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Modalverb 'wollen'
geschrieben von: mikasilta ()
Datum: 27. Februar 2011 12:58

Guten Tag,

wie schreibt man den folgenden Satz richtig um:

Ein Polizeisprecher teilte mit, dass gegen zwei Firmen und sieben Mitarbeiter ermittelt wird.


Die Polizei will gegen zwei Firmen und sieben Mitarbeiter ermitteln.


Vielen Dank für Ihre Antwort!

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Re: Modalverb 'wollen'
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 27. Februar 2011 16:04

Guten Tag Mikasilta,

ich verstehe Ihre Frage nicht.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

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Re: Modalverb 'wollen'
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 27. Februar 2011 16:13

(Ich auch nicht. Ist das Thema "Modalverben mit subjektivem Gebrauch"?)

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Re: Modalverb 'wollen'
geschrieben von: mikasilta ()
Datum: 27. Februar 2011 16:18

Hallo,

die Aufgabe lautet: "Verwollständigen Sie den Satz und verwenden Sie dabei ein Modalverb."

Ein Polizeisprecher teilte mit, dass gegen zwei Firmen und sieben Mitarbeiter ermittelt wird.

Die Polizei...

Ist es richtig zu sagen:

1. Die Polizei will gegen zwei Firmen und sieben Mitarbeiter ermitteln.

ODER

2. Die Polizei will gegen zwei Firmen und sieben Mitarbeiter ermittelt haben.


Vielen Dank für Ihre Antwort!

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Re: Modalverb 'wollen'
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 27. Februar 2011 17:08

Guten Abend Mikasilta,

hätte ich zwischen Ihren beiden Sätzen zu wählen, würde ich

1. Die Polizei will gegen zwei Firmen und sieben Mitarbeiter ermitteln.
Damit wird eine Absicht (in naher Zukunft) ausgedrückt.


Allerdings verstehe ich Ihren Ausgangssatz präsentisch, die Polizei ermittelt jetzt. Dann würde ich entweder kein Modalverb einfügen:

Die Polizei ermittelt...

Oder das Modalverb "müssen" gebrauchen:

Die Polizei muss (...) ermitteln.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

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Re: Modalverb 'wollen'
geschrieben von: suzana guoth ()
Datum: 27. Februar 2011 17:11

Ich glaube, es handelt sich bei dieser Frage um einen subjektiven Gebrauch des Modalverbs ("wollen"): Die Polizei behauptet.... Also "sie will..."
Die richtige Antwort weiß ich natürlich nicht.
Ein anderes Modalverb wäre meiner Meinung nach vielleicht besser: z.B. "soll".

Mit freundlichen Grüßen
Charlotte



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.02.11 17:14.

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Re: Modalverb 'wollen'
geschrieben von: mikasilta ()
Datum: 27. Februar 2011 18:47

Das Modalverb 'sollen' geht hier nicht.

Hier gibt ein Sprecher wieder, was jemand von sich selbst behauptet.
Mit Hilfe des Modalverbs 'wollen' kan er zum Ausdruck bringen, dass er der Äußerung skeptisch gegenübersteht und an deren Richtigkeit zweifelt. Ein Beispiel:

Er behauptet/sagt von sich/ versichert/ gibt damit an, dass er schon immer viele Bewunderer hatte.

Er will schon immer viele Bewunderer gehabt haben.


In der Aufgabe muss man zwischen den Modalverben 'sollen' und 'wollen' unterscheiden.

Aber ich verstehe nicht richtig ... Das verb ist ja im Präteritum :"Ein Polizeisprecher teilte mit..." Wie kann man das berücksichtigen? Oder kan man den Satz wirklich präsentisch verstehen?

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Re: Modalverb 'wollen'
geschrieben von: suzana guoth ()
Datum: 27. Februar 2011 19:05

Bei subjektivem Gebrauch steht "wollen" - so viel ich weiß - im Präsens, und das Verb wird ins Infinitiv Perfekt gestellt.
Es handelt sich um Vergangenheit. Vielleicht könnte es sich um Passiv handeln?
Gegen zwei Firmen und sieben Mitarbeiter will von der Polizei ermittelt worden sein.
Ich tappe bloß im Dunklen. Im Präsens kann man den subjektiven Gebrauch vom objektiven nicht unterscheiden.
Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

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Re: Modalverb 'wollen'
geschrieben von: Kostas ()
Datum: 27. Februar 2011 19:13

Tatsächlich wird hier wollen zum Ausdruck der subjektiven Aussage gebraucht. Da aber Präsens vorliegt, sind zwei Lesarten möglich: (a) Die Polizei hat die Absicht, Ermittlungen einzuleiten. (b) Die Polizei behauptet, die Ermittlungen seien schon im Gange. Ist wollen hingegen mit einem Infinitiv Perfekt verbunden, liegt eindeutig eine subjektive Aussage vor: Der Verdächtige will um diese Uhrzeit zu Hause gewesen sein.

