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Rolle des Lehrers in Konversationskurs
geschrieben von: Anna2 ()
Datum: 11. März 2009 10:47

Hallo alle,

ich unterrichte seit Anfang Februar einen Konversationskurs. Die Lerner sind alle fortgeschritten, wollen keinen "Unterricht", sondern einfach nur sprechen. Das funktioniert bis jetzt auch alles sehr gut.

Mein "Problem" ist, dass ich meine Rolle in diesem Kurs noch nicht so richtig einordnen kann. Ich stelle natürlich Redeanlässe zur Verfügung, korrigiere, helfe aus, wenn jemandem ein Wort fehlt oder Probleme beim Formulieren auftreten usw.

Habt ihr Erfahrungen mit solchen Kursen? Wo seht ihr den Lehrer? Als klassischen Lehrer, Moderator oder fast stillen Beisitzer? Oder als etwas ganz anderes? Und inwiefern nehmt ihr an den Diskussionen teil? Bringt ihr eure Meinung ein oder haltet ihr euch da eher zurück?

Vielen Dank für jeden Beitrag.

Anna

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Re: Rolle des Lehrers in Konversationskurs
geschrieben von: rusmus ()
Datum: 11. März 2009 22:25

als MODERATOR

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Re: Rolle des Lehrers in Konversationskurs
geschrieben von: Anna2 ()
Datum: 12. März 2009 19:42

Danke, Rusmus.

Hat vielleicht noch jemand eine etwas ausführlichere Antwort ;)

Wäre wirklich dankbar für ein paar didaktische Tipps.

Anna

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Re: Rolle des Lehrers in Konversationskurs
geschrieben von: rusmus ()
Datum: 15. März 2009 00:46

1. Tipp: Liebe Anna, ich empfehle Dir, ein paar Talkshows anzuschauen. :)
2. Tipp: [www.hueber.de]



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 15.03.09 13:48.

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Re: Rolle des Lehrers in Konversationskurs
geschrieben von: Rudolf ()
Datum: 24. März 2009 16:41

Könntest du nicht in den Rollen des Moderators und dem in der Sache leidenschaftlich engagierten Teilnehmers wechseln... ?

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Re: Rolle des Lehrers in Konversationskurs
geschrieben von: Anna2 ()
Datum: 31. März 2009 19:48

Hallo Rudolf,

deine Antwort habe ich gerade erst gesehen. Im Grunde mache ich genau das, was du vorschlägst. Ich habe nur manchmal das Gefühl, dass ich mich in letzterem etwas verliere ;) und eigentlich sollte ich mich als Lehrer ja schon noch vom Rest abheben.

Danke auf jeden Fall für deinen Beitrag.

Anna

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Re: Rolle des Lehrers in Konversationskurs
geschrieben von: jero ()
Datum: 01. April 2009 21:50

Hallo,

interessante Frage. Wenn die Teilnehmer gerne reden, ist das super. Ich finde, oft ist es sehr mühselig, das Reden aus ihnen herauszukitzeln. Meine Aufgabe sah ich dann immer darin, das Gespräch in Gang zu bringen und in Gang zu halten, also Gegenpositionen einzunehmen oder sei es nur, auf solche hinzuweisen (wenn irgendwie alle in der Gruppe einer Meinung waren). Eine Teilnehmerin sagte dann irgendwann einmal: "Ich weiß auch nicht, aber irgendwie reizt du uns immer zum Widerspruch!".

In einer anderen Gruppe hieß es mal abfällig (sinngemäß): Wir quatschen nur und lernen nichts. Oder auf die Frage: "Was habt ihr heute gemacht?", kam die Antwort: "Nichts. Wir haben uns nur miteinander unterhalten." Vielleicht würde ich an deiner Stelle noch auf Fehler achten, die besonders häufig vorkommen und am Ende (nicht mittendrin) thematisieren bzw. Wörter im Nachhinein korrigieren, die nicht passen oder missverständlich oder einfach falsch sind. Aber du musst behutsam damit sein, damit die Teilnehmer nicht gehemmt werden zu sprechen. Folge da eher der Maxime: Weniger ist oft mehr.

