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Re: Dialektik/Phonetik Bayern
geschrieben von: jero ()
Datum: 09. Januar 2011 19:05

Zitat
Franziska
Ich glaube nicht, dass die Unbeliebtheit des Sächsischen an der bösen Wessi-Propaganda liegt.

Das glaube ich auch nicht, zumal der sächsische Dialekt auch in der DDR verpönt war.

Über eine vermeintliche Beliebtheit des norddeutschen Akzents/Dialekts wundere ich mich. Ich finde, er klingt immer so nasal (durch die Nase). Ich mag den bairischen Dialekt sehr. Der klingt männlich, finde ich. Berlinerisch mag ich auch. Das klingt für mich so selbstbewusst-frech-witzig (= "Berliner Schnauze"). Wienerisch klingt für mich edel. "Taigaschwäbisch" (der deutsche Dialekt der Deutschen in Sibirien, sofern nicht sogenanntes "Plautdietsch") mag ich auch. Das klingt irgendwie niedlich-vertraut.

Vielleicht spielen Assoziationen eine Rolle, derer man sich gar nicht mehr bewusst ist?

Bairisch = Franz-Josef Strauß
Sächsisch = Walter Ulbricht
Berlinerisch = Harald Junke, Heinrich Zille etc.
Wienerisch = Theo Lingen, Hans Moser ...
"Taigaschwäbisch" = meine Erlebnisse in Sibrien

jero
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Re: Dialektik/Phonetik Bayern
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 09. Januar 2011 19:38

Ja, auf jeden Fall ist das subjektiv! Aber Strauß für Bayern? Nee, daran müssen wir noch arbeiten ...
nehmen wir doch Karl Valentin! Und Otto für die Nordlichter.

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Re: Dialektik/Phonetik Bayern
geschrieben von: Janek ()
Datum: 09. Januar 2011 20:44

-



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 23.01.11 15:29.

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Re: Dialektik/Phonetik Bayern
geschrieben von: jero ()
Datum: 10. Januar 2011 10:39

Hallo,

in bestimmten Berufsfeldern, im dienstlichen Bereich also, halte ich es auch für angemessen, möglichst "einheitlich", also Hochdeutsch zu sprechen/schreiben. Es gibt aber auch einen Unterschied zwischen Akzent und Dialekt.

Zitat
Franziska
Es geht hier nicht um das tatsächlich durchaus beliebte Bairisch, sondern um Augschburgerisch. Das ist nicht Bairisch, und das ist nicht Schwäbisch, sondern genau wie Augsburgs geographische Lage ein Mittelding.

Ich vermute, dass "Außenstehende" den Unterschied kaum oder gar nicht bemerken, je weiter weg ihr eigener Dialekt beheimatet ist. Die Thüringer beschweren sich auch immer, dass man ihnen unterstellt, sie "sächseln", aber für einen Norddeutschen hört sich das gleich an. ;-)

jero
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Re: Dialektik/Phonetik Bayern
geschrieben von: Tinca ()
Datum: 10. Januar 2011 21:32

Darf ich mich noch einmischen? Sie sind wahrscheinlich alle (oder fast alle) Deutschlehrer, stimmt? Widmen Sie sich im Unterricht auch der deutschen Aussprache? Ich meine natürlich nicht nur die Aussprache von "ö" oder "ü", sondern auch die Aussprache von z. B. "au", "l", etc.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.01.11 21:32.

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Re: Dialektik/Phonetik Bayern
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 11. Januar 2011 18:44

Natürlich tun wir das, Tinca, das ist Teil der Arbeit. Warum fragst du?

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Re: Dialektik/Phonetik Bayern
geschrieben von: jero ()
Datum: 11. Januar 2011 20:20

Ich würde so sagen: Wir üben die Aussprache so irgendwie "nebenbei" mit. Wir sprechen vor und lassen nachsprechen; wir korrigieren natürlich auch eine falsche Aussprache. Mehr ist es aber meistens nicht.

Aber die systematische Vermittlung, wie bestimmte Laute gesprochen werden, welche "Mundwerkzeuge" und "Atemtechniken" nötig sind, das ist eher nicht unsere Kompetenz. Da kennt sich dann der Logopäde/Stimmlehrer besser aus.

