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BAMF-Zulassung
geschrieben von: Lurdes ()
Datum: 14. August 2008 18:05

Hallo,

könnte mir jemand erklären was eine BAMF-Zulassung ist, wozu man sie braucht und wie sie erworben wird?

Vielen Dank
Lurdes

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Re: BAMF-Zulassung
geschrieben von: Angelo ()
Datum: 14. August 2008 18:43

Hallo Lurdes!

Man braucht sie (die BAMF-Zulassung) vor allem, um in den eigenen finanziellen Ruin vorher eine Menge Geld zu investieren.

Warum schreibe ich das?

Lies die Beiträge im Forum und werde selbst schlau. Solltest du dich dann immer noch für dieses Stück Papier interssieren, dann findest du die Infos entweder hier im Forum oder auf der Homepage:

www.bamf.de


Schönen Abend!

Angelo

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Re: BAMF-Zulassung
geschrieben von: stellina ()
Datum: 16. August 2008 10:14

Oh, das macht einem aber nicht gerade Hoffnungen!
Mir wurde auch gesagt, ich solle die BAMF - Zusatzqualifikation machen...
So schlimm?
LG
Sandra

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Re: BAMF-Zulassung
geschrieben von: Angelo ()
Datum: 16. August 2008 10:17

Ja, zum Kotzen. Einfach hier nachlesen...

Wer hat gesagt, dass du das machen sollst?

Angelo

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Re: BAMF-Zulassung
geschrieben von: Veronika Zus ()
Datum: 19. März 2012 12:41

Meine Lieben,
zum Thema Zulassung über BAMF, Zusammenarbeit mit demselben, Dialog mit demselben, Fairness etc. vergesst es einfach.
Die sollen die Integration der Zugewanderten in Deutschland selbst erledigen, ich meine damit auch selbst mal erproben was sie da vorgeben, abgesehen davon, dass sie sich ständig in die inneren Angelegenheiten der Kursträger einmischen und nach Belieben sanktionieren, streichen oder entziehen. Wehe du fragst nach, dann kannst du schon direkt alles vergessen und auf das Schlechteste gefasst sein.
Die brauchen keine Spezialisten, die wollen sparen, geben aber anderen vor, was die entbehren sollten.

Mein Tipp: vergesst das Thema überhaupt.
Zus

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Re: BAMF-Zulassung
geschrieben von: Sarah Winter ()
Datum: 30. Mai 2012 18:41

Hallo!
Ich habe auch eine Frage zur BAMF-Zulassung; würde mich sehr freuen, wenn mir jemand, der sich damit auskennt, weiterhelfen kann, denn das BAMF selbst gibt mir keine vernünftige Antwort.
Ich habe keine Sprache studiert, sondern Pädagogik. Nun frage ich mich, wie ich am zeit- und kosteneffizientesten dahin komme, Integrationskurse geben zu können. Es gibt ja diese Fernstudienkurse des Goethe-Instituts und der Uni Kassel zu Didaktik und Methodik DaF/DaZ. Allerdings reichen diese ja nicht aus, um Integrationskurse geben zu dürfen, offensichtlich ist ja diese BAMF-Zusatzqualifikation nötig, die es in verkürzter und ungekürzter Form gibt. Weiß jemand, ob man auch ohne einen Fernstudienkurs nach Absolvierung der Zusatzqualifikation Integrationskurse geben darf? Ich denke nicht, denn die Bezeichnung "Zusatz" deutet ja schon darauf hin, dass zuvor ein Kurs absolviert werden muss, allerdings habe ich auch schon anderslautende Gerüchte gehört...Wer weiß was dazu?
Danke & LG,
Sarah

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Re: BAMF-Zulassung
geschrieben von: Sandra Katsiampakis ()
Datum: 30. Mai 2012 22:01

Hallo Sarah,
Schau mal auf der Zeit des BAMF da steht,für wenn die ungekürzte bzw. die verkürzte Zusatzqualifikation in Frage kommt.Wenn ich mich richtig erinnere, lässt sich der Grafik entnehmen,dass man mit einem Diplom in Pädagogik (Fachrichtung Erwachsenenbildung)die Zulassung nur nach der unverkürzten Zusatzqualifikation bekommt.
Am sichersten ist es aber,wenn du deine Unterlagen an das BAMF schickst und sie dort prüfen lässt.Dann bekommst du einen rechtskräftigen Bescheid. Dafür brauchst du allerdings einen Kursträger,der beabsichtigt dich später auch unterrichten zu lassen.
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.