Meistens habe ich die Erfahrung gemacht, dass Teilnehmer korrigiert werden wollen - nur wollen sie natürlich nicht permanent unterbrochen werden. Das erfordert von dir Mitschreiben, nicht nur des (bedeutsamen) Fehlers, sondern des Kontextes, in dem er auftrat, sonst weiß später keiner mehr, wo das aufgetreten sein soll und u.U. sagt jemand, er hätte das gar nicht gesagt und einfach nur zu sagen: "Ihr habt 25x den Artikel vergessen und 13x war das Verb auf dem falschen Platz", hilft niemandem! Man kann solche ausgewählten "Fehlerquellen" auch einfach mit ein bisschen Kontext anschreiben, ohne zu sagen, wer den Fehler gemacht hat und dann überlegen, was daran falsch ist und warum (und immer zuerst die Teilnehmer überlegen lassen, was falsch ist und wie es richtig ist!!!).

(Ich formuliere mal eine Faustregel, die nur als Orientierung dienen soll: Bei einer 30-minütigen Diskussion notiere insgesamt 5 grammatische/lexikalische/phonetische Fehler mitsamt ihrem Kontext und bespreche sie im Anschluss.)

usw.-usf.

jero
www.cafe-deutsch.de



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.04.09 21:50.

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Re: Rolle des Lehrers in Konversationskurs
geschrieben von: jero ()
Datum: 01. April 2009 23:02

Ach, jetzt sehe ich erst, dass Anna2 den Strang eröffnet hatte. Na, du brauchst meine Hinweise ja gar nicht, du hast ja genug Erfahrung.

Ich denke, der Lehrer in Gesprächssituationen sollte "geschickt und fast unmerklich, aber doch lenken". Wenn die Teilnehmer genug reden, hält man sich zurück und strukturiert eher nur. Wenn sie wenig reden, greift man auf verschiedene Weise ein. Gesprächseröffnend kann die eigene Position sein; aber auch das kann in manchen Gruppen schaden, wo dann keiner mehr der "Autorität Lehrer" widersprechen mag. Dann kann man bewusst verbergen, wie man selber darüber denkt oder auch mal eine Meinung vortäuschen. Läuft die Diskussion, braucht man weniger einzugreifen. Man kann darauf achten, dass auch die Schweigsamen und die Bescheidenen mal zu Wort kommen, sie ggf. direkt ansprechen. Ungestüme muss man zügeln; Ängstliche ermuntern. Am besten ist immer, man lenkt fast ohne Worte: mit Blickkontakten, Handbewegungen... Gleitet eine Diskussion ab, kann man eingreifen, aber man kann das auch mal eine Zeit lang laufen lassen, wenn es alle interessiert bzw. wenn eine sonst eher ruhige Gruppe endlich mal aus sich herauskommt. Nach einer gewissen Zeit kann man zum Thema zurückführen. Läuft die Diskussion nicht, kann man wie oben beschrieben verfahren (Gegenpositionen einnehmen oder darauf hinweisen). Man kann am Ende eine Zusammenfassung formulieren, aber ich verzichte meistens darauf, weil ich es nicht als Ziel einer Diskussion betrachte, dass wir uns am Ende alle auf den kleinsten gemeinsamen Nenner verständigen. Manchmal breche ich einfach ab und sage das auch genau so.

Irgendwie ist das wie ein Jonglieren und auch ein bisschen schauspielern. Scheinbar sitzt man wie zufällig dabei, aber in Wirklichkeit hat man die ganze Zeit über die Fäden in der Hand! ;-)

jero
www.cafe-deutsch.de

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Re: Rolle des Lehrers in Konversationskurs
geschrieben von: Anna2 ()
Datum: 02. April 2009 13:37

Hallo Jero,

Zitat
Ach, jetzt sehe ich erst, dass Anna2 den Strang eröffnet hatte. Na, du brauchst meine Hinweise ja gar nicht, du hast ja genug Erfahrung.

