Hallo zusammen,

ich hätte wieder mal eine Frage - ich bin letztens mit zwei Sätzen konfrontiert:

1. Heute findet man es als Nachteil, dass ...
2. Sie wollen eine eigene Wohnung beziehen, weil sie das Leben im gemeinsamen Haus als nachteilig finden.

Meiner Meinung nach sind die Sätze falsch, aber da jemand ganz fest behauptet, sie seien richtig so, frage ich Euch. Ich würde das so schreiben:
1. Heute betrachtet man es als Nachteil, dass ...
2. (...), weil sie das Leben im gemeinsamen Haus nachteilig finden.

Lieben Gruß
Lori

Hallo Lori,

eigentlich heißt es "empfinden als", z.B. "Man empfindet es als Nachteil, dass ...", oder "... das Leben im gemeinsamen Haushalt als Nachteil empfinden". Hier wird finden wie empfinden gebraucht, was nicht ganz korrekt ist, aber häufig zu hören. Deine beiden Vorschläge sind korrekt.

empfinden als xy
etw. gut/schlecht finden
etw. als xy betrachten

Gruß

jülirö

Hallo jülirö,

Danke für Deine Erklärung. Ist aber dieser Gebrauch von 'finden' also nur umgangssprachlich oder geht es auch in der Schriftsprache? Soll man das evtl. nur vermeiden oder gilt es als stilistisch bzw. grammatisch falsch?

Grüße
Lori

Also ich empfinde :) es eindeutig als falsch. Aber wie gesagt oft zu hören...

Danke nochmals!

L.

Ich finde das übrigens auch ziemlich gruslig, finden als!

:-)

Standardsprachlich ist "finden als" schlichtweg falsch und sollte korrekt "empfinden als" heißen. Ich selbst habe diese Verwendung auch nur äußerst selten gehört, also ist der Fehler wohl regional unterschiedlich häufig.

Ohne "als" sind die Sätze mit finden aber korrekt:

"Ich finde es richtig, daß..."
"Ich finde es nachteilig, daß..."
"Ich finde mich überhaupt nicht zurecht."

Kajjo

Vielen Dank!

Grüße
L.