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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 29.10.15 17:37.

Guten Tag Sonnenschein,

ich singe und das bricht Eis und Herzen.



Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Abwarten, in den meisten Fällen legt sich das. Es gibt offenere, lautere Menschen und verschlossenere. So sieht es auch bei den Gruppen aus.

Um genauere Tipps geben zu können, müsste ich das Niveau und am besten auch die Verteilung Mann/Frau sowie die Herkunft der Lerner erfahren.

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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 29.10.15 17:37.

Zitat
Sonnenschein87
Es sind Anfänger, ein A1 Kurs, fast nur Männer. Hast du jetzt Anregungen?

Gruppen mit gleichem Männer-/Frauenanteil sind fast immer einfacher und offener. Bei Anfängern ist es auch schwieriger, die Unterrichtsatmosphäre aufzulockern. Wahrscheinlich wird es auch noch ein heterogener Kurs sein, was den Zugang weiter erschwert. Viel weiß ich noch immer nicht (räumliche Bedingungen, Herkunft), aber im Folgenden ein paar Vorschläge.

Meine thematischen Anregungen: Fußball, Autos, Technik. Gerade die Lehrwerke für Anfänger sind meist von Frauen für Frauen geschrieben und bieten fast nur weibliche Themen. Aber auch für die Frauen im Kurs ist es meist eine sehr interessante Abwechslung, auch mal männlichen Themen zu begegnen.

Diskussionen sind auf dem Niveau natürlich noch nicht möglich, aber es werden ja schon am Anfang Aussehen und Charaktereigenschaften behandelt. Lass die Kursteilnehmer nicht sich selbst, sondern Messi und Ronaldo charakterisieren. Bring dann Bewegung in die Klasse, Messi-Fans nach rechts, Ronaldo-Fans nach links. Das ist fast eine Glaubensfrage, wer besser ist. Vielleicht sind die Kursteilnehmer auch schon lange genug im Land, um Bundesliga-Vereine zu kennen.

Du hast aber auch ein paar Frauen. Mach nach Geschlechtern getrennte Aufgaben. Die Frauen schreiben, wie ein Mann sein muss, der den Frauen gefällt. Die Männer schreiben, wie sie sein müssen, um Frauen zu gefallen. Und umgekehrt. Oder "Typisch Mann" vs. "Typisch Frau".

Schaffe eine spielerische Konkurrenzatmosphäre. Mach Gruppen für jedes Herkunftsland. Jede muss schreiben, warum ihr Land am besten ist. Vorsicht natürlich bei traumatisierten Kriegsflüchtlingen.

Kennenlernspiele wie "Finde jemanden, der ..." eignen sich gut.

Was Du irgendwie erreichen musst, ist im Unterricht etwas Gemeinsames zu schaffen. Die Kursteilnehmer sollen nicht in den Unterricht gehen, sondern in ihren Unterricht.

Lehrwerke sind meist monoton. Der Unterricht sollte aber abwechslungsreich sein, lustig, albern, nachdenklich, kitschig. Geh in die Extreme.

Statt "Mein Tag" als Unterrichtsthema lieber "Mein Tag mit und mein Tag ohne Smartphone".

Das sind nur ein paar Anregungen. Ich hoffe, es hilft ein bisschen.

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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 29.10.15 17:37.

Zitat
Sonnenschein87
Ich habe mir überlegt, dass ich auch einfach viel lachen werde. Wirkt vielleicht durchgedreht, aber es könnte klappen.

Lachen und generell Gefühle sind immer gut. Ich lache sehr viel mit meinen Schülern. Auch schwarzer Humor kann helfen, wenn man die Schüler besser einschätzen kann. Durchgedrehter Unterricht kann auch gut sein, nur natürlich sollte man bleiben.

Hallo Sonnenschein,

eine lebendige Gruppe habe ich natürlich auch lieber als eine ruhige.

Es ist ja auch für die TN gerade mal die erste Woche, manchmal braucht eine Gruppe ein paar Tage länger, sich aneinander zu gewöhnen und aufzutauen. Es gibt auch Kulturen, wo es nun mal nicht üblich ist, im Unterricht wie am Küchentisch frei loszuplappern. Nur weil die Leute ruhig sind, muss es nicht unbedingt heißen, dass sie sich nicht wohl fühlen. Wenn sie es also gewöhnt sind, zu fragen, bevor sie auf Toilette gehen, dass lass sie halt fragen. Macht doch nichts.

Einfach selbst mehr zu lachen kann auch unsicher oder verkrampft wirken. Da wäre ich vorsichtig. Viel wichtiger ist es, dass du entspannt und authentisch bist.

Die Vorschläge mit den Mannschaften sind schon gut. Leicht provokante Beispiele lockern meiner Erfahrung nach ebenfalls die Stimmung auf, á la "Schokolade macht schön", "Deutsch ist leicht" u.ä.

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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 29.10.15 17:38.

Zitat
Sonnenschein87
Leider kann ich solche Aufgaben noch nicht machen, da die Teilnehmer noch zu wenig Deutsch können. Ich denke die Situation hat auch viel mit den noch anspruchslosen Themen zu tun.

Ich habe Aufgabenbeispiele aufgeführt, die schon auf A0-Niveau funktionieren. Haben Sie eigentliche irgendeine Grundlage, ein DaF-Studium oder eine methodisch-didaktische Ausbildung?

Hallo MIchael Redeker,
was singst du denn? Etwas auf Deutsch? Würde mich sehr interessieren weil ich festgestellt habe, dass die Leute fast alle sehr sehr gerne singen!

@DaF2000
Könntest du die Aufgabenspiele, die auf A0 Niveau schon funktionieren beschreiben?
KLingt sehr interessant!

LG
Anna

Guten Abend Anna,

ich singe auf Deutsch.

Ein Hund kam in die Küche
und stahl dem Koch ein Ei.
Da nahm der Koch den Löffel
und schlug den Hund zu Brei.

Da kamen alle Hunde
und gruben ihm ein Grab.
Und setzten ihm ein' Grabstein,
worauf geschrieben stand:

Ein Hund kam in die Küche....

(Die Melodie lässt sich auf Youtube finden.)


Ich singe auch gerne "Bruder Jakob", da dieses Lied in viele Sprachen übersetzt wurde.


Der Ton macht die Musik. Wie hier. Ich versuche Spaß zu machen und zu lachen.


Ich reagiere also in der ersten Stunde auf die Menschen, die ich da kennen lerne. Manchmal funktioniert ein dramatisches "Guten Tag! Ich heiße... Wie heißen Sie? Ich komme aus Deutschland, Und Sie? Usw.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

...ich denke aus Erfahrung, dass die Atmosphäre sich von allein auflockert, ohne dass man verkrampft irgendwelche Spiele oder gar irgendwelche Lieder anstimmen muss....Zumindestens war es bisher immer so:Spätestens nach der 1. Hälfte des Unterrichtes...