Leider eben nicht, wenn es um Konversationskurse geht. Ich habe jede Menge Erfahrung mit Anfängern und in der Mittelstufe. Auch Fortgeschrittene habe ich unterrichtet, aber ich leite zum ersten Mal einen reinen Konversationskurs und im Studium wird man auf sowas (wie auf so vieles, was dann in der Praxis kommt) nicht vorbereitet. Danke also für deine Tipps. Im Grunde meinte ich mit meiner Frage genau das, was du aufgegriffen hast. Also wie man die Schweigsameren oder Ängstlichen zum Reden bringt, wie man eine Diskussion lenkt usw. Die Diskussion überhaupt in Gang zu bringen, ist in meinem Kurs überhaupt kein Problem. Die wollen alle reden und tun es auch.

Mehr zu korrigieren, habe ich bereits angefangen, weil dass von den Schülern ausdrücklich gewünscht wurde. Da hast du Recht: die meisten Schüler wollen korrigiert werden - auch, wenn sie schon ein ziemlich hohes Sprachniveau erreicht haben.

Deinen letzten Satz finde ich auch sehr treffend. Ich hatte gerade am Anfang (inzwischen komme ich damit etwas besser klar) manchmal das Gefühl, nur meine Zeit abzusitzen. Die Fäden mehr in die Hand zu nehmen ist definitiv der Teil, an dem ich noch arbeiten muss.

Wenn dir oder jemand anderem noch etwas zu dem Thema einfällt, bin ich dankbar für jeden Hinweis. Als Lehrer hört man ja nie wirklich auf zu lernen.

Liebe Grüße
Anna

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Re: Rolle des Lehrers in Konversationskurs
geschrieben von: hans-jürgen pohler ()
Datum: 08. April 2009 18:26

jero schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo,
>
> interessante Frage. Wenn die Teilnehmer gerne
> reden, ist das super. Ich finde, oft ist es sehr
> mühselig, das Reden aus ihnen herauszukitzeln.
> Meine Aufgabe sah ich dann immer darin, das
> Gespräch in Gang zu bringen und in Gang zu halten,
> also Gegenpositionen einzunehmen oder sei es nur,
> auf solche hinzuweisen (wenn irgendwie alle in der
> Gruppe einer Meinung waren). Eine Teilnehmerin
> sagte dann irgendwann einmal: "Ich weiß auch
> nicht, aber irgendwie reizt du uns immer zum
> Widerspruch!".
>
> In einer anderen Gruppe hieß es mal abfällig
> (sinngemäß): Wir quatschen nur und lernen nichts.
> Oder auf die Frage: "Was habt ihr heute gemacht?",
> kam die Antwort: "Nichts. Wir haben uns nur
> miteinander unterhalten." Vielleicht würde ich an
> deiner Stelle noch auf Fehler achten, die
> besonders häufig vorkommen und am Ende (nicht
> mittendrin) thematisieren bzw. Wörter im
> Nachhinein korrigieren, die nicht passen oder
> missverständlich oder einfach falsch sind. Aber du
> musst behutsam damit sein, damit die Teilnehmer
> nicht gehemmt werden zu sprechen. Folge da eher
> der Maxime: Weniger ist oft mehr.
>
> Meistens habe ich die Erfahrung gemacht, dass
> Teilnehmer korrigiert werden wollen - nur wollen
> sie natürlich nicht permanent unterbrochen werden.
> Das erfordert von dir Mitschreiben, nicht nur des
> (bedeutsamen) Fehlers, sondern des Kontextes, in
> dem er auftrat, sonst weiß später keiner mehr, wo
> das aufgetreten sein soll und u.U. sagt jemand, er
> hätte das gar nicht gesagt und einfach nur zu
> sagen: "Ihr habt 25x den Artikel vergessen und 13x
> war das Verb auf dem falschen Platz", hilft
> niemandem! Man kann solche ausgewählten
> "Fehlerquellen" auch einfach mit ein bisschen
> Kontext anschreiben, ohne zu sagen, wer den Fehler
> gemacht hat und dann überlegen, was daran falsch
> ist und warum (und immer zuerst die Teilnehmer
> überlegen lassen, was falsch ist und wie es
> richtig ist!!!).
>
> (Ich formuliere mal eine Faustregel, die nur als
> Orientierung dienen soll: Bei einer 30-minütigen
> Diskussion notiere insgesamt 5
> grammatische/lexikalische/phonetische Fehler
> mitsamt ihrem Kontext und bespreche sie im
> Anschluss.)
>
> usw.-usf.
>
> jero
> www.cafe-deutsch.de

