Liebe Kollegen,

in München gibt es eine Aktionsgemeinschaft "Aktion Butterbrot", die - in Zusammenarbeit mit der GEW - seit Jahren für bessere Rahmenbedingungen für die freiberuflichen Lehrkräfte, vor allem in Integrationskursen, kämpft. Ein (noch nicht ausreichender) Teilerfolg war die Anhebung der Sätze pro Kursteilnehmer im vergangenen Jahr.

Wir wollen jetzt die Träger (arbeitgebende Institute) mit ins Boot holen, um gemeinsam gegenüber dem BAMF aufzutreten, denn auch für die meisten Träger sind die Integrationskurse nicht wirtschaftlich.

Mit einigen laufen schon Gespräche und bei unserem nächsten Treffen, am 1.8. um 18.00 Uhr im Gewerkschaftshaus, Schwanthalerstraße 64, wird sowohl eine Vertreterin einer Schule als auch ein Gewerkschaftsvertreter dabei sein.

Wir möchten euch dazu aufrufen, bei uns mitzumachen, denn je mehr wir sind, desto mehr können wir erreichen.

Liebe Grüße

Isabel Hoffmann

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> Mit einigen laufen schon Gespräche und bei unserem
> nächsten Treffen, am 1.8. um 18.00 Uhr im
> Gewerkschaftshaus, Schwanthalerstraße 64,


Es wäre sicher noch hilfreich, die Stadt zu nennen, in der das Treffen stattfindet.

Es handelt sich um München, wie ich klar an der Adresse erkenne... Habe ich Recht?

Jau, wird wohl München sein!

Genau, in München! Ich habe es zwar oben am Anfang des Textes geschrieben, aber bei der Adresse vergessen.

Ich werde noch einmal etwas zu dem Treffen posten, wenn der Raum feststeht.

Prima!

steter Tropfen höhlt den Stein. Ich denke, solche Aktionen müssen regelmäßig laufen.

Genau an diesem Tage bin ich in München und Umgebung, weiß aber nicht, ob ich nun just zu diesem Termin kommen kann.

Aber ihr solltet den Verlauf und die Ergebnisse dieser Aktionen auf das Forum stellen.

Gibt es Pressemitteilungen zu diesem Termin?

MFG

Pressemitteilungen wird es nicht geben, wir sind ja in der Vorbereitungsphase eines Aktionstages gemeinsam mit den Trägern vor dem BAMF in Nürnberg.

Wir brauchen aber bundesweite Mitwirkung, deswegen würden wir uns über dein Engagement und deinen Besuch auf unserem Treffen freuen. Wo wohnst du? Kannst du mit deinem Träger / deinen Trägern sprechen?

Kannst du uns auch sagen, wieviel du an Stundenhonorar bekommst? Wenn du willst, dann schicke deine Infos an meine E-Mail: i.hoffmann@mnet-online.de

LG

Leute,

wovon spricht ihr hier überhaupt. Seien wir ehrlich: Integrationskurse sind doch Hausfrauenkurse, ein Kidergarten. Die TN sind doch einfache Menschen, oft ohne einen Abschluss. Viele können nicht lesen und schreiben deshalb Alpha-Kurse und die s.g. normale Progression ist auch nicht besser. Also eure Aufgabe ist den Leuten beizubringen A, B, C..., bzw. Ich muss zum Arzt gehen. Das heißt also, das ihr am falschen Ort arbeitet. Man brauch hier eure Qualifikationen nicht! Ihr seid einfach überqualifiziert für den Job!
Wenn das z.B. DSH-Kurse wären, dann hättet ihr Recht gehabt, aber wofür das ganze Studium, Linguistik Literaturwissenschaften..., die TN nach sechs Monaten sprechen sowieso im Infinitiv und können kaum einen anständigen Satz bilden. Das ist einfach die falsche Kundschaft für euch.

Ihr habt also zwei Möglichkeiten; aufhören zu meckern, oder sich umqualifizieren lassen.
... und wenn ihr das falsche studiert habt, selber schuld.
Der Markt brauch eure Quali nicht!