LG
Sandra

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Re: BAMF-Zulassung
geschrieben von: MasterofDesaster ()
Datum: 31. Mai 2012 13:20

Hallo!

Warum willst du dir als Pädagogin sowas antun?!
Integrationskurse unterrichten bedeutet: Ausbeutung, sozialer Abstieg, finanzieller Ruin!
Als Pädagogin dürftest du in deinem eigentlichen Beruf viel bessere Chancen und viel mehr Spaß haben.

Selbst in meinem Nebenfach-Pädagogen-Dasein geht es mir finanziell und auch sonst besser als in meinem eigentlichen Beruf als "echter" und "studierter" Daf-Lehrer. Meine BAMF-Zulassung ist in der Tonne. Hole sie da auch nie wieder raus. Wer will schon unter diesen Bedingungen arbeiten?

Nimm die Warnungen hier bitte ernst, hier sind nicht nur ein paar frustrierte Spinner am Werk sondern viele Kommentare hier sind ein Spiegelbild der bitteren Realität.

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Re: BAMF-Zulassung
geschrieben von: Sarah Winter ()
Datum: 31. Mai 2012 13:57

Hallo ihr beiden,
vielen Dank für eure Antworten! Es sind momentan nur Gedankenspiele in Bezug auf die Fernstudienkurse. Ich würde Stand jetzt eine Anstellung bei einem Träger bekommen, der als einer der wenigen einen nicht ausbeutet - zumindest nicht in dem Maße wie es bei den vielen Leuten hier im Forum, denen so übel mitgespielt wird, der Fall ist.
Viele Grüße
Sarah

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Re: BAMF-Zulassung
geschrieben von: marmelika ()
Datum: 03. Juli 2012 23:58

guten abend,
nachdem ich hier im forum ein wenig gelesen habe, bin ich doch recht desillusioniert. hatte nämlich gerade den plan gefasst, einen fernlehrgang daf zu machen. nun lese ich hier, fernlehrgang mist, goetheinstitut böse, der job im allgemeinen ausbeutung und nicht empfehlenswert. wie traurig! gibt es gegenmeinungen??
ich möchte menschen, die das noch nicht können, deutsch sprechen und schreiben beibringen. mich erfreut diese vorstellung. gibt es hier irgendjemanden, der diesen beruf gerne macht, vielleicht sogar bei einer netten institution angestellt ist??? bitte melden. und dann habe ich noch generelle fragen: ich habe ein hochschulstudium abgeschlossen, allerdings kein sprachliches. gibt es eine empfehlenswerte weiterbildungsmöglichkeit, um später zb integrationskurse geben zu können?oder wird man mich nie ernstnehmen neben all denen, die daf studiert haben? wie gesagt, mein plan ist frisch, meine euphorie (illusionen?) gross, bitte nicht einfach niedergrummeln, ich freue mich sehr über konstruktive, vielleicht sogar bestätigende, positive beiträge...:) einen schönen abend! marmelika

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Re: BAMF-Zulassung
geschrieben von: DaSte ()
Datum: 04. Juli 2012 10:50

@marmelika

ernsthaft, wenn du eine andere Möglichkeit hast, verschwende nicht die Zeit - DaF-Lehrer ist eine Notlösung wenn nichts anderes geht. Manchmal denke ich mir, dass ich lieber Brötchen verkaufen oder kellnern würde - so schwer ist der Job und so wenig geschätzt.

Vielleicht sollte ich darüber an einer anderen Stelle schreiben: du hast recht, das ist eine schöne Vorstellung, fähigen und motivierten Ausländern Sprache beizubringen. Ich möchte jetzt wirklich niemanden diskriminieren, aber es gibt halt Ausländer und Ausländer; auf der einen Seite ist die Mehrheit von Integrationskursteilnehmern wegen multipler gesundheitlicher und psychischer Probleme (Arbeitslosigkeit, Depressionen, schlecht gebildet) lernblockiert und unmotiviert. Auf der anderen Seite nehmen viele an einem Integrationskurs teil nicht weil sie die Sprache lernen wollen und man muss sich als Dozent mit dieser Haltung irgenwie arrangieren. Es ist sehr schwer, mit diesem Klientel zu arbeiten, da man sich eher als Sozialarbeiter vorkommt, da es nicht mehr um Wissensvermittlung geht und deine Fachkompetenz als Deutschlehrer weniger gefragt ist. Aber das ist nur meine Erfahrung...

