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Kontra
geschrieben von: Pedroski ()
Datum: 05. Dezember 2009 06:22

Nun Michael in Bangkok, recht haben Sie insofern: nicht alle Maenner kuessen alle Frauen zur Begruessung, unabhaengig davon, um welches Land es sich handelt!

Ich glaube, Arabische Maenner kuessen sich zur Begruessung. Es ist denn, aus westlicher Sicht ein wenig fremd, wenn dasselbe nicht fuer das Weibsvolk gilt! Und gerade dies bringt der Satz zum Ausdruck. Der HS ist die 'unerwartete Folge' des NS, aus westlicher Sicht.

'eine Frau' hat niemals die Bedeutung 'alle Frauen'. Hat man die Frau vorher im Diskurs nicht erwaehnt, so benutzt man 'eine'. Danach, darf man 'die Frau' benutzen.
'Eine Frau ist sicherlich nicht gemeint' Woher diese Sicherheit? Alle Frauen wird der Typ wohl niemals kuessen, sei realistisch!

Es ist gesagt worden, der original Satz sei falsch. Nichts dass hier gesagt worden ist ueberzeugt davon. Ich sehe alleine dass die Semantik sehr verschieden interpretiert wird. Laut der Definition oben, gilt der Satz als grammatikalisch.

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Ach, was...
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 05. Dezember 2009 07:24

Guten Morgen Herr Pedroski,

der Satz In einem arabischen Land soll ein Mann eine Frau nicht küssen, obwohl sie befreundet sind.

ist grammatikalisch so korrekt wie der Satz

Eine Frau soll einen Mann nicht schlagen, obwohl sie schon lange verheiratet sind.

Dennoch sind beide Sätze semantisch falsch. Mit "auch wenn" wären beide Sätze noch immer komisch, aber akzeptabel.

Wenn Sie da anderer Auffassung sind, ist das Ihr gutes Recht. "Diese Welt ist groß genug, dass wir beide darin Unrecht haben können."

Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

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Re: Kontra
geschrieben von: Pedroski ()
Datum: 05. Dezember 2009 07:42

Bedenken Sie, es ist gesagt worden der Satz sei 'falsch', was ich als 'ungrammatikalisch' aufgefasst habe.
Mit 'semantisch falsch' meinen Sie 'unklar'? Ich lese nichts unklares. Mann trifft Frau. Mann kuesst Frau nicht, obwohl der Mann die Gute kennt. Haette sie nen Bart und waere geschlechtlich unklar, wuerde sie nen Bussi, nach den geltenden Sitten, bekommen! Dies findet der Autor nun mal fremd.

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Re: Kontra
geschrieben von: jero ()
Datum: 05. Dezember 2009 10:13

Guten Morgen,

ich finde es einen merkwürdigen Diskussionsstil, das Gespräch an der einen Stelle abzubrechen und an einer anderen neu zu beginnen. Es wirkt so, wie wenn man sich mit dem anderswo Gesagten nicht auseinandersetzen will. Aber warum tust du es dann doch?

Zitat
Pedroski
'eine Frau' hat niemals die Bedeutung 'alle Frauen'. Hat man die Frau vorher im Diskurs nicht erwaehnt, so benutzt man 'eine'.

Zitat
Zitat
§ 63. Der unbestimmte Artikel kann auch generalisierende (verallgemeinernde) Bedeutung haben, d. h. ein Ding als zu einer bestimmten Gattung gehörend kennzeichnen, dabei seine Gleichheit mit den anderen Dingen derselben Gattung betonend. In dieser seiner Funktion kommt der unbestimmte Artikel dem bestimmten nahe. (Vgl. § 66).

Nur ein Deutscher (d. h. ein beliebiger Deutscher, ein jeder Deutsche — Die Verf.) kann jenes Lied nachempfinden und sich dabei totlachen und totweinen. (H. Heine)

...in der Not kommt ein Mensch auf alles. (A. Seghers)

Ein Soldat muß bis zur letzten Minute wachsam sein! (B. Kellermann)

Generalisierende Bedeutung hat der unbestimmte Artikel auch bei einem Substantiv, das im Vergleich auftritt. Dabei bezeichnet das Substantiv stets einen zählbaren Begriff.