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Re: Modalverb 'wollen'
geschrieben von: Kostas ()
Datum: 27. Februar 2011 19:27

Zitat

Die Polizei will gegen zwei Firmen und sieben Mitarbeiter ermittelt haben

Dieser Satz drückt aus, dass die Ermittlungen inzwischen abgeschlossen sind.

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Re: Modalverb 'wollen'
geschrieben von: suzana guoth ()
Datum: 27. Februar 2011 19:32

"Ein Polizeisprecher teilte mit, dass gegen zwei Firmen und sieben Mitarbeiter ermittelt wird."
Das ist eine Gleichzeitigkeit in der Vergangenheit. ("wird + Partizip Perfekt = Passiv Präsens)
Als die Polizeimeldung stattfand, waren die Ermittlungen schon im Gange.
Also kann man jetzt sagen: Von der Polizei will gegen zwei Firmen und sieben Mitarbeiter ermittelt worden sein.

Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

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Re: Modalverb 'wollen'
geschrieben von: suzana guoth ()
Datum: 27. Februar 2011 19:34

Hallo Kostas!
Ich glaube, ich habe auch recht. Ich habe Deinen Satz in passivischer Form geschrieben. Oder irre ich mich?

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Re: Modalverb 'wollen'
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 27. Februar 2011 19:35

Warum geht das Modalverb "sollen" nicht? "Wollen" ist sehr emotional und ich kritisiere damit die Aussage der sprechenden Person, wie auch aus den Beispielen oben hervorgeht. "Was, er will die ganze Arbeit allein gemacht haben? Niemals!" "Sollen" verwenden wir für Sätze, die die Aussagen anderer neutral wiedergeben. "Er soll sein Haus ganz allein renoviert haben, so stand in der Zeitung. Wow, toll."

Deshalb:
Ein Polizeisprecher teilte mit, dass gegen zwei Firmen und sieben Mitarbeiter ermittelt wird.


Laut Polizei soll gegen zwei Firmen und sieben Mitarbeiter ermittelt werden.
Oder:
Gegen zwei Firmen und sieben Mitarbeiter soll ermittelt werden, so die Polizei.

Natürlich brauchen wir für den subjektiven Gebrauch der Modalverben immer einen Kontext -
und die richtige Betonung, manchmal auch Gestik! Sonst sind die Sätze wirklich missverständlich.

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Re: Modalverb 'wollen'
geschrieben von: Kostas ()
Datum: 27. Februar 2011 19:36

Zitat

Aber ich verstehe nicht richtig ... Das verb ist ja im Präteritum :"Ein Polizeisprecher teilte mit..." Wie kann man das berücksichtigen?

Entscheidend ist hierbei nicht das Tempus, in dem das Verb des Mitteilens steht, sondern das Tempus, in dem die Aussage formuliert ist.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.02.11 19:53.

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Re: Modalverb 'wollen'
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 27. Februar 2011 19:42

Zur Zeitangabe: "...dass ermittelt wird" ist Präsens und bezieht sich hier auch auf die Gegenwart.
Die Aktion dauert noch an!

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Re: Modalverb 'wollen'
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 27. Februar 2011 19:43

Na da sind wir uns dann einig, Kostas!

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Re: Modalverb 'wollen'
geschrieben von: mikasilta ()
Datum: 27. Februar 2011 19:56

Hallo,

SOLLEN --- Ein Sprecher gibt wieder, was jemand von einer anderen Person oder einem Sachverhalt behauptet.

WOLLEN --- Ein Sprecher gibt wieder, was jemand von sich selbst behauptet.

Ursprünglich hatten wir die Aufgabenstellung:

"Verwollständigen Sie den Satz und verwenden Sie dabei ein Modalverb."

