IDIAL4P - Fremdsprachen für den Beruf Werbung

Foren für E-Mail-Partnersuche, DaF-Diskussionen und -Jobsuche

Arbeitsmarkt und Honorare

Bitte in den Foren nur auf Deutsch schreiben!
Auch fremdsprachliche Beiträge (d. h. Beiträge über andere Sprachen) müssen wir leider löschen.

Aktuelle Seite: 2 von 3
R.: Aufforderung zur weiteren Unmündigkeit scheinselbständiger Daf-ler????
geschrieben von: huangdi ()
Datum: 25. September 2011 13:19

Ihr Lebenslauf war im Internet öffentlich einsehbar, und danach haben Sie wohl nie für solche unprofessonellen Klitschen arbeiten müssen. Gut für Sie! Allerdings frage ich mich, wieso dann gerade Sie mangels Ergahrung in diesem Bereich anderen hier Ihre nur vermeintlich guten Ratschläge geben wollen, die eigentlich keiner der Betroffenen wirklich braucht. War nur eine Frage...

Zitat
R.
Warum treten Sie nicht aus Ihrer selbstverschuldeten Scheinselbstständigkeit aus und gründen mit Gaucho, aw, Benjamin Kühn u. a. m. eine faire und echte Sprachschule (nicht so eine Glaspalast-Klitsche)? Und stellen Sie sich dann das Paradies vor: der herzliche, herzhafte H. Huangdi wird Ihr akademischer Spiritus Rector.

Zitat
R.:
Da hätten Sie dann diesen zwischenmenschlich so erfrischenden Umgangston, der hier seit neulich herrscht, den ganzen Tag um die Ohren.

Oh, da kenne ich jemand, der sich zuerst mal an die eigene Nase fassen sollte....

Zurück zur Sache: Ich finde es völlig illusorisch, über Ihren "Vorschag" auch nur nachzudenken, eine eigene "Schule" aufzumachen, an der es dann "fairer" zugeht. Jede Schule oder "Schule" im privaten Sektor unterliegt den gleichen Marktbedingungen, und sie würde einfach pleite gehen, wenn sie bei den herrschenden Marktbedingungen um einiges teuerer wäre, weil sie ihre Dozenten entweder fest anstellt oder sonst als (wirklich) Selbständige angemessen bezahlt. Dürfte so nicht funktionieren und wäre ein reines Windei bzw. Wunschdenken. Stattdessen muss ein solcher Teil des Marktes in seinen Strukturen abgeschafft bzw. überwunden werden; und bis das vielleicht einmal der Fall ist, bleibt nur die Selbsthilfe, indem man sich beruflich anders orientiert und aus diesen Strukturen aussteigt. Dafür, dass die Betroffenen hier nicht unbedingt auf die Solidarität der anderen Daf_ler bauen können, sind Sie ja selber ein gutes Beispiel. Denn was schert einen die Situation anderer, wenn man offenbar sein eigenes Schäfchen im Trockenen hat?

Das würde ich erst mal aus Ihren "Vorschlägen" hier schließen.

Es gibt Nichts, das wirklich Nichts ist, denn selbst das Nichts ist auch ein Etwas - nämlich "Nichts".



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.09.11 13:28.

Optionen: AntwortenZitieren
Re: R.: Aufforderung zur weiteren Unmündigkeit scheinselbständiger Daf-ler????
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 25. September 2011 14:12

Wertester Herr Huangdi,

wenn ich Ihre rundliche Argumentation jetzt also endlich richtig verstehe, plädieren Sie dafür, private DaF-Sprachschulen ganz abzuschaffen?

Zu viel Angebot und keine Nachfrage?

Und Sie fordern die hier klagenden DaF-Lehrer auf, sich beruflich anderweitig zu orientieren?


Glauben Sie denn wahrhaftig, dass diese negativen, verbitterten Ratschläge irgendjemandem helfen?


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.05.13 07:23.

Optionen: AntwortenZitieren
Re: R.: Aufforderung zur weiteren Unmündigkeit scheinselbständiger Daf-ler????
geschrieben von: huangdi ()
Datum: 25. September 2011 22:00

Zitat

wenn ich Ihre rundliche Argumentation jetzt also endlich richtig verstehe, plädieren Sie dafür, private DaF-Sprachschulen ganz abzuschaffen?

Das habe ich nicht gesagt; ich habe gesagt, dass das System mit den Scheinselbständigkeiten und Hungerlöhnen abgechafft gehört. Für diesen Markt ist weiterhin dringend eine Rahmenregulierun notwendig - genau wie im ESL-Bereich, damit es überall die gleichen Standards für Sprachschüler wie Lehrer gibt. Schließlich ist zu fragen, ob es überhaupt sinnvoll sein kann, Bildung als Ware zu verkaufen,


Zitat

Und Sie fordern die hier klagenden DaF-Lehrer auf, sich beruflich anderweitig zu orientieren?

Eindeutig ja, wenn es darum geht, aus der Scheinselbständigkeit herauszukommen.

Zitat

Glauben Sie denn wahrhaftig, dass diese negativen, verbitterten Ratschläge irgendjemandem helfen?