Ich arbeite bei einer Privatschule, und gebe Einzel- oder Kleingruppenunterricht für Kunden aus Wirtschaft. Es sind ganz weniger Stunden und alleine davon kann ich nicht leben, aber jedes Mal verlasse ich den Unterrichtsraum in bester Laune, bin überhaupt nicht müde und freue mich auf das nächste Mal. DaF kann auch ein sehr schöner Beruf sein.

LG

D

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Re: BAMF-Zulassung
geschrieben von: DaF-Dozent ()
Datum: 04. Juli 2012 19:32

Hallo Marmelika,
wirkliche "Gegenmeinungen" wird es kaum geben, es sei denn, von den wenigen Angstellten(!?!) unter den DaF-Lehrern. Wie viele Angestellte in DaF gibt es in Deutschland? 0,5%? Oder noch weniger? Gibt es da Zahlen?

Alles andere ist Augenwischerei. Natürlich machen viele diesen Beruf gerne, aber das ändert nichts an den Verhältnissen, auch wenn einige es sich schönreden.
Man verdient normalerweise weniger als Hartz IV - und Festanstellung als Quereinsteiger? Will jemand die Wahrscheinlichkeit ausrechnen, dass das Wirklichkeit wird?

Als Quereinsteiger (natürlich Freiberufler) ernst genommen zu werden ist dagegen das kleinste Problem. Im DaF-Bereich tummelt sich alles Mögliche und in DaF Ausgebildete sind eher die Ausnahme (weil die Qualifizierten diesen Bereich schnell wieder verlassen).


Das sagt ja schon alles:

DaSte schrieb:
-------------------------------------------------------
> @marmelika
>
> DaF-Lehrer ist eine
> Notlösung wenn nichts anderes geht.

Das denken leider viele und genau dadurch ist die Branche in Verruf geraten: DaF unterrichten kann jeder - setzt also keine Fähigkeiten voraus und verlangt keine Qualifikation - braucht deshalb nicht gut bezahlt zu werden und ist nichts wert - ...

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Stellen als DaF Lehrer
geschrieben von: Ildiko Kis ()
Datum: 11. August 2012 14:47

Hallo Leute,

ich bin seit 25 Jahren als DaF Lehrerin ( mit Universitätsdiplom) in Ungarn tätig. Sowohl in det Erwachsenenbildung als auch im Gymnasium habe ich langjährige Erfahrungen. Wo könnte ich am einfachsten eine entsprechende Stelle in Deutschland finden? Könntetihr mir einige Webseiten empfehlen?

Danke:D

Ildiko

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Re: BAMF-Zulassung
geschrieben von: aw ()
Datum: 11. August 2012 15:19

Für gute Stellen gibt es leider keine zentrale Webseite. Die Stellen an Universitäten werden meistens nur pro forma ausgeschrieben, z.B. auf www.arbeitsagentur.de, und sind in Wirklichkeit schon vergeben.

Eine entsprechende Stelle ist in Deutschland fast gar nicht zu finden. Der gesamte DaF-Bereich ist haarsträubend. Es GIBT einfach keine Stellen, der gesamte DaF-Bereich basiert in Deutschland auf Honorarverträgen. Viele DaF-Lehrer leben finanziell auf Sozialhilfeniveau.
Es wäre ein sozialer Abstieg, nach Deutschland zu kommen, und fachlich gesehen eine Verschwendung mit so viel Bildung und Berufserfahrung!!

Das einzige Vernünftige wäre eine Stelle an einer Schule, aber das Staatsexamen für Lehrer anerkannt zu bekommen ist schwierig, weil Deutsch auf Lehramt in Deutschland ja meist anders aufgebaut ist als im Ausland (weil ohne DaF). Aber um darüber mehr herauszufinden, muss man die Kultus-/Schulministerien jedes Bundeslands fragen.
Oder Privatschulen wie z.B. Waldorfschulen. Die gibt es auf www.anthrojob.de.

Eine Suchmaschine, die mehrere Jobbörsen durchsucht, ist www.indeed.de. Da kann man mit dem Suchwrt "Deutsch als Fremdsprache" suchen. Mehr Stellen als die dort aufgeführten gibt es in Deutschland kaum.