Gruß
Realist

Hallo Jürgen,

eigentlich habe ich mal nur so das Forum durchgeschaut. Als ich jedoch deinen Beitrag gelesen habe, habe ich förmlich gekocht.

Ich glaube, du verkennst hier einiges. Ich habe schon alles unterrichtet, von der Mitarbeiterin Putins über französische Philosophie-Professoren bishin zum dänischen Pfarrer alles natürlich bis zum Oberstufenniveau. WAr aber alles ein Klacks im Vergleich zu Integrationskursen, wo ich bis heute manchmal noch zu tun habe, das ordentlich hinzubekommen.

Ich finde es erstens gegenüber den Migranten sehr respektlos und herabwürdigend, was du da schreibst. Es sind auch nicht alles Hausfrauen (die großen Niveauunterschiede ist nur eins der Probleme, die man da handeln muss und die es beim DSH Kurs so nicht gibt), sondern viele sehr gebildet und fast alle auch sehr motiviert.

Habe mal arabische Männer und Frauen zusammen mit einem Israeli im Kurs und versuche es hinzubekommen, dass die Stimmung trotzdem gut ist.

Was das reine Grammatik-Sprachwissen angeht (was aber eigentlich mit ein wenig Unterrichtserfahrung das geringste Problem ist, wenigstens mir geht's so, wenn ich einmal was unterrichtet habe, dann kenn ich mich damit aus, so gut bereite ich mich schon vor!) , da gebe ich dir recht, da sind die Anforderung nicht so hoch. Aber das ist doch nicht alles und bei weitem nicht das wichtigste! Insbesondere bei Integrationskursen sind enorme didaktisch-pädagogische Fähigkeiten (eben, WEIL die Leute oft einen sehr geringen Bildungshintergrund haben und ihnen die Möglichkeit einer analytischen Denkweise oft fehlt) sowie ein riesiges Maß an "Softskills", sogenannter Sozialkompetenz gefragt, wozu ich auch große Interkulturelle Sensiblität zähle (ein Beispiel dazu habe ich oben ja schon gebracht und insbesondere als Frau musst du erstmal eine Umgehensweise mit z.B. arabischen Männern finden, die du vertreten kannst, die aber auch deren Verständnis von Lehrer und Frauen entspricht, was im Klartext heißt, halt auch mal so richtig autoritär werden, jedoch ohne respektlos zu sein). Um es nochmal zusammenzufassen, ich denke, dass es schwieriger ist, einen Integrationskurs gut zu unterrichten, als einen Studentenkurs. Dass vielleicht ein Studium der Linguistik und Literaturwissenschaften darauf nicht optimal vorbereitet, da gebe ich dir recht. Da sind eben andere Dinge gefragt, was aber nicht heißt , dass man weniger qualifiziert sein muss, um Integrationskurse zu unterrichten, ganz im Gegenteil.

Viele Grüße
U.

Ich kann dem obigen Beitrag nur zustimmen. Es ist unfassbar, dass jemand mit so einer Einstellung wie Jürgen überhaupt DaF unterrichtet.
Sonderschullehrer und Grundschullehrer wären demnach ja auch total überqualifiziert, da sie im Studium nicht wenig Fachwissen erworben haben (z.B. Mathematik, Englisch) und dies niemals im Unterricht verwenden werden und die Schüler ja sowieso nicht dasselbe Bildungsniveau haben wie der Lehrer. Sogar für die Sekundarstufe studiert man mehr als man jemals in der Schule unterrichten wird.
Soll es so sein, dass IK-Dozenten selbst gerade mal Deutsch, Lesen und Schreiben beherrschen und keinerlei linguistische Vorbildung mitbringen und sich selbst nie mit Sprache und Fremdsprachen auseinandergesetzt haben?

Ich frage mich wirklich, warum ein DaF-Studium für Integrationskurse falsch sein soll?? Literaturwissenschaften kommen im DaF-Studium übrigens eher weniger vor...