Ich habe mich seit den 1980er Jahren aus der scheinselbständigen Arbeitszene verabschiedet und sitze heute in einem ganz anderen Bereich relativ fest im Sattel. Habe also persönlich keinen Grund zur Klage. Allerdings gibt es viele hier, die immer noch betroffen sind. Es ist meiner Meinung nach gesunder Menschenverstand und wirtschaftlich nur konsequent sowie im eigenen Interesse, sich aus einem Bereich zu verabschieden, der nicht genug zum Leben einbringt statt immer weiterzumachen und zu hoffen, dass eines Tages die große Chance auf Festanstellung o.ä. kommt. Das ist sehr unwahrscheinlich unter den jetztigen Maktbedingungen.

Zitat

Ich habe meine ersten DaF-Erfahrungen an der Uni in Marburg gemacht, dann an privaten Instituten in Marburg gearbeitet, als Lektor in Indien, als freiberuflicher Sprachlehrer in Neuseeland, als Lecturer an einer Universität in Bangkok; dann nach einer Lehrerausbildung in England als Schullehrer in Indien, der Türkei und jetzt der Schweiz.

Die privaten Institutionen haben Sie in dem Lebenslauf, den ich von Ihnen gesehen habe, meiner Erinnerung nach nicht erwähnt. Jedenfalls geht es aus Ihren eigenen Angaben hervor, dass Sie im Bereich der scheinselbständigen DaF-Arbeit wenig oder kaum Erfahrung und daher auch wenig oder Betroffenheit haben müssen; das zeigt hier schon allein Ihr Input und die Art, wie Sie es sagen.

Zitat

Habe ich mein Schäfchen im Trockenen? Nein, ich arbeite immer noch für meinen Lebensunterhalt und unterrichte immer noch Deutsch.

Sie arbeiten derzeit doch nicht mehr als Scheinselbständiger und sind fest angestellt, wenn Ihre eigenen Angaben richtig sind (z. Zt. an einer internationalen Schule in der Schweiz, wenn ich mich richtig erinnere). Damit sind Sie doch Ihre eigenen Schäfchen erst mal im Trockeken im Gegensatz zu den Kollegen, die sich von scheinselbständigen Job zu weiteren solchen Jobs hangeln.

Sie verkennen anscheinend einfach oder wollen es auch vielleicht bewusst verkennen, dass es in Bezug auf die Arbeits- uhd Einkommensbedingungen von Daf-lern weniger und mehr Privilegierte gibt. Diejingen, die unter äußerst schlechten Bedingungen arbeiten, haben m.E. allen Grund, in ihrem eigenen Interesse etwas an dieser Situation zu ändern. Letzteres fängt damit an, dass man gar nicht mehr hingeht, wenn Berlitz und Co. rufen.

Zitat

Schöne Grüße an Ihre Krokodile in Kenya.

Ich revanchiere mich in gleicher Weise; bitte grüßen Sie daher den Schweizer Käse mit den vielen Löchern...LOL

Es gibt Nichts, das wirklich Nichts ist, denn selbst das Nichts ist auch ein Etwas - nämlich "Nichts".



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.09.11 22:04.

Optionen: AntwortenZitieren
Unmündigkeit für Mündige
geschrieben von: huangdi ()
Datum: 26. September 2011 11:21

Zitat

Arbeiten Sie denn noch in der Branche, sind Sie - in H. Huangdis erfrischenden Worten - nun stattdessen einer der "unnützen Sesselfurzer, die ein reguläres Gehalt mit allen sonstigen Privilegien beziehen"?

Man kann Dinge auch willentlich "missverstehen" und/oder verdrehen, wenn man will.

Der Kontext von "unnützen S., die ein reguläres Gehalt mit allen sonstigen Privilegien beziehen" ist doch folgender: Dies sind einzigen leitenden Angestellten oder Geschädtsführer in einem Unternehmen, das ansonsten nur scheinselbständige Freiberufler als DaF-Lehrer beschäftigt, wie das in dieser Branche die Regel ist. DaF-Lehrer, die sich solchen miesen Arbeitsbedingungen aussetzen, verdienen durch ihre Arbeit auch das Gehalt des Geschäftsführers mit, der im Gegensatz zu diesen "Produzenten" ein reguläres Gehalt einfährt, unkündbar ist, sich aber ansonsten verhält wie ein regulärer Arbeitgeber und dabei detaillierte Vorgaben macht bis hin zu dem Lehrbuch, das benutzt werden soll.

Wenn es sich wie bei manchen Klitschen in dieser Branche um Teile eines Franchise-Kette handelt, dann ist der "Geschäftsführer" in der Regel nicht angestellt, sondern eine Art Sub-Unternehmer und "nicht fest angestellt mit allen sonstigen Privilegien". Das mach die Situation für den scheinselbständig beschäftigten DaF-Lehrer auch nicht besser - im Gegenteil!