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Re: BAMF-Zulassung
geschrieben von: Koluna ()
Datum: 11. August 2012 16:41

Hallo Marmelika,

ich unterrichte(te) seeeeeeeeeeeehr gerne DaF. Es geht hier den DaFlern, die negativ darüber schreiben auch gar nicht um den Beruf und das Lehren als solches, sondern um die Arbeitsbedingungen, mit denen Du schlichtweg kaum solo leben kannst, geschweige denn mit Kindern. - Ich selbst habe die Freiberuflichkeit vor ein paar Jahren aufgegeben, weil ich meine halbwegs anständigen Honorare nicht mehr halten konnte. Zu viele auf dem Markt, die sich für Dumping krumm schuften. Es war zwar nie mein Traum nach China auszuwandern, aber jetzt gehe ich trotzdem dorthin und siehe: Es gibt auch lebensmögliche Gehälter, und so kann ich nach dem Ausflug in die Administation wieder DaF-Lehrer sein ... Ich glaube aber nicht, dass das noch lange so bleibt, denn inzwischen sind mehr bereit, nach China zu gehen und auch dort gibt es schon Low-Angebote. Gut kommt man vielleicht noch ein paar Jahre hin, wenn man seine Heimat Deutschland ganz aufgibt und auswandert, ergo hier keine Verpflichtungen mehr hat.

Die einzelne Summe als Honorar hört sich vor allem für junge Absolventen und Quereinsteiger immer ganz gut an. Aber immer dran denken, Honorar ist nicht Stundenlohn. Damit ist alles abgegolten, wirklich alles. Rechne:
- Rentenpflichtbeiträge
- Krankenkasse
- Material
- Fahrten usw. ab.
Rechne dann erst:
- Lebenshaltungskosten
- ...
Denk dran, dass auch Vorbereitungszeit Arbeitszeit ist und beschummle Dich nicht selbst. Plane ein, dass Du üblicherweise Kollegenbesprechungen, meist auch Test- und Prüfungskorrekturen nicht extra bezahlt bekommst. Plane ein, dass Du oft nicht nahtlos anschließend in Kursen unterrichten kannst, an Feiertagen, in Ferien und rundherum keine oder kaum Aufträge hast, für den Krankheitsfall Geld brauchst und solltest Du mal auf die Idee kommen, Urlaub machen zu wollen, natürlich auch dafür und dass Du in dieser Zeit nichts verdienst ... Rechne einfach mal so für Dich und Du fällst garantiert vom Hocker.

O-Ton einer ehemaligen Daf-Kommilitonin, die ich vor nicht langer Zeit mal traf und die für momentan 12,00 €/Kursstunde unterrichtet : "Na ja, mein Mann verdient ja ganz gut und ich möchte durchhalten bis es besser wird..." Fragt sich nur, warum das besser werden sollte, solange DaFler wie sie ...

TREND 1: DAF ist seit vielen Jahren ein Modefach an den Unis und weit überproportional zum Bedarf belegt worden. Außerdem gibt es viele Quereinsteiger. Beachten, dass auch in Österreich DaF überproportional studiert wurde und wird.

Trend 2: In den letzten Jahren sind nach einem Hype Mitte der 1990er und einem kleineren Hype 2003-2007 die inländischen Deutschlernerzahlen rückläufig.

Trend 3: Die Deutschlernerzahlen insgesamt auf der Welt sind auch rückläufig. Es gibt wenige größerer Länder mit Aufwärtstrend (China) oder Aufwärtstrendandeutungen (Brasilien; da ist noch gar nicht klar, ob das so bleibt). Meist sind es kleinere Länder, in denen die Zahlen noch am ehesten steigen oder sich halten. Insgesamt ein starkes Minus über die letzten 10 Jahre. Z. B. hat sich in dem Riesenland Russland die Bildungspolitik geändert. Seit 2008 gilt hier für die Schulen die Einfremdsprachenpolitik und das heißt Englisch überall und andere Sprachen nur noch unter ferner liefen. Problem für DaF: Über Jahrzehnte wurde in der Sowjetunion und in Russland Deutsch sehr stark gelernt; weniger DaF an den Schulen, weniger Studenten, die sich für Germanistik und Co einschreiben, DaF-Lehrer, die nicht mehr gebraucht werden... Das GI meldete überschwänglich für 2011 ein plus an 16.400 Kursteilnehmern weltweit(!!!) und "vergaß" mal die gesunkenen Zahlen der Vorjahre zum Vergleich heranzuziehen.