Wie ein guter Dichter (d. h. wie ein jeder guter Dichter, wie ein beliebiger guter Dichter — Die Verf.) liebt die Natur keine schroffen Übergänge. (H. Heine)

Er hörte jetzt schläfrig auf das Stimmchen der Frau, das gleichmäßig tönte, wie eine Biene oder wie eine Grille. (A. Seghers)

Es klang wie ein Zukunftsmärchen... (W. Bredel)

[artefact.lib.ru]

Es ist sehr naheliegend, dass -eine Frau- und -ein Mann- in dem genannten Satz generalisierend gemeint sind. Man könnte auch sagen:

In arabischen Ländern sollen Männer Frauen nicht küssen, auch wenn sie miteinander befreundet sind.

Aber natürlich, auch du darfst denken, was du möchtest und wenn dich die Argumente der anderen nicht überzeugen, ja, dann ist es halt so. Da kann man nichts machen. Aber vielleicht stellt sich sogar noch heraus, dass du Recht hattest. Kann auch sein. Nichts ist unmöglich. Bisher überzeugen mich deine Argumente leider nicht und deine Behauptungen (-eine Frau- bedeute niemals -(prinzipiell) alle Frauen-) lassen sich ja ganz schnell widerlegen.

jero
www.cafe-deutsch.de



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.12.09 10:17.

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Re: Kontra
geschrieben von: Pedroski ()
Datum: 05. Dezember 2009 10:31

Tja, weiss auch nicht wie das kam dass wir hier gelandet sind!

jero, in dem was du zitiertest, steht, nirgends, ein = alle. Zwar steht, 'In dieser seiner Funktion kommt der unbestimmte Artikel dem bestimmten nahe' dh ein --> der

Wolltest du mit dem Zitat deine Argumente widerlegen?

Dass Frauen weibliche Menschen sind, nehmen wir, ausser in Bangkok, selbstverstaendlich an!

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Re: Kontra
geschrieben von: jero ()
Datum: 05. Dezember 2009 11:02

Zitat
Pedroski
jero, in dem was du zitiertest, steht, nirgends, ein = alle. Zwar steht, 'In dieser seiner Funktion kommt der unbestimmte Artikel dem bestimmten nahe' dh ein --> der

Naja, es ist ja normal, dass man sich immer das heraussucht, was einen in der eigenen Meinung stützt und das andere ignoriert. Aber muss ich jetzt wirklich darauf verweisen, was da noch steht, dass z.B. -ein Deutscher- auch generalisierend wie -jeder Deutsche- verstanden werden kann. (Ich habe es extra rötlich gefärbt und du hast es doch übersehen?) Oder wirst du mir nun sagen, dass aber -jeder Deutsche- nicht -alle Deutschen- bedeutet?

Im Übrigen weiß ich nicht recht, was die herausgesuchte Passage dir in deiner Argumentation hilft?! Auch der bestimmte Artikel kann generalisierend gebraucht werden.

[books.google.de]

Es wundert mich auch, dass du diese generalisierende Bedeutung in dem genannten Beispielsatz bestreiten möchtest. Wenn man sagt, dass ein Mann in einem arabischen Land eine Frau nicht küssen soll, auch wenn sie miteinander befreundet sind, dann ist das doch am ehesten als eine allgemeine "Handlungsanweisung" (Empfehlung, Rat, Information) zu verstehen und bezieht sich nicht auf einen (einzigen) Mann und eine (einzige) Frau.

In welchem Kontext machte das Sinn?

jero
www.cafe-deutsch.de

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Re: Kontra
geschrieben von: jero ()
Datum: 05. Dezember 2009 11:15

... Ergänzung:

Die Information lässt sich in zwei Teile aufspalten.

a) Männer in arabischen Ländern geben fremden Frauen keinen Begrüßungskuss.