Vom wirtschaftlichen Prinzip her bleibt die Tatsache, dass der scheinselbständig beschäftigte DaF-ler durch seine Arbeit die Brötchen für die mitverdient, von denen die wenigen Festangestellten und/oder sonstigen Bosse bezahlt werden. Es wird aber weder anerkannt noch wird es ihm in besonderer Weise "gedankt"; er ist lediglich ein Kostenfaktor in einem Geschäftsmodell, das nur denjenigen nutzt, die andere für sich zu miesen Bedingungen arbeiten lassen, dem Allgemeinwohl sonst überhaupt nichts bringt und insofern "unnütz" ist.

Diese Besonderheit auf sonstige festangestellte Daf-Ler willkürlich zu übertragen, wie Sie es hier getan haben, kann man schon als bewusst falsche Entstellung dessen, was tatsächlich gesagt wurde, auffassen. In jedem Fall zeugt es von Ignoranz und der wirklichen Unkenntnis eines Umfeldes, das für viele tägliche Lebensrealität in diesen Jobs ist.

Es gibt Nichts, das wirklich Nichts ist, denn selbst das Nichts ist auch ein Etwas - nämlich "Nichts".



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.09.11 11:24.

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Unmündigkeit für Mündige
geschrieben von: Ex-Dozent ()
Datum: 26. September 2011 19:48

"Vom wirtschaftlichen Prinzip her bleibt die Tatsache, dass der scheinselbständig beschäftigte DaF-ler durch seine Arbeit die Brötchen für die mitverdient, von denen die wenigen Festangestellten und/oder sonstigen Bosse bezahlt werden. Es wird aber weder anerkannt noch wird es ihm in besonderer Weise "gedankt"; er ist lediglich ein Kostenfaktor in einem Geschäftsmodell, das nur denjenigen nutzt, die andere für sich zu miesen Bedingungen arbeiten lassen, dem Allgemeinwohl sonst überhaupt nichts bringt und insofern "unnütz" ist."

...die besten Zeilen, die sich hier im Forum in den letzten Jahren finden lassen, da sie so ziemlich alles zusammenfassen.

Respekt, huangdi.

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Unmündigkeit für Mündige
geschrieben von: huangdi ()
Datum: 27. September 2011 07:32

Zitat

..die besten Zeilen, die sich hier im Forum in den letzten Jahren finden lassen, da sie so ziemlich alles zusammenfassen.
Respekt, huangdi.

Danke für die Blumen, Ex-Dozent!

Wenn das aber so ist, dass, wie Sie sagen, dies in diesem Forum noch nie so deutlich angesprochen wurde, dann wird es höchste Zeit, denn solche Aspekte gehören einfach mit zur Bestandsaufnahme der Situatiom, in der sich viele Daf-ler befinden. Es gehört einfach mit zu der Funktion eines solche Forums...

Und hier müsste man ansetzen, um das zugrunde liegende System zu ändern - die gesetzlichen Lücken, die eine solche Scheinselständigkeit erlauben und immer wieder von den findigen Unternehmern genutzt werden, abzuschaffen. Das kann nur der Gesetzgeber machen!

Wenn das in der richtigen Form passieren würde, hätte das mehrere absehbare Folgen:

1. Eine Reihe von Unternehmen, die mit solch windigen Geschäftsmodellen arbeiten, würden dann vom Markt einfach verschwinden, weil sie sich unter de neuen Bedingungen nicht am Markt halten können. Ich persönlich würde denen keine Träne nachweinen!

2. Das würde Raum schaffen für die seriösen Anbieter (gibt es die denn überhaupt zur Zeit?), die qualifizierte Lehrer zu annehmbaren Bedingungen beschäftigen und daher nicht mehr diesem enormen Konkurrenzdruck der Billiganbieter zu Billiglöhnen ausgesetzt sind.

3. Für den beschäftiten Daf_ler bedeutet das neben einem anständigen und angemessenen Lohn auch soziale Absicherung, indem er regelmäßig in die Sozialsysteme einzahlt und sich damit eine Perspektive schafft. Familie und viele andere private Dinge werden wieder planbar.

4. Die Allgemeinheit profitiert auch davon, weil Steuern und Sozialabgaben eingenommen werden und nicht mehr die Folgekosten des windigen Geschäftsmodells der Allgemeinheit aufgebürdet werden, während sich der Unternehmer die Gewinne in die eigene Tasche steckt.

Solange der gegenwärtige Zustand aber anhält, gibt es weniger und mehr privilegierte Daf-ler - die, die weiter in diesem Zustand der Scheinselbständigkeit verharren und dabei auf keinen grünen Zweig kommen; und die, die es "geschafft" haben und nun einer regulären Beschäftigung außerhalb dieser Scheinselbständigkeit nachgehen.

Und zum Schluss noch eine ganz "schlaue" Frage: wer muss ein Interesse daran haben, dass alles so bleibt, wie es ist? Wer muss ein Interesse daran haben, dass der Gesetzgeber in puncto Scheinselbständigkeit nichts ändert und dass sich die Daf-ler nicht verweigern, wenn Berlitz & Co. rufen? Wer könnte ein Interesse daran haben, solche Dinge, wie ich sie hier schreibe, fälschlicherweise als geistige Ergüsse eines "verbitterten alten Mannes" zu klassifizieren? - Diese Frage kann sich doch sicher jeder selbst beantworten!!!!