UND zwei Sätze:

Ein Polizeisprecher teilte mit, dass gegen zwei Firmen und sieben Mitarbeiter ermittelt wird.

Die Polizei...


Ich nehme an, es ist richtig zu sagen:

Die Polizei will gegen zwei Firmen und sieben Mitarbeiter ermitteln.

Hier der Sprecher gibt wieder, was die Polizei von sich selbst behauptet. Nicht wahr? Vielen Dank für die Antworten!

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Re: Modalverb 'wollen'
geschrieben von: Kostas ()
Datum: 27. Februar 2011 22:15

Da bin ich ganz deiner Meinung, Mikasilta.

Zitat
Franziska schrieb:
Deshalb:
Ein Polizeisprecher teilte mit, dass gegen zwei Firmen und sieben Mitarbeiter ermittelt wird.

Laut Polizei soll gegen zwei Firmen und sieben Mitarbeiter ermittelt werden.
Oder:
Gegen zwei Firmen und sieben Mitarbeiter soll ermittelt werden, so die Polizei.

Hierbei wird das Modalverb sollen nicht zum Ausdruck der subjektiven Aussage gebraucht, sondern es ist schon in der Polizeimitteilung enthalten. Gemeint ist dann nicht, dass die Polizei oder Dritte behaupteten, es werde bereits gegen die Firmen und deren Mitarbeiter ermittelt, sondern es wird ausgedrückt, dass das noch geschehen soll, so nach dem Muster:

....................jemand plant -.......(Man plant, daß hier ein neues Wohnviertel entsteht.)
.............etwas soll geschehen....Hier soll ein neues Wohnviertel entstehen.

............................................................................................(''Schülerduden - Übungsbücher'', Band 5, 1975, S. 130)



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.02.11 22:24.

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Re: Modalverb 'wollen'
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 27. Februar 2011 23:00

Gut, lassen wir die Erwähnung der Polizei weg, damit "sollen" nicht zur Aufforderung wird. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass der Polizeisprecher lediglich ein Instrument der Übermittlung ist, der sich nicht wissentlich mit irgendeiner Großtat brüstet, sondern Informationen weitergibt.
Aber vielleicht sehe ich ja auch die Aufgabe der Polizei anders als ihr.
Ein "Wollen" wäre jedenfalls eine fast höhnische Distanzierung, die ich für nicht angebracht halte.

(Dieser Link hilft vielleicht weiter)

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Re: Modalverb 'wollen'
geschrieben von: jero ()
Datum: 28. Februar 2011 09:48

Zitat

UND zwei Sätze:

Ein Polizeisprecher teilte mit, dass gegen zwei Firmen und sieben Mitarbeiter ermittelt wird.

Die Polizei...

Ich nehme an, es ist richtig zu sagen:

Die Polizei will gegen zwei Firmen und sieben Mitarbeiter ermitteln.

Hallo,

manchmal wird -lassen- ja zu den Modalverben gerechnet. Dann wäre es am einfachsten:

Die Polizei lässt gegen zwei Firmen und sieben Mitarbeiter ermitteln.

Bei den (anderen) Modalverben verschiebt sich nach meinem Eindruck immer irgendwie die Bedeutung und es ist (für mich) zu wenig Kontext da, um mich entscheiden z.B. zu können, ob in der Umformulierung ein Zweifel (-wollen- in subjektiver Aussage) oder eine Absicht (-wollen- in objektiver Aussage) ausgedrückt werden soll. Ich kann auch den Ausgangssatz als Passiv "rein in der Vergangenheit" verstehen (zum Zeitpunkt der Mitteilung ermittelte man bereits) oder dass es eher vorausschauend/vorwärtsweisend gemeint war (zum Zeitpunkt der Mitteilung noch nicht, aber danach / ab demnächst / ab morgen), sodass das Ermitteln selbst erst noch bevorsteht (in der Vergangenheit oder Gegenwart oder Zukunft). In dieser Deutungsvariante (der letzten) wäre der oben zitierte Satz mit -wollen- in Ordnung. Dabei ginge allerdings der Vergangenheitsbezug verloren.

Der Kontext macht alles klarer, aber wir haben keinen bzw. einen minimalen, der vieles offen lässt und daher verschiedene Deutungen zulässt.

jero
www.cafe-deutsch.de



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.02.11 09:55.

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