= Das ist aus unserer Sicht normal. Wir tun das in der Regel auch nicht.

b) Männer in arabischen Ländern geben auch Frauen, mit denen sie befreundet sind, keinen Begrüßungskuss.

= Das kann überraschen und eine unerwartete Folge sein, weil wir das tun würden oder aber einfach, weil wir dachten, dass sie das tun.

In dem Satz sind die "fremden Frauen" und die "befreundeten Frauen" in dem Wort "eine Frau" zusammengefasst. -obwohl- wäre aber nur hinsichtlich der befreundeten Frauen berechtigt, hinsichtlich der fremden Frauen nicht. Deshalb passt -obwohl- nicht, sondern z.B. "selbst wenn", denn "selbst wenn" hebt die befreundeten Frauen aus der Gruppe (prinzipiell) aller Frauen heraus.

Der Satz "In arabischen Ländern sollen Männer Frauen keinen Begrüßungskuss geben, obwohl sie miteinander befreundet sind" wäre nur dann richtig, wenn (prinzipiell) alle Männer in arabischen Ländern mit (prinzipiell) allen Frauen befreundet wären. Erfahrung und Wahrscheinlichkeit sagen uns aber, dass das nicht anzunehmen ist.

jero
www.cafe-deutsch.de



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.12.09 11:19.

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Re: Kontra
geschrieben von: Kostas ()
Datum: 05. Dezember 2009 15:29

Zitat
Jero schrieb:
Der Satz "In arabischen Ländern sollen Männer Frauen keinen Begrüßungskuss geben, obwohl sie miteinander befreundet sind" wäre nur dann richtig, wenn (prinzipiell) alle Männer in arabischen Ländern mit (prinzipiell) allen Frauen befreundet wären. Erfahrung und Wahrscheinlichkeit sagen uns aber, dass das nicht anzunehmen ist.

Eben! Und weil dann eine Tatsache ausgedrückt würde, würde sich obwohl glatt einfügen! Jezt aber, wo keine Fakten vorliegen, sondern nur ein hypothetischer Fall, wäre obwohl fehl am Platz.

(Zur Sicherheit zitiere ich meinen letzten, noch unbeantworteten Beitrag aus dem ursprünglichen Thread:)

Zitat
Ich schrieb:
[...] Was ich eigentlich meinte, war, dass, während es sich bei obwohl um eine rein konzessive Konjunktion handelt, selbst wenn auch konditionale Konzessivität ausdrücken kann. Und da, wo dies zutrifft, sind die beiden Subjunktoren nicht gegeneinander austauschbar:


Obwohl du ja fleißig lernst, wirst du die Prüfung nicht schaffen.

Dieses Satzgefüge kann nur so verstanden werden:

Du lernst ja fleißig (Tatsache), aber trotzdem wirst du es nicht schaffen.

Tauschen wir nun doch mal zur Probe obwohl gegen selbst wenn aus:

Selbst wenn du fleißig lernst, wirst du die Prüfung nicht schaffen.

Sagen beide Sätze dasselbe aus? Nicht unbedingt! Im Gegensatz zu obwohl kann hier die Konjunktion selbst wenn nämlich nicht nur konzessiv, sondern auch konditional (hypothetisch) verstanden werden:

Nehmen wir an, du fängst jetzt an, fleißig zu lernen (hypothetischer Fall). Die Prüfung wirst du auch dann nicht schaffen.

Überträgt man obiges Schema auf die strittige Formulierung

In einem arabischen Land soll ein Mann eine Frau nicht küssen, obwohl sie befreundet sind.,

ergibt sich folgender semantischer Inhalt: Der Mann und die Frau, auf die man sich im obwohl-Satz bezieht, kennen sich schon (Tatsache)! Das Satzgefüge

In einem arabischen Land soll ein Mann eine Frau nicht küssen, selbst wenn sie befreundet sind.

hingegen lässt auch die Möglichkeit offen, dass es sich hierbei um einander fremde Personen handelt.

