehen Palmen"


Beim ersten Beispielsatz kann ich mir noch die Situation vorstellen, wenn das neue Auto beiden bekannt ist oder beiden unbekannt ist.

Aber bei zwei anderen Beispielen bin ich verzweifelt.
Ich kann mir nicht die Situation, oder Kontext vorstellen, wenn ich einmal "einen Ring" und das andere mal "den Ring" bekomme.
Genauso kann ich mir nicht vorstellen, ich welcher Situation ich "eine Palme" sage und wann "die Palme".

Bitte, könnte es mir jemand erklären?

Danke!

Liebe Grüße

Maja

Hallo Maja,

wenn du von der Palme (dem Ring, dem Auto ...) schon einmal gehört hast, wenn du weißt, dass ein Auto bestellt wurde und genau dieses Auto jetzt geliefert wird, dann benutzt du den bestimmten Artikel.
Wenn von diesem Auto noch nie die Rede war, wenn du einen Gegenstand ganz neu vorstellen willst, nimmst du den unbestimmten Artikel.
Es gibt natürlich viele Spezialfälle. Zum Beispiel wird gerne der bestimmte Artikel benutzt, wenn ein Relativsatz folgt. Auch hier kann es natürlich an etwas Bekanntes anknüpfen.
"Hier ist die Palme, die ich mir schon immer kaufen wollte!"

F.

Hallo Maja,

du hast recht, die Erklärung in der Dudengrammatik ist alles andere als einfach und die Beispiele sind verwirrend.

Nehmen wir das schwierigste Beispiel:

Du hast mir gestern EINEN Ring gegeben.
Du hast mir gestern DEN Ring gegeben.

Natürlich ist der Ring Sprecher und Hörer in beiden Fällen bekannt.

Ohne einen Sprechkontext zu haben, kann man nicht sagen, welcher Satz der richtige ist.

Man könnte etwa folgende Regel formulieren:

DEN Ring verwendet man, wenn in der Sprechsituation genauer auf diesen Ring eingegangen wird (1. Fall) oder wenn von etwas die Rede ist, zu dem normalerweise ein Ring gehört, so dass es ganz natürlich ist, von einem Ring zu reden (2. Fall).

Ein Beispiel zum 1.Fall:

Du hast mir gestern DEN Ring geschenkt, von dem ich schon immer geträumt habe. [Der Relativsatz erklärt, um welchen Ring es sich handelt]


Zum 2. Fall:

Man könnte sich zum Beispiel ein Gespräch über die letzten Hochzeitsvorbereitungen vorstellen, wo plötzlich eine Person zu der anderen sagt "Du hast mir gestern DEN Ring gegeben."


Außerdem (3.Fall) verwendet man DER/DIE/DAS (und nicht EIN/EINE) bei Dingen, die es nur einmal gibt (oder bei denen wir zumindest so tun).

Wir sagen "DIE Polizei" und "DIE Sonne" (denn wir meinen immer nur "unsere" Sonne, auch wenn es im Weltalt noch mehr Sonnen gibt).


In den drei genannten Fällen, verwenden wir DER/DIE/DAS, ansonsten EIN/EINE.

Ich hoffe, das hilft dir etwas weiter.
Ev

Schönen Dank, Franziska und ev!

Ihr habt mir wirklich weiter geholfen.
Es ist schwierig, die Artikel zu verstehen, wenn in meiner Muttersprache keine Artikel vorkommen.

Liebe Grüße!

Maja

Hallo, Maia!

Gar keine Artikel?! Noch nicht mal hinten an das Substantiv angehängte, wie z.B. im Schwedischen? Klingt interessant. Was ist denn deine Muttersprache?

Gruß, Nadine