Es gibt Nichts, das wirklich Nichts ist, denn selbst das Nichts ist auch ein Etwas - nämlich "Nichts".

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Der Fall Berlitz
geschrieben von: Johannes_T ()
Datum: 30. November 2011 14:07

Das sind ja wirklich heftige Berichte, da ich noch recht neu in dem Metier bin, bin ich für diese Hinweise dankbar, von den Machenschaften dieser Firma hatte ich nämlich vorher nichts gehört. Werbung und Aktionen sehe ich auch zuhauf, aber dass die nicht in allen Abteilungen so spendabel sind, finde ich eine Frechheit, da wird mal wieder am falschen Ende gespart. Mit einem kleinen Augenzwinkern möchte ich diesen Artikel ( http://www.news.de/gesellschaft/855229387/richtig-kuendigen-in-fuenf-schritten/1/ ) empfehlen, vielleicht findet der eine oder andere einen hilfreichen Hinweis. Ansonsten wünsche ich uns allen, dass wir nicht darauf angewiesen sein werden, für so eine Firma zu arbeiten!

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Der Fall Berlitz
geschrieben von: Angelo ()
Datum: 30. November 2011 22:44

Hallo Leute, insbesondere Johannes_T

bei DaF-Klitschen ist das anders. Man "kündigt" als Scheinselbständiger nicht, man kommt einfach nicht wieder. Punkt, aus, Ende!
Es gibt da zwei Methoden:

Methode A:

1. Man wartet bis zum Sommer oder ja nachdem, wann die Bude möglichst voll ist, sprich viele Teilnehmer.
2. Man holt sich die Zusage für den Folgekurs und verhält sich möglichst unauffällig
3. Man wartet bis gaaanz kurz vor Beginn des Folgekurses.
4. Man sagt den Leuten (Inhaber, Gesch.führer) geradewegs ins Gesicht, dass man nicht mehr kommt.
5. Man haut richtig auf die Kacke, was das für ein Saftladen ist.

Methode B:

Man sagt dem Inhaber/Geschäftsführer/Boss in der Pause, dass man ab sofort nicht mehr kommt, schließlich ist man selbstständig und kann auch Aufträge abbrechen.


Dann schickt man seine letzte Rechnung, wenn die nicht pünktlich bezahlt wird, geht man ruckzuck zum Anwalt.

Ich habe Methode A beim Goethe-Institut angewandt, leider haben die wieder einen Blöden für den Job gefunden.


Es bietet sich noch an:

- Bei Pressekontakten dem Laden die Presse auf den Hals zu hetzen ob der miesen Arbeitsbedingungen. Hat beim Goethe-Institut prima geklappt.


- Man könnte auch noch überlegen, ob man noch ein bisschen Büromaterial einheimsen könnte ...

In diesem Sinne:

Frohes "Kündigen"!


Angelo

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Der Fall Berlitz
geschrieben von: huangdi ()
Datum: 02. Dezember 2011 00:51

@Johannes_T:

Zitat

Ansonsten wünsche ich uns allen, dass wir nicht darauf angewiesen sein werden, für so eine Firma zu arbeiten!

Danke für den interessanten Link! Hinzufügen möchte ich noch, dass es nicht nur bei dieser "Firma" so ist, sondern eigentlich in der ganzen Branche, wo DaF von privaten Trägern angeboten wird - von einigen sehr wenigen Ausnahmen abgesehen! Dahinter steckt ein gesamtes unduchdringliches System und ein sogenannter Markt, der keiner ist, weil das freie Spiel der Marktkräfte außer Kraft gesetzt ist. Berlitz ist nur ein einziges Beispiel von sehr, sehr vielen....

@Angelo:
Zitat

Man könnte auch noch überlegen, ob man noch ein bisschen Büromaterial einheimsen könnte ...

Lass die doch ihren Papierkorb selber leeren, diese Arbeit ist nämlich 0,000005 Eurocent wert, die die auch nicht zahlen wollen...zu teuer....LOL

Es gibt Nichts, das wirklich Nichts ist, denn selbst das Nichts ist auch ein Etwas - nämlich "Nichts".

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Der Fall Berlitz
geschrieben von: Marie Johnen ()
Datum: 13. Februar 2012 19:44

Hallo in die Runde!

Weiß jemand von Ihnen, wie es derzeit mit der Bezahlung bei Berlitz aussieht? Oder gibt es von Stadt zu Stadt große Unterschiede? Interessieren würden mich vor allem die Standorte Köln, Aachen, Düsseldorf und Mönchengladbach.

Schönen Abend!

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Der Fall Berlitz
geschrieben von: Zérafine ()
Datum: 24. Mai 2013 11:08

Hallo allerseits,

auch ich habe soeben ein Jobangebot von Berlitz abgelehnt...jedoch nicht ohne meine Beweggründe dafür zu nennen ;). Berlitz darf ruhig wissen, dass die Bezahlung eigentlich eine Frechheit und eine Beleidung für alle Akademikerinnen ist, die etwas auf sich halten. Natürlich habe ich meine Absage nicht in diesem Tenor verfasst, jedoch ziemlich deutlich ;D

Ich hoffe, dass es mir noch viele andere Bewerberinnen gleichtun. Es ist wirklich Wahnsinn, dass ein so renommiertes Sprachinstitut (das "sauteure" Kurse anbietet) seinen Bewerberinnen nicht einmal die An- und Abfahrtskosten für das Initial Training zahlt! Immerhin ist das Pflicht, um überhaupt dort unterrichten zu dürfen!