In meinem DaF-Studium (3 Jahre) kam das überhaupt nicht vor; im Germanistikstudium (5 Jahre) eher am Rande. Ob in einem mehrwöchigen oder mehrmonatigen Kurs beim Goetheinstitut sowas eine zentrale Rolle spielt, wage ich zu bezweifeln.

Aber natürlich schöpft ein DaF-Lehrer - so er diese hat: - aus seiner muttersprachlichen Kompetenz (und eigener Lern-Initiative).


jero
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Re: Dialektik/Phonetik Bayern
geschrieben von: Tinca ()
Datum: 14. Januar 2011 12:29

Franziska schrieb:
-------------------------------------------------------
> Natürlich tun wir das, Tinca, das ist Teil der
> Arbeit. Warum fragst du?


Franziska, weil ich solche Erfahrungen habe, dass die Aussprache eher beiseite gesetzt wird. Die Anfänger lernen die Aussprache von ö, ü, aber die anderen Buchstaben wie z. B. l, p, t, k etc. werden vernachlässigt. Als ich vor vielen Jahren mit Deutsch angefangen habe, hat mir sogar auch den Unterschied zwischen ich- und ach-Laute niemand erklärt.

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Re: Dialektik/Phonetik Bayern
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 14. Januar 2011 18:47

Das ist schlecht! Gerade der Unterschied zwischen Ich- und Ach-Lauten sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Auch "R" oder Gemeinheiten wie "Psychologie" muss man separat trainieren. Allerdings sehe ich keine große Problematik bei l, p, t oder k. Das hängt aber von der Nationalität der Lerner ab.
Dass manche Lehrer keine Lust haben, sich auf solche Feinheiten einzustellen, ist ein anderes Thema.

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Re: Dialektik/Phonetik Bayern
geschrieben von: suzana guoth ()
Datum: 14. Januar 2011 22:42

Hallo K.!
Du bist also 22 Jahre alt (falls Du keine Jahre verschwiegen hast, was gewöhnlich nur Frauen machen), ein angehender Ingenieur, der seinen augsburgischen Akzent abtrainieren will, weil er Dich stört.
Wenn man Dir vom Gesicht ablesen kann, dass er Dich stört, werden sich immer manche Gemeine finden, die das kritisieren werden, um damit ihre eigenen Fehler zu verstecken. Jeder bemerkt nämlich viel leichter die Fehler des anderen als die eigenen. Dabei brauchen sie ihr Gehirn nicht einmal zu überfordern, weil ein fremder Akzent gleich in die Augen fällt. Mit 22 kannst Du Deine Artikulationsorgane im Grunde genommen nicht mehr ändern. Es ist beinahe unmöglich große Abweichungen abzutrainieren. Deine Sprachlautbildung ist als Resultat deiner 22 Jahre lang dauernden Muskeltätigkeit, also als Ergebnis bestimmter Bewegungen entstanden. Die Muskeltätigkeit Deiner Sprechorgane passt sich an eine gewisse Lautbildung an. Wenn Du Dein Akzent ändern wolltest, müsstest Du die Tätigkeit Deiner Artikuslationsorgane ändern, die aber mit 22 nicht mehr im Wachstum sind, also sich nicht mehr im Stadium des Wachsens befinden. Sie sind in anderen - für Dich fremden - Richtungen nicht mehr beweglich. Etwas kannst Du mit Training natürlich ändern, aber ein Wunder wird sicher nicht passieren. Ganz sicher wirst Du aber einen Muskelkater bekommen.
Wenn sich jemand deswegen über Dich Lustig macht, denk daran, dass er sicher nicht würdig ist, dass Du mit ihm Worte wechselst.
Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

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Re: Dialektik/Phonetik Bayern
geschrieben von: jero ()
Datum: 30. Januar 2011 00:07

Ist das eigentlich "Bühnendeutsch"?

[www.youtube.com]

jero
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Deutliches Deutsch und Schweizer Hochdeutsch.
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 30. Januar 2011 05:26

Ach, och und ich.

Vielleicht kann einer von Cornelia Steinmanns Links helfen.


Und nur am Rande eine bemerkenswerte Ansicht zum Hochdeutschen als plurizentrischer Sprache.



Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.01.11 05:43.

