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wissen und kennen
geschrieben von:
Yvonne
()
Datum: 20. Mai 2001 21:21
Hallo
Kann mir bitte jemand sagen, wie ich am Besten den Unterschied zwischen "wissen" und "kennen" erklären kann. Wäre für jede Anregung dankbar :-)
Kann mir bitte jemand sagen, wie ich am Besten den Unterschied zwischen "wissen" und "kennen" erklären kann. Wäre für jede Anregung dankbar :-)
Re: wissen und kennen
geschrieben von:
Moderator (Matthias Jung)
()
Datum: 20. Mai 2001 22:45
Hallo Yvonne,
eine schnelle (wenn auch unvollständige) Erklärung, die man immer geben kann, denke ich, ist: Abstrakte Sachen, Infos "weiß" man, Konkretes wie Personen, Orte, Dinge "kennt" man. Oder stärker grammatisch formuliert: "Kennen" muss immer ein Akkusativobjekt als Begleiter haben, "wissen" nicht unbedingt ("Ich weiß (nicht)"). Die komplette Erklärung ist natürlich viel komplizierter; manchmal kann man ja beides sagen und es bedeutet dasselbe (Ich weiß die Antwort/Ich kenne die Antwort). Als 3., "pragmatische" Regel zur Fehlervermeidung empfiehlt sich folgende Formulierung: "Im Zweifelsfall ist Kennen + Akkusativobjekt immer richtig, wissen + Akkusativobjekt aber nicht." Nicht verzweifeln, denn je länger man drüber nachdenkt, um so unsicherer wird man vom Sprachgefühl her!
Gruß: Matthias Jung
eine schnelle (wenn auch unvollständige) Erklärung, die man immer geben kann, denke ich, ist: Abstrakte Sachen, Infos "weiß" man, Konkretes wie Personen, Orte, Dinge "kennt" man. Oder stärker grammatisch formuliert: "Kennen" muss immer ein Akkusativobjekt als Begleiter haben, "wissen" nicht unbedingt ("Ich weiß (nicht)"). Die komplette Erklärung ist natürlich viel komplizierter; manchmal kann man ja beides sagen und es bedeutet dasselbe (Ich weiß die Antwort/Ich kenne die Antwort). Als 3., "pragmatische" Regel zur Fehlervermeidung empfiehlt sich folgende Formulierung: "Im Zweifelsfall ist Kennen + Akkusativobjekt immer richtig, wissen + Akkusativobjekt aber nicht." Nicht verzweifeln, denn je länger man drüber nachdenkt, um so unsicherer wird man vom Sprachgefühl her!
Gruß: Matthias Jung
Re: wissen und kennen
geschrieben von:
Yvonne
()
Datum: 21. Mai 2001 13:40
Vielen Dank für die schnelle Hilfe! Das hat mir sehr bei meinem Problem geholfen, dankeschön :-))
Re: wissen und kennen
geschrieben von:
Dieter Scheiner
()
Datum: 24. Mai 2001 11:22
Ich erkläre das meistens so:
"wissen" bedeutet "Information im Kopf haben",
"kennen" hat etwas mit erlebtem Kontakt zu tun.
(Ich weiß, China liegt in Asien,
aber ich kenne China nicht, ich war niemals da.)
"wissen" bedeutet "Information im Kopf haben",
"kennen" hat etwas mit erlebtem Kontakt zu tun.
(Ich weiß, China liegt in Asien,
aber ich kenne China nicht, ich war niemals da.)
Re: wissen und kennen
geschrieben von:
Adrian Kissmann
()
Datum: 08. Juni 2001 16:56
für portugiesisch sprechende ist die unterschied zwischen "kennen" und "wissen" etwas kompliziert.man kann eine fähigkeit mit dem verb "wissen" ausdrücken, z.b. man sagt "eu sei alemão" (ich WEISS deutsch) oder "ronaldo sabe jogar futebol" (ronaldo WEISS fußball spielen).
um das problem zu lösen, das beste ist die bedeutungen von den beiden verben festigen und die ausnahmen zu arbeiten, je nach der muttersprache des schülers.
um das problem zu lösen, das beste ist die bedeutungen von den beiden verben festigen und die ausnahmen zu arbeiten, je nach der muttersprache des schülers.