Bei Berlitz in Graz verdient man außerdem nur 12 € pro Einheit, wovon nach dem Steuerausgleich etwa 5 € übrig bleiben...tja...ich denke jede Reinigungskraft verdient mindestens das Doppelte!

So etwas habe ich persönlich nicht nötig.

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Der Fall Berlitz
geschrieben von: Credentia ()
Datum: 24. Mai 2013 15:06

Zitat

auch ich habe soeben ein Jobangebot von Berlitz abgelehnt...jedoch nicht ohne meine Beweggründe dafür zu nennen ;). Berlitz darf ruhig wissen, dass die Bezahlung eigentlich eine Frechheit und eine Beleidung für alle Akademikerinnen ist, die etwas auf sich halten.

Jaja, Berlitz voran und all die anderen Klitschen. Beleidigen und verhöhnen über ein so mieses Stundenhonorar lasse ich mich als Akademiker auch nicht, und da ich weiß, wie Berlitz, Inlingua und andere Klitschen drauf sind, bewerbe ich mich da erst gar nicht - reine Zeitverschwenduing! Vielleicht mal überlegen, ob man diese Berlitz-Klitsche und ihre(n) Betreiber beim Zoll oder sonstwo wegen Hinterziehung von Steuern usw. anzeigen kann.

Zitat

Es ist wirklich Wahnsinn, dass ein so renommiertes Sprachinstitut (das "sauteure" Kurse anbietet) seinen Bewerberinnen nicht einmal die An- und Abfahrtskosten für das Initial Training zahlt! Immerhin ist das Pflicht, um überhaupt dort unterrichten zu dürfen!

Typisch Klitsche - sparen und ausbeuten, wo es nur geht! Kein Unternehmen, das etwas auf sich hält, in seine Mitarbeiter investiert und dann möglichst halten will, würde so etwas machen. Aber was kann man von einer Berlitz-Klitsche schon anderes erwarten? So etwas ist einfach "klitschenimmanent" - eine reine Systemfrage also.

Im Übrigen ist die Berlitz-"Methode" inzwischen überholt und entspricht nicht mehr dem neuesten didaktisch-methodischen Stand, den Papagei machen und alles nachscnattern, was der Berlitz-"Lehrer" so von sich gibt, ist out und schon lange auf dem Müllhaufen der Geschichte gelandet, Um 1910 herum war Berlitz vielleicht noch "inn" - aber jetzt, etwa 103 Jahre später, haben andere im Methodengerangel den alten Berlitz-Zopf abgeschnitten. Diese "Methode", weil überholt, muss man auch nicht mehr lernen oder anwenden. Stattdessen sollte man eine fachlich fundierte DaF-Ausbildung machen, wo man verschiedene Methodenansätze in Theorie und Praxis kennenlernt. Dann ist man auch nicht einseitig von Klitschen wie Berlitz abhängig, denn die "hauseigene Methode" hat nur da und sonst überhaupt keinen Wert!

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Der Fall Berlitz
geschrieben von: Maximilian ()
Datum: 24. Mai 2013 15:21

Credentia,

ab wieviel Euro fängt denn für dich ein akzeptables Honorar pro UE an einer Sprachschule an? (Ich meine reales Honorar, nicht Wunschhonorar)

Herzliche Grüße

Maximilian

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Der Fall Berlitz
geschrieben von: Angelo ()
Datum: 24. Mai 2013 15:54

@ Maximilian:

Ideales Honorar = Wunschhonorar:

Als Selbständiger(r), was Sprachlehrer ja zu 99,9% sind (Ob das wirklich so ist, sollte die Finanzkontrolle Schwarzarbeit feststellen.), sollten diese ihre Preise selbst kalkulieren und festlegen. Ich habe diese Woche eine Anfrage abgelehnt, weil der Laden mir sein Honorar nebst Vertragsbedingungen aufs Auge drücken wollte. Ich habe denen gesagt, dass wir grundsätzlich selbst unsere Vergütung kalkuliueren, ebenso wie andere Unternehmen auch. Von dem Laden höre ich wahrtscheinlich nie wieder ...

Schreibt euch das hinter die Ohren!

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Der Fall Berlitz
geschrieben von: Maximilian ()
Datum: 24. Mai 2013 16:45

Na ja, aber was bringt mir diese Weisheit in der Realität? Wenn ich doch an einer Sprachschule unterrichten möchte, kann ich doch auch nur Konditionen verlangen, die realistisch sind!

Ich weiß, ich weiß, als Freiberufler bleibt nur etwa die Hälfte des Gewinns am Schluss auch netto übrig.

Aber das Wissen bringt mich doch auch nicht weiter! Keine Sprachschule zahlt 50 Euro pro UE.