Trend 4: Aktuell werden (mangels langjähriger Erfolsmeldungen???) die steigenden Bedürfnisse nach Deutschkursen in Südeuropa nachrichtlich verbreitet. Dazu fehlen erstens Gesamtzahlen und zweitens sind das Menschen, die die Hoffnung haben, im so toll ökonomisch dastehenden Deutschland, eine Arbeit zu bekommen. Menschen, die jetzt oft selbst schon finanziell schlecht dastehen. Glaubst Du, die Masse kann anständig für Deutschkurse zahlen? Viele müssen kratzen und borgen. Das ist nachvollziehbar, dass mensch alles versucht, aber damit zeigt die Preisspirale DaF nach unten. - Schau Dir mal die Angebote aus Spanien hier im Forum an ...

Hier ein Link mit zusammengefassten Zahlen.
[www.auswaertiges-amt.de] Beachte, dass die hier ausgewiesenen Trends eine Mutmaßung für die normalen Schulen sind.

Deutsch ist eine wunderbare Sprache! Deutsch zu unterrichten ist eine wunderbare Arbeitsaufgabe! Erste Entscheidung: Musst Du damit Dein Leben finanzieren? Mein Rat wie der von anderen: Lass die Finger davon. Hast Du finanziell andere Möglichkeiten? Mach mit und nimm nur gut dotierte Aufträge; nutze die verbleibende Zeit (die andere DaFler im Überlebenskampf nicht haben) und engagiere Dich und hilf, dass sich die Arbeitssitaution bessert zu einer menschenwürdigen hin.

Alles Gute, Koluna

P. S. Ich weiß, dass der Arbeitsmarkt v. a. für Erwachsenenpädagogen dank staatlicher Niedrigstausschreibungspolitik mit Ausstrahlung in die sonstigen privaten Sektoren genauso schlimm ist. Ich weiß auch, dass seit 1990 überproportional viele Pädagogik studiert haben. Nur leider ist DaF kein Ausweg; es ist hier eher noch schlimmer als allgemein in der Erwachsenenbildung.

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Akzeptanz von DaF-Niedriglöhnen
geschrieben von: Gaucho ()
Datum: 11. August 2012 18:57

Koluna schrieb:
-------------------------------------------------------
> O-Ton einer ehemaligen Daf-Kommilitonin,
> die ich vor nicht langer Zeit mal traf und die für
> momentan 12,00 €/Kursstunde unterrichtet : "Na ja,
> mein Mann verdient ja ganz gut und ich möchte
> durchhalten bis es besser wird..." Fragt sich nur,
> warum das besser werden sollte, solange DaFler wie
> sie ...

Genau das habe ich auch kennengelernt, mein Partner verdient gut, das Amt bezahlt den Rest, ich bekomme Alimente etc pp. Für solche "Kollegen" habe ich kein Verständnis. Der Sachverhalt, dass offenbar genug Leute bereitwillig für fast gar nichts, sprich Honorare von 12-15 Euro arbeiten, die nachweislich völlig unwirtschaftlich sind, sind ein Hauptgrund, warum diese Honorarhöhen auch weiterhin erfolgreich weiterbestehen. Auch so kann man dazu beitragen, einen Arbeitszweig zu ruinieren, und dann wird dreisterweise noch eine kostspielige Ausbildung (Studium), Praxiserfahrung etc. gefordert, um dann gnädigerweise für 12-15 Euro arbeiten zu können. Ich kenne keine andere Branche, in der so hohe Qualifikation gefordert wird und dafür so wenig bezahlt wird. Und nicht wenige "Kollegen" tragen dazu bei.