Re: wissen und kennen
geschrieben von:
Armin Kloppert
()
Datum: 04. Oktober 2001 13:22
Ein weiteres Beispiel, um den Unterschied zwischen "kennen" und "wissen" zu verdeutlichen, ist folgendes:
Ich weiß eine Hauptstadt mit vier Buchstaben: P-R-A-G. Das heißt, ich kann den Namen einer solchen Stadt nennen. Aber ich kenne Prag nicht, d. h. ich war nie dort, habe diese Stadt noch nicht kennen gelernt.
Ansonsten denke ich, dass "wissen" + Akkusativergänzung immer dann möglich ist, wenn man es sagen, erklären kann oder muss.
Also: ich weiß die Lösung - ich sage die Lösung - ich erkläre die Lösung
Bei belebten Substantiven ist "wissen" dann nicht möglich:
*Ich weiß den Vater
*Ich sage den Vater
*Ich erkläre den Vater
Ich weiß eine Hauptstadt mit vier Buchstaben: P-R-A-G. Das heißt, ich kann den Namen einer solchen Stadt nennen. Aber ich kenne Prag nicht, d. h. ich war nie dort, habe diese Stadt noch nicht kennen gelernt.
Ansonsten denke ich, dass "wissen" + Akkusativergänzung immer dann möglich ist, wenn man es sagen, erklären kann oder muss.
Also: ich weiß die Lösung - ich sage die Lösung - ich erkläre die Lösung
Bei belebten Substantiven ist "wissen" dann nicht möglich:
*Ich weiß den Vater
*Ich sage den Vater
*Ich erkläre den Vater
Re: wissen und kennen
geschrieben von:
Helmut Kunkel
()
Datum: 15. September 2015 15:46
Der Unterschied zwischen wissen und kennen geht auf die alten Ursprungswörter im Sanskrit zurück. Die ältesten Sanskritschriften heißen Veda (Wissen). Sie enthielten Opferzeremonien, und als diese später in Verruf kamen, begannen einige Autoren, die vielleicht der Kriegerkaste angehörten, in den Upanischaden von einer höheren Art des Wissens zu sprechen, dem sogenannten jnana. Hiervon ist wiederum das deutsche Wort kennen abgeleitet. Die Idee dabei war, dass in den Veden Ergebnisse der Opfer versprochen wurden, die dann eventuell nicht eintrafen. Das Jnana der Upanishaden hingegen sollte dadurch gekennzeichnet sein, dass es direkt erfahren wurde. Daher das ganz richtige Beispiel: Ich weiß, dass es China gibt. Aber ich "kenne" China. Das ist sozusagen selbst erlebtes Wissen, oder eben besseres Wissen. Das Verb wissen wird nur in bestimmten Umständen mit Objekt konstruiert. Oder man sagt: Davon weiß ich. Eine Antwort, etwas kann man "wissen", eine Person hingegen nicht. Bei manchen Objekten geht beides.
Re: wissen und kennen
geschrieben von:
Credentia
()
Datum: 16. September 2015 00:48
So was gehört in ein anderes Forum, wo es um die Zweifelsfälle der deutschen Sprache geht. Aber wenn sich schon die Moderatoren nicht dran halten....
Re: wissen und kennen
geschrieben von:
Milorad Gavrilovic
()
Datum: 16. September 2015 12:32
Kennen, wissen, können: Wo ist der Unterschied?
Re: wissen und kennen
geschrieben von:
Credentia
()
Datum: 16. September 2015 23:45
Im Englischen kann man know je nach Kontext entweder mit "wissen" oder "kennen" übersetzen.
Im Deutschen kann man Personen kennen, aber nicht wissen. Man kann auch Orte, Pflanzen kennen, aber nicht wissen.
Ich kann aber nicht kennen, dass X gerade in Berlin, sondern nur wissen. Genauso kann ich nicht kennen, dass 2 x 4 = 8, sondern eben nur wissen.
Mir ist auch nicht ganz klar, welche Regel bei bei der richtigen Verwendung von wissen und kennen im Deutschen zugrunde liegt. Mit Sicherheit ist es eine semantisch begründete Regel.
Bis man mehr weiß, kann man den DaF-Lerner einfach nur ganze Redewendungen/Sätze lehren, wo wissen bzw. kennen richtig verwendet vorkommt, z.B:
jmd. /etwas kennen
etwas wissen, aber:
* jmd. wissen (* deutet in der linguistischen Notation an, dass niemand jemanden wissen, sondern nur kennen kann.
Allerdings kann man jmd. etwas wissen lassen, also eine Nachricht zukommen lassen.