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Der Fall Berlitz
geschrieben von: Angelo ()
Datum: 24. Mai 2013 17:16

Lieber Maximilien, kannst du in ein Restaurant gehen und sagen: Ich möchte ein Sirloin-Steak, aber ich zahle nur 10,- €, auch wenn ihr dafür € 20,- nemhenn wollt/müsst. Der Wirt wird dich rauswerfen, Punkt. Konsequenz: Wenn die Schule nicht "zahlt", was die Ware (der Unterricht) kostet, bekommt sie eben keine Ware, also keinen Unterricht. Dann kann die Schule dichtmachen, basta! Wenn sie nicht zahlen kann, muss sie eben die Ware teurer weiter verkaufen, sprich die Kusrgebühren raufsetzen oder an anderer Stelle sparen.

Ein Umdenken in diese Richtung möchte ich gerne bei möglichst allen DaFlern anregen, ob ich das in diesem Leben noch schaffe, wage ich langsam aber sicher zu bezweifeln.

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Der Fall Berlitz
geschrieben von: Credentia ()
Datum: 25. Mai 2013 00:03

Zitat

Na ja, aber was bringt mir diese Weisheit in der Realität?

Meine Antwort ist sehr klar und einfach:

Da KEINE Sprach"schule" kostendeckend zahlt/zahlen will, sondern nach ihrem eigenen Geschäftsmodell auf Billiglöhner geradezu setzt, arbeite ich grundsätzlich nicht für solche Klitschen.

Man sucht sich dann entweder etwas Anderes im DaF-Bereich oder steigt ganz aus. So habe ich es gemacht; ich bin aus DaF drasußen, obwohl ich mal damnit angefangen hatte - u.a. auch studienmäßig; ich bin aber in einem verwandten Bereich - Englisch und Chinesisch als Fremdsprache. Die zuletzt genannten Varianten expandieren und wachsen ständig, während der Markt für DaF eben auch regional beschränkt ist und eher abnehmwen denn zunehmen wird. Für den DaF-Markt könnte sich das nur ändern, wenn Deutschland mal Weltmaht wird, und davor möge uns Gott bl0ß bewahren!!!

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Der Fall Berlitz
geschrieben von: Joseph Roth ()
Datum: 25. Mai 2013 14:09

Ich stimme natürlich zu, dass man nicht für solche Klitschen arbeiten sollte. Die braucht sowieso kein Mensch: weder Schüler noch Lehrkräfte haben was davon. Wenn man allerdings das dort übliche Honorar komplett einstreicht, abzgl. natürlich von Werbekosten etc. kann man schon einigermaßen über die Runden kommen und die Schüler profitieren ja auch von der besseren Qualität, die man bietet.

Die teilweise niedrigen Honorare sind allerdings kein spezielles DaF-Problem, denn die Klitschen und VHSen zahlen ja für die anderen Sprachen auch nicht mehr. Zugegebenermaßen ist es für einen Englischlehrer auch in Deutschland wesentlich einfacher ein gescheites Honorar zu bekommen, denn gute Englischlehrer sind hier sehr rar. Es kommt ja kein sehr guter Englischlehrer extra nach Deutschland, um hier Deutsch zu unterrichten, da es andere Länder, insbesondere in Asien, gibt die wesentlich besser bezahlen.

Die wenigen Spitzenkräfte sind meistens aus familiären Gründen hier, aber sie sind wie man hört in der Regel ausgebucht und unter 45 Euro die Stunde unterrichtet davon keiner.

Es müsste aber auch im DaF-Bereich nicht so sein wie es ist. Ich habe gehört, dass in der Niederlanden ein Satz von 60 Euro für eine UE normal ist und dass auch die Klitschen dort mindestens 30 Euro bezahlen.

Woran liegt es? Ich denke mal, dass man die Gründe in der allgemeinen Arbeitsmarktpolitik sehen muss, wo doch jetzt sehr oft Dumpinglöhne gezahlt werden, mit denen man nicht auskommen kann. Dies ist aber leider scheinbar so gewollt.
Ein einheitlicher Mindestlohn würde zumindest ein klein wenig etwas ändern, denn er hätte auch auf Honorarkräfte einen gewissen Einfluss.Die Mehrheiten sind dafür aber scheinbar nicht vorhanden und deshalb muss man skeptisch sein, wie es weitergeht.

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Der Fall Berlitz
geschrieben von: Credentia ()
Datum: 25. Mai 2013 19:08

Zitat

Ich stimme natürlich zu, dass man nicht für solche Klitschen arbeiten sollte. Die braucht sowieso kein Mensch: weder Schüler noch Lehrkräfte haben was davon.

Richtig, die braucht keiner! Ab auf den "Müllhaufen" damit!

Zitat

Die teilweise niedrigen Honorare sind allerdings kein spezielles DaF-Problem, denn die Klitschen und VHSen zahlen ja für die anderen Sprachen auch nicht mehr.

Das ist zutreffend und eigentlich überall in der privaten "Bildungs"industrie so, wo sich solche Klitschen tunneln, die nach dem gleichen miesen Geschäftsmodell arbeiten - also auch im außersprachlichen Bereich, z.B. bei Umschulungsmaßnahmen durch die Bundesagentur für Arbeit. Dort also genau das gleiche Problem.