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Nachfrage nach Deutsch
geschrieben von: Gaucho ()
Datum: 11. August 2012 20:04

Koluna schrieb:
-------------------------------------------------------
> Trend 3: Die Deutschlernerzahlen insgesamt
> auf der Welt sind auch rückläufig. Es gibt wenige
> größerer Länder mit Aufwärtstrend (China) oder
> Aufwärtstrendandeutungen (Brasilien; da ist noch
> gar nicht klar, ob das so bleibt). Meist sind es
> kleinere Länder, in denen die Zahlen noch am
> ehesten steigen oder sich halten. Insgesamt ein
> starkes Minus über die letzten 10 Jahre. Z. B. hat
> sich in dem Riesenland Russland die
> Bildungspolitik geändert. Seit 2008 gilt hier für
> die Schulen die Einfremdsprachenpolitik und das
> heißt Englisch überall und andere Sprachen nur
> noch unter ferner liefen. Problem für DaF: Über
> Jahrzehnte wurde in der Sowjetunion und in
> Russland Deutsch sehr stark gelernt; weniger DaF
> an den Schulen, weniger Studenten, die sich für
> Germanistik und Co einschreiben, DaF-Lehrer, die
> nicht mehr gebraucht werden... Das GI meldete
> überschwänglich für 2011 ein plus an 16.400
> Kursteilnehmern weltweit(!!!) und "vergaß" mal die
> gesunkenen Zahlen der Vorjahre zum Vergleich
> heranzuziehen.
>
> Trend 4: Aktuell werden (mangels
> langjähriger Erfolsmeldungen???) die steigenden
> Bedürfnisse nach Deutschkursen in Südeuropa
> nachrichtlich verbreitet. Dazu fehlen erstens
> Gesamtzahlen und zweitens sind das Menschen, die
> die Hoffnung haben, im so toll ökonomisch
> dastehenden Deutschland, eine Arbeit zu bekommen.
> Menschen, die jetzt oft selbst schon finanziell
> schlecht dastehen.

Völlig korrekt. Es scheint eher mediale Übertreibung, dass jetzt in Spanien etc. eine Masse an Leuten plötzlich Deutsch lernen würden, um später in Deutschland nach Arbeit zu suchen (vielleicht auch, um der These des vorgeblichen Fachkräftemangel Nahrung zu geben?). Denn wenn man sich die Preise bei Goethe und Konsorten anschaut, dann weiss man, dass sich das nur die wenigsten leisten können (das sind eigentlich die, die wirklich Geld haben). Man lernt ja auch nicht mal schnell eine Sprache in 2 Monaten in einem Kurs. Der Sachverhalt, dass es jetzt gerade mehr Kursteilnehmer gibt, bedeutet nicht, dass es a) deswegen langfristig so sein wird und b) auch automatisch mehr DaF-Stellen geben wird.

Dazu tönte neulich der Direktor des GI Madrid im deutschen Fernsehen, dass selbiges Institut die Nachfrage momentan nicht mehr befriedigen könne und zwar aus Personalmangel, komischerweise sind dort (wie fast überall bei GIs) allerdings keine Lehrerstellen ausgeschrieben...

Zur Situation weltweit:

Erfahrungsgemäss ist Deutsch als Fremdsprache vor allem für die Lerner interessant, die beruflich damit zu tun haben (werden/müssen) (z.B. Ingenieurswesen etc.), also fachspezifisch und damit eher eine Nische. Dass in Ländern wie China etc. die Nachfrage steigt, dürfte kein Zufall sein. Ändern sich langfristig Industrie-, Forschungs- und Technologiestandorte, wird das auch die Nachfrage nach einer speziellen Sprache verändern.
Die Nachfrage nach Deutsch z.B. in Brasilien ist zwar steigend, jedoch ist hier zu beachten, dass es zu den Ländern Lateinamerikas gehört, das eine komplizierte und strenge Visa-Gesetzgebung hat. Nicht umsonst sind Deutschlehrer dort fast alle Einheimische, da natürlich billiger, ohne Papierkram und sofort zu haben. Und auch dort läuft die Lehrtätigkeit auf (schlecht bezahltes) Honorar.

Einen Stellenwert als allgemeine Verständigungssprache wie Englisch und danach mit Abstand Französisch und Spanisch wird Deutsch wohl nie (mehr) erreichen. Das verwundert nicht, da selbst in Deutschland kein grosses Interesse an der Pflege und Förderung der eigenen Sprache vorhanden war und ist. Obwohl statistisch die grösste Anzahl in der EU als Muttersprache Deutsch hat, sind Englisch und Französisch wichtiger (oder werden als wichtiger verkauft, bei Englisch ist das sogar noch verständlich, da die Weltsprache schlechthin) und selbst deutsche Politiker treten auf europäischem Parkett lieber mit diesen Fremdsprachen auf (auch wenn sie diese überhaupt nicht beherrschen). Ein Blick in den medialen und realen Alltag zeigt die gleiche Tendenz, Neues bekommt grundsätzlich einen englischen Namen etc etc. Ausserdem war und ist es in Deutschland problemlos möglich, ohne Deutschkenntnisse zu leben. Wer braucht da also künftig noch Deutsch ausser spezielle Sprachliebhaber?