Herr Jung, ich glaube, dass man den Unterschied zwisdhen kennen und wissen eher semantisch begründet werden muss und nicht einfach nur mit der Art des Objekts mit Akkuwativ oder Dativ erklären kann.
Wissen ist übrigens immer ein transitives Verb, d.h,. aus valenztheoretischer Perspektive zweiwertig, Wenn Sie sagen "ich weiß nicht", ist das eine optionale Verwendung als einwertiges (nicht-transitives) Verb. Es wird bei solchen Aussagen aber immer vorausgesetzt, dass der Inhalt dessen, was man nicht weiß, beiden Seiten - Sprecher und Hörer - bekannt ist. Insofern wird dieses eigentlich zweiwertige Verb hier ausnahmsweise als einwertiges gebraucht und wird auch ohne weiteres verstanden. Fakultative/optinale vs. obliagtorische Verwendung sind in der Linguistik aus gutem Grund feststehnde Begriffe. Man muss sie eben nur kennen.
Linguistik ist eben die Mutter jedes Fremdsprachenunterrichts. Wissenschaftsgeschichtlich leitet sich eine Methodik/Didaktik immer auch aus den jeweils geltenden sprachwissenschaftklichen Modellen ab .- also z.B. die die Grammatik-Übersetzungsmethode von dem entsprechend zugrunde liegenden Grammatik- und Sprachverständnis des 19. Jh., die früher populäre audiolinguale Methode von einer strukturtalistischen Auffassung von Sprache und Grammatik in Zusammenhang mit dem Behaviorismus (Stimulus-Responde-Modell, man macht da den Papagei, also alles nach) oder etwa der heutige gektende kommunikative Ansatz von Sprechakt-Theorie und Co.
Im Deutschen kann man Personen kennen, aber nicht wissen. Man kann auch Orte, Pflanzen kennen, aber nicht wissen.
Ich kann aber nicht kennen, dass X gerade in Berlin, sondern nur wissen. Genauso kann ich nicht kennen, dass 2 x 4 = 8, sondern eben nur wissen.
Mir ist auch nicht ganz klar, welche Regel bei bei der richtigen Verwendung von wissen und kennen im Deutschen zugrunde liegt. Mit Sicherheit ist es eine semantisch begründete Regel.
Bis man mehr weiß, kann man den DaF-Lerner einfach nur ganze Redewendungen/Sätze lehren, wo wissen bzw. kennen richtig verwendet vorkommt, z.B:
jmd. /etwas kennen
etwas wissen, aber:
* jmd. wissen (* deutet in der linguistischen Notation an, dass niemand jemanden wissen, sondern nur kennen kann.
Allerdings kann man jmd. etwas wissen lassen, also eine Nachricht zukommen lassen.
Herr Jung, ich glaube, dass man den Unterschied zwisdhen kennen und wissen eher semantisch begründet werden muss und nicht einfach nur mit der Art des Objekts mit Akkuwativ oder Dativ erklären kann.
Wissen ist übrigens immer ein transitives Verb, d.h,. aus valenztheoretischer Perspektive zweiwertig, Wenn Sie sagen "ich weiß nicht", ist das eine optionale Verwendung als einwertiges (nicht-transitives) Verb. Es wird bei solchen Aussagen aber immer vorausgesetzt, dass der Inhalt dessen, was man nicht weiß, beiden Seiten - Sprecher und Hörer - bekannt ist. Insofern wird dieses eigentlich zweiwertige Verb hier ausnahmsweise als einwertiges gebraucht und wird auch ohne weiteres verstanden. Fakultative/optinale vs. obliagtorische Verwendung sind in der Linguistik aus gutem Grund feststehnde Begriffe. Man muss sie eben nur kennen.
Linguistik ist eben die Mutter jedes Fremdsprachenunterrichts. Wissenschaftsgeschichtlich leitet sich eine Methodik/Didaktik immer auch aus den jeweils geltenden sprachwissenschaftklichen Modellen ab .- also z.B. die die Grammatik-Übersetzungsmethode von dem entsprechend zugrunde liegenden Grammatik- und Sprachverständnis des 19. Jh., die früher populäre audiolinguale Methode von einer strukturtalistischen Auffassung von Sprache und Grammatik in Zusammenhang mit dem Behaviorismus (Stimulus-Responde-Modell, man macht da den Papagei, also alles nach) oder etwa der heutige gektende kommunikative Ansatz von Sprechakt-Theorie und Co.
