IDIAL4P - Fremdsprachen für den Beruf Werbung

Foren für E-Mail-Partnersuche, DaF-Diskussionen und -Jobsuche

Sprachberatung

Bitte in den Foren nur auf Deutsch schreiben!
Auch fremdsprachliche Beiträge (d. h. Beiträge über andere Sprachen) müssen wir leider löschen.

es tut mir Leid, nicht kommen zu koennen
geschrieben von: ripley ()
Datum: 21. Oktober 2011 17:20

Hallo.
ich moechte gern wissen, ob der Satz mit Infinitiv ohne zu richtig ist und wenn ja wieso.
Ich habe gelesen mit kommen und mit Modalverben benutzt man den Infinitiv OHNE zu.
Vielen Dank
Rip

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Es tut mir leid, nicht kommen zu können.
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 21. Oktober 2011 18:39

Guten Abend Rip,

richtig sind Sätze wie

Ich kann nicht kommen.


Du willst nicht gehen.


Usw.

Dabei steht der Infinitiv nach (oder abhängig von) dem konjugierten Modalverb ohne "zu".


Wird aber dann solch ein Satz als Infinitivkonstruktion gebraucht, wird der Infinitiv des Modalverbs mit "zu" gebraucht:

Es tut mir leid, nicht kommen zu können.


Du hast darauf bestanden, nicht gehen zu wollen.


(Links zur Grammatik oben in blau.)


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Optionen: AntwortenZitieren
Re: es tut mir Leid, nicht kommen zu koennen
geschrieben von: huangdi ()
Datum: 22. Oktober 2011 11:33

Es gibt zwei mögliche Varianten:

(1) Es tut mir Leid, nicht kommen zu können.

(2) Leider kann ich nicht kommen.

(1) ist eher formaler gehobener Stil und würde sich für manchen etwas "geschraubt" und umständlich ausgedrückt anhören, während (2) in der Regel in der Umgangssprache haufiger verwendet wird.

In unterschiedlichen Situationen kann es erforderlich sein, das Gleiche im Sinne pragmatischer Angemessenheit unterschiedlich auszudrücken:

Wenn man die Einladung von Freunden zu einem Abendessen absagen muss, wird man wahrscheinlich eher einen Satz wie (2) verwenden. Wenn man aber die Einladung seines Chefs zu eine privaten Abendessen ablehnen muss, wäre die Verwendung eines Satzes wir (1) eher wahrscheinlich, denn der Chef ist eine Respektperson, dem man dann auch in eher formaler Sprech- und Schreibweise begegnet.

Im letzteren Fall könnte man übrigens "Es tut mir Leid" durch "Ich bedauere" ersetzen:

(3) Ich bedauere, nicht kommen zu können

bedauern, dass... = einem etwas Leid tun, dass...

Ergo: Es gibt eineseits grammatische Strukturen, die man kennen und beherrschen muss. Andererseits gibt es auch klare Regeln, wann eine bestimmze Struktur in der Kommunikation angemessen ist oder nicht.
Das ist der Zusammenhang zwischen Struktur und deren Funktion.

Es gibt Nichts, das wirklich Nichts ist, denn selbst das Nichts ist auch ein Etwas - nämlich "Nichts".

Optionen: AntwortenZitieren
Re: es tut mir Leid, nicht kommen zu koennen
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 23. Oktober 2011 18:21

Hallo Rip!

Ich glaube, ich habe verstanden, was dein Problem ist: In der Tat wird nach Modalverben, Empfindungsverben, kommen und gehen (...) kein "zu" vor den Infinitiv gesetzt. In deinem Satz aber
sind "kommen" und das Modalverb Teile der Ergänzung und nicht von dieser Regel betroffen.

Er kommt uns besuchen.
Sie geht einkaufen.
Du hörst sie tanzen.
Ihr könnt nicht kommen.

Hier ist ein Link, der dir bestimmt weiterhelfen kann!

Optionen: AntwortenZitieren
Re: es tut mir Leid, nicht kommen zu koennen
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 23. Oktober 2011 18:22

Ah, Nachtrag: Denselben Link hat dir Michael oben auch geschickt! Der Erste von den beiden.

Optionen: AntwortenZitieren
Re: es tut mir Leid, nicht kommen zu koennen
geschrieben von: Kostas ()
Datum: 24. Oktober 2011 10:36

Guten Morgen!

(1) Ich kann nicht zu kommen.

Dass zu hier falsch wäre, hat nichts mit dem Infinitiv kommen zu tun, sondern es liegt am Modalverb können. Dass auch kommen ohne zu gebraucht wird, ist purer Zufall. Das wird um so deutlicher, wenn man besagtes Verb probeweise durch ein anderes ersetzt, das sich mit gar keinem Infinitiv verbinden lässt :

(2) Ich kann nicht zu schlafen.
(3) Ich kann nicht zu tanzen.

Bindet man nun obige Sätze in eine Infinitivkonstruktion ein, muss die Infinitivkonjunktion zu zwar verwendet werden, aber das hat weder mit kommen noch mit können zu tun, sondern damit, dass zu ein fester Bestandteil von Infinitivsätzen ist:

(4) Es tut mir leid, nicht zu kommen zu können.
(5) Ich habe Angst davor, wieder nicht zu schlafen zu können.
(6) Es ist schade, nicht zu tanzen zu können.

Während das erste, durchgestrichene zu aufgrund des Modalverbs können falsch wäre (der dem zu vorausgehende Infinitiv hat hier, wie gesagt, nichts damit zu tun), ist das zweite obligatorisch. Würde man aber können durch ein anderes Verb ersetzen, das einen zu-Infinitiv verlangt, müsste ein zweites zu her:

(7) Die Katze kriegte die Maus zu fassen.
(8) Die Katze versuchte, die Maus zu fassen zu kriegen.



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 24.10.11 12:55.

Optionen: AntwortenZitieren


Ihr vollständiger Name: 
Ihre Emailadresse: 
Thema: 
Schutz gegen unerwünschte Werbebeiträge (SPAM):
Bitte geben Sie den Code aus dem unten stehenden Bild ein. Damit werden Programme geblockt, die versuchen dieses Formular automatisch auszufüllen. Wenn der Code schwer zu lesen ist, versuchen Sie ihn einfach zu raten. Wenn Sie einen falschen Code eingeben, wird ein neues Bild erzeugt und Sie bekommen eine weitere Chance.

Bitte in den Foren nur auf Deutsch schreiben!
Auch fremdsprachliche Beiträge (d. h. Beiträge über andere Sprachen) müssen wir leider löschen.


This forum powered by Phorum.