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Re: Rolle des Lehrers in Konversationskurs
geschrieben von: jero ()
Datum: 11. April 2009 20:14

... und was wolltest du uns mit dem Zitieren meines Textes sagen, Hans-Jürgen Pohler? (Ist da vielleicht was verloren gegangen?)

jero
www.cafe-deutsch.de

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Re: Rolle des Lehrers in Konversationskurs
geschrieben von: Waltraud Smart ()
Datum: 20. Oktober 2011 16:44

Fuer mich ist dieses Thema auch sehr interessant. Ich bin Oesterreicherin und unterrichte einen deutschen Konversationskurs in Italien.
Noch mehr praktische Vorschlaege koennten mir auch helfen. Gruesse aus Italien
Waltraud

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Re: Rolle des Lehrers in Konversationskurs
geschrieben von: Pat1980 ()
Datum: 20. Oktober 2011 18:05

Aus Erfahrung weiß ich, dass es schon Sinn macht, die Konversation thematisch zu lenken. Sich mehrere Stunden in der Woche zu treffen und nur drauf los zu reden, kann für alle etwas unbefriedigend sein. Du bist auf jeden Fall der Moderator. Als Muttersprachlerin bist Du die Autorität für die Teilnehmer, solltest also gezielt lenken.

Hier mal einige Anregungen:
- Man kann zum Beispeil einen kontroversen Artikel aus einer Zeitschrift lesen und diesen dann als Redeanlass benutzen.
- Super Erfahrungen habe ich gemacht mit selbst erstellen Fragebögen zu unterschiedlichen Themen. Die kann man sehr gut dem jeweiligen Niveau anpassen. Z.B.: "Welcher Reisetyp bist Du?" Da kann man das Thema dann anhand von 6 - 8 Punkten abfragen. Dabei sollte man gezielte Fragen stellen (z.B.: "Wenn Geld keine Rolle spielt, wie sähe Dein Traumurlaub aus?" / "Wenn Du die Wahl hättest, wohin würdest Du reisen? - Istanbul - New York - Moskau - Hong Kong") und auch verschiedene Antworttypen forcieren (offene Nennung, Ankreuzantwort, 1 bis 10 Skalierung, etc.). Das Ganze könnte man in diesem Fall dann sogar mit Kurzpräsentationen der Teilnehmer zum jeweiligen Traumurlaub abschließen.
Vorteil der Fragebögen: Die Teilnehmer müssen erst gezielt zu einem Thema arbeiten, und danach gibt es in der Regel eine sehr lebhafte Diskussion.
Diese Bögen kann man auch so gestalten, dass man grammatische Phänomene forciert. Z.B.: "Wie würdest Du leben, wenn Du Multimillionär wärest?" (Thema: (Würde-)Konjunktiv.)
- Was auch toll ist, sind kleine Debattierwettbewerbe oder -übungen: Man bereitet Themenkarten vor (kontrovers) und lässt Teams bilden, die dann gegeneinander debattieren. Z.B.: "Sollte Rauchen in der Öffentlichkeit komplett verboten sein?". Wichtig hier: Genug Zeit am Anfang geben, damit die Lerner ihre Argumente vorbereiten können!
- Was auch super ist, sind vorher vorbereitete Lesebögen zu interessanten Themen, die mit drei / vier interessanten Fragen enden. Z.B. habe ich einen Bogen, der immer super läuft, zu internationalen Hilfs- und Naturschutzorganisationen. Am Ende stelle ich dann Fragen wie: "Müssen die Menschen in den Industrieländern ärmeren Menschen helfen? Warum?" / "Darf man Tiere essen?" etc.