Zitat

Zugegebenermaßen ist es für einen Englischlehrer auch in Deutschland wesentlich einfacher ein gescheites Honorar zu bekommen, denn gute Englischlehrer sind hier sehr rar. Es kommt ja kein sehr guter Englischlehrer extra nach Deutschland, um hier Deutsch zu unterrichten, da es andere Länder, insbesondere in Asien, gibt die wesentlich besser bezahlen.

Englisch als Fremdsprache (EaF) hat natürlich einen größeren Markt als DaF, denn hier haben wir es mit einer Weltsprache zu tun. Ich habe in den USA und Asien lange auch in diesem Bereich (EaF) gearbeitet und weiß daher aus eigener Erfahrung, dass es zumindest dort die gleichen miesen Arbeitsbedingungen gibt: es beschwert sich aber keiner, weil dort die europäischen Sozialstandards dort einfach nicht überall gang und gäbe sind. In asiatischen Ländern sind es eigentlich nur die Hochschulen, die besser bezahlen - bei Klitschen wie den Hagwons in Korea, den Training Centres in China (Festland) oder Thailand ist man oft noch schlechter dran als in Deutschland. Für Hochschuljobs muss man aber voll qualifiziert sein; Quereinsteiger haben da nur eingeschränkte Chancen unteruzukommen, und Quereinsteiger ganz ohne Studium und/oder sonstige fachlich bezogene Ausbildung enden dann bei den Hagwons oder Training Centres, die man in Deutschland mit den Klitschen dort vergleichen kann. Bei den Klitschen in Asien reicht es oft, dass man Muttersprachler ist, vom Unterrichten oder von der Sprache, die man unterrichtet, muss man nicht unbedingt Ahnung haben.

Zitat

Ich habe gehört, dass in der Niederlanden ein Satz von 60 Euro für eine UE normal ist und dass auch die Klitschen dort mindestens 30 Euro bezahlen.

Ich habe in den 1990er Jahren einmal für kürzere Zeit in Nijmegen (Niederlande) an einer solchen Klitsche unterrichtet bei einem Stundenlohn (45 Min.) von damals 15 Gulden. Das war damals auch nicht gerade viel und zum Leben zu wenig, und damals sprach ich (auch) schon fließend Niederländisch und hatte nicht nur einen einschägigen Studienabschluss, sondern auch schon Lehrerfahrung, Ich glaube nicht, dass sich da allgemein so viel entscheidend ge#ndert hat.

Zitat

Woran liegt es? Ich denke mal, dass man die Gründe in der allgemeinen Arbeitsmarktpolitik sehen muss, wo doch jetzt sehr oft Dumpinglöhne gezahlt werden, mit denen man nicht auskommen kann. Dies ist aber leider scheinbar so gewollt.

Wenn man nach den Gründen für diesen miserablen Zustand bei DaF usw. in der privaten "Bildungs"industrie fragt, muss man die Systemfrage stellen, die über den Einzelfall hinauisreicht und alle/alles mit einbezieht. Die klare und kurze Antwort auf Grund einer realistische, sachbezogenen Analyse ist dann die: Es steht ein für die betroffenen Honorarkräfte mieses Geschädftsmodell dahinter, das sich in dieser Branche so ausgebreitet hat, dass kein Anbieter, der es anders machen will, aus Konkurrenzgründen überleben kann. Dieses System setzt auf die Hinterziehung von Steuern und Sozialabgaben und bürdet das alleinige diesbezügliche Risiko den Lehrkräften auf. Es ist gewollt, es ist System, und dahinter stecken schon fast maffiaähnlich anmutende Strukturen.

Wenn man das erkennt und ein redlich denkender Mensch ist, dann weiß man auch, dass ein solches System, das der Gesellschaft allgenein nicht nützt, sondern sich sogar gegen diese richtet, zerschlagen und überwunden gehört.

Zitat

Ein einheitlicher Mindestlohn würde zumindest ein klein wenig etwas ändern, denn er hätte auch auf Honorarkräfte einen gewissen Einfluss.Die Mehrheiten sind dafür aber scheinbar nicht vorhanden und deshalb muss man skeptisch sein, wie es weitergeht.

Ich fürchte, dass sich selbst bei einem Mindestlohn für abhängig Beschäftigte nichts für die scheinselständigen Lehrkräfte entscheidend ändern wird. Neoliberale Poltik geht mit dem Klitschenprinzip und dem dahinter stehenden System Hand in Hand, weil es der gegenwärtigen Politik nützt. Auch unter einem SPD-Kanzler Steinbrück wird sich da wohl nicht viel ändern.

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Der Fall Berlitz
geschrieben von: Horsti ()
Datum: 26. Mai 2013 21:17

Credentia schrieb:

> Das ist zutreffend und eigentlich überall in der
> privaten "Bildungs"industrie so, wo sich solche
> Klitschen tunneln, die nach dem gleichen miesen
> Geschäftsmodell arbeiten - also auch im
> außersprachlichen Bereich, z.B. bei
> Umschulungsmaßnahmen durch die Bundesagentur für
> Arbeit. Dort also genau das gleiche Problem.