Und wer Germanistik oder Literaturwissenschaften studiert hat und dann DaF unterrichtet, ist natürlich zum Teil "falsch" qualifiziert, wie Jürgen behauptet - aber so ist es nunmal in allen Tätigkeiten, wo es Quereinsteiger gibt: Versicherungsmakler, Vertriebsmitarbeiter, Call-Center Agents, Dipl.-Ingenieure als Berufsschullehrer, ...
Da muss man schon mit rechnen, wenn man sich auf einen Quereinstieg einlässt. Und dann sollte man sich nicht über den "Markt" aufregen, der die eigenen Qualifikationen "nicht braucht"...

Hallo Realist,

Lebenserfahrungen darf jeder sammeln. Auch Realisten.
Ich wünsche Ihnen für die Zukunft nicht nur Erfolg sondern auch Gefühle wie Demut und Respekt.

Viele Grüße

Riella

Liebe Leute,

mir macht das Forum keinen Spaß mehr, wenn ich diese und ähnliche Beiträge lese.Da vergeht einem der Appetit.

Mal ehrlich: Muss das sein?! Warum sich gegenseitig anfetzen und sich selbst fressen?! Warum laden hier eigentlich immer wieder Leute ihren verbalen Unrat ab?

Verlassen wir unsere Branche, wenn wir nicht mehr dort arbeiten wollen und noch jung (bis 36-37) sind.
Liegt nahe und ist verständlich.

Wollen oder können wir das nicht, dann sollten wir uns engagieren. (Aktionen wie z.B. Butterbrot, Honorardumper Fanpost schicken, was ungemein befreit...)

Obs was bringt, weiß man nie, von heut auf morgen ändert sich auch nichts. Aber nicht das Leben gestaltet uns, sondern wir unser Leben.

Aber ich finde, die Zeit und das Engagement vor allem: die Energie im Kampf für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen ist besser investiert als in aufreibendes Gemecker und gegenseitigen Beleidigungen, Provokationen und Vorwürfen, wie ichs hier auf dem Forum oft lesen kann.

Solche Dinge sind akademisch gebildeten Menschen nicht würdig, mögen unsere Existenzängste und unser Frust noch so stark sein.

Hi,

wurde die "Aktion Butterbrot" aufgelöst?

Ja, leider. Aber das BAMF freut`s und es trägt die Hoffnung, dass alle Initiativen sich in Ungefallen auflösen...
Bzgl. meiner Klage hieß es einmal:"(...) wer klagt, muss einen langen Atem haben." Ha, bei der Polit- und Verbandslobby sind die Machtverhältnisse doch eindeutig! Es geht ja auch nicht um eindeutige Machtverhältnisse, sondern um die Aufdeckung von Machtmissbrauch. Und eine Aufdeckung ist auch die weitere Feststellung. Test it.
Im "Migazin" las ich unter "Arm durch Arbeit", dass sich ein VHS-Leiter beklagte, die Anfragen zu Integrationskursen aus Mangel an Lehrkräften nicht zeitnah befrieden zu können. Hier im benachbarten Kreis hat eine weitere VHS dieses Problem. Kein Wunder, nachdem andere Träger aufgeben mussten. Die Lehrkräfte fanden wohl Alternativen zur hyperprekären Integrationskurstätigkeit.

So lösen sich Initiativen und Lehrkräfte im gegenseitigen Wohlgefallen auf. Dann dürfen BAMF-Mitarbeiter_innen, Verwaltungskräfte der Träger etc. Integrationskurse unterrichten. BAMF-Regionalkoordinator_innen wären bestens geeignet:"(...) Alle Regionalkoordinatoren haben an einer speziellen Schulung "Didaktik des Sprachunterrichts - Integrationskurse zum Zweitsprachenerwerb" teilgenommen." Antwort der Bundesregierung, Deutscher Bundestag - 16. Wahlperiode, Drucksache 16/13972 (neu), S. 9.
Fachfremde mit einem Crashkurs kontrollieren, beurteilen speziell ausgebildete Fachkräfte! Das nenne ich wahre Kompetenz...
Dass diese "Schulung" im Gegensatz zu den BAMF-geforderten Zusatzqualifikationen der IntV-Lehrkräfte, nicht in Freizeit, sondern umsonst, in gut bezahlter Arbeitszeit stattfand, liegt auf der Hand.

