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schuld/schuldig
geschrieben von: suzana guoth ()
Datum: 02. Juni 2012 22:12

Und noch eine Frage:

Ist beides möglich?

"Wer ist des schweren Betrugs schuldig?"
"Wer ist am schweren Betrug schuld?"
(Wer war am schweren Betrug schuld?)

Ich bedanke mich im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

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schuld / schuldig
geschrieben von: Grammatikus ()
Datum: 03. Juni 2012 11:03

.

Das Adverb 'schuld' gehört zur Wendung:
'an etwas schuld sein' = an etwas die Schuld haben

"Wer oder was ist an diesem Einnahmenrückgang schuld?"


Das Adjektiv 'schuldig' gehört in die Rechtsprechung:
auf schuldig plädieren = Schuldigsprechung beantragen
jemanden schuldig sprechen = jemanden verurteilen
[www.duden.de]

schuldig sein (+ Genitiv):
"Er ist des schweren Betruges schuldig."

.

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Re: schuld/schuldig
geschrieben von: suzana guoth ()
Datum: 03. Juni 2012 11:23

Also gehört "schuldig sein" nur zur Justizsprache.
Vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

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Re: schuld/schuldig
geschrieben von: Milorad Gavrilovic ()
Datum: 03. Juni 2012 17:16

Guten Tag zusammen!

Zitat

Grammatikus schrieb:

an etwas schuld sein = an etwas die Schuld haben

schuldig sein (+ Genitiv)

Ich verstehe diese Erklärung überhaupt nicht.


Mein Beispiel:

Er ist an dem Unglück schuldig.



Mit freundlichen Grüßen

Milorad Gavrilovic

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Re: schuld/schuldig
geschrieben von: KA ()
Datum: 03. Juni 2012 21:22

Hallo Milorad,

wie in den oberen Posts bereits festgestellt, verwendet man das Wort "schuldig", wenn jemand bei Gericht verurteilt wurde.
Man sagt:
Er ist des Mordes schuldig.

Ist jemand einfach nur der Verursacher von etwas, dann hat er Schuld bzw. ist schuld daran.

Man sagt nicht: Er ist an dem Unglück schuldig.
Sondern: Er ist schuld an dem Unglück.
Oder: Er hat Schuld an dem Unglück.

Allerdings gibt es noch den Ausdruck, "jemandem etwas schuldig sein".
Zum Beispiel:

Er ist mir noch einen Gefallen schuldig.

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Re: schuld/schuldig
geschrieben von: Milorad Gavrilovic ()
Datum: 03. Juni 2012 23:08

Hallo KA,


Zitat

Man sagt nicht: Er ist an dem Unglück schuldig.
Sondern: Er ist schuld an dem Unglück.


WAHRIG

Wir fühlen uns schuldig an seinem Unglück.



Mit freundlichen Grüßen

Milorad Gavrilovic



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.06.12 07:46.

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schuld und schuldig
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 04. Juni 2012 05:59

Guten Morgen zusammen,

"schuldig" wird nicht nur in der Juristensprache gebraucht.

Denn "schuldig" wie "schuld" bedeuten, "an/für etwas die Schuld tragen". Dabei gibt es feine Bedeutungsunterschiede:

Wir fühlen uns schuldig an seinem Unglück. = Wir haben eine Schuld auf uns geladen. / Wir haben ein Verbrechen oder eine Sünde begangen.


Wir fühlen uns schuld an seinem Unglück. = Wir haben die Verantwortung. / Wir haben einen Fehler begangen.


Der Unterschied ist fein: wer schuld ist, kann getadelt werden; wer schuldig ist, kann verurteilt werden.

Und ein Nachtrag zur Ausgangsfrage:


Zitat
Charlotte fragte:
Ist beides möglich?

"Wer ist des schweren Betrugs schuldig?"
"Wer ist am schweren Betrug schuld?"
(Wer war am schweren Betrug schuld?)

Beides ist möglich:

"Wer ist des schweren Betrugs schuldig?" = Der von einem Gericht oder dem eigenen Gewissen verurteilte Betrüger.


"Wer ist am schweren Betrug schuld?" = Die laschen Vorschriften und verantwortungslosen Kontrolleure, die dem Betrüger erlaubten, den Betrug durchzuführen.

(Sprechen wir hier von der internationalen Bankenkrise?)




Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.06.12 06:27.

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Re: schuld/schuldig
geschrieben von: Milorad Gavrilovic ()
Datum: 04. Juni 2012 07:45

Guten Morgen Michael,

wie schon erwähnt, gehört "schuldig" nicht nur in die Rechtsprechung, wie zum Beispiel:

Wir sind schuldig vor Gott.


Zitat

Sprechen wir hier von der internationalen Bankenkrise?


Ja. Die Verhältnisse sind schuld daran.



Mit freundlichen Grüßen

Milorad Gavrilovic

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Re: schuld/schuldig
geschrieben von: KA ()
Datum: 04. Juni 2012 11:33

Hallo,

ja, "sich schuldig fühlen" gibt es natürlich auch. Das geht aber genau wie "schuldig vor Gott" in eine ähnliche Richtung wie oben beschrieben.
Michael hat es ganz treffend formuliert:
"Der Unterschied ist fein: wer schuld ist, kann getadelt werden; wer schuldig ist, kann verurteilt werden."

Wenn ich mich schuldig fühle, verurteile ich mich sozusagen selbst für das, was ich getan habe. Und "vor Gott schuldig sein" heißt ja, dass Gott -als höhere Instanz- mich verurteilen kann.

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