Re: wissen und kennen
geschrieben von:
Credentia
()
Datum: 17. September 2015 00:05
Danke für diesen Hinweis, den ich sehr interessant finde.
Man müsste jetzt anhand deutscher Satzbeispiele untersuchen, ob diese Unterscheidung auch im Deutschen so hinhaut.
Auch für Dafler lohnt es sich eben manchmal, Etymologie-Lexika zu befragen oder nach Hinweisen in der indogermanischen (indo-europäischen) Sprachwissenschaft zu suchen, die ja weitgehend diachronisch, also historisch, orientiert ist.
Man müsste jetzt anhand deutscher Satzbeispiele untersuchen, ob diese Unterscheidung auch im Deutschen so hinhaut.
Auch für Dafler lohnt es sich eben manchmal, Etymologie-Lexika zu befragen oder nach Hinweisen in der indogermanischen (indo-europäischen) Sprachwissenschaft zu suchen, die ja weitgehend diachronisch, also historisch, orientiert ist.
Zitat
Der Unterschied zwischen wissen und kennen geht auf die alten Ursprungswörter im Sanskrit zurück. Die ältesten Sanskritschriften heißen Veda (Wissen). Sie enthielten Opferzeremonien, und als diese später in Verruf kamen, begannen einige Autoren, die vielleicht der Kriegerkaste angehörten, in den Upanischaden von einer höheren Art des Wissens zu sprechen, dem sogenannten jnana. Hiervon ist wiederum das deutsche Wort kennen abgeleitet.
.........
Ich weiß, dass es China gibt. Aber ich "kenne" China. Das ist sozusagen selbst erlebtes Wissen, oder eben besseres Wissen.
Re: wissen und kennen
geschrieben von:
Milorad Gavrilovic
()
Datum: 17. September 2015 08:32
Zitat
Im Englischen kann man know je nach Kontext entweder mit "wissen" oder "kennen" übersetzen. (Credentia)
- Aphorismus von Johann Wolfgang von Goethe:
Wer fremde Sprachen nicht kennt, weiß nichts von seiner eigenen.
(He who doesn't know foreign languages knows nothing about his own.)
- Können Sie Fremdsprachen?
6-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.09.15 08:49.
Re: wissen und kennen
geschrieben von:
Milorad Gavrilovic
()
Datum: 17. September 2015 09:00
Zitat
Im Deutschen kann man Personen kennen, aber nicht wissen. Man kann auch Orte, Pflanzen kennen, aber nicht wissen. (Credentia)
Im Deutschen kann man aber den Weg wissen oder kennen, zum Beispiel:
Wer weiß den Weg?
Wer kennt den Weg?
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.09.15 09:17.
Re: wissen und kennen
geschrieben von:
Milorad Gavrilovic
()
Datum: 17. September 2015 09:43
Zitat
Wissen ist übrigens immer ein transitives Verb, d.h,. aus valenztheoretischer Perspektive zweiwertig, Wenn Sie sagen "ich weiß nicht", ist das eine optionale Verwendung als einwertiges (nicht-transitives) Verb. (Credentia)
Mich "stört" hier das Wort "immer". Die Wertigkeit eines Verbs kann variieren.
Ich gratuliere Dir. (zweiwertig)
Ich gratuliere Dir zu diesem Erfolg. (dreiwertig)
Das Verb "schreiben" kann einwertig, zweiwertig, dreiwertig oder vierwertig sein.
"Weiß Gott" (Hellers vierter Roman)
In diesem Kontext ist das Verb meiner Meinung nach einwertig. Im Beispiel "Ich weiß die Antwort" dagegen zweiwertig.
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.09.15 15:14.
Re: wissen und kennen
geschrieben von:
Credentia
()
Datum: 17. September 2015 15:07
Man muss immer nach der Verbsemantik gehen. Mir scheint, mit Ihren Beispielen verwechseln fakulative Satzglieder und obligatorische Aktanten, um in der Terminologie der Valenztheorie zu bleiben. Aber das nur nebenbei.
Nun zur Hauptsache, dem Verb wissen:
Die Verbsemantik von wissen lässt sich wie folgt paraphrasieren:
Es gibt jemand X (der Wissende), der "Y" (der Inhalt dessen, was gewusst wird) weiß.
