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Einige Fragen zur Aussprache des Deutschen
geschrieben von: Tomas ()
Datum: 04. August 2008 14:16

Hallo, ich will wieder mal ein paar Fragen fragen:


1.)

Der Buchstabe "V" wird manchmal wie ein "w" und manchmal wie ein "f" ausgesprochen.

Ich lernte folgende Regel: In germanischen Wörtern wie ein "f" (zum Beispiel "Vogel"), in lateinischen Wörtern wie ein "w" (zum Beispiel "verbal").

Jetzt fand ich zwei lateinische Zweifelsfälle: "Kurve", "Nerven". Wie wird hier das "v" ausgesprochen?


2.) Das "s" kann stimmhaft oder stimmlos sein.

Nach Vokalen zum beispiel ist es stimmhaft, meines Wissens. Aber was ist mit dem "s" nach einem "t" oder "k", etwa in Wörtern wie

"enthaltsam", "seltsam", "aufmerksam",

stimmlos oder stimmhaft?

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Re: Einige Fragen zur Aussprache des Deutschen
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 04. August 2008 17:43

Guten Abend Tomas,

Kurve [w], Nerven [f]; "enthaltsam", "seltsam", "aufmerksam", m. Hh.

alle stimmhaft.

Sie können hier hinhören: LEO.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

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Re: Einige Fragen zur Aussprache des Deutschen
geschrieben von: DaFlerin ()
Datum: 29. August 2008 09:55

Hallo Tomas,


Als kleine Merkhilfe: s ist stimmhaft am Wort- und Silbenanfang (es mag auch Ausnahmen geben) also bei selt-sam, ent-halt-sam, auf-merk-sam.


Gruß

DaFlerin

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Re: Einige Fragen zur Aussprache des Deutschen
geschrieben von: Tomas ()
Datum: 02. September 2008 01:03

Danke, sehr aufmerksam, jetzt nochmals zu posten, nach so langer Zeit.

Ich bin Süddeutscher und lerne diese Dinge also so wie andere Fremdsprachen lernen. Angeblich haben die Süddeutschen nämlich kein besonders gutes Gefühl für diese Frage und sprechen gerne pauschal alles stimmlos aus. Stimmt das?

Wort- und Silbenanfang ist schon mal ein guter "Hinweiß" (ich schrieb das hier scherzhaft mit "ß", damit man die Stimmlosigkeit dieses "Eses" am Wortende auch sieht.)

Hinzu kommt wohl noch die Frage, Vokal oder Konsonant.

Also folgt nach dem "s" ein Konsonant, dann wird es stimmlos ausgesprochen.

Siehe etwa:

"Snob", "Skandal", "Skepsis" undsoweiter...

Ach, und dann auch noch die Frage des langen S sehen undsoweiter...

Bei "V" und "W" scheinbar keine so streng logischen Regeln vorhanden? Auch lateinische Wörter manchmal mit einem gewissen Trend zum "F"?

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Re: Einige Fragen zur Aussprache des Deutschen
geschrieben von: Kai Götz ()
Datum: 02. September 2008 21:42

Hallo Tomas,
die von Dir genannten Wörter mit Konsonant nach dem "s" sind überdies allesamt Fremdwörter, denn meines Wissens gibt es so was im Deutschen nicht.
Dennoch sprichst Du damit ein Phänomen an, das mir als altem Phonetik-Fan schon früher mal aufgefallen ist:
Warum sprechen wir korrekterweise die von einem Vokal gefolgte Nachsilbe "-sel" in "Mitbringsel" stimmhaft aus, in "Schnipsel" oder "Kapsel" aber (eher) stimmlos?
Zu Deinem "süddeutschen" Sprachexkurs" in Sachen stimmhaft/stimmlos kann ich noch eine kleine Anekdote beisteuern:
Unsere Biologielehrerin, die aus dem süddeutschen Raum kam, pflegten wir Teenager-Schüler damit aufzuziehen. Das Stimmlose bzw. Stimmhafte gibt es ja auch bei anderen Konsonanten, wodurch sich im Gegensatz zum "s" sogar noch eine gänzlich andere Schreibweise ergibt:
Stimmhaftes "p" wird zu "b", "t" zu "d" und "k" zu "g".
Sie sprach z. B. von "Butzpienen", damit waren "Putzbienen" gemeint, und Schildkröten hatten bei ihr gar einen "Banser" :-)
Gruß, Kai

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Re: Einige Fragen zur Aussprache des Deutschen
geschrieben von: Tomas ()
Datum: 02. September 2008 22:17

Postmodifikation



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.09.08 21:42.

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Re: Einige Fragen zur Aussprache des Deutschen
geschrieben von: Kai Götz ()
Datum: 02. September 2008 22:51

Hallo Tomas,
mit Deiner Theorie des Verschlusskonsonanten hat es nichts zu tun, denn es heißt trotz dessen auch Labsal (mit stimmhaftem "s"). Vielmehr scheint der lang- bzw. kurzgesprochene Vokal davor eine Rolle zu spielen.
Der Infinitiv "röntgen" wird genauso ausgesprochen wie der Name des Erfinders, nämlich (Wilhelm Conrad) Röntgen, also mit "g".
Dass sich bei "röngt" eine besser zu sprechende Form von "röncht" eingebürgert hat, ist möglcherweise den Norddeutschen zu verdanken, die auch "Hamburch-Harburch" statt Hamburg-Harburg sagen :)
Gruß, Kai

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Re: Einige Fragen zur Aussprache des Deutschen
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 03. September 2008 21:59

Das Verb "röntgen" ist aber auch zu schwer! Mein Online-Duden sagt:
rönt|gen (mit Röntgenstrahlen durchleuchten); du röntgst; sie wurde geröngt.
Mein anderer Duden hier sagt: Er wurde geröntgt. Na fein.

Wäre wohl besser gewesen, wenn der Mann "Müller" geheißen hätte.

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Re: Einige Fragen zur Aussprache des Deutschen
geschrieben von: Niklo ()
Datum: 22. September 2008 22:49

Hallo Thomas, grüß Dich Michael,
das 'v' bei "Kurve" und "Nerven" spreche ich in beiden Fällen mit [f].
Bei "Kurve" ist die Aussprache möglicherweise regional abhängig. Der Wahrig gibt bei "Kurve" zwei Möglichkeiten an, [f] und [v]. Die hochsprachliche Aussprache ist im deutschen Sprachraum durchaus leicht unterschiedlich.

Es werden süddeutsche Besonderheiten bei "putzen" und "Biene" angesprochen.
"butzn" und "pine" sind für mich auch im süddeutschen Sprachraum nicht hochsprachlich. Im süddeutschen Sprachraum gibt es Gegenden, wo das 'p' bei "putzen" oder bei "Peter" im Dialekt und in der Umgangssprache wie gesprochen wird. Das gilt aber nicht für den ganzen süddeutschen Sprachraum.
"Biene" mit "P" ist mir vollkommen unbekannt, obwohl ich aus Süddeutschland (Oberbayern) komme. Bei uns sagt man "Biene" oder im Dialekt "Imp".
Servus,
Niklo

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