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Re: Dialektik/Phonetik Bayern
geschrieben von: jero ()
Datum: 30. Januar 2011 20:03

Danke für die Querverweise, aber das scheint doch alles eher Meinung zu sein als eine Allgemeingültigkeit. Darauf weisen auch Aussagen wie "weiß ich nicht genau, darüber habe ich keine Informationen" hin.

Bei den Aussprache-Verweisen frage ich mich, nach welcher Norm man denn dort Deutsch ausspricht, wenn es doch keine allgemeingültige Norm gibt (auch Bühnendeutsch hat sich als solche ja nicht durchgesetzt!).

Was alles als Helvetismen bezeichnet wird, kennt man auch aus dem süddeutschen Raum.

Danke, aber die Quelle ist nicht überzeugend.

jero
www.cafe-deutsch.de



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.01.11 20:04.

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Re: Dialektik/Phonetik Bayern
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 30. Januar 2011 22:30

Ähm ... so ein bisschen habe ich den Faden verloren. "Überzeugend" wovon, Jero?
In welche Richtung geht die Diskussion? Ob Max Raabe Bühnendeutsch singt?
Dass es nicht ein glückselig machendes Deutsch gibt, ist doch klar.

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Re: Dialektik/Phonetik Bayern
geschrieben von: jero ()
Datum: 31. Januar 2011 22:06

Zitat
Franziska
Ob Max Raabe Bühnendeutsch singt?

Ja, das war meine Frage. ;-)

Bei deinem Verweis gelesen:

"Ein anderes Element des Bühnendeutsch, das sich allerdings nicht durchgesetzt hat, ist das "rollende R" ((Zungenspitzen-R)."

Das passt doch zum "R", wie man es von Max Raabe hört.

jero
www.cafe-deutsch.de



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 31.01.11 22:08.

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Re: Dialektik/Phonetik Bayern
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 31. Januar 2011 22:31

Ja, das stimmt. Also haben wir mal ein Beispiel für Bühnendeutsch!
Und können dabei an die zwanziger und dreißiger Jahre denken. Toll.

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Re: Dialektik/Phonetik Bayern
geschrieben von: jero ()
Datum: 01. Februar 2011 09:39

Zitat
Franziska
Und können dabei an die zwanziger und dreißiger Jahre denken. Toll.

Nicht nur an die 20er und 30er. Das hier ist ganz neu und echt witzig (mit wahrem Kern).

[www.youtube.com]

jero
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Re: Dialektik/Phonetik Bayern
geschrieben von: Kostas ()
Datum: 01. Februar 2011 10:43

Zitat
Aus ''Klonen kann sich lohnen'':
Diese oder jener
wär' auch gerne schöner.

Ich könnte schwören, dass man die übliche Vokalisierung der Endung -er trotz rollendem R deutlich hören kann - also nicht ''schöner'', sondern ''schönar''! Hört ihr das auch oder bilde ich es mir nur ein?

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Re: Dialektik/Phonetik Bayern
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 01. Februar 2011 15:40

Ja, der Typ übertreibt fürchterlich beim Singen. Das kann man nicht als "neu" bezeichnen -
er immitiert ja ganz bewusst die Zwanziger und Dreißiger. Hm. Geschmackssache.

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Re: Dialektik/Phonetik Bayern
geschrieben von: jero ()
Datum: 01. Februar 2011 18:41

Zitat
Franziska
Ja, der Typ übertreibt fürchterlich beim Singen. Das kann man nicht als "neu" bezeichnen - er immitiert ja ganz bewusst die Zwanziger und Dreißiger. Hm. Geschmackssache.

Ich meinte, das Lied ist neu.

Ansonsten finde ich nicht, dass er übertreibt, sondern genau dieses "Bühnendeutsch" nachahmt, das damals vielleicht noch als Ideal galt. Übertrieben finde ich die R-Aussprache auch, aber es gibt dieses rollende R auch in manchen deutschen Dialekten.

Dass "wir anderen" es übertrieben finden, ist sicher der Grund, weshalb es sich nicht als allgemeingültige Norm durchgesetzt hat. Aber vielleicht ist es auch die Folge und nicht die Ursache. Wir sind immerhin knapp 100 Jahre weiter.

(Das ist aber keine Antwort auf Kostas Frage, habe noch nicht wieder reingehört.)

jero
www.cafe-deutsch.de



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.02.11 18:42.

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