Da sich linguistisch die Wertigkeit eines Verbs immer aus dieser Verbsemantik ergibt, sei dahingestellt, ob ein Gott, an den man glauben kann oder nicht, weiß oder "es" weiß. Letzeteres ist eine Frage einer vielleicht philosophischen Gottes-Ontologie, die so oder so inhaltlich ausgestaltet sein kann. Diese aber läge außerhalb linguistischer Überlegungen zur Verbsemantik von wissen. Beides sollte man tunlichst trennen.
Kennen Sie vielleicht den Begriff lexikalisch leerer Aktanten?
Das "es" in Es regnet wäre ein solches Beispiel. Wenn ich sage, "ich esse", könnte man meinen, das Verb wäre hier einwertig. Das ist aber ein Irrtum, denn selbst, wenn ich nicht sage, was ich gerade esse, ist es doch immer klar, dass etwas da ist, was ich esse. Sonst würde ich eben ncht essen.
Hört sich etwas kompliziert und vielleicht auch verwirrend. Trotzdem ist es ganz logisch.
In solchen Fällen entfält einfach fakultativ/optional der Zweitaktant von essen, weil hier die Art der Tätigkeit hervorgehoben wird - n-mich essen - und nicht das, was man isst. Pragmatisch-kontextbedingtes optionales Auslassen des Zweiaktanten.
Ausnahmen bestätigen eben oft die Regel....
Jetzt hab ich mich wieder rausgeredet....hahahhahahahhahaha
Nun zur Hauptsache, dem Verb wissen:
Die Verbsemantik von wissen lässt sich wie folgt paraphrasieren:
Es gibt jemand X (der Wissende), der "Y" (der Inhalt dessen, was gewusst wird) weiß.
Da sich linguistisch die Wertigkeit eines Verbs immer aus dieser Verbsemantik ergibt, sei dahingestellt, ob ein Gott, an den man glauben kann oder nicht, weiß oder "es" weiß. Letzeteres ist eine Frage einer vielleicht philosophischen Gottes-Ontologie, die so oder so inhaltlich ausgestaltet sein kann. Diese aber läge außerhalb linguistischer Überlegungen zur Verbsemantik von wissen. Beides sollte man tunlichst trennen.
Kennen Sie vielleicht den Begriff lexikalisch leerer Aktanten?
Das "es" in Es regnet wäre ein solches Beispiel. Wenn ich sage, "ich esse", könnte man meinen, das Verb wäre hier einwertig. Das ist aber ein Irrtum, denn selbst, wenn ich nicht sage, was ich gerade esse, ist es doch immer klar, dass etwas da ist, was ich esse. Sonst würde ich eben ncht essen.
Hört sich etwas kompliziert und vielleicht auch verwirrend. Trotzdem ist es ganz logisch.
In solchen Fällen entfält einfach fakultativ/optional der Zweitaktant von essen, weil hier die Art der Tätigkeit hervorgehoben wird - n-mich essen - und nicht das, was man isst. Pragmatisch-kontextbedingtes optionales Auslassen des Zweiaktanten.
Ausnahmen bestätigen eben oft die Regel....
Jetzt hab ich mich wieder rausgeredet....hahahhahahahhahaha
Re: wissen und kennen
geschrieben von:
Milorad Gavrilovic
()
Datum: 17. September 2015 15:27
Hallo Credentia,
Ich esse.
Er schreibt.
In beiden Sätzen geht es um einwertige (monovalente) Verben.
MfG
Mile
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 18.09.15 07:10.
Zitat
Wenn ich sage, "ich esse", könnte man meinen, das Verb wäre hier einwertig. Das ist aber ein Irrtum, denn selbst, wenn ich nicht sage, was ich gerade esse, ist es doch immer klar, dass etwas da ist, was ich esse. Sonst würde ich eben ncht essen.
(Credentia)
Ich esse.
Er schreibt.
In beiden Sätzen geht es um einwertige (monovalente) Verben.
Zitat
Variabilität der Stelligkeit (Wertigkeit) eines Verbs
Je nach Zusammenhang und Bedeutung des Verbs kann seine Stelligkeit verschieden sein.
Beispiel 1 (schreiben):
(1) <Ernst> schreibt <seiner Mutter> <einen Brief> <über seine Geldnot>. (schreibt ist vierwertig);
(2) <Ernst> schreibt <seiner Mutter> <einen Brief> (.. ist dreiwertig);
(3) <Ernst> schreibt <seiner Mutter> (.. ist zweiwertig);
(4) <Ernst> schreibt. (.. ist einwertig).
MfG
Mile
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 18.09.15 07:10.
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