Als ehemals aktive IntV-Lehrkraft kündigte ich lautstark meinen geplanten BAMF-Rausschmiss an. Wahrscheinlich war dies der Grund, dass BAMF-Rekos innerhalb von 6 Jahren bei beiden VHSen/NRW/NDS immer nur meine jeweilige Kurskollegin "besuchten".

Angeblich sind IntV-Lehrkräfte Selbstständige. Angeblich besteht keine Vertragsbeziehung zwischen BAMF und IntV-Lehrkräften (Antwort der Bundesregierung). Was soll dann die Duldung von Unterrichtskontrollen durch Mitarbeiter_innen des BAMF?!

Als angemessen bezahlte Angestellte hätte ich ihren Crashkurs in genannter Didaktik durchaus geduldig, freundlich erweitert.

Im und mit diesen Sinne_n

Roswitha

Hallo,
ich verstehe nicht, warum es in diesem Forum teilweise so heftig zur Sache geht.

Da sich ja wohl jeder das Butterbrot leisten kann, könnte man sich fragen, warum bzw. für was streiten wir eigentlich. Ich denke doch, für ein besseres Einkommen, für die Festanstellung und die Regelung der Altersversorgung wie in vergleichbaren Lehrberufen auch.

Ich finde es gut, dass - endlich mal eine - Gewerkschaft entdeckt hat, dass es auch noch andere Lehrkräfte als beamtete Studienräte und Lehrer im Angestelltenverhältnis gibt.

Richtig gewürdigt wird m.E. die Arbeit des Integrationslehrers noch nicht. Für mich steht er fast an vorderster Front, wenn es darum geht, unseren Staat gegenüber Neuankömmlingen zu repräsentieren und diese Aufgabe kann man m.E. nicht hoch genug einschätzen.

Deshalb denke ich,dass die Aktion Butterbrot eine gute und sinnvolle Sache ist, die eigentlich jeder Integrationslehrer unterstützen sollte.

Es grüßt
Euer
Joachim

Abgesehen davon, dass die Website seit Jahren offline ist und dass man mit härteren Bandagen kämpfen muss (siehe mein anderes Posting).

Wir sollten endlich aufhören zu jammern und stattdessen anfangen uns zu wehren. Die Zeit für Proteste war noch nie so günstig wie heute. Die Regierung plant die Zahl der Integrationskurse zu verdoppeln. Woher aber sollen die Lehrkräfte kommen? Die Träger haben die Lösung schon parat: man erhöhe mit einer Sondergenehmigung die Zahl der Kursteilnehmer auf 25 und bekomme 20% mehr Gewinn. Für die Kursleiter bedeutet das noch mehr Aufwand, mehr Stress und mehr Gesundheitsrisiken für das gleiche Honorar wie vorher. Wie lange wollen wir uns noch verarschen lassen?

"Wir schaffen es!" sagt "Mama-Merkel" und bekommt dafür womöglich noch den Friedensnobelpreis. Und was bekommen wir? Dabei müssen wir den grössten Teil der Integration schultern und nicht die unfähigen Politiker, nicht die gierigen Vermieter, die sich eine goldene Nase machen lassen, usw.

Ich schlage vor: In den nächsten Tagen den verantwortlichen Institutionen ein Ultimatum mit unseren Forderungen zu unterbreiten. Sollte keiner darauf reagieren, den Deutschunterricht bundesweit in allen Integrationskursen ab dem 1.November 2015 nicht mehr durchzuführen. Nur auf diese Art können wir erhört werden.

Sag ich doch. Nur so werdet ihr was bewegen. Also?