Die Frauen können den Namen des Mannes als Ehenamen annehmen. Mich interessiert, wie ist in Deutschland der Fall z.B. mit einem Doktortitel.

Ich finde bei uns komisch, dass eine Friseuse mit dem entsprechenden Fachschulabschluss z.B. Frau Doktor XY heißt.

Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

Guten Abend Charlotte,

das Namensrecht ist vor einigen Jahren geändert worden.

Zitat

Bei Eheschließung sollen die Ehegatten einen der beiden Nachnamen (oder Geburtsnamen) zum Ehenamen bestimmen. Andernfalls führen beide ihre zuvor geführten Namen weiter. Wer einen Ehenamen annimmt, kann seinen bisherigen Namen (oder Geburtsnamen) mit Bindestrich voranstellen oder anhängen.

Akademische Titel werden heutzutage von einzelnen Personen männ-und weiblichen Geschlechts geführt. Bei ausgestorbenen Adelstiteln wird in der Regenbogenpresse noch großzügig gehuldigt.

In sehr alten Filmen aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts gibt es den angeheirateten Titel, das angeheiratete Amt noch, das wirkt aber heutzutage mehr als komisch, nämlich unpassend.


Küss die Hand,

Dr. phil. Michael Redeker, M.A., FS 1 und 3, USW



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.03.10 18:05.

Guten Abend Michael!

Vielen Dank für die interessanten Erklärungen.

Und: "Küss die Hand,

Dr. phil. Michael Redeker, M.A., FS 1 und 3, USW"

[216.71.165.99]

Einfach phantastisch!

Mit freundlichen Grüßen
Charlotte



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.03.10 20:37.

Zitat
Charlotte
Die Frauen können den Namen des Mannes als Ehenamen annehmen. Mich interessiert, wie ist in Deutschland der Fall z.B. mit einem Doktortitel.

Ich finde bei uns komisch, dass eine Friseuse mit dem entsprechenden Fachschulabschluss z.B. Frau Doktor XY heißt.

War die eigentliche Frage nicht, ob die Frau, wenn sie den Namen des Mannes annimmt, auch den Titel "bekommt"? Ich weiß nicht, wie es früher war (war es nur üblich oder hatte sie ein Recht darauf?), aber ich denke, rein rechtlich gesehen bekommt die Frau den Titel heutzutage nicht mit, wenn sie sich bei einer Eheschließung für den Namen des Mannes entscheidet.

Umgekehrt gilt das auch.

jero
www.cafe-deutsch.de

Hallo Jero!

Ich danke Dir für die klare, eindeutige Antwort. Ich finde es komisch, dass hier (H), wenn sich jemand für den Familiennamen ihres Mannes entscheidet, automatisch auch den Doktortitel mitbekommt. Eine Kollegin von mir, die keine Universitätsausbildung, nur eine Hochschulausbildung hat, ständig den Doktortitel ihres verstorbenen Mannes, eines Rechtsanwalten vor ihren Namen setzt, und meine Friseuse, deren verstorbener Mann Gynekologe war, ebenso. Manche Frauen heiraten bloß deshalb.
Die Adelstitel sollten aber meiner Meinung nach nur in dem Fall abgeschafft werden, wenn der Betroffene nicht würdig wäre den Adelstitel der Familie zu tragen. Ich denke natürlich hier an keine Privilegien, bloß an den Titel, was natürlich mit einer interessanten Geschichte der Familie im Zusammenhang steht.

Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

Hallo Charlotte,

das ist interessant, was du schreibst. Da möchte ich noch auf etwas eingehen, was Michael Redeker schrieb:

Zitat
Michael Redeker
Bei ausgestorbenen Adelstiteln wird in der Regenbogenpresse noch großzügig gehuldigt.

Ich hatte gleich nicht verstanden, was mit "ausgestorbenen Adelstitel" gemeint ist. Adelstitel gelten in Deutschland als Namensbestandteile (das kleine "von" ebenso wie Titel a la "Freiherr", "Graf", "Fürst").

In Österreich sind sie "verboten", also zumindest kein Namensbestandteil. Deshalb heißen dort Mitglieder der ehemaligen Herrscherfamilie der Habsburger einfach - ich fantasiere mal beim Vornamen - "Monika Habsburg" oder "Klaus Habsburg".

Mir gefällt die österreichische Variante besser. Wer heute vor den Adligen auf die Knie fallen möchte, sollte nicht vergessen, auf welche Art und Weise ihre Vorfahren oftmals in den Besitz dieser Titel gekommen sind. Gleiches gilt für ihre Besitztümer, die sie z.B. nach der "Wende" nicht selten in Ostdeutschland erfolgreich zurückforderten bzw. Entschädigungen erhielten.

jero
www.cafe-deutsch.de

Hallo Jero!

Ich sehe, Du bist gegen die Adelstitel. In vielen Fällen sind die Adel wirklich nicht auf einem ehrlichen Weg zu ihrem Titel gekommen. In manchen Fällen sind die Titel gekauft worden. Aber ich denke nicht nur an die Aristokratie, sondern auch an den niedrigen Adelstand. Die haben ihren Adelstitel oft für ihre Tapferkeit im Krieg (z.B. gegen Türkenangriffe) erhalten. Sie haben ihr Leben aufs Spiel gesetzt. Die könnten darauf stolz sein, oder?
Mit Hochadel, also mit der Aristokratie beschäftigt sich die "große Geschichte", mit der Familienforschung beschäftigen sich immer mehr Familienforscher, also Privatleute und natürlich die Genealogie, die Heraldik, die Ahnenforschung. Bei Euch in Deutschland kann das bestellt werden und dann schicken sie einem eine schöne Urkunde. Z.B.: [www.europa-heraldik.com]
Mit freundlichen Grüßen
Charlotte