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Re: BAMF-Zulassung
geschrieben von: Roswitha Haala ()
Datum: 29. Dezember 2012 21:05

„Gegen-Hartz.de:
Streichung von Hartz IV für Selbstständige geplant


Keine Hartz IV Aufstockung für Selbstständige?
Hartz IV für Selbstständige soll fast gänzlich gestrichen werden

27.12.2012

Selbstständige in Deutschland sollen offenbar künftig keine unterstützende Hartz IV-Leistungen mehr bekommen. Schon im Sommer diesen Jahres berichteten wir hierüber. Nun meldet sich die Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, selbst zu Wort und nennt erstmals Einzelheiten zum dem sehr wahrscheinlich verfassungswidrigen Vorstoß.

Die Zahl der Selbstständigen, die aufgrund der zu geringen Gewinne ihren Unterhalt mit Hartz IV aufstocken müssen, hat sich nach Angaben des BA-Chefs Weise seit 2007 nahezu verdoppelt. Über 127.000 Menschen müssen trotz einer selbstständigen Tätigkeit Hartz IV-Leistungen beziehen. Etwa 85.000 der selbstständigen Aufstocker verdienen weniger als 400 Euro im Monat. Nur 25.000 Aufstocker verdienten bis zu 800 Euro und der Rest etwas mehr. Für den Chef der Bundesagentur ist diese Anzahl deutlich zu hoch. Er fordert nun, Selbstständigen, die von dem Umsatz die eigene Existenz nicht sichern können, den Geldhahn abzudrehen. "Nicht in jedem Fall sollen Selbstständige Hartz IV beziehen dürfen", so Weise.

Erstmals gab Weise während des Interviews zu, dass es bereits „Überlegungen“ im Bundesarbeitsministerium gebe, die Regelungen bei „sogenannten aufstockenden Selbstständigen“ drastisch zu ändern. Weise deutet nun an, in welche Richtung die „Reformen“ gehen. Künftig sollen Fallmanager bei Selbstständigen, die eine längere Zeit "zu wenig verdienen", das Geschäftsmodell überprüfen. Hierzu sollen auch im Einzelfall externe Prüfer zu Rate gezogen werden. Weise machte zudem deutlich, dass die Zahlung von Hartz IV zeitlich begrenzt werden soll. „Eine dauerhafte Subventionierung unrentabler Geschäftsmodelle lehne ich ab“, sagte Weise.

Gesetzesänderungen würden gegen die Verfassung verstoßen
Fraglich bleibt, ob das Bundesarbeitsministerium eine solche Reform verfassungsgemäß umsetzen kann. Denn im Grundgesetz ist die „Freiheit der Berufsausübung“ verankert. Zudem besteht auch ein „Anspruch auf Grundsicherung“. Es ist auch fraglich wie auf der einen Seite Angestellte dauerhaft mit Hartz IV aufstocken „dürfen“ und dieses Modell sogar noch gefördert wird und Selbstständigen aber stark beschnitten werden sollen. (wm)"

Unbedingt ist die Finanzierung des "Geschäftsmodells Integrationskurse" zu überprüfen!
Die "Freiheit der Berufsausübung" nach Art. 12 Abs. 1 ist für Integrationskurslehrkräfte sowieso eingeschränkt (s. "Verordnung der Bundesregierung aus März 2012). Für einige wurde sie ab Januar 2005 sogar gänzlich aufgehoben!


Herr Weise könnte ein paar entsprechende Briefchen gebrauchen...

Meine Güte, wer sitzt da auf Machtpositionen und dödelt sich eins zurecht??? Von wem wurden die unterrichtet?! Bzw. sie haben rein gar nix gelernt!

Solidarische Grüße!

Roswitha

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Re: BAMF-Zulassung
geschrieben von: Anja3 ()
Datum: 30. Dezember 2012 15:51

Das ist doch super, dass hier endlich mal was passieren könnte.