Nicht ganz. Bei Bildungsträgern, die Maßnahmen lt. SGB II anbieten, gibt es ja inzwischen einen Mindestlohn i.H.v. 12,60 Euro (West). Die Mitarbeiter dort sind auch, jedenfalls so wie ich es beobachten konnte, angestellt, meist befristet. Im Monat haben die damit aber auch nur ca. 2100 Euro brutto bei Vollzeit. Das entspricht netto in Steuerklasse I ca. 1400 Euro netto.

Ich selber arbeite übrigens als (befristet und halbtags) angestellter Dozent für schulverweigernde Schüler. In meinen 20 Wochenstunden a 60 min muß ich 20 Unterrichtsstunden a 45 min leisten. Immerhin bekomme ich Vor- und Nachbereitungszeit als Überstunden angerechnet, die ich aber während der Schulferien abzubummeln habe. Ich komme gerade einmal auf 980 Euro brutto. Und obwohl ich vom Förderschüler bis hin zum hochbegabten Oberstufenschüler alles zu unterrichten habe, werde ich gerade einmal in Stufe 4 (entspricht "Einfachem Dienst", also Job für Hauptschüler) eingestuft, statt wie regulär in Stufe 9 (gehobener Dienst). Ein ungelernter Paketfahrer bei der Post bekommt mehr...



> Wenn man nach den Gründen für diesen miserablen
> Zustand bei DaF usw. in der privaten
> "Bildungs"industrie fragt, muss man die
> Systemfrage stellen, die über den
> Einzelfall hinauisreicht und alle/alles mit
> einbezieht. Die klare und kurze Antwort auf Grund
> einer realistische, sachbezogenen Analyse ist dann
> die: Es steht ein für die betroffenen
> Honorarkräfte mieses Geschädftsmodell dahinter,
> das sich in dieser Branche so ausgebreitet hat,
> dass kein Anbieter, der es anders machen will, aus
> Konkurrenzgründen überleben kann. Dieses System
> setzt auf die Hinterziehung von Steuern und
> Sozialabgaben und bürdet das alleinige
> diesbezügliche Risiko den Lehrkräften auf. Es ist
> gewollt, es ist System, und dahinter stecken schon
> fast maffiaähnlich anmutende Strukturen.
>
> Wenn man das erkennt und ein redlich
> denkender Mensch ist, dann weiß man auch, dass ein
> solches System, das der Gesellschaft allgenein
> nicht nützt, sondern sich sogar gegen diese
> richtet, zerschlagen und überwunden
> gehört.



Korrekt. Auf der einen Seite werden die Löhne immer mehr gedrückt, auf der anderen Seite die Daumenschrauben angezogen (Druckmittel wie Zwangsarbeit und Leistungskürzungen der ARGEn). Solange ein Dozent jedoch brav für den Niedriglohn arbeitet, sämtliche unternehmerischen Risiken auf ihm lasten, er keine staatlichen Leistungen bezieht, und möglicherweise noch sozialverträglich frühablebt, ist für die Politik kein Handlungsbedarf da.




>
>
Zitat

Ein einheitlicher Mindestlohn würde
> zumindest ein klein wenig etwas ändern, denn er
> hätte auch auf Honorarkräfte einen gewissen
> Einfluss.Die Mehrheiten sind dafür aber scheinbar
> nicht vorhanden und deshalb muss man skeptisch
> sein, wie es weitergeht.



Der wäre schon hilfreich. Allerdings gibt es, trotz Mindestlohn im SGBII-Bereich immer noch zahllose Klitschen die das elegant umgehen. Die zahlen zwar Mindestlohn, zahlen aber keine Überstunden, keine Vor- und Nachbereitungszeiten, etc. pp., sodaß die Dozenten teilweise Brutto-Stundenlöhne von 9 Euro haben. Wer nicht spurt, dessen Vertrag wird nicht verlängert. Im Grunde müßte dort mal richtig aufgeräumt werden, und zwar mit dem Strafrecht incl. Berufsverboten für unseriöse Betreiber. Merkwürdigerweise gibt es sowas, wenn man zuviele Hühner in einen Käfig sperrt, aber Dozenten sind offenbar nicht so relevant wie Tierrechte.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.05.13 21:23.

Optionen: AntwortenZitieren
Aktuelle Seite: 2 von 3


Ihr vollständiger Name: 
Ihre Emailadresse: 
Thema: 
Schutz gegen unerwünschte Werbebeiträge (SPAM):
Bitte geben Sie den Code aus dem unten stehenden Bild ein. Damit werden Programme geblockt, die versuchen dieses Formular automatisch auszufüllen. Wenn der Code schwer zu lesen ist, versuchen Sie ihn einfach zu raten. Wenn Sie einen falschen Code eingeben, wird ein neues Bild erzeugt und Sie bekommen eine weitere Chance.
Dies ist ein moderiertes Forum. Ihr Beitrag bleibt solange unsichtbar, bis er von einem Moderator genehmigt wurde.

Bitte in den Foren nur auf Deutsch schreiben!
Auch fremdsprachliche Beiträge (d. h. Beiträge über andere Sprachen) müssen wir leider löschen.


This forum powered by Phorum.