Hoffentlich ist jetzt klar, was ich mit ''hypothetisch'' meinte.

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Re: Kontra
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 05. Dezember 2009 18:04

Pedroski meint:
Zitat
'eine Frau' hat niemals die Bedeutung 'alle Frauen'.

Das stimmt nicht:

Wenn eine Frau in Deutschland eine Fremdsprache lernen will, dann kann sie zur Volkshochschule gehen.
Damit ist die Möglichkeit für alle Frauen gemeint.
Für diese Art der Regel sagen wir nie: Wenn alle Frauen in Deutschland eine Fremdsprache lernen wollen ...
Das wäre komisch.
Regeln für viele oder alle werden also gern mit dem Indefinitartikel im Singular ausgedrückt.

Ein fünfjähriges Kind sollte nie allein ...
Wenn ein Mann heiraten will, muss er ...
Eine Frau mit Hut ist im Kino immer ...

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Re: Kontra
geschrieben von: Pedroski ()
Datum: 06. Dezember 2009 03:47

Das macht die Dinge einfach: wenn ein Wort bedeutungsgleich ist mit nem Anderen, kann man freiweg austauschen.

Ich habe einen Hund. Ich habe alle Huende. Der selbe Sinn?

Wenn alle Maenner heiraten wollen, muessen sie....
Alle fuenfjaehrige Kinder sollten nie alleine ....
Alle Frauen mit Hueten sind im Kino immer ...

Nun, fragen Sie sich, warum wir es nicht so sagen. Warum haben wir die Worte: ein, jede, alle, wenn sie, Ihrer Meinung nach, sinngleich sind?

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Aha.
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 06. Dezember 2009 05:14

Guten Morgen Herr Pedroski,

tatsächlich, wenn ein Wort bedeutungsgleich ist mit einem anderen, kann man sie austauschen. Aber natürlich nicht "freiweg"!

Der unbestimmte Artikel "ein" hat je nach Kontext unterschiedliche Funktionen und Bedeutungen.

In dem Satz "Ich habe einen Hund." individualisiert der unbestimmte Artikel und greift (m)einen Hund aus der Klasse aller Hunde heraus; in dem Satz "Ein fünfjähriges Kind sollte nie allein..." generalisiert derselbe Artikel und formuliert eine Regel, die für alle fünfjährigen Kinder, für jedes fünfjährige Kind gilt.

Schauen Sie unter diesem Link in das DWDS-Wörterbuch, und Sie finden weitere Beispiele.

Sie könnten auch einen Blick in die Canoo-Net-Grammatik werfen und versuchen, den Unterschied zwischen einem beliebigen Vertreter einer Klasse und einem die Klasse repräsentierenden Stellvertreter nachzuvollziehen.

Aber nun genug.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.12.09 05:51.

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Re: Kontra
geschrieben von: Pedroski ()
Datum: 06. Dezember 2009 06:40

Guten Morgen nach Bankok! Hoffe Sie geniessen den Sonntag!

Es ist ein Unterschied zwischen eins und alle. Dies steht unwiderlegbar fest. Warum sagen Sie nicht 'Alle fuenfjaehrige Kinder sollen nicht alleine,...' wenn es dies ist, was Sie meinen? Ich vermute, weil dies nicht ist, was Sie ausdruecken moegen. Denn der Sinn ist falsch. ( Man wird nicht alle fuenfjaehrige Goere zusammenrotten und danach alleine lassen.)
Jedes Kind tut es auch nicht. Sinn waere wiederum verkehrt.
So greifen Sie zu 'ein'. Die Unbestimmtheit dessen erlaubt Ihnen die Verknuepfung mit allen Kindern, was nicht dasselbe ist wie wenn man glatt sagt, 'ein = alle'. Die Begriffe sind nicht austauschbar. Ein bezieht sich auf ein Kind. Das Kind, weil nicht naeher bestimmt, gilt fuer jedes Kind, nicht alle Kinder, aber bleibt 'ein Kind'. Es ist ein feiner Unterschied zwischen ein, jede, und alle, der Produkt der Reichhaltigkeit unsere Sprachen. Es tut nicht gut zu sagen 'Schwamm drueber, es ist dasselbe'!