- Generell kann man die Leute ab und an präsentieren lassen. Beliebt: Das eigene Land des Lerners anhand einiger Anti-Klischees bzw. unbekannter Fakten vorstellen lassen. Danach dürfen die anderen Teilnehmer Fragen stellen. Läuft in der Regel sehr gut, weil Menschen in Sprachkursen meistens sehr interessiert an anderen Kulturen sind.
- Der Klassiker: Man bringt drei / vier typische deutsche Zeitschriften mit (z.B.: Bravo, Spiegel, Brigitte, Stern), lässt sie zunächst rotieren und dann Posterpräsentationen vorbereiten. Dazu können die Teilnehmer die Zeitschriften zerschneiden und sollen möglichst bunte und informative Poster machen. Das ist zur Abwechslung immer sehr beliebt. Wird zwar nicht so viel gesprochen, weil viel Zeit mit Basteln ins Land geht, die Lerner finden es aber eingentlich immer prima. Das nötige Vokabular ("Zielgruppe" etc.) vorher einführen!

Ich hoffe, ich konnte Dir ein bisschen helfen! Generell sollte Konversationsunterricht sich nicht ziehen, sondern praktisch von selbst laufen. Dazu muss er interessant sein. Ich finde es auch durchaus ok, grobe Fehler durch kurzes Reinreden zu korrigirern und habe auch nicht die Erfahrung gemacht, dass es die Leute abschreckt.

Beste Grüße,
Pat

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Re: Rolle des Lehrers in Konversationskurs
geschrieben von: Pat1980 ()
Datum: 20. Oktober 2011 18:29

Oh, ich sehe gerade, dass das Thema uralt ist und nur kürzlich wiederbelebt wurde. Naja...vielleicht hilft es ja trotzdem dem Einen oder der Anderen... =)

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Re: Rolle des Lehrers in Konversationskurs
geschrieben von: huangdi ()
Datum: 21. Oktober 2011 16:19

In Konversationskursen auf Fortgeschrittenen-Niveau sehe ich die Rolle des Lehrers eher als die eines Animateurs, also einer Person als Zentrum eines Kreises, die andere zum Mitmachen und einfach zur Teilhabe an der Kommunikation innerhalb der Gruppe anregt.

Und das auf möglichst lockere Art und die engen Vorgaben für Leistungsprofil und -kontrolle wie in anderen Kurssituationen, wo es erst um den Erwerb bestimmter sprachlicher Fähigkeiten geht. Teilnehmer auf diesem Niveau in solchen Kursen haben nämlich schon die Ochsentour des Fremdsprachenlernens bis zu einem gewissen Grade hinter sich; hier kann es denn dann nur noch darum gehen, die erlernten Fähigkeiten weiter anzuwenden und einfach durch den Gebrauch der Sprache selbst zu vertiefen.

Lockerheit schafft auch eine entspannte Athmosphäre, wo Teilnehmer auch spontaner von ihren produktiven Fertigkeiten in der Sprache Gebrauch machen können ohne irgendwelche Hemmungen oder Ängste, einen Fehler zu machen.

Es gibt Nichts, das wirklich Nichts ist, denn selbst das Nichts ist auch ein Etwas - nämlich "Nichts".