Dann werden die endlich anfangen, das "Geschäftsmodell" Freiberuflichkeit in der Erwachsenenbildung ernsthaft(!) zu hinterfragen. Und werden hoffentlich feststellen, dass es niemals ein funktionierendes Geschäftsmodell sein wird.
Mögliche Folge: Die freiberuflichen Sprachdozenten werden ihre Tätigkeit ganz aufgeben, wenn sie nicht mehr aufstocken können, oder? Lieber ganz von Hartz IV leben als von weniger als 400 Euro Einkommen, oder etwa nicht? Oder sie werden endlich aufwachen und eine Berufsausbildung machen bzw. den Job wechseln.

In jedem Fall könnte die gesamte Erwachsenenbildung, allen voran die privaten "Sprachschulen", endlich in die Luft fliegen.

Diese geplante Änderung könnte DIE Chance für die gesamte Branche sein, ist das so schwer zu verstehen?
Das setzt natürlich voraus, dass es zahlenmäßig genügend Aufstocker unter den Dozenten gibt, denn nur dann werden die Jobcenter vielleicht zugeben, dass da was Grundsätzliches nicht stimmt. Solange es nur Einzelfälle sind, ist es denen wohl egal.

Wobei wir wieder beim Problem sind, dass viel zu wenige, die aufstocken KÖNNTEN, dies auch tun, und somit die Aufmerksamkeit bei Jobcenter & Co. für diese Problematik wahrscheinlich immer noch gering ist. Denen ist bestimmt nicht klar, was für eine Masse an Dozenten betroffen ist. Oder es ist denen klar, aber das ist ja nicht deren Problem, solange die Dozenten keine Sozialleistungen beantragen. Im ALG I-Bereich wissen jedenfalls sämtliche Berufsberater ganz genau, dass DaF beruflich keinen Sinn macht, und sie raten immer zu Berufswechsel.

Im Übrigen wäre ALG II/Aufstocken ein Weg, ganz legal und kostenlos in die Renten- und Krankenversicherung zu kommen...

Die Argumente gegen das Aufstocken sind natürlich bekannt (eigene Würde, Privatsphäre, bürokratischer Aufwand, Auffliegen in der Rentenversicherung usw.). Aber nur zu jammern und jahrelang finanziell auf Hartz IV-Niveau oder schlechter zu leben wird nie etwas ändern.

Wohl gemerkt: Hier geht es laut Weise um „eine dauerhafte Subventionierung unrentabler Geschäftsmodelle". Und damit hat er Recht!! Der Staat subventioniert nämlich nicht nur euch, sondern auch diejenigen, die das Honorardumping betreiben!
Ich finde es gut, zwischen rentabler (d.h. vielleicht mal mit vorübergehender Flaute, aber dann auch wieder mit besseren Zeiten, z.B. bei Handwerksbetrieben oder Werbeagenturen) und dauerhaft nicht rentabler Selbständigkeit zu unterscheiden. Und es ist gut, wenn der Staat sich weigert, letztere weiter zu subventionieren!!!

Kann sein, dass die Sprachschulen dann als Ausweg alle Leute mit Dumpinggehältern anstellen, weil Angestellte ja aufstocken dürfen, und sich somit weiter subventionieren lassen, aber das wäre immerhin ein kleiner Vorteil - wenigstens mal angestellt sein.

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Re: BAMF-Zulassung
geschrieben von: Anja3 ()
Datum: 30. Dezember 2012 16:03

Im Übrigen gibt es in verschiedenen Branchen Leute, die sich entweder naiv oder aus Not (Arbeitslosigkeit) heraus mit irgendeinem Geschäftsmodell selbständig machen, ohne wirklich zu wissen, ob es gut laufen wird (z.B. Einzelhandel, Dienstleistungen, ...). Man sieht doch in den Städten, wie oft gerade kleine Läden oder "Studios" öffnen und nach wenigen Monaten wieder schließen.

Die geplante Änderung ist ja nicht extra für DaF-ler gemacht, zeigt aber, dass Selbständigkeit gezielt und wohlüberlegt sein soll, damit sie irgendwann einmal rentabel wird. Dass die DaF-Branche dies nicht vorsieht, ist ja wohl nicht neu. Höchste Zeit, dieses "Geschäftsmodell" zu beseitigen! Wenn schon nicht die DaF-ler selbst den Schlussstrich ziehen können...

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