Zitat, Jacob und/oder Wilhelm Grimm:
2) die verallgemeinerung des begriffs ist oben I, 1 schon aus dem 14. jahrh. belegt, jeder heiszt nur noch einer unter vielen; es vereinzelt gleichmäszig den begriff der vielheit, während all ihn zusammenfaszt:

die täyding allen misseviel,
ieder schluog sich an den giel,
der schimpz begond seu reuwen.
ring 3d, 5;

wir irren allesamt, nur jeder irret anderst.
HALLER (1768) s. 59;

'jedes Kind' heisst auch nicht alle Kinder. Sonst waere 'jedes' mit 'alle' austauschbar. Der Spruch von Haller gefaellt mir!

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Re: Kontra
geschrieben von: jero ()
Datum: 06. Dezember 2009 12:03

Zitat
Pedroski
Ich habe einen Hund. Ich habe alle Huende. Der selbe Sinn?

Och nö, über die Verwendungsmöglichkeiten der Artikel möchte ich nicht diskutieren. Das ist Grundstufe, 1. Lektion.

Bitte nachlesen!

jero
www.cafe-deutsch.de

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Re: Kontra
geschrieben von: Kostas ()
Datum: 06. Dezember 2009 12:04

Herr Pedroski,

wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, haben Sie hier mal erwähnt, dass Sie Engländer sind bzw. dass Ihre Muttersprache Englisch ist. Sollte dies zutreffen, würden Sie sagen, dass im unten stehenden Satzgefüge

In Logan County, it's criminal for a man to kiss a woman while she is asleep.

nicht ALLE in Logan County lebenden Männer und Frauen gemeint sind?

Und eine zweite Frage: Glauben Sie, dass im Satzgefüge

If you click subpages on / - you can see all the pages in the wiki, even if you don't have permission to view them.

die Konjunktion even if gegen die Konjunktion allthough ausgetauscht werden kann, ohne dass eine semantische Veränderung eintritt? Würde man genau dasselbe verstehen, wenn es hieße:

If you click subpages on / - you can see all the pages in the wiki, allthough you don't have permission to view them.?

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Re: Kontra
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 06. Dezember 2009 17:36

Hallo Pedroski! Natürlich ist nicht eins = alle, das siehst du völlig richtig. Und wir wollen auch nicht, dass sich alle "fünfjährigen Gören zusammenrotten", bewahre.
Wenn ich aber eine Regel für alle diese lieben Kleinen aufstellen will, dann sage ich:
Ein fünfjähriges Kind sollte nicht allein in die Disco gehen und dort bis morgens abtanzen.
Und jeder Zuhörer wird wissen, dass ich mit diesem Satz alle (einzeln auftauchenden) Fünfjährigen meine, die nachts vor der Disco stehen.

Dasselbe gilt auch für Frauen und Männer und das Küssen in manchen Ländern ...

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Re: Kontra
geschrieben von: Pedroski ()
Datum: 08. Dezember 2009 13:49

Wenn Sie 'alle' meinen, so sagen Sie 'alle'. Wenn Sie aber 'ein' meinen, so sagen sie 'ein'. Nur wenn Sie 'alle' sagen, haben Sie nicht den Sinn dessen was Sie sagen wollen, das begreifen Sie doch? Und darum sagen Sie nicht 'alle'.
Ob alle die Kleinen lieb sind, will ich nicht drueber streiten, nur dran zweifeln!

Es ist ein Unding, (nicht alle Undinge) zu sagen 'ein' bedeute 'alle'.

In, glaube ich, Montana, ist es ein Vergehen, wenn ein Mann beim Sex schmutzige Dinge zur Frau sagt. Wir haben uns ueberlegt, wie es denn aussieht am naechtsten Morgen, wenn die Frau Anzeige erstatten will!