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Re: Rolle des Lehrers in Konversationskurs
geschrieben von: Sandra1988 ()
Datum: 06. November 2011 22:20

Super hilfreicher Beitrag Pat1980!

Vielen Dank!

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Re: Rolle des Lehrers in Konversationskurs
geschrieben von: Johannes_T ()
Datum: 21. November 2011 14:38

Hallo!
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass der Lehrer sich im Konversationskurs so gut wie möglich zurückhalten sollte, aber auch immer darauf achten sollte, dass die Kommunikation nicht abbricht. Es sollte immer genug Diskussionsstoff geben, ggf. mit zusätzlichem Material, Zeitungsausschnitten, Videos, Glossaren, etc. Wenn es gar nicht vorankommt, kann der Lehrer auch gezielte Fragen an die Lerner stellen, um Meinungen "herauszukitzeln". Ich bin also auch hauptsächlich für "Moderator" :).

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Re: Rolle des Lehrers in Konversationskurs
geschrieben von: Cealettin Kandemir ()
Datum: 26. Januar 2014 00:48

Hallo,
ich wohne in Niederrad und möchte nur sprechen.
Wenn jemand zu mir auf Deutsch Hilfe geben ,bitte rufen Sie bitte unten Meine Telefonnumer oder e Mail schicken.
Finansielle ist kein Problem..

Handy Nummer: 017666681309
celkann@hotmail.de

Lg
Murat

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Re: Rolle des Lehrers in Konversationskurs
geschrieben von: Mari Posa ()
Datum: 02. Juli 2014 14:04

Hallo, ich habe auch eine Frage zum Thema Konversationkurs - in meinem speziellen Fall geht es um EINZELUNTERRICHT.
Ich unterrichte meist eine (manchmal auch 2 ) Personen.
Und die wollen eigentlich NUR sprechen, nix lesen & das ist bei 90 Minuten Unterrichtsdauer manchmal SO mühsam, wenn die Person keine Lust hat zu reden & jedes Thema was man vorschlägt nach 2 Sätzen wieder beendet ist...
Kennt das jemand von euch?
Meint ihr man kann auf Dauer ohne Texte nur Konversation machen?`Ich finde das wirklich schwer, ich bin ja schließlich DAF-Lehrer und nicht Animateur! ;)

Danke & Grüße,
Mari

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Re: Rolle des Lehrers in Konversationskurs
geschrieben von: Credentia ()
Datum: 02. Juli 2014 18:26

Je nach Kenntnisstand der Teilnehmer könnte man ein bestimmtes Thema vorgeben und eine spezielle Situation (setting) "schaffen".

Beispiele:

Man verabredet, in die Stadt zu gehen und die Teilnehmer bekommen die Aufgabe, den Weg zum Bahnhof zu erkläremn, wenn sie den Weg kennen oder eine besondere Sehenswürdigkeit zu erläutern.

Dann kann man auch innerhalb des Unterrichtsraumes Rollenspiele machen. Auch wieder zu verschierdenen Themen.

Wichtig ist, Themen, Situationen und soziale Arbeitsfomen zu finden, die die Teilnehmer aktivieren, d.h., wo sie selbst aktiv sein müssen. Während sie sprechen, können sie auch handeln/etwas machen, was zu ihrer Aussage passt.

Man kann die Teilnehmer vorher fragen, welches Thema sie gerne bearbeiten würden.

Für einen Konversationskurs mit nicht sehr redefreudigen Teilnehmern sind 90 Minuten eindeutig zu lang; dann sollte man das Ganze erst einmal auf 45-60 Minuten maximal beschränken: Das kann man später ausweiten, wenn die Teilnehmer so richtig "in Fahrt gekommen" sind. Besser sind auch 2 - 4 Teilnehmer; je weniger es sind, um so schwieriger wird es, sie zum freien Sprechen zu motivieren, weil einfach die Gruppendynamik fehlt.

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