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Zwei-Klassen-Gesellschaft an den deutschen Hochschulen überwinden - Bundestreffen der BKSL am 10. Januar 2015 in Leipzig
geschrieben von: Roger1 ()
Datum: 13. Dezember 2014 01:02

FAZ: Hungerlöhne an Hochschulen
Zeit online: 85.000 akademische Tagelöhner
taz: Die akademische Holzklasse wehrt sich
Tagesspiegel: Prekäre Lehre

Ja, liebe KollegInnen, ihr habt euch nicht verlesen.
Das meint die Presse zur Situation der Lehrbeauftragten an deutschen Hochschulen.
Lehrbeauftragte – die großen Unbekannten?!
Lehrbeauftragte, das sind Lehrkräfte an Hochschulen, die semesterweise einen Lehrauftrag bekommen können. Bundesweit gibt es über 85.000 Lehrbeauftragte, besonders viele an den Fachhochschulen.
Im Bereich der Sprachausbildung beträgt die Vergütung im Allgemeinen zwischen 25 und 35 Euro pro Unterrichtstunde. Vielleicht sagt ihr euch jetzt, dass der Verdienst ja gar nicht so schlecht ist. Bitte bedenkt aber, dass wir meist fachsprachliche Kurse leiten, die Unterrichtsmaterialien oft selbst erstellen müssen, meist auch die Prüfungsaufgaben. Außerdem nutzen wir oft Formen der Online-Lehre (Moodle-Kurs u.a.), was von den Hochschulen zunehmend als normaler Bestandteil des Lehrauftrages angesehen wird, für uns ein zusätzlicher (unbezahlter) Arbeitsaufwand.
An vielen Hochschulen dürfen die Lehrbeauftragten nur 8 Unterrichtsstunden pro Woche durchführen, so dass viele KollegInnen an zwei, drei Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen arbeiten müssen.
Beiträge zur Sozialversicherung zahlen die Hochschulen nicht, auch andere Sozialleistungen gibt es nicht.
Lehraufträge waren ursprünglich für die Ergänzung der Lehre gedacht, besonders zum Praxistransfer.
Jetzt werden sie zur Abdeckung der in den Curricula vorgesehenen Lehre genutzt. Im Bereich der Sprachausbildung werden mehr als 50% der Kurse von Lehrbeauftragten durchgeführt, mancherorts sogar fast alle.

Mit dieser dramatischen Schieflage im deutschen Hochschulsystem wollen sich immer mehr Lehrbeauftragte nicht länger abfinden.
So haben sich im Oktober 2012 Sprachlehrbeauftragte unter dem Motto „Zusammen sind wir weniger allein“ in Berlin getroffen und über ihre prekäre Arbeitssituation diskutiert und eine bundesweite Organisation, die Bundeskonferenz der Sprachlehrbeauftragten (BKSL), gegründet.
Wir haben einen Blog https://sprachlehrbeauftragte.wordpress.com/ ins Netz gestellt, um auf uns aufmerksam zu machen.
Das erste weithin sichtbare Signal in unserem Kampf um eine grundlegende Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Lehrbeauftragten setzten die Aktionstage im November 2014 (s. auch Zeitungsecho oben).
Bundeskonferenz der Sprachlehrbeauftragten an deutschen Hochschulen – sperriger Name, aber klare Ziele!
Wir sind eine basisdemokratische Organisation. Mitarbeiten kann jeder Sprachlehrbeauftragte, der sich aktiv beteiligen will am Kampf um die Überwindung der Missstände. Bei uns sind junge und ältere KollegInnen aktiv, viele kommen aus dem Ausland. Wir nutzen die Erfahrungen unserer AktivistInnen und profitieren vom Mut und Elan der jungen KollegInnen. Für mich ist die Mitarbeit in der BKSL ein echter Gewinn: man kann sich einbringen, spürt die Kraft der Solidarität, entwickelt neues Selbstbewusstsein.
Die BKSL arbeitet unabhängig von Parteien und Gewerkschaften. Um erfolgreich sein zu können, suchen wir uns für die bundesweiten Aktionen geeignete Bündnispartner.
Wir sind für eine Vernetzung aller prekär Beschäftigten im Bildungsbereich.

Das sind unsere wichtigsten Ziele:
Festanstellung (Dauerstellen für Daueraufgaben)
Bezahlung nach Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst der Länder
Mehr Mitbestimmung an den Hochschulen
Ausreichende Grundfinanzierung der Hochschulen


Liebe KollegInnen, die als Sprachlehrbeauftragte arbeiten,
hoffentlich ist es mir gelungen, euch neugierig auf die BKSL zu machen.
Kommt zu unserem 4. Bundestreffen am 10. Januar 2015 nach Leipzig!
Wir freuen uns auf neue MitstreiterInnen - gemeinsam sind wir noch stärker!


Roger
Lehrbeauftragter für DaF

PS:
Nutzt das Forum für eure Fragen. Auch für konstruktive Kritik bin ich jederzeit offen.

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