Aber in Logan County, ein Mann kann eine Frau nicht kuessen. Sie koennen hier auch nicht 'alle' benutzen, und den Sinn des Satzes beibehalten. Drum, ohne weiteres, sieht man, dass 'alle' nicht gemeint sind.

even if bedeutet gleich wenn. even bedeutet urspruenglich level oder equal.

although kommt von althagh was mehr oder minder 'all that' hiesse. Ja, ich glaube even if und although sind frei austauschbar, aber frag mich lieber morgen, es ist spaet, ich will ins Bett!



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 08.12.09 16:15.

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Re: Kontra
geschrieben von: Stefan ()
Datum: 08. Dezember 2009 19:43

Guten Abend Pedroski,

kann es sein, dass Sie beratungsresistent sind? Bitte beachten Sie, dass der unbestimmte Artikel im Deutschen nicht auf eine Funktion beschränkt ist.

"Ein fünfjähriges Kind sollte nicht allein in die Disco gehen." => Es liegt eine Generalisierung vor: gemeint sind alle Fünfjährigen.

"Ein fünfjähriges Kind ist gestern allein in die Disco gegangen." => Es liegt eine Klassifizierung vor. Eine Person aus der Gruppe der Fünfjährigen ist gestern in die Disco gegangen. Der Leser kennt das fünfjährige Kind nicht; weil es zum erstenmal erwähnt wird, wird der unbestimmte Artikel benutzt.

Was Sie ab "In, glaube ich, Montana, ist es ein Vergehen,..." geschrieben haben, habe ich nicht wirklich verstanden. Deswegen mögen sich andere dazu äußern.

MfG

Stefan

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Re: Kontra
geschrieben von: Pedroski ()
Datum: 09. Dezember 2009 02:00

Das mit Montana war nur als Gegenbeispiel zu Logan County.

Beratungsresistent, gefaellt mir, das Wort! Nein, nur ist es gesagt worden, 'ein' bedeute 'alle', oder, wie Sie sagten 'gemeint sind alle fuenfjaehrigen'. Das ist Ihrer Interpretation. Ich will nur zeigen dass dies nicht so ist, denn Sie koennen nicht 'alle' gebrauchen hier, wo Sie 'ein' stehen haben. Daraus sehen Sie, dass 'alle' nicht gemeint sind, sondern 'ein', genauso wie's geschrieben steht.

1) Alle Maenner sollen eine Frau nicht kuessen.
2) Alle Maenner sollen alle Frauen nicht kuessen.
3) Ein Mann soll eine Frau nicht kuessen.

Sie behaupten nicht, 1, 2 und 3 waeren bedeutungsgleich? Ueberlegen Sie nochmal wie Sie 'ein' interpretieren.

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Re: Kontra
geschrieben von: jero ()
Datum: 10. Dezember 2009 09:15

Das Zauberpferdchen

In einer Stadt wohnte ein reicher Kaufmann, der hatte hinter seinem Haus einen großen, prächtigen Garten, in dem auch ein Stück Land mit Hirse bebaut war. Eines Tages spazierte er in seinem Garten und sah zu seinem großen Ärger, dass ein Teil des Hirse landes von frecher Diebshand abgegrast worden war. Er beschloss, den Dieb zu fangen und streng zu bestrafen.

Er rief seine drei Söhne, Michel, Georg und Johannes, und sagte zu ihnen: "Heute Nacht war ein Dieb in unserem Garten, der hat mir ein Teil meiner Hirse abgegrast. Ihr, meine Söhne, müsst nun in der Nacht Wache halten - einer nach dem andern. Wer den Dieb ergreift, den will ich reich belohnen."

Der älteste, Michel, wachte die erste Nacht. Er nahm sich Pistolen mit, einen scharfen Säbel, auch zu essen und zu trinken, hüllte sich in einen warmen Mantel und setzte sich hinter einen blühenden Holunderbusch. Aber nicht lange, schlief er ein. Als er am Morgen erwachte, sah er, dass ein noch größeres Stück Hirse land abgegrast worden war.

Die andre Nacht wachte Georg. Er nahm sich auch Pistolen und Säbel mit, dazu aber noch einen Knüttel und starke Stricke. Aber der gute Wächter schlief ebenfalls ein und fand am Morgen, dass der Hirsedieb wieder tüchtig gegrast hatte. Da war der Vater sehr zornig und verspottete die guten Wächter.

Die dritte Nacht kam Johannes an die Reihe. Er nahm sich keine Pistolen und keinen Säbel mit, sondern baute rings um sich Disteln und Dornen auf. Sobald er einnicken wollte, stachen ihn die Stacheln in die Nase, und gleich wurde er munter. Um Mitternacht härte er von weitem ein Getrappel. Es kam näher und näher, schon hörte er es vom Hirseacker her.

"Halt", dachte Johannes, "wozu habe ich meinen Strick?" Er zog ihn aus der Tasche, schob leise die Damen zur Seite und schlich sich an den Dieb heran. Aber was sah er? Ein allerliebstes kleines Pferdchen. Es ließ sich leicht fangen und folgte ihm willig in den Stall. Wie freute sich Johannes! Dann ging er wieder zu Bett und schlief ein.

Frühmorgens weckten ihn seine Brüder und lachten und spotteten "Du bist wohl der allerbeste Wächter, hast nicht einmal die ganze Nacht auf Wache ausgehalten !"

Da führte Johannes Vater und Brüder in den Stall, wo das wundersame Pferdchen stand, von dem niemand sagen konnte, woher es gekommen und wem es gehöre. Es war von zartem Bau und dazu ganz silberweiß. Der Vater freute sich über alle Maßen und schenkte es Johannes als Belohnung. Der nahm es freudig an und nannte es "Hirsedieb".

Nach einiger Zeit hörten die Brüder, dass eine schöne Prinzessin in dem Schloss am gläsernen Berg verzaubert wohne. Der Weg zum Schloss sei aber so glatt, dass ihn niemand gehen könne. Wer aber glücklich hinaufkomme und dazu noch dreimal um das Schloss reite, der würde die Prinzessin erlösen und sie zur Gemahlin be kommen. Viele junge Männer hatten schon den Berg hinaufreiten wollen, doch sie alle waren abgestürzt und tot liegen geblieben.

Die drei Brüder wollten auch ihr Glück versuchen. Michel und Georg kauften sich schöne, kräftige Pferde und ließen die Hufeisen tüchtig schärfen; Johannes aber sattelte seinen kleinen Hirsedieb.

Bald erreichten sie den gläsernen Berg. Der älteste ritt zuerst - aber ach, sein Ross stürzte, und beide, Ross und Reiter, standen nicht wieder auf. Nun ritt der zweite, aber ach - auch sein Ross glitt aus, und beide, Mann und Ross, blieben liegen. Dann ritt Johannes. Es ging trapp, trapp, trapp - und siehe, sie waren oben! Und weiter ging's trapp, trapp, trapp - und dreimal waren sie ums Schloss geritten, so, als ob Hirsedieb schon hundertemal den gleichen Weg gelaufen wäre.

Jetzt stand der Reiter vor der Schlosspforte. Sie öffnete sich - und entgegen kam ihm eine wunderschöne Prinzessin, ganz in Seide und Gold gekleidet. Voll Freude empfing sie Johannes. Dann wandte sie sich an das Pferdchen und sprach: "Ei, du kleiner Schelm, bist mir entlaufen! So hab' ich nicht einmal die einzige Nachtstunde, die mir an Freiheit vergönnt ist, unten auf der grünen Erde verbringen können. Jetzt darfst du uns aber nie mehr verlassen!"

Da begriff Johannes, dass sein Hirsedieb das Zauberpferdchen der Prinzessin war. Seine beiden Brüder erholten sich einige Zeit später wieder von ihrem Sturz. Johannes aber sahen sie nie mehr wieder, denn Er lebte glücklich mit seiner Frau im Zauberschloss auf dem gläsernen Berg.

[www.